TEIL 1
Ausgangspunkt der Studie war die Entdeckung, dass für die Bewertung sofortiger und zukünftiger Belohnungen und für die Erinnerungsfähigkeit zumindest teilweise die gleichen Hirnschaltkreise zuständig sind. Bei Abhängigen seien häufig die Gewichtungen innerhalb dieser Hirn-Schaltkreise verschoben, erläutern die Forscher: Oft sei der Wunsch nach einer schnellen Belohnung, speziell dem angenehmen Gefühl nach dem Konsum einer Droge, übermächtig und dominiere über die Angst vor den langfristigen Folgen einer Sucht. Dadurch seien die Betroffenen auch nur schlecht in der Lage, konsequent auf ein langfristiges Ziel wie etwa die Freiheit von der Sucht hinzuarbeiten. Mit ihren Versuchen wollten die Forscher nun herausfinden, ob das Training eines Teils der gemeinsamen Schaltkreise - in diesem Fall der Gedächtnisleistungen - auch den anderen Teil beeinflusst und die Wertschätzung von langfristigen Folgen des Handelns verändert.
Nach dem Gedächtnistraining stellten die Forscher eine deutliche Verschiebung der Präferenz der Probanden, hin zu den größeren, aber erst später verfügbaren Belohnungen fest.
Weitere Studien sollen nun dieses Ergebnis bestätigen und den konkreten Effekt auf den Drogenkonsum zeigen.
Das PDF dazu, Direktlink: http://www.pce.at/PDF/Working_Memory_Training.pdf (Umfang des PDF = 6 Seiten)
Quelle: Dr. Warren Bickel (University of Arkansas for Medical Sciences) et al: Biological Psychiatry, Bd. 69,S.260, Direktlink: http://www.biologicalpsychiatryjournal.com/article/S0006-3223(10)00852-8/fulltext
-
This study was supported by the National Institutes of Health (Grant Nos. R01DA024080, R01DA022386, R01DA11692, and UL1RR029884), the Arkansas Biosciences Institute, the major research component of the Arkansas Tobacco Settlement Proceeds Act of 2000, and the Wilbur D. Mills Endowment. Dr. Bickel is a principal of HealthSim LLC. We thank the Recovery Centers of Arkansas and Annie Carter for their assistance.
- - -
TEIL 2
Frontalhirn und Gedächtnisleistungen
Unser Frontalhirn und das darin enthaltene Arbeitsgedächtnis ist immer ein kleines Training wert. Um vernüftig zu Planen und um auch NEIN sagen zu können.
Für viele Alltagsaufgaben brauchen wir unser Arbeitsgedächtnis.
Das Arbeitsgedächtnis ist unverzichtbar, zumal es sich nicht um ein reines Gedächtnis handelt.
Zum vergrößern anklicken |
Die Langzeitgedächtnisspeicherung findet dann u.a. in der linken Hirnhälfte (Wortspeicher) und in der rechten Hirnhälfte (Episodenspeicher) statt. Eine gute Aufmerksamkeitsleistung ist für vieles Voraussetzung. Dieser Gehirn-Speicher hat zwar eine relativ festgelegte Größe, aber die Prozessorgeschwindigkeit hängt von unserer Aufmerksamkeit ab. Diese ist trainierbar. Ein Training des Frontalhirns mit seinem Arbeitsgedächtnis hat noch einen weiteren Vorteil. Mit zunehmender Übung vermindert sich das Anstrengungsgefühl, dass wir spüren, wenn wir unser Frontalhirn benutzen. Das Frontalhirn (man könnte es auch als Chief Executive Officer -CEO- des Gehirns bezeichnen) ist der Bereich unseres Gehirns, der erst sehr spät zum jetzigen Gehirn hinzuentwickelt wurde. Der Frühmensch und der Neandertaler verfügten NICHT über ein so ausgeprägtes Frontalhirn. (Wir Menschen haben es erst seit sehr kurzer Zeit.) So ist es nicht verwunderlich, dass wir es auch nicht allzuoft und nicht zu intensiv benützen. Zumeist dominieren unsere alten Hirnbereiche (Hirnbereiche die hinter und unter dem Frontalhirnbereich liegen). Hier finden wir Emotionen, Steuermechanismen, unbewusste Bereiche und einfache Reaktionsmuster. Alle unsere Grundbedürfnisse werden von hier aus gesteuert. Die Grundängste nehmen von hier ihren Anfang. Alles, was mit Sucht, Kontrollverlust zu tun hat kommt von hier. Leider dominieren wie schon gesagt zumeist diese alten (eher primitiven) Hirnbereiche. Kaum kommen wir unter Stress, werden überfordert, haben Angst oder Panik, geht die Dominanz vom Frontalhirn in den alten hinteren Hirnbereich. In der frühen Jugend bis hin zum 20. oder 25. Lebensjahr, wird das Präfrontalhirn erst richtig mit den anderen (älteren) Hirnbereichen vernetzt. Erst dann kann dieser wichtige Hirnbereich regulierend in manchen Situationen eingreifen. Dann kann der junge Erwachsene (wenn alles gut geht) seine Emotionen zügeln und auch zu Manchem NEIN sagen. Doch haben neuere Untersuchungen gezeigt: Nicht bei jedem ist die Hirnentwicklung des Frontalhirns mit 25 abgeschlossen, bei manchen dauert dieser Prozess weit länger (bis 40 und länger) bei manchen wird dieser Prozess NUR durch entsprechendes Training ausreichend abgeschlossen. (Siehe dazu auch: Das PDF - "FRONTALHIRN-ERWACHSENWERDEN" Direktlink: http://www.pce.at/PDF/FRONTALHIRN-ERWACHSENWERDEN_1.pdf)
Das ist wissenschaftlich gut untersucht: Im Alltag vermeiden wir gerne jede Form von geistiger Anstrengung.
Zum lesen anklicken |
Wie trainiert man das Frontalhirn wenn man kein Seminar besucht?
Am besten über das Arbeitsgedächtnis!
Interessant dabei: Das intensive Nachdenken über eine schwierige Aufgabe ist gar nicht das, was unser Frontalgehirn am meisten aktiviert.
Viel besser sind da zum Beispiel Kopf-Rechenaufgaben. Doch diese sind für viele Menschen viel zu langweilig.
Darum, an dieser Stelle einige andere Vorschläge, die kurzweilig und abwechslungsreich sind.
Sudoku: Dieses Zahlenrätsel erfordert Kombinationsgabe und Überblick. Das Arbeitsgedächtnis wird mittelgradig beansprucht.
Schach: Das Strategie-Spiel schlechthin. Züge im Kopf durchzugehen, ist eine echte Herausforderung für unser Arbeitsgedächtnis. Eine hohe Beanspruchung des Arbeitsgedächtnisses.
Rechenspiele jeder Art: Rechnen ist die klassische Arbeitsgedächtnis-Aufgabe. Die Beanspruchung variiert nach Schwierigkeit der Aufgaben.
Kleiner Tipp: Machen Sie lieber viele einfache Aufgaben. Der Trainingseffekt ist größer, als bei wenigen schweren Rechenaufgaben.
Nach letzten Erkenntnissen spielt die regelmäßige Nutzung unseres Arbeitsgedächtnisses auch eine sehr positive Rolle bei der Vorbeugung von geistigem Abbau im Alter.
Quelle - Teil 2: IPN-Forschung/Eggetsberger
Bei Fragen: EMaillink