Erinnerungsvermögen und die Schlüsselmechanismen für Abhängigkeit werden von den gleichen Hirnschaltkreisen gesteuert.
TEIL 1
Ein Gedächtnistraining könnte künftig Therapien zur Behandlung von Suchterkrankungen ergänzen. Laut den Ergebnissen eines US-amerikanischen Forscherteams unter der Leitung von Dr. Warren Bickel steigt mit der Gedächtnisleistung nämlich auch die Fähigkeit, vorausschauend zu denken und langfristig zu planen. Genau damit haben Suchtkranke jedoch häufig Probleme, erläutern die Wissenschaftler: Sie nutzen den kurzfristigen Kick durch die Droge, obwohl sie eigentlich wissen, dass ihnen auf lange Sicht aus diesem Verhalten Nachteile entstehen werden. Das Training soll ihnen nun dabei helfen, auch künftig zu erwartende Belohnungen wertschätzen zu lernen.
Ausgangspunkt der Studie war die Entdeckung, dass für die Bewertung sofortiger und zukünftiger Belohnungen und für die Erinnerungsfähigkeit zumindest teilweise die gleichen Hirnschaltkreise zuständig sind. Bei Abhängigen seien häufig die Gewichtungen innerhalb dieser Hirn-Schaltkreise verschoben, erläutern die Forscher:
Oft sei der Wunsch nach einer schnellen Belohnung, speziell dem angenehmen Gefühl nach dem Konsum einer Droge, übermächtig und dominiere über die Angst vor den langfristigen Folgen einer Sucht. Dadurch seien die Betroffenen auch nur schlecht in der Lage, konsequent auf ein langfristiges Ziel wie etwa die Freiheit von der Sucht hinzuarbeiten. Mit ihren Versuchen wollten die Forscher nun herausfinden, ob das Training eines Teils der gemeinsamen Schaltkreise - in diesem Fall der Gedächtnisleistungen - auch den anderen Teil beeinflusst und die Wertschätzung von langfristigen Folgen des Handelns verändert.
Dazu führten sie Tests mit 27 Freiwilligen durch, die sich in Behandlung wegen
Kokainabhängigkeit oder der Sucht nach Methamphetamin, auch Crystal genannt, befanden. Die Probanden nahmen 25 Tage lang an einem Gedächtnistrainingsprogramm teil, wie es beispielswese auch zur Therapie von Gedächtnisproblemen bei Schlaganfallpatienten zum Einsatz kommt. Vor und nach dem Training prüften die Wissenschaftler, ob die Teilnehmer eher kurzfristige oder eher langfristige und dafür höhere Belohnungen bevorzugten. Sie mussten sich beispielsweise zwischen einem sofort ausgezahlten kleineren Geldbetrag oder aber einem höheren entscheiden, den sie erst in der Zukunft erhalten würden.
Nach dem Gedächtnistraining stellten die Forscher eine deutliche Verschiebung der Präferenz der Probanden, hin zu den größeren, aber erst später verfügbaren Belohnungen fest.
Weitere Studien sollen nun dieses Ergebnis bestätigen und den konkreten Effekt auf den Drogenkonsum zeigen.
Das PDF dazu, Direktlink: http://www.pce.at/PDF/Working_Memory_Training.pdf (Umfang des PDF = 6 Seiten)
Quelle: Dr. Warren Bickel
(University of Arkansas for Medical Sciences) et al: Biological Psychiatry, Bd. 69,S.260,
Direktlink: http://www.biologicalpsychiatryjournal.com/article/S0006-3223(10)00852-8/fulltext
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This study was supported by the National Institutes of Health (Grant Nos. R01DA024080, R01DA022386, R01DA11692, and UL1RR029884), the Arkansas Biosciences Institute, the major research component of the Arkansas Tobacco Settlement Proceeds Act of 2000, and the Wilbur D. Mills Endowment. Dr. Bickel is a principal of HealthSim LLC. We thank the Recovery Centers of Arkansas and Annie Carter for their assistance.
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TEIL 2
Frontalhirn und Gedächtnisleistungen
Unser Frontalhirn und das darin enthaltene Arbeitsgedächtnis ist immer ein kleines Training wert. Um vernüftig zu Planen und um auch NEIN sagen zu können.
Für viele Alltagsaufgaben brauchen wir unser Arbeitsgedächtnis.
Das Arbeitsgedächtnis ist unverzichtbar, zumal es sich nicht um ein reines Gedächtnis handelt.
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Viel mehr handelt es sich um eine Art von Prozessor, welchen wir die „zentrale Exekutive“ nennen können. Dieser kann Informationen umwandeln, berechnen und verarbeiten, die so verarbeiteten Informationen werden dann an die Speicherbereiche des Gehirns weitergeleitet.
Die Langzeitgedächtnisspeicherung findet dann u.a. in der linken Hirnhälfte
(Wortspeicher) und in der rechten Hirnhälfte
(Episodenspeicher) statt. Eine gute Aufmerksamkeitsleistung ist für vieles Voraussetzung. Dieser Gehirn-Speicher hat zwar eine relativ festgelegte Größe, aber die Prozessorgeschwindigkeit hängt von unserer Aufmerksamkeit ab. Diese ist trainierbar. Ein Training des Frontalhirns mit seinem Arbeitsgedächtnis hat noch einen weiteren Vorteil. Mit zunehmender Übung vermindert sich das Anstrengungsgefühl, dass wir spüren, wenn wir unser Frontalhirn benutzen. Das
Frontalhirn (man könnte es auch als Chief Executive Officer -CEO- des Gehirns bezeichnen) ist der Bereich unseres Gehirns, der erst sehr spät zum jetzigen Gehirn hinzuentwickelt wurde. Der Frühmensch und der Neandertaler verfügten NICHT über ein so ausgeprägtes Frontalhirn.
(Wir Menschen haben es erst seit sehr kurzer Zeit.) So ist es nicht verwunderlich, dass wir es auch nicht allzuoft und nicht zu intensiv benützen. Zumeist dominieren unsere alten Hirnbereiche
(Hirnbereiche die hinter und unter dem Frontalhirnbereich liegen). Hier finden wir Emotionen, Steuermechanismen, unbewusste Bereiche und einfache Reaktionsmuster. Alle unsere Grundbedürfnisse werden von hier aus gesteuert. Die Grundängste nehmen von hier ihren Anfang. Alles, was mit Sucht, Kontrollverlust zu tun hat kommt von hier. Leider dominieren wie schon gesagt zumeist diese alten
(eher primitiven) Hirnbereiche. Kaum kommen wir unter Stress, werden überfordert, haben Angst oder Panik, geht die Dominanz vom Frontalhirn in den alten hinteren Hirnbereich. In der frühen Jugend bis hin zum 20. oder 25. Lebensjahr, wird das Präfrontalhirn erst richtig mit den anderen
(älteren) Hirnbereichen vernetzt. Erst dann kann dieser wichtige Hirnbereich regulierend in manchen Situationen eingreifen. Dann kann der junge Erwachsene
(wenn alles gut geht) seine Emotionen zügeln und auch zu Manchem NEIN sagen. Doch haben neuere Untersuchungen gezeigt: Nicht bei jedem ist die Hirnentwicklung des Frontalhirns mit 25 abgeschlossen, bei manchen dauert dieser Prozess weit länger
(bis 40 und länger) bei manchen wird dieser Prozess NUR durch entsprechendes Training ausreichend abgeschlossen.
(Siehe dazu auch: Das PDF - "FRONTALHIRN-ERWACHSENWERDEN" Direktlink: http://www.pce.at/PDF/FRONTALHIRN-ERWACHSENWERDEN_1.pdf)
Solange diese Gehirnentwicklung nicht abgeschlossen ist, kann man nicht leicht zu Verführungen nein sagen, dann regiert das Angst und Lustprinzip, wir wollen Belohnungen gleich haben und unseren Lustgewinn sofort erleben. Hier finden wir auch den Ursprung der Sucht, egal ob es sich um Drogensucht, Medikamentenabhängigkeit, Spielsucht, Alkoholmissbrauch, Nikotinsucht, Esssucht oder andere Arten von Süchten handelt. Nur ein gut aktives Frontalhirn kann NEIN sagen, kann Süchte einfach stoppen, kann sich über das drängende Gefühl als steuernder Mechansimus erheben. Ist das Frontalhirn stark, kommt es erst gar nicht zu den suchtauslösenden, drängenden und zwingenden Gedankengängen, dann sind diese Dinge nebensächlich geworden. Doch wir benützen unser Frontalhirn nicht gerne, die Frontalhirnaktivität ist
(so lange das Frontalhirn nicht gut ausgebildet und vernetzt ist) anstrengend.
Das ist wissenschaftlich gut untersucht: Im Alltag vermeiden wir gerne jede Form von geistiger Anstrengung.
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Im
Seminar/Worksop Theta-X dreht sich alles um das Frontalhirn und desssen Aktivierung. Durch den
Whisper 215 ist es möglich geworden, das frontale Gehirn schneller und besser zu vernetzen bzw. dadurch besser zu aktivieren. Die Hirndominanz wird dadurch vermehrt von den entwicklungsgeschichtlich "alten" primitiven Hirnbereichen zu den "neueren" frontalen Hirnbereichen verschoben. Durch den Einsatz des
Whispers 215 bei gleichzeitigem entsprechenden Mentaltraining kann dieser Prozess in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden. Eine Möglichkeit die uns nach langen Testphasen erst seit kürzerer Zeit auch im Worksopbetrieb zur Verfügung steht.
Wie trainiert man das Frontalhirn wenn man kein Seminar besucht?
Am besten über das Arbeitsgedächtnis!
Interessant dabei: Das intensive Nachdenken über eine schwierige Aufgabe ist gar nicht das, was unser Frontalgehirn am meisten aktiviert.
Viel besser sind da zum Beispiel Kopf-Rechenaufgaben. Doch diese sind für viele Menschen viel zu langweilig.
Darum, an dieser Stelle einige andere Vorschläge, die kurzweilig und abwechslungsreich sind.
Sudoku: Dieses Zahlenrätsel erfordert Kombinationsgabe und Überblick. Das Arbeitsgedächtnis wird mittelgradig beansprucht.
Schach: Das Strategie-Spiel schlechthin. Züge im Kopf durchzugehen, ist eine echte Herausforderung für unser Arbeitsgedächtnis. Eine hohe Beanspruchung des Arbeitsgedächtnisses.
Rechenspiele jeder Art: Rechnen ist die klassische Arbeitsgedächtnis-Aufgabe. Die Beanspruchung variiert nach Schwierigkeit der Aufgaben.
Kleiner Tipp: Machen Sie lieber viele einfache Aufgaben. Der Trainingseffekt ist größer, als bei wenigen schweren Rechenaufgaben.
Nach letzten Erkenntnissen spielt die regelmäßige Nutzung unseres Arbeitsgedächtnisses auch eine sehr positive Rolle bei der Vorbeugung von geistigem Abbau im Alter.
Quelle - Teil 2: IPN-Forschung/Eggetsberger
Bei Fragen: EMaillink