Man muss zugeben, E-Zigaretten sind gesünder als die normalen Zigaretten! |
Die Befürworter der E-Zigaretten: Eine Elektrozigarette produziert kein Teer, hinterlässt keine Asche, muss auch nicht zwingend Nikotin enthalten, die verwendeten Inhaltstoffe (Liquid) werden seit Jahrzehnten in der Lebesnmittelindustrie, in Getränken, Kaugummis, Zahnpasten etc. verwendet, OHNE auch nur den geringsten Hinweis auf eine schädigende Wirkung. ...
Was wissen wir heute wirklich?
Die in E-Zigaretten und ähnlichen Produkten verwendeten Liquids bestehen zu mehr als 90 Prozent aus einer Trägersubstanz. Das ist meist Propylenglycol oder Glyzerin. Beide Stoffe, in der EU als Lebensmittelzusätze E 1520 und E 422 gelistet, kommen unter anderem in Kaugummis vor oder liefern in Diskotheken Nebel. In den E-Zigaretten sorgen sie für den sichtbaren Dampf beim Inhalieren und Ausatmen. Der Geschmack kommt von Aromastoffen, von denen es Tausende in zahllosen Geschmacksrichtungen gibt – von Ananas über Eierlikör und Minze bis Zuckerwatte. Die meisten (nicht alle) Liquids enthalten auch Nikotin.
Forscher glauben einhellig, dass E-Zigaretten trotz möglicher unbekannter Risiken insgesamt weniger schädlich sind als Tabak-Zigaretten (Stand Mai 2015). Kürzlich schätzten Mediziner um den Pharmakologen David Nutt vom Imperial College London im Fachblatt "European Addiction Research" die gesundheitliche Gefährdung durch E-Zigaretten im Vergleich zu normalen Zigaretten auf etwa 4% (!). Nikotinersatztherapien mit Nikotin-Kaugummi, Nikotin-Pflaster oder Nikotin-Sprays liegen demnach gemittelt bei 2%.
E-Zigaretten, was dampft da? wie ungesund ist das? |
Die Flüssigkeit kann in den verschiedensten Geschmacksrichtungen aromatisiert sein und auch Nikotin enthalten. Im Gegensatz zum Rauchen entstehen beim “Dampfen” keine schädlichen Verbrennungsprodukte. Ob die elektronische Zigarette aber wirklich völlig ungefährlich ist, ist immer noch umstritten. Wissenschaftler vom deutschen Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI in Braunschweig haben probiert, diese Frage zumindest teilweise zu klären.
Hier das Ergebnis: Elektronische Zigaretten
Die Flüssigkeit, die von der elektronischen Zigarette verdampft wird, enthält hauptsächlich Propylenglykol. In Zahnpasta oder Hautcremes ist Propylenglykol auch seit Jahrzehnten vorhanden und hält dort die Feuchtigkeit. Als Trägerstoff für Farbstoffe oder Emulgatoren darf Propylenglykol auch verwendet werden und ist unter der ENummer "E 1520" registriert und als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Was allerdings passiert, wenn man es regelmäßig Propylenglykol inhaliert, ist noch nicht ganz klar. Es ist also durchaus möglich, dass der Wechsel vom Rauchen zum Dampfen in Sachen Gesundheit nicht so viel bringt als man gerne hätte.
Die Forschungsergebnisse des Fraunhofer Untersuchung WKI (LINK) zeigen, dass man auch bei den E-Zigaretten aufpassen muss. Wenn Propylenglykol verdampft wird, entsteht nämlich ein Aerosol aus Nanotröpfchen, die sich im Laufe der Zeit auflösen. Das steht im Gegensatz zu den festen Verbrennungsrückständen einer normalen Zigarette. Sie reichern sich in der Luft an und bleiben bestehen. Mit sogenannten Emissionsprüfkammermessungen hat man am Fraunhofer WKI genau untersucht, wie sich die Luft beim Rauchen und beim Dampfen verändert. Man maß die Menge an flüchtigen organischen Verbindungen, an ultrafeinen Partikeln und Formaldehyd.
Dabei schnitten die elektronischen Zigaretten wie erwartet deutlich besser ab.
Sie setzen viel weniger flüchtige organische Verbindungen frei und gar kein giftiges Formaldehyd im Unterschied zu den herkömmlichen Zigaretten. Die herkömmlichen Zigaretten setzten viel mehr frei als man als Grenzwert für die Luft in Innenräumen festgelegt hatte (0,1 ppm).
Das eigentliche Problem war das schon erwähnte Propylenglykol. Dieses wird sowohl in der herkömmlichen Zigarette wie auch in E-Zigarette abgegeben bzw. freigesetzt.
Atmet man Propylenglykol in größeren Mengen ein, könnten die Atemwege gereizt werden, meinen einige Lungenärzte. Selbst wenn elektronische Zigaretten weniger Propylenglykol an die Umgebungsluft abgeben, könnte es ausreichen, um eventuell die Menschen in der unmittelbaren Nähe des Dampfers zu schädigen. “Passivdampfen” könnte also auch bei der E-Zigarette schädlich sein. Es ist also wohl am besten, die Zigaretten komplett zu ignorieren und weder zu rauchen, noch zu dampfen.
Rauchstopp mit E-Zigarette vermutlich leichter
Eine Ende 2014 erschienene Übersichtsstudie der Cochrane Collaboration ergab, dass E-Zigaretten einen Rauchstopp vermutlich erleichtern könnten (Studien-Link). Hauptgrundlage des Forschungs-Ergebnisses sind zwei hochwertige Studien. Demnach schafften es 9% der Dampfer nikotinhaltiger E-Zigaretten, den Tabakkonsum für mindestens ein Jahr einzustellen. Und immerhin konnten mehr als ein Drittel der Konsumenten (36 Prozent) ihren Zigarettenverbrauch halbieren – mit Placebo waren es nur 28%. Natürlich ist es besser, Raucher eher zu Abstinenz zu bewegen als ihnen E-Zigaretten schmackhaft zu machen, doch wo das weniger erfolgreich ist, kann die E-Zigarette manchen helfen vom Rauchen ganz weg zu kommen. Der Streit zwischen den Befürwortern und Gegnern der E-Zigaretten geht sicher noch lange weiter. Ein Ende ist nicht in Sicht!
Und die die Befürworter der E-Zigaretten bringen verschiedene Zusatzinformationen ein, darunter: Die Tabakindustrie fügt/fügte Suchtauslösende Stoffe den normalen Zigaretten bei (siehe Link). Das gibt es bei den E-Zigaretten nicht. Machen Sie sich selbst ein Bild!
Quellen: Fraunhofer WKI (“Does e-cigarette consumption cause passive vaping?”), Das-ist-drin (E-Nummern), u.a.
PDF dazu: PDF-LINK (7 Seiten PDF)