Sonntag, 29. Dezember 2019

Depression auch ein energetisches Problem

Wiener Forscher haben festgestellt, warum Menschen mit bestimmten psychiatrischen Erkrankungen nicht zur Ruhe kommen


Das "Default Mode Network", zum besser lesen anklicken
Österreich/Wien - Menschen mit Depressionen leiden an einer Störung des Ruhe-Netzwerkes des Gehirns, das durch den Serotonin-1A Rezeptor moduliert wird. Forscher der MedUni Wien haben erstmals den Einfluss des Serotonin-Systems auf das Default Mode-Netzwerk (DMA) im menschlichen Gehirn untersucht und festgestellt, dass bei Menschen mit Depressionen die hemmende Wirkung des Serotonin-1A Rezeptors verringert ist. Das führt dazu, dass die Betroffenen "praktisch nie zur Ruhe kommen können", sagt Siegfried Kasper, Leiter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in einer Aussendung.

Das Ruhezustandsnetzwerk im Gehirn ist zu stark aktiv
Die Gehirnregionen im Default Mode-Netzwerk, das auch Ruhezustandsnetzwerk genannt wird, sind dann aktiv, wenn wir nichts tun bzw. unsere Gedanken schweifen lassen und uns in einem Zustand äußerer Ruhe befinden. Die Aktivität dieses Ruhezustandsnetzwerkes wird durch den Serotonin-1A Rezeptor moduliert. Bei Menschen mit Depressionen ist diese Regulation beeinträchtigt. Kasper: "Dann stehen die Patientinnen ständig wie unter Strom."

Die an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie von Andreas Hahn und dem Studienleiter Rupert Lanzenberger durchgeführte Studie wurde nun im Journal "Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)" veröffentlicht. Beteiligt waren auch andere WissenschafterInnen der MedUni wie Wolfgang Wadsak und Markus Mitterhauser von der Universitätsklinik für Nuklearmedizin, sowie Christian Windischberger vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik (MRT-Exzellenzzentrum).

"Diese Entdeckung eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung und Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie und Angsterkrankungen.
Quelle u. Bildquelle: Siegfried Kasper, Leiter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Wolfgang Wadsak und Markus Mitterhauser von der Universitätsklinik für Nuklearmedizin, sowie Christian Windischberger vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik (MRT-Exzellenzzentrum)
LINK: http://www.pnas.org/content/109/7/2619.abstract
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Siehe auch: Ruhezustandsnetzwerk - "Der Chefmanager im Gehirn schläft nie"
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.com/search/label/Ruhezustandsnetzwerk