Zukunftsschau - wie entwickelt sich das Web: Chris Minnick bekannter US-Autor zahlreiche Lehrbücher, Forscher und Entwickler hat im laufe der Jahre viele Entwicklungen und Trends im Internet vorausgesagt.
Seine neuesten Voraussagen: Das Internet wie wir es heute kennen, befindet sich in einer weiteren Entwicklungsphase die vor allem von Paranoia geprägt ist. Totale Überwachung durch Staat, Geheimdienste, Polizei und "private Überwachungsgesellschaften", Zensur (auch bei den soziales Netzwerks), Kampf gegen die sogenannten "Fake News" und das Ende der Netzneutralität sind nur einige Zeichen der Zukunft.
Während Minnick früher noch glaubte, dass der Auslöser für den Untergang des Webs die Kinderpornografie sein werde, bedrohen heute Internetviren, groß angelegte Cyberattacken, der steigende Rechtspopulismus und Linksextremismus wie auch die um sich greifende Kriminalität das Web. „Es wird noch irgendeinen großen Vorfall irgendwann geben, ein Viral Video oder ähnliches, das dafür sorgt, dass Zensur im Web rasant zunehmen wird“, meint Minnick.
Mit dem neuen Überwachten-Web kommt der große Knall. Das neue Überwachungs-Web bringt den totale Zusammenbruch des Internets. Durch die totale Zensur (inkl. Beseitigung der freien Meinungsäußerung im Netz) wird alles unmöglich zu bedienen und die Zahl der Websites wird erstmals rückläufig sein(!), erklärt Minnick. Doch es gibt eine (vielleicht auch nur scheinbare) Rettung: Die Künstliche Intelligenz (KI) im Web. ...
Im kommenden KI-Web sollen dann persönliche Assistenten Ordnung in das Web-Chaos bringen und den Menschen helfen, bestimmte Inhalte und Funktionen zu finden. (Anm.: Natürlich kann die Netz-KI dann auch noch leichter und schneller Zensur ausüben und unerwünschte Meinungen unterdrücken. Dann ist nur noch fragwürdig wer jeweils die KI-Vorgaben erstellt, welche Regierung, welcher Geheimdienst.)
Diese künstliche Intelligenz, das Artificial Intelligence User Interface (kurz AIUI) soll den Menschen das Leben leichter machen, doch sie birgt noch ganz andere Gefahren, Gefahren die nicht leicht vorhersehbar sind. Und die KI ist heute schon am Vormarsch, nicht nur im Bereich des Internets, sondern auch auf unseren Handys bzw. Smartphones und in unseren Wohnungen (siehe z.B. Amazon Echo). Neben staatlichen Forschungsstellen und Geheimdiensten arbeiten auch Großkonzerne wie Google, Amazon, Apple, Microsoft etc. an der Entwicklung leistungsfähigen KIs die sie dann auch ins Web einschleusen können.
Angst vor künstlicher Intelligenz, warum? Nicht nur Minnick sondern auch Elon Musk, Bill Gates und Stephen Hawking, haben bereits mit ähnlichen Argumenten wie Minnick vor den Risiken der künstlicher Intelligenz gewarnt. Die KI könnte den Menschen auch auslöschen!
Minnicks Experiment
Um herauszufinden, wie nahe wir dem KI-Web bereits sind, hat Minnick ein Experiment gestartet. Er ließ zwei Chatbots - basierend auf dem Cleverbot, eine besonders menschlich agierende künstliche Intelligenz - miteinander sprechen. Die Unterhaltungen waren erstaunlich menschlich, beinhalten aber auch viel Unsinn. Doch laut Minnick arbeiten bereits einige Firmen an künstlicher Intelligenz in spezifischen Gebieten, die „beängstigend gut“ sei.
Natürlich ist man aktuell noch nicht auf dem Entwicklungslevel, der für das KI-Web erforderlich wäre. „Wir haben wirklich gute konversationsbasierte User Interfaces, aber mit einer menschlichen Unterhaltung kann das NOCH NICHT mithalten“, so Minnick. Dennoch schwört er die Entwickler auf der „We Are Developers“-Konferenz darauf ein, Lösungen zu entwickeln. „Es ist an der Zeit, dass wir an Lösungen arbeiten bevor wir alle ausgelöscht werden.“ Welche Lösungen das sind, weiß er aber selbst nicht.
Quellen: Div. News und Publikationen, Eggetsberger-Info-Team
Bildquellen: pixabay, cleverbot