Forschung: Ein europäisches Wissenschaftlerteam hat eine bisher unbekannte Gruppe von Nervenzellen im Gehirn entdeckt.
Diese regulieren den Herzrhythmus und den Blutdruck! Möglicherweise könne diese Entdeckung langfristig bei der Behandlung von Erkrankungen des Herzkreislaufsystems helfen, teilte das Stockholmer Karolinska Institut mit, das alljährlich die Medizinnobelpreisträger kürt.
Die Forschergruppe unter Leitung des in Stockholm arbeitenden deutschen Molekularbiologen Jens Mittag konnte in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftlern aus Deutschland und den Niederlanden die Nervenzellen (sog. Neuronen) im Gehirn von Mäusen identifizieren. Diese Zellen integrieren verschiedene Informationen aus dem Gehirn und passen beispielsweise den Blutdruck und den Herzrhythmus entsprechend an. "Vielleicht ein neuer Behandlungsansatz"
Dr. Mittag meinte zu den Konsequenzen der Entdeckung: "Wenn wir lernen, diese Neuronen zu kontrollieren, haben wir vielleicht einen neuen Ansatz zur Behandlung von Herzkreislauf-Erkrankungen." Allerdings liege das noch "in der Zukunft".
Naheliegender sei es, schwangere Frauen mit Schilddrüsen-Fehlfunktion zu identifizieren und zu behandeln.
Denn ihre Schilddrüsen-Unterfunktion könne die Entwicklung dieser Neuronen im Fötus beeinträchtigen und das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen beim Nachwuchs erhöhen. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Journal of Clinical Investigation" veröffentlicht.
Quelle: Fachmagazin "Journal of Clinical Investigation"