Samstag, 9. Mai 2015

Powernapping zu Mittag fördert die Konzentration und bringt ein 5x besseres Erinnerungsvermögen.

Immer wieder hört man, dass  kurzer Schlaf zwischendurch helfen kann, die Produktivität und die Laune zu verbessern. In Japan wird das auch in vielen Firmen offiziell praktiziert. Doch was dieser Kurzschlaf noch leisten kann, hat die Wissenschaftler überrascht.


Man nennt diese Art des Kurzschlafes „Powernaps“ oder "Powernapping" werden sie auf Neu-Deutsch genannt oder einfach nur „Mittags-Kurzschlaf“. Man legt sich nachmittags eine halbe Stunde hin und ist hinterher erfrischt und wach. Schon etwas ältere Studien haben gezeigt, dass die Wirkung einer halben Stunde Kurzschlaf alles andere als einschläfernd ist: Powernapping zu Mittag fördert die Konzentration. 

Was aber dieser kurze Schlaf noch alles bewirken kann, haben Wissenschaftler der Universität Saarland herausgefunden. In ihrer Studie haben sie  41 Freiwillige einen Experiment unterzogen: Die Versuchsteilnehmer sollten besondere Worte und Wortpaare auswendig lernen. Dann haben die Hälfte der Teilnehmer eine Video geschaut, die andere Hälfte hat sich schlafen gelegt. Danach wurde ihr Erinnerungsvermögen getestet. Die Teilnehmer, die sich Schlafen gelegt hatten, konnten sich 5 mal besser an das Gelernte erinnern als diejenigen, die eine Video angeschaut hatten. ...


Darauf hin schauten sich die Wissenschaftler die Gehirnaktivität genauer an und kamen dabei zum Schluss, dass das Gehirn eben Gelerntes im Schlaf sozusagen „wiederholt“ (Anm.: Das geschieht auch beim normalen Schlaf). Deswegen hatten die schlafenden Probanden ein weitaus besseres Gedächtnis - sie konnten sich sogar an alles erinnern, was sie vor dem Schlaf gelernt hatten! Wenn man also während bzw. nach der Schule, nach dem Lernen oder der Arbeit gleich einen Kurzschlaf einlegt, hat das einen guten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Arbeit und das Erinnerungsvermögen. Das sollte man auch in Europa der Firmenleitung oder der Schulleitung einmal vorschlagen, den kurzen Mittagsschlaf in der Schule und bei der Arbeit einzuführen!

Vor dem Powernapping Kaffee trinken: Kein Problem!
Wer auf seinen Espresso nach dem Mittagessen nicht verzichten will (ist ja auch gesund), kann ihn unbesorgt vorm Nickerchen genießen. Denn das Koffein wirkt erst nach 20 bis 30 Minuten. Wenn Sie also eine Tasse Kaffee trinken und gleich danach einschlafen, nutzen Sie im Idealfall sowohl den erholsamen Schlaf als auch das anregende Koffein.

Um die positive Wirkung des Powernappings zu spüren, sollten Sie wirklich schlafen und nicht nur die Augen schließen. Auf Knopfdruck zu entspannen und einzuschlafen, ist zwar gar nicht so einfach - aber Sie können es lernen.

Legen Sie Ihren Kopf ruhig auf den Schreibtisch, ein weiches Tuch darunter hilft
Wer zu Hause ist, hat es natürlich leicht mit seinem Powernapping - dann entspannen sich sich einfach auf dem bequemen Sessel. Aber auch in vielen Büros können Sie den Kurzzeit-Schlaf in Ihre Mittagspause integrieren: Klappen Sie dazu zuerst die Rückenlehne Ihres Stuhls zurück. Dann legen Sie womöglich die Füße hoch. Schließen Sie die Augen und entspannen Sie sich. Wichtig ist dabei vor allem, dass Ihr Kopf gestützt wird! Funktioniert das bei Ihrer Stuhl-Lehne nicht, legen Sie Ihren Kopf auf den Schreibtisch. Es ist nämlich gar nicht nötig, im Liegen den Kurzschlaf zu genießen. Stellen Sie sich vorsichtshalber einen Wecker, z.B. benützen Sie die Weckfunktion Ihres Handy.  Bett oder Sofa verführen zumeist dazu, zu lange zu schlafen. Das Powernapping sollte aber am optimalsten 20 und 30 Minuten daueren, jedenfalls nicht länger als eine Stunde. Schlafen Sie für länger ein, kann aus Ihrem Kurz- ein Tiefschlaf werden. Werden Sie dann geweckt, fühlen Sie sich gereizt und verwirrt. Außerdem sinkt bei einem längeren Schlaf der Blutdruck und Sie fühlen sich danach sogar eher schlapp und müde. Die optimale Zeit für den Mittags-Kurzschlaf ist in der Zeit zwischen 13 und 14 Uhr. Und am besten nach dem Essen, weil der Körper dann seine ganze Energie auf die Verdauung konzentrieren kann.
Quelle: Universität Saarland und PSY-Lab.