Montag, 21. Mai 2012

US-Studie: Kaffeetrinker leben länger (Wissenschaft)

Gute Nachricht für Kaffeetrinker: Eine neue US-Studie soll ergeben haben, dass Kaffee-Trinker länger leben. Knapp 400.000 Menschen haben an der Analyse seit 1995 teilgenommen. Wie so oft im Leben komme es jedoch auch hier auf das richtige Maß an.

Vorbei sind die Zeiten, in denen kaffeetrinken gleich ein schlechtes Gewissen machte. Vorbei die Falschinformationen zu Kaffee. Immer neue Studien beweisen: Kaffee (am besten schwarz getrunken) hat ein großes Gesundheitspotential.

Und dafür gibt es gute Gründe: Zitat - Amelia Baker, Ernährungswissenschaftlerin „Es gibt so viele Dinge im Kaffee, die potentiell helfen können – etwa Chlorogensäure oder Kaffeesäure.
Das sind starke Antioxidantien, die unsere Zellen vor dem Sterben schützen können.“

Megastudie beweist:
Knapp 400.000 Menschen haben an der Groß-Studie die seit 1995 durchgeführt wurde teilgenommen.
Die meisten unter ihnen tranken zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag. Laut den Forschern sei es am besten, das belebende Getränk schwarz zu trinken – denn so sei es am bekömmlichsten.

Die Ernährungswissenschaftlerin Amelia Baker dazu: „Natürlich ist es nicht gut, Sahne (in Österreich Obers) oder Zucker in den Kaffee zu tun. Das sind die Dinge, die einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben - und etwa Diabetes, Bluthochdruck oder erhöhte Cholesterinwerte hervorrufen können.

Was den puren Kaffee angeht, da darf es ruhig auch eine Tasse mehr sein.“ Wie so oft im Leben komme es auf das richtige Maßhalten an. Mit dieser Studie im Hinterkopf genießt der eine oder andere seinen Kaffee demnächst aber wohl etwas entspannter.

Im angesehenen „New England Journal of Medicine“ ist eine große Kaffee-Studie erschienen, die, wen wundert’s, den Trend bestätigt. Mit 400 000 Teilnehmern war sie die bislang größte ihrer Art, die Federführung lag bei Neal Freedman Ph.D vom Nationalen Krebsinstitut der USA. Die Teilnehmer mussten zu Beginn der Untersuchung 1995/1996 angeben, wie viel Kaffee sie konsumierten. Die Trinkgewohnheiten änderten sich mit den Jahren nur wenig. Bis Ende 2008 wurde der Lebensweg der Versuchspersonen verfolgt, dann begann die Auswertung.

Es stellte sich heraus, dass Männer, die sechs oder mehr Tassen am Tag tranken, in dem 13-jährigen Zeitraum ein um zehn Prozent geringeres Sterberisiko als Kaffeeverächter hatten, bei Frauen waren es sogar 15 Prozent. Schon eine Tasse am Tag war mit einem geringeren Risiko von sechs Prozent (Männer) und fünf Prozent (Frauen) verbunden. Kaffeetrinker starben seltener an Herz- oder Atemwegsleiden, Schlaganfall, Verletzungen, Diabetes und Infektionen. Mit oder ohne Koffein, diese Frage spielte keine Rolle. Was aber ist es dann, was die brauen Bohnen zu potenziellen Lebensrettern macht? „Es gibt schätzungsweise 1000 verschiedene Bestandteile im Kaffee, die jeder eine ganze Reihe von Effekten haben können“, sagt der Studienleiter Freedman. Möglicherweise bremst Kaffee schädliche Entzündungsprozesse und verstärkt die Wirkung des blutzuckersenkenden Hormons Insulin.
Quelle: Neal D. Freedman, Ph.D., Yikyung Park, Doktoren, Christian C. Äbnet, Ph.D., Albert R. Hollenbeck, Ph.D., und Rashmi Sinha, Ph.D.;
LINK: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1112010
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Eine weitere Studie untermauert die obige Untersuchung an 400.000 Menschen
Denn die aktuelle Studie zeigt, dass auch ein Konsum von bis zu sechs Tassen pro Tag nicht die Gesundheit schädigt, sondern sogar die Mortalität (Sterberate) senkt. Dies berichten Esther Lopez-Garcia  PhD und ihre Kollegen von der Universität Madrid im Fachjournal »Annals of Internal Medicine« (Band 148, Seiten 904 bis 914). Sie hatten die Daten von 84.214 Frauen, die an der Nurses‘ Health Study teilgenommen hatten, und 41.736 Männern, die bei der Health Professionals Follow-up Study mitgemacht hatten, analysiert. Die Studienteilnehmer mussten jeweils nach zwei bis vier Jahren Fragebögen zu Gesundheitsfragen, unter anderem auch zum Kaffeekonsum, ausfüllen. Dabei zeigte sich, dass die Mortalität mit steigendem Kaffeekonsum abnahm. Bei den Männern hatten die stärksten Kaffeetrinker (sechs Tassen am Tag) eine um 20 Prozent niedrigere Gesamtsterblichkeit als die Nichtkaffeetrinker (weniger als eine Tasse pro Monat). Bei den Frauen war die Mortalität in der höchsten Gruppe um 17 Prozent, in der zweithöchsten Gruppe (zwischen vier und fünf Tassen täglich) um 26 Prozent gesenkt. Das niedrigere Sterberisiko ging bei beiden Geschlechtern auf eine niedrigere Rate von kardialen Todesfällen zurück, während die Krebsmortalität nicht beeinflusst war. Eine Kausalität würde die Studie aber nicht beweisen, schreiben die Autoren.

Quelle: E. Lopez-Garcia PhD, LINK:  http://www.annals.org/content/148/12/904.short
Der Volltextbereicht als PDF: http://www.annals.org/content/148/12/904.full.pdf+html (13 Seiten)