Freitag, 29. April 2016

Nachgewiesen: Moderater Kaffeekonsum geht mit verringerter Sterblichkeit einher!

Er ist unser liebstes Getränk. Für viele Menschen gehört zum perfekten Start in den Tag eine duftende Tasse Kaffee. Kein Wunder, dass bei so einer Prominenz unter den Getränken im Laufe der Zeit viele falsche Gerüchte aufkommen sind. Doch bei vielen falschen Gerüchten tut man dem duftenden Genuss total Unrecht. Früher glaubten z. B. viele, dass Kaffee das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Heute weiß man, das Gegenteil ist richtig: Bei moderatem Genuss wird das Schlaganfallrisiko sogar gesenkt. Früher glaubte man Kaffee schadet der Potenz: Im Gegenteil: Kaffee sorgt für eine gesteigerte Lust und regt die Manneskraft sogar zusätzlich an.

Nun zeigte sich sogar: Wer regelmäßig moderate Mengen an Kaffee trinkt, hatt insgesamt ein geringeres Sterberisiko als diejenigen, die gar keinen Kaffee trinken.
Wer gerne Kaffee trinkt, kann ihn unbesorgt weiter genießen. Denn ein moderater Kaffeekonsum, also etwa zwei bis fünf Tassen am Tag, scheint durchaus gesund zu sein: Er geht mit einem verringerten Sterberisiko einher. Das untermauert nun eine umfangreiche US-Studie. Auch ein höherer Kaffeekonsum ist demnach unbedenklich, denn er beeinflusst das Sterberisiko nicht. Die Ergebnisse gelten für normalen Kaffee ebenso wie für entkoffeinierten, berichten die Mediziner im Fachblatt „Circulation”. Der mögliche positive Effekt ist demnach nicht auf das Koffein, sondern auf andere Inhaltsstoffe im Kaffee zurückzuführen. „Regelmäßiger Kaffeegenuss kann als Teil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung betrachtet werden”, sagt Frank B. Hu von der Harvard School of Public Health in Boston, Seniorautor der Studie. Für ihre Analysen hatten Hu und seine Kollegen die Daten von weit mehr als 200.000 Teilnehmern dreier großer Langzeitgesundheitsstudien genutzt. Dabei waren die Probanden unter anderem regelmäßig nach ihren Ess- und Trinkgewohnheiten befragt worden – auch danach, wie häufig und wie viel Kaffee sie tranken. Im Laufe des Erfassungszeitraums von knapp 30 Jahren waren mehr als 30.000 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Gründen verstorben. ...


Zwei bis fünf Tassen am Tag sind gut!
Es zeigte sich: Wer regelmäßig moderate Mengen an Kaffee trank, hatte insgesamt ein geringeres Sterberisiko als diejenigen, die gar keinen Kaffee tranken. Die Mediziner betrachteten zudem auch einzelne Krankheitsbilder: Mit moderatem Kaffeekonsum ging zum Beispiel ein verringertes Risiko einher, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologischen Erkrankungen, Typ-II-Diabetes zu sterben. Der Zusammenhang bestand unabhängig vom Koffeingehalt. Die Ergebnisse waren noch eindeutiger, wenn die Mediziner nur diejenigen in ihre Analysen einbezogen, die nie geraucht hatten. Häufig geht moderater und insbesondere starker Kaffeekonsum auch mit Gewohnheiten wie Rauchen und Alkoholkonsum einher – und insbesondere Rauchen stellt ein massives Gesundheitsrisiko dar.

Es gebe einige plausible biologische Mechanismen, welche die Ergebnisse erklären könnten, schreiben die Forscher. Hus Kollegin und Erstautorin Ming Ding erläutert, dass zum Beispiel bestimmte Inhaltsstoffe im Kaffee die Insulinresistenz und Entzündungsprozesse verringern würden und für den beobachteten Zusammenhang verantwortlich sein könnten. „Wie auch immer”, sagt sie, „es sind weitere Studien nötig, um die biologischen Mechanismen zu untersuchen, die diese Effekte hervorrufen.” Die Berechnungen von Hu und Ding legen eindeutig nahe, dass moderater Kaffeegenuss der Gesundheit durchaus zuträglich ist.
Quelle: „Association of Coffee Consumption with Total and Cause-specific Mortality in Three Large Prospective Cohorts”, Ming Ding, Frank B. Hu et al.; Circulation