Glücklich zu sein hängt nur zu 10% von den Lebensumständen ab.
Unser Denken ist viel wichtiger als wir glauben und das banale positive Denken kann uns tatsächlich unglücklich machen. Das ist eine provokative Aussage, aber meistens heißt positives
Denken nichts anderes, als sich seine Probleme schönzureden. Das ist aber der
größte Fehler, den man machen kann, denn wer seine eigenen Bedürfnisse und
seine Realität nicht in aller Nüchternheit sieht, kann keine Veränderung erwarten.
So hört man oft von Menschen, die sich finanzielle Probleme
nicht eingestehen wollen Sätze, wie „reiche Menschen sind auch nicht glücklich“. Singles
argumentieren oft, „ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen, ich bin frei und
kann tun was ich will“.
Solange man mit einer Lebenssituation nicht glücklich ist,
sollte man zuerst seine Gedanken ordnen und überlegen, ob die Aussagen, die man
tätigt, tatsächlich ehrlich sind und stimmen, oder ob man sich ein Problem
nur schönredet, um nichts ändern zu müssen/können. Also, wenn Sie zufrieden
sind mit dem wie Ihr Leben läuft, dann machen Sie alles richtig und Sie müssen gar
nichts ändern. Aber wenn Sie aber mit verschiedenen Themen immer wieder die
gleichen frustrierenden Erfahrungen machen, dann sollte Sie im ersten Schritt
zumindest mit sich selber ehrlich sein und die Probleme so benennen wie sie
sind.
Warum das Betrachten der Welt durch eine rosarote Brille falsch ist!
Es ist immer die Frage warum man etwas recherchiert und wie
man aufgrund des Erfahrenen beschließt in Zukunft zu denken, zu fühlen und zu
handeln. Es ist immer besser, Probleme zu erkennen (den Jetzt-Zustand zu
akzeptieren, das heißt auch die geplanten Aktionen anderer zu erkennen) und sich
dann auf das was man selbst möchte zu konzentrieren bzw. darauf einzufühlen.
Den Jetzt-Zustand zu erkennen heißt nicht, ihn gut zu finden.
Das Erkennen und Akzeptieren der Gegebenheiten
(der Realität
wie sie sich mir gerade zeigt) ist der erste Schritt zur persönlichen
Veränderung. Eine persönliche Veränderung kann auch andere anstecken, positiv
beeinflussen und somit kann die persönliche Veränderung auch eine enorm große
Wirkung auf die Zukunft haben. Aus der Biofeedbackforschung ist uns bekannt, dass
wir zuerst das was ist wahrnehmen müssen, um es für uns zu ändern. Als Beispiel:
Beim sogenannten Temperaturtraining lernt man mittels Biofeedbacktechnik die
Temperatur zum Beispiel in den Händen zu erhöhen. Das Biofeedbackgerät zeigt
dem Trainierenden die aktuelle
(echte) Temperatur die jetzt an der Hand
gemessen werden kann. Die könnte also 25,8 Grad Celsius beim Start des
Trainings betragen. Von diesem Wert aus
(von der aufs Genauestes erfassten
Realität) lernt der Trainierende nun diesen Zustand durch die richtige
Visualisation, Vorstellung bzw. den sogenannten
passiven Willen zu verändern.
Auch wenn es um die äußere Wirklichkeit geht, müssen wir
immer die nüchterne Realität als Basis betrachten. Man muss beachten, dass es nicht zur "rosaroten Brillen Sicht" kommt und dass wir uns das Jetzt nicht durch
die falsche Sicht der Realität verschönern bzw. schönreden. Das Gleiche gilt auch für
eine zu negative Sicht der Dinge. Wir dürfen, wenn wir die derzeitige
Wirklichkeit beobachten, diese so weit wie möglich nicht interpretieren und bewerten. Wir müssen Bewusstheit für die aktuelle Realität des Jetzt erreichen.
Auch das positive Denken wie es oft gepflegt wird, kann sehr
hinderlich sein und eine notwendige Veränderung gleich gar nicht zulassen. Zumeist ist das positive Denken eine Einschränkung der möglichen
Veränderungen. Durch die Sicht der rosaroten positiven-Denker-Brille, tritt eine
falsche Realität in unser Bewusstsein und auch in unseren Unterbewussten. Sind
wir in bestimmten Situationen zu positiv eingestellt, betrachten wir Dinge die
eigentlich keineswegs positiv sind, mit einem künstlichen Positivismus so sieht unser Unterbewusstsein keinen Grund die
Situation für uns zu ändern. Wir sind ja zufrieden mit der Situation oder auch
mit der gesundheitlichen Störung. Es bedarf also leider mehr als nur positives Denken, oder Schönreden von Problemen, das haben fast alle Praktizierenden des positiven Denkens letztendlich erkennen müssen. Auch wenn Sie es jetzt vielleicht nicht gerne lesen wollen: Millionen von Menschen haben versucht, durch positives Denken ihr Leben zu verändern – nur um irgendwann aufzugeben. Viele haben das positive Denken ad acta gelegt und sich wieder dem alten Denken, dass man sich alles erkämpfen muss zugewandt.
Das heißt aber auch nicht, dass wir die
negative Situation bekämpfen sollen, Kampf gibt dem Negativen oder der gesundheitlichen
Störung durch das Mehr an emotionaler Aufmerksamkeit auch mehr Kraft und mehr
Energie. Am besten nimmt man eine Situation, eine Information, eine körperliche
Störung in allen Details ganz wahr, dann kommt die Aktivität eines passiven Willens dazu in dem man versucht nicht die Änderung zu erreichen, sondern man ist die Änderung
und dann lässt man geschehen was von selbst geschieht. Das gleiche gilt, für Situationen in denen man aktiv werden muss. Man bekämpft nicht das Negative sondern
man strebt das Positive an. Welche Reaktion meinerseits ist die beste in dieser
Situation.
Man kämpft nicht gegen den Krieg, sondern man ist einfach für den Frieden.
Bei negativen Gedankengängen ist die
Gedankenstopp-Technik effizienter als das positive Denken bzw. das Schönreden von Problemen. Die Gedankenstopp-Technik lässt negative Gedanken nur für Sekunden auftauchen und beseitigt diese
(mit etwas Übung) sofort im Augenblick des Entstehungsprozesses, noch bevor die negativen Gedanken den Kreislauf der belastenden Emotionen startet. Das geschieht ganz leicht, ohne Kampf, ohne Widerstand und Kraftaufwand. Auch positiv ausgerichtete, vernünftige Affirmationen und Suggestionen können eine sinnvolle Ergänzung zu den Gedankenstopp-Techniken sein.
Um keine
Missverständnisse aufkommen zu lassen:
Man sollte positives Denken nicht mit
einer positiven Grundstimmung verwechseln. Die positive Stimmung sollte man so gut
es geht üben und immer aufrechterhalten, oder schnell wieder darauf zurückkommen.
Eine positive Stimmung oder gar ein Glücksgefühl können uns als "Türöffner" dienen um das innere Tor zur positiven Veränderung aufzuschließen.
Quelle: Eggetsberger-Info-Blog/G.H.Eggetsberger
Fotoquelle: pixabay/Eggetsberger.Net