Tierhypnose in Europa und Afrika:
Die Tierhypnose ist vor allem durch die sog. "Experimentum mirabile" des Pater Kirchner die er bei Versuchen mit einem Hahn machte bekannt geworden. In seiner 1646 erschienenen Abhandlung beschrieb Kirchner, auf welche Weise er einen Hahn in einen hypnotischen Starrezustand
(Katalepsie) versetzt hatte. Man nehme einen Hahn, drücke ihn sanft
(am Kopf) zu Boden und ziehe einen Kreidestrich ausgehend von seinem Schnabel auf den Boden, gerade oder im Zickzack. Lässt man anschließend das Tier los, so verbleibt es regungslos in dieser seltsamen Haltung
(hypnotischen Starre), so, als wäre es eingeeist. Erst durch Lärm oder Schläge kann man das Tier aus seiner Erstarrung befreien. Ob Kirchner aber tatsächlich der Erste war, der dieses Experiment machte, darf bezweifelt werden. Völgyesi
(1938) weist darauf hin, dass ein gewisser Daniel Schwenter, ein Professor für Mathematik und Orientalistik, diesen Vorgang bereits einige Jahre früher beschrieben hat. Es ist aber davon auszugehen, dass schon der Frühmensch und auch Medizinmänner / Heiler, Heilerinnen die Tierhypnose beherrschten. Bei meinem längeren Afrika-Aufenthalt
(in Namibia und Südafrika) konnte ich viele verschiedene Techniken der Tierhypnose beobachten und mehr darüber erfahren. Das gehört dort zu den "magischen" Handlungen genauso wie bei manchen Voodoo-Praktiken.
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Ein Krokodil wird hypnotisiert, siehe Video! |
Hypnoseversuche wurden sowohl mit zahmen als auch wilden Tieren gemacht. So glückte es, wilde Bären, Löwen, Schwäne, Raubvögel oder auch Affen in hypnotische Erstarrungszustände zu versetzen. Skurril sind die Methoden, mit denen man Krokodile hypnotisieren kann. Völgyesi entdeckte, dass das unerwartete kräftige Zusammenklappen des offen stehenden Rachens die Krokodile in einen hypnotischen Zustand versetzt - vielleicht könnte man diese Methode als Konfusionstechnik bezeichnen - Krokodile haben möglicherweise kein biologisches Verhaltensrepertoire, das in dieser Situation zum Tragen kommt.
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