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Mittwoch, 20. November 2019

Katzen: Meister der inneren Leere

Forschung
Die innere Leere, der Leerlauf im Gehirn lässt unsere Alarm- und Angstsysteme in den tieferen Hirnregionen zur Ruhe kommen. Die Alarm-Module des Gehirns (vor allem die Amygdala) sind mehr oder weniger im Dauereinsatz, was an unseren mentalen und gesundheitlichen Kräften zehrt, Energie raubt und –wie Psychosomatiker immer wieder betonen– letztendlich sehr vielen Krankheiten den Weg bereitet. Die willentlich angestrebte Leere, z.B. hergestellt durch geeignete Meditationsverfahren, kann hier eine Pause schaffen und für Entlastung sorgen. Durch sie verlieren die Dinge an Bedeutung und damit auch an Problematik, so dass es keine Veranlassung mehr gibt, die Alarm- und Angstzentren zu aktivieren.


Nicht jeder kann sich heute vorbehaltlos der inneren Leere hingeben. 
Was durch Tiefenmeditationstechniken (wie die Technomeditation) eingeübt wird, können Katzen ganz von selbst.
Kaum etwas beschreibt den Zustand der Leere so treffend wie das völlig entspannte, gleichzeitig aber auch achtsame Dösen einer Katze. Der Schlüssel dazu liegt im Thalamus, den die Hirnforscher als „Tor zum Bewusstsein“ bezeichnen, weil er darüber entscheidet, was bewusst wahrgenommen wird. Bei unseren Samtpfoten ist dieses Hirnareal besonders stark ausgeprägt und fähig. 

Dadurch können sie ihr Großhirn von außen abschotten und gleichzeitig so wach halten, dass es durch bedeutsame Reize, wie etwa eine durchs Gras flitzende Maus, umgehend auf hohe Aktivität umschaltet. Die Katze befindet sich also beim Dösen in einem Zustand der achtsamen Leere. Und aus der Tatsache, dass sie währenddessen besonders oft schnurrt, können wir schließen, dass sie sich in diesen Zustand besonders wohl fühlen.
Bildquelle: Pixabay, IPN-Bildwerk 

Samstag, 7. April 2018

Schrittweise einschlafen - Der Thalamus, (das Tor des Bewustseins) schaltet 9 Minuten vorher ab.

Unser Gehirn schläft nicht auf einmal ein, sondern im  Gehirn geht  die Aktivität nach und nach - Modul für Modul - zu Ende.


Thalamus (links und rechts) rot markiert
Den Anfang macht dabei (bemerkenswerterweise) der Thalamus im Limbischen System: Das Hirnareal, das häufig auch als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet wird, fährt seine Aktivität bereits Minuten vor der Großhirnrinde, dem Sitz des Wach-Bewusstseins, herunter, das haben französische Forscher bei Ihren Forschungen erkannt. Dieser Effekt könnte erklären, warum so viele Menschen kurz vor dem Einschlafen Dinge sehen und hören (sog. hypnagoge Bilder, hypnagoge Töne), die gar nicht da sind, so die Forscher – schließlich dient der Thalamus als eine Art Filtersystem (bzw. Zensurzentrum), das ankommende Signale bewertet und nur die wichtigsten davon ins Bewusstsein durchkommen lässt. Alles andere wandert unbesehen ins Unterbewusstsein. Und das ist das meiste was wir als Information empfangen.

Ist dieser Filter ausgeschaltet, können in der Großhirnrinde ungewöhnliche Aktivitäten bzw. Verknüpfungen und damit ungewöhnliche Bilder entstehen.
Beim Aufwachen sieht die Situation übrigens anders aus: Hier arbeiten Thalamus und Großhirnrinde vollkommen synchron.

Normalerweise sind die Aktivitäten im Thalamus und der Großhirnrinde sehr eng miteinander gekoppelt. Seit einiger Zeit gibt es jedoch vermehrt Hinweise darauf, dass diese Kopplung im Schlaf nicht die ganze Zeit bestehen bleibt. Die genauere Untersuchung ist allerdings schwierig, denn eine normale Hirnstrommessung mit auf der Kopfhaut angebrachten Elektroden liefert nicht genügend Details, um die Aktivitäten in den Hirnregionen genau voneinander trennen zu können. ...