"GPS" für Hunde: Die Wahrnehmung des Erdmagnetfeldes hilft zahlreichen Tierarten (siehe Link) bei der Orientierung und Navigation. So ist etwa bei Zugvögeln schon länger bekannt, dass sie so etwas wie einen "inneren Kompass" besitzen. Laut einer neue Studie haben auch Hunde ein Molekül in der Netzhaut, das als Magnetsensor fungiert und sie die Magnetfeldlinien der Erde "sehen" lässt.
Hintergrund: Christine Nießner und Leo Peichl vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt haben zusammen mit Kollegen der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie der Universitäten Duisburg-Essen und Göttingen das Vorkommen des magnetsensibelen Moleküls Cryptochrom 1 (Anm.: ein Protein, das als Fotorezeptor für blaues Licht fungiert) in der Netzhaut von 90 Säugetierarten untersucht.
Es zeigte sich, dass nur zwei von 16 Säugetierordnungen dieses Molekül besitzen - die Raubtiere und die Affen. Und selbst bei diesen besitzen es nur einige Arten. Bei Affen fanden die Forscher aktives Cryptochrom 1 nur bei Orang-Utans, bei den Raubtieren entdeckten sie es in der Netzhaut von Wölfen, Bären, Füchsen, dem Dachs und eben von Hunden. ...
Die Entdeckung der deutschen Forscher erklärt möglicherweise, warum Hunde - wenn sie nicht durch die Leine oder ihre Herrchen beeinflusst werden - sich beim Verrichten ihres "Geschäftes" bevorzugt in Nord-Süd-Richtung ausrichten. Der beste Freund des Menschen scheint also so etwas wie einen sechsten Sinn für das Erdmagnetfeld zu besitzen.
Quellen: Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt, Ludwig-Maximilians-Universität München, Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Bildquelle: Symbolbild Eggetsberger-Info