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Ein neues Diagnose-Verfahren könnte den Zeitpunkt des Ablebens von Gewaltopfern leichter bestimmen, so die Forscher. Dafür untersuchten sie, was post mortem in den Körperzellen bzw. DNA passiert - und es passiert weit mehr als sie gedacht haben (siehe dazu auch Link).
Heute wird normalerweise der Todeszeitpunkt des toten Körpers über die Temperatur und andere Hinweise bestimmt. Anfänglich bleibt die Temperatur zwei bis drei Stunden konstant, danach fällt sie um etwa 0,5 bis 1,5 Grad Celsius pro Stunde. Doch spielen bei dieser traditionellen Methode der Forensik noch viele Umweltfaktoren wie Kleidung, Lagerung, Umgebung oder Körperproportionen eine Rolle. Auch andere Faktoren wie die Ausprägung von Todesflecken oder der Leichenstarre müssen berücksichtigt werden. Das heute gebräuchliche Verfahren hat also einige Nachteile: Es gilt als ungenau und unzuverlässig.
Präziser als die gegenwärtigen Methoden
Hintergrund: Die Gene eines Lebewesens liegen in Form von DNA vor. Sie liefert die Vorlage zur Herstellung eines RNA-Moleküls, aus dem dann schließlich ein Protein hergestellt wird. Wird ein Gen aktiviert, lassen sich in der Zelle RNA-Moleküle des betreffenden Gens nachweisen. Der Tod wirkt sich sofort auf das Geschehen in einer Zelle und auf die Aktivität der Gene aus, allerdings kommen nicht alle Prozesse sofort zum Erliegen sondern einige Gene werden im Augenblick des Todes aktiv. ...