Donnerstag, 5. März 2020

Angst oder Wutausbrüche erhöhen das Herzinfarkt-Risiko drastisch

Nach Wutausbruch 8x höheres Herzinfarktrisiko!
Forschung: Das Risiko für einen Herzinfarkt ist innerhalb von zwei Stunden nach einem akuten Wutanfall achteinhalb Mal höher als während gewöhnlicher Zornzustände. Das ist der Ergebnis einer Studie, die damit bestätigen dürfte, was man bereits vermutet hat: nämlich dass Wut Auslöser für Myokardinfarkte sein kann.

Für diese Langzeit-Untersuchung wurden zwischen 2006 und 2012 am Royal North Shore Hospital in Sydney 313 Personen mit Myokardinfarkten für die Studie erfasst. Veröffentlicht wurde die Forschungsarbeit im "European Heart Journal: Acute Cardiovascular Care" von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie veröffentlicht wurde.

Die Patienten mussten ihren Zorn-Level innerhalb der vorangangenen 48 Stunden selbst auf einer Skala von 1 (ruhig) bis 7 (wütend, außer Kontrolle, Gegenstände werfen, sich selbst oder andere verletzen) festlegen. Sieben Personen gaben an, innerhalb der zwei Stunden vor dem Auftreten von Symptomen zumindest Level 5 (große Wut, körperliche Anspannung, geballte Fäuste, kurz vor dem Explodieren) erreicht zu haben.

Auch das Erleben von großer Angst kann einen Herzinfarkt auslösen
Zusätzlich fanden die Forscher heraus, dass auch ein hoher Grad von Angst Myokardinfarkte auslösen kann. ...

Hier ist die Gefahr in den ersten zwei Stunden nach einem bestimmten Vorfall sogar neuneinhalb Mal höher als nach vergleichbaren Angstzuständen einen Tag zuvor. Die Studienautoren halten fest, dass es Bedarf für neue Strategien gebe, um Betroffenen in Akut-Situationen helfen zu können.

Anm.: Wutausbrüche und spontane Aggression entstehen immer aus einer bewussten oder (das gleiche sehen wir in der Reaktion von Tieren).
unbewussten Angst heraus. Bei Wut, Aggression und Angst kommt es fast immer zu den gleichen körperlichen Reaktionsmustern. Dazu gehören: Das Ausschütten von Stresshormonen, die teilweise bis komplette Blockade der höheren Hirnbereiche, die Aktivierung des Sympathikusnervs damit verbunden eine Erhöhung des Blutdrucks, Beschleunigung des Herzschlages, Zusammenziehen der Blutgefäße vor allem in der Peripherie des Körpers, begleitet von kalten und feuchten Händen. Verspannung der Muskeln, vor allem Schulter-Nackenmuskeln, Verspannung der Muskelbereiche um die Wirbelsäule aber auch die Kiefermuskeln werden verstärkt angespannt. Wen wundert es, wenn wir dieses Reaktionsmuster betrachten, dass gefährdete Menschen bei starken Wutausbrüchen oder starker Angst einen Herzinfarkt oder Gehirnschlag bekommen können.
Quelle: European Heart Journal: "Acute Cardiovascular Care" von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie und die Anm. von IPN-Forschung/Eggetsberger-International.