Donnerstag, 11. Januar 2024

Stress dreht an der Lebensuhr

Dauerstress schadet nicht nur unserer Gesundheit, er macht uns auch alt! 
Stress findet nicht nur im Kopf statt. Er erzeugt auch heftige körperliche Reaktionen. Bei Ärger, Streit oder Zeitdruck schrillt im Gehirn schnell ein Alarm, der eine Stress-Hormonkaskade auslöst, unter anderem von Adrenalin und Kortisol. 

Diese Hormone bringen den Körper auf Hochtouren: Das Herz schlägt schneller, der Atem wir schneller, der Blutdruck steigt, die Muskeln spannen sich an, der Blick wird starrer, Schweiß bricht aus. 

Diese körperliche Stressreaktion stammt aus der Steinzeit und sollte die Leistungskraft unserer Vorfahren blitzartig steigern, sie auf Kampf oder Flucht einstimmen. Wer aber relativ inaktiv zu Hause, am Schreibtisch oder im Auto sitzt, kann den Energieschub und die körperliche Voraktivierung nicht nutzen und schon gar nicht wieder abbauen.

DNA Schäden durch Stress
Im Jahr 2004 entdeckten Elissa Epel und ihr Team von der University of California in San Francisco einen Mechanismus in den Zellen, der scheinbar dafür verantwortlich ist, dass Stress den Alterungsprozess beschleunigt.

In Ihrem Forschungsprojekt verglich Sie DNA-Abschnitte von Müttern chronisch kranker Kinder mit denen von Müttern mit gesunden Kindern. Sie stellte fest, dass es bei Dauerbelastung zu einer erhöhten Zellteilung kommt und dadurch die biologische Alterung rascher abläuft. 

Zwischen der Zellteilung und dem Alterungsprozess gibt es einen direkten Zusammenhang. Denn bei jeder Zellteilung verkürzen sich die als Telomere bezeichneten Enden der Chromosomen. 

Sind die Telomere erst einmal kurz, oder sogar aufgebraucht, verkleben die DNA-Enden miteinander. Die Zelle wird funktionsuntüchtig und ist schutzlos Angreifern ausgesetzt. Es entstehen schon lange zuvor Kopierfehler, dadurch kann es u.a. auch zu Krebs kommen. Alterskrankheiten wie Demenz, aber auch Diabetes und Krebs nehmen zu.

Durch hoch belastende Lebensumstände, wie Missbrauch, häusliche Gewalt, kranke Familienmitglieder, oder  Armut, geschieht dieser Prozess schneller und intensiver. Das führt dazu,  dass der  Körper schneller altert und in seiner gesunden Funktionsfähigkeit beeinträchtig wird.

Weniger Stress und positive Stimmung durch Meditation
So wie belastende Lebensumstände uns schneller altern lassen, können auch gezielte Entspannungsübungen die innere Uhr wieder zurückdrehen und die beschleunigte Zellteilung verlangsamen.

Lernen Sie meditieren!

In einer Studie wurden die Hirnstrukturen von 16 Probanden mittels Magnetresonanztomographie (MR, MRT) zwei Wochen vor Beginn des achtwöchigen intensiven Achtsamkeitsmeditations-Programms "Mindfulness-Based Stress Reduction" (MBSR) am "University of Massachusetts Center for Mindfulness" dokumentiert.

Zusätzlich zu den wöchentlichen Meditationssitzungen, bei welchen die urteilsfreie Wahrnehmung von Empfindungen, Gefühlen und der Gemütsverfassung angestrebt wurde, bekamen die Mitglieder der Meditationsgruppe Audioanweisungen für die persönliche Meditation zu Hause und sollten hinzu aufzeichnen, wie lange sie täglich meditierten. 

Im Gegensatz zu den Mitgliedern der nicht meditierenden Kontrollgruppe, berichteten die Teilnehmer der Meditationsgruppe von deutlichen Verbesserungen, dass sie täglich durchschnittlich 27 Minuten meditiert hatten.

Bildquelle: fotolia/Eggetsberger.Net