Über den Geist in der Materie...
"Atome wissen und behalten".
Wolfgang Ernst Pauli, Physiker und Nobelpreisträger.
Anhänger des biologischen Reduktionismus vertreten die Ansicht, menschliches Bewusstsein hätte sich im Verlauf der Evolution aus extrem komplexen “Materie-Systemen” (vom Atom zum Molekül über den Einzeller bis hin zum Gehirn) gebildet.
Die moderne Gehirnforschung kann die Frage nach der Entstehung des Ich-Bewusstseins bis heute nicht einmal im Ansatz klären (siehe dazu die Beiträge "Menschen OHNE Gehirn, sie denken sie fühlen sie handeln). Wichtige Vertreter mutmaßen zwar spekulativ, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis auch dieses Rätsel gelöst sei. Neuro-Skeptiker verweisen jedoch zu Recht darauf, dass es sich bei materiellen Phänomenen (z.B. chemischen Reaktionen) und bei Bewusstseins-Phänomenen (wie z.B. Liebe empfinden) um logisch nicht vergleichbare unterschiedliche Dimensionen handelt. Sie fordern eine Erklärung, warum sich aus einer Ansammlung von Atomen OHNE Ich-Bewusstsein (ohne wahrnehmbaren Geist) irgendwann eine besonders komplexe Ansammlung von Atomen MIT Ich-Bewusstsein ergeben soll.
Der Physiker Jean E. Charon begegnet dem spekulativen Rätselraten nach der Entstehung des Ich-Bewusstseins - er benutzt den Begriff “Geist” - mit einem neuen Ansatz. Aus seiner Sicht ist es vollkommen unlogisch, dass sich einzelne Atome (ohne Geist) im Verlauf der Evolution zu komplexen Gebilden bis hin zur Ebene eines Gehirns verbinden, um dann irgendwann einmal (mit Geist) über die Fähigkeit zu verfügen, sich selbst wahrzunehmen. Das, was wir als “Materie” wahrnehmen und Geist sind für ihn vollkommen unterschiedliche Dimensionen, so dass Geist nicht aus “Materie” heraus entstehen kann. Ähnlich, wie es unlogisch wäre, wenn der Mensch durch die Entwicklung immer komplexerer Fortbewegungsmittel - vom Fahrrad über das Auto bis hin zum Raumschiff - irgendwann einmal die Fähigkeit erhalten würde, über einen Geschmacks-Sinn zu verfügen, um sich dann am Aroma von Rotwein und Schweinebraten zu erfreuen. ...