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Samstag, 13. Januar 2024

Schlafstörungen und Augenschäden durch Blaulicht


Schlafstörungen - Licht von  LED-Leuchten hält wach!
Die Vorstellung, dass man durch LED-Leuchten nicht nur Strom, sondern auch "Schlaf sparen" kann, ist verheißungsvoll. Ob die modernen LED, deren Abkürzung nichts anderes bedeutet als lichtemittierende Dioden, tatsächlich Einfluss auf Müdigkeit und Konzentration nehmen, haben Wissenschaftler in Basel untersucht und sind zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen.

"Es stimmt, dass  Computermonitore mit LED-Leuchten bei unseren Probanden einen messbaren Einfluss hinterlassen haben ", erzählt der Chronobiologe Christian Cajochen. "Die Testpersonen fühlten sich nach einer fünfstündigen Arbeit vor LED-Bildschirmen nicht nur wacher und fitter, sondern schnitten auch bei Reaktions- und kognitiven Tests besser ab als die Personen in der Kontrollgruppe, die an Bildschirmen mit herkömmlicher Beleuchtung saßen", so Cajochen weiter.

Blaues Licht hält wach!
Der Wissenschaftler liefert auch gleich die Ursache für diese nachweisbaren positiven Effekte. Das Licht von LED-Leuchten ist biologisch sehr aktiv. "Das liegt an der spezifischen Wellenlänge des LED-Lichts im Bereich zwischen 450 und 460 Nanometer. Dieses Licht, dass sich im blauen Bereich befindet, ähnelt sehr dem Tageslicht", erklärt Cajochen den Zusammenhang. Aus diesem Grund wird auch die Ausschüttung von Melatonin, einem Hormon, das den Tag-Nacht-Rhythmus im Körper steuert, gedrosselt. LED-Leuchten in Monitoren vermitteln dem Körper also das Gefühl, dass es Tag sei.

"Wir sind im Laufe der Evolution so ausgestattet, dass wir uns perfekt an den 24-Stunden-Tag angepasst haben. Maßgeblich dafür verantwortlich sind die Augen und das Licht im blauen Wellenbereich", erläutert der Experte weiter. In den Augen haben wir neben den Zäpfchen und Stäbchen, die für die visuellen Eindrücke verantwortlich sind, auch noch sogenannte Melanopsin-Rezeptoren. Das sind Zellen, die mit dem lichtempfindlichen Pigment Melanopsin ausgestattet sind. Sobald Licht im blauen Wellenbereich auf diese Rezeptoren trifft, werden Signale direkt ins Gehirn geleitet, die wiederum Hormonausschüttungen in Gang setzen, die die Aktivierung von Melatonin unterdrücken. Dadurch bleibt man wach.

Rote und blaue Lichtanteile
Bekannt ist, dass das Licht der Sonne maßgeblich am Wach-Schlaf-Rhythmus des Menschen beteiligt ist. Auch das Licht der Sonne gelangt über den Tag hinweg mit verschiedenen Wellenlängen auf die Erde. Am Tag ist der Anteil des blauen Lichts besonders hoch, bei Sonnenuntergang dagegen nimmt der Anteil des blauen Lichts wieder ab und der Anteil an rotem Licht zu. Das wird sichtbar durch das Rot der Sonne, wenn sie am Horizont untergeht.

Vor allem sehr helles, künstliches Licht kann den normalen Schlaf-Wach-Rhythmus beim Menschen durcheinanderbringen. "Wer morgens wach werden will, der sollte sich mit viel Licht, egal aus welcher Quelle, umgeben (auch z.B. mit blauen Led`s). Am Abend dagegen sollte man das Licht gedämpft halten, um seinen Körper optimal auf die Nachtruhe vorzubereiten", rät Cajochen.

Die dunkle Seite des Lichts
Da immer mehr moderne Monitore mit LED-Beleuchtung ausgestattet sind, kann der biologische Effekt der Dioden durchaus auch zu ernsthaften Problemen führen. "Auch bei den Testpersonen der Untersuchung in Basel, die an LED-Bildschirmen gearbeitet hatten, waren am Anfang der Nacht Einschlafschwierigkeiten zu beobachten, die jedoch im Laufe der Nacht verschwanden", so Cajochen. In diesem Zusammenhang ist also denkbar, dass Fernsehgeräte mit LED-Beleuchtung das Einschlafen erschweren und im schlimmsten Fall sogar zu langfristigen bis chronischen Schlafstörungen führen können. Aus diesem Grund sollten Menschen, die bereits unter (Ein-)Schlafstörungen leiden, LED-Fernsehgeräte und LED-Monitore vor allem am Abend meiden.

Die Hormonproduktion wird durch das Licht gesteuert
Professor Christian Cajochen ist Leiter der Abteilung Chronobiologie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Aber nicht nur LED-Leuchten wirken auf unseren Schlaf-Wach-Rhythmus ein. Auch herkömmliche Leuchten und Energiesparlampen können Einfluss auf die maßgeblichen Hormone haben. Um die Wirkungen zu beeinflussen, kann man im Handel beispielsweise Energiesparlampen in verschiedenen Lichtqualitäten kaufen. Die kaltweißen Energiesparlampen haben einen hohen Anteil an blauem Licht und wirken genauso wie die LED auf die Zurückhaltung des Melatonins ein. Die warmweißen Energiesparlampen dagegen haben eine wesentlich weniger starke Wirkung auf die Hormonausschüttung und sollten deshalb vor allem am Abend verwendet werden.

Übrigens: Nicht jede LED-Beleuchtung strahlt mit der Wellenlänge des blauen Lichts! Es gibt auch LED in Rot, Grün und Gelb und im Infrarotbereich. Um die Wirkung der verschiedenen Wellenlängen auf den Körper optimal auszunutzen, sind Forscher bereits auf der Spur der Lampe der Zukunft. Diese soll sich automatisch an die Wellenlänge des Tageslichts anpassen können.

Melatonin wird in der sogenannten Zirbeldrüse im Gehirn produziert und bestimmt maßgeblich unseren Tag-Nacht-Rhythmus, also die innere biologische Uhr. Die Besonderheit: Das Hormon wird unter dem Einfluss von Dunkelheit freigesetzt, sodass die Melatoninausschüttung in der Nacht um das Zehnfache steigt.

Ist es jedoch nachts zu hell – ein Problem, unter dem vor allem Nacht- und Schichtarbeiter leiden -, schüttet der Körper weniger Melatonin aus. Dies kann Schlafstörungen und weitere gesundheitliche Schäden wie zum Beispiel Krebs zur Folge haben, wird das Hormon doch auch zur Zellerneuerung benötigt."Melatoninmangel kann dazu führen, dass die chronobiologische Stabilität den Bach heruntergeht", sagt Barbara Griefahn, Medizinerin am Institut für Arbeitsphysiologie der Universität Dortmund. Nicht auszuschließen sei zudem, dass das Immunsystem durch den schwindenden Tag-Nacht-Kontrast geschwächt werde.

Blaues Licht beeinflusst Melatoningehalt am stärksten
Als besonders "tückisch" erweist sich das bläuliche Licht des PC-Monitors. Denn wie Neurowissenschaftler des Jefferson Medial College in einer Untersuchung  bereits 2001 beweisen konnten, beeinflusst die Wellenlänge von blauem Licht (446-477 nm) den Melatoningehalt im Blut am stärksten. Welche Folgen das wiederum haben kann, zeigt eine Studie aus Japan, wo besonders viele Menschen bis spät in die Nacht vor dem Bildschirm sitzen. Demnach gehen 53,7 Prozent aller Internetnutzer verspätet zu Bett, 45,4 Prozent von ihnen haben zu wenig Schlaf.

Gratis-Tool passt den Bildschirm an
Abhilfe verspricht nun ein für Windows, Mac und Linux erhältliches Gratis-Tool namens "f.lux ", welches Helligkeit und Farbtemperatur des Displays im Verlauf des Tages automatisch an die Uhrzeit anpasst - vom kühlen Blau am Morgen bis zu einem warmen Gelb-Rot am Abend. Nutzer müssen dafür unter "Change settings" lediglich ihren Aufenthaltsort angeben. Wer die exakten Geokoordinaten nicht kennt, kann diese direkt aus der Software heraus mittels Google Maps ermitteln und anschließend einfügen. Stehen Arbeiten an, für welche die Farbtreue des Bildschirms unerlässlich ist, beispielsweise bei der Bildbearbeitung, kann das Tool mittels Mausklick für eine Stunde pausiert werden.

Aber auch die von der Bildschirmarbeit angestrengten Augen werden von der Gratis-Software profitieren.

Das f.lux Programm hier gratis downloaden
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Freitag, 24. März 2023

Erinnern Sie sich an Ihre Träume?


Es gibt Menschen die sich häufiger an Träume erinnern
und andere, die sich weniger oder kaum an Träume erinnern.
Häufiger berichten Menschen die in der REM-Schlaf-Phase geweckt werden über eine besser vorhandene Traumerinnerung.  Die Traumforscher Chenier und Nielsen machten ein Experiment, dabei zeigte sich, dass 82 % der Menschen die während der REM-Phase (also während der Traumphase) aufgeweckt wurden, sich an Träume erinnern können. Bei nur 42 %  hingegen gab es auch Traum-Erinnerungen  wenn sie außerhalb der REM-Phase geweckt wurden.

Die Menschen erinnern sich unterschiedlich an ihre Traumaktivitäten. Jedoch unterscheiden sich die Träumer auch in diejenigen, die sich an mehrere Träume während einer Nacht erinnern können und solche, die sich nur an einen einzigen Traum erinnern können. Obwohl Traumforscher Studien entwickelten über die persönliche Einstellung zu Träumen, Kreativität des Einzelnen, eigener Persönlichkeitsfaktor, etc. konnte man hierfür keine Erklärung für diese Varianz finden. 

Peretz Lavie untersuchte im Schlaflabor in Haifa die Traumphasen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in der REM-Schlaf-Phase. Die freiwilligen Träumer wurden alle in der REM-Schlaf-Phase geweckt und befragt. Hierbei waren Patienten die den Holocaust überlebt hatten. Mache davon litten nach wie vor an Albträumen und andere Testpersonen hatten mit dem Überleben gut abgeschlossen. Diejenigen die noch an Albträumen litten, konnten sich zu 55 % an Träume erinnern. Die  Schlaftester, die an keinerlei psychischen Folgeschäden mehr litten, konnten sich nur noch zu 33 % erinnern. Lavie nimmt deshalb an, dass die Schlaftiefe für die Traumerinnerung eine große Rolle spielt.

Frauen können sich häufiger an Träumer erinnern
Bei diesen Forschungen wurde auch festgestellt, dass es einen geschlechtsspezifischen Unterschied beim Träumen gibt. Frauen können sich häufiger an Träume erinnern als Männer. Auffallend ist hierbei noch, dass das Führen eines Traumtagebuchs die Erinnerung an Träume deutlich erhöht hat.

Es gibt auch Studien über die Auswirkungen auf das spätere Wachleben von Träumen. Den bislang größten Einfluss auf das folgende Wachleben und das dazugehörige Empfinden haben Albträume. Bekannt wurden aber auch kreative Anstöße bei Musikern und Künstlern wie auch bei Wissenschaftlern. 

August von Kekule soll angeblich zu seiner Lösung des ringförmigen Benzolaufbaus gekommen sein, als er in der Nacht von einer Schlange träumte die sich in den eigenen Schwanz gebissen hat. Weitere Wissenschaftler wie Dmitri Mendelejew und Elias Howe führen ihre Lösungen und Erkenntnisse auf Traumphasen zurück.
Quelle ©: Dr. Peretz Lavie Schlaflabor in Haifa
Bildquelle: pixabay

Sonntag, 9. Oktober 2022

Unser Gehirn ist im Schlaf aktiver als bisher gedacht


Auch gesunde Menschen haben einen bewegten Schlaf.
Das haben Forscher an der Medizinischen Universität Innsbruck herausgefunden. Bisher war man der Ansicht, dass die Muskeln vor allem im Traumschlaf lahmgelegt sind. Doch rund zehn kleinere Bewegungen pro Stunde seien normal, so die Wissenschaftler. Sind es deutlich mehr Bewegungen, könnte dies aber ein Vorzeichen von Krankheiten sein.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes geleitet von Birgit Högl, Universitätsklinik für Neurologie der Medizinuni Innsbruck, beobachteten die Forscher 100 Männer und Frauen beim Schlafen mit Videoaufzeichnungen, maßen ihre Hirnstromkurven (EEG), Augenbewegungen, die Muskelspannung am Kinn (EMG), den Armen und Beinen, verschiedene Atemparameter, ihre Herzaktivität (EKG) und nahmen auf, welche Töne sie von sich gaben.

Sie konnten dadurch kleine Muskelbewegungen (Minor Motor Activities) nachweisen, die mit freiem Auge nicht sichtbar sind, erklärte Högls Mitarbeiterin Ambra Stefani. Teilweise handle es sich dabei nur um kurzes Zucken, manchmal hoben die Schlafenden aber zum Beispiel auch den Fuß ein wenig. Im Schnitt zeigten sie zehn solche Bewegungen pro Stunde - im Traumschlaf (REM-Schlaf) ein bisschen mehr als dazwischen (Nicht-REM-Schlaf).

Muskeln werden im Traumschlaf weitgehend lahmgelegt
„Größere komplexe Bewegungen sollten bei gesunden Menschen im Traumschlaf aber nicht vorhanden sein“, sagte Stefani. Während dieser Schlafphase seien ihre Muskeln lahmgelegt (=Schlafparalyse), damit die Schläfer sich selbst und eventuelle Partner im Doppelbett nicht beim „Ausagieren der Träume“ gefährden (also z.B. um sich schlägt).

Deutlich mehr kleine Bewegungen als durchschnittlich bei gesunden Menschen oder größere Bewegungen im Traumschlaf könnten allerdings auf eine Vorläuferphase einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung hinweisen, erklärte die Forscherin. Diese wiederum könnte ein Vorzeichen für eine Parkinson-Erkrankung sein.

Nun gelte es, das neue Wissen und die „normativen Werte“ um die Bewegungshäufigkeit im Schlaf in Richtlinien der „Internationalen Studiengruppe für REM-Schlaf-Verhaltensstörungen“ einfließen zu lassen, um in Zukunft anhand der Zahl der Bewegungen im Schlaf eine Diagnose stellen zu können.

Quellen: Medizinischen Universität Innsbruck/ Birgit Högl und Team, u.a.
„Idiopathic REM sleep behaviour disorder and neurodegeneration — an update“, Nature Neurology, 
Bildquelle pixabay

Freitag, 2. September 2022

Schlafen und träumen ist lebensnotwendig


Niemand kann sich dem nächtlichen Geschehen entziehen. Träume sind wichtige Verarbeitungsmechanismen für unsere körperliche und geistige Gesundheit. Darum sollten wir täglich mindestens sechs Stunden schlafen. 

Was passiert, wenn wir in den Traumzustand sinken?
Träume stabilisieren unser Immunsystem und wirken sich (normalerweise) positiv auf den menschlichen Körper und die Psyche aus. Im Schlaf verarbeiten wir auch Sinnesreize und gelernte Inhalte, die wir den Tag über aufgenommen haben. Menschen, die im Rahmen von wissenschaftlichen Studien am Träumen gehindert wurden, erkrankten aufgrund des Traummangels schnell. 

Immer wieder gibt es Personen die behaupten dass sie niemals träumen. Das ist aber, wie Untersuchungen zeigten, falsch. Träumen MUSS jeder von uns und tut es auch in jeder Nacht mehrmals. Doch es gibt einige Menschen die haben nach dem Erwachen keine Erinnerung an ihre Träume, daher glauben diese auch dass sie niemals träumen. 

Schlaf-Traumphasen - zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Die Traumphase, sie ist auch bekannt als die Phase der schnellen Augenbewegungen, sie wiederholt sich JEDE NACHT circa drei- bis viermal. Sie wird auch Phase des paradoxen Schlafs genannt, weil das Gehirn im Wachzustand ist, während die Muskelspannung völlig fehlt (Schlaf-Paralyse)

Die schnellen Augenbewegungen sind auf die Betrachtung der Traumszenen zurückzuführen – die Gehirnzellen werden dann regelrecht neu programmiert. In unserer modernen Industriegesellschaft wird der gute Schlaf jedoch oft zur Seltenheit. 

Unregelmäßige Schlafzeiten, oder Schlafstörungen, beispielsweise aufgrund von Stress, hohem Leistungsdruck oder Sorgen können auch aufgrund der mangelnden Traumzeiten gesundheitsschädlich sein. Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Konzentrationsprobleme und psychische Störungen wie Depressionen, Dauererregung sind nur einige Beispiele. 

Ein gutes Entspannungstraining, oder eine Tiefenmeditation können helfen, die Schlafgesundheit wieder herzustellen.


Quellen: Eggetsberger-Info, u.a.
Bildquellen: Fotolia, Eggetsberger-Info

Sonntag, 20. März 2022

Wissenswertes zum Traumgeschehen


Obwohl wir ruhig liegen, passiert so viel beim Schlafen
Nachdem wir uns ins Bett begeben, treten wir alle im Zuge der verschiedenen Schlafzyklen pro Nacht mehrmals in Traumphasen ein. Jede Nacht laufen alle 90 Minuten Bewusstseinsprozesse ab, die wir als Träume bezeichnen. An unseren Träumen sind Gehirnbereiche beteiligt, mit denen wir am Tag sehen, hören oder unseren Körper wahrnehmen. Also sehen, hören und fühlen wir auch im Traum. Dazu kommen emotionale Einfärbungen und körperliche Reaktionen wie schneller Herzschlag, verstärktes Atmen, schwitzen, feuchte Hände etc. das trifft besonders deutlich dann hervor wenn wir in unseren Träumen angst machende Situationen erleben.

Egal, ob beim Einschlafen, beim Aufwachen, im REM-Schlaf oder NREM-Schlaf - Träume werden in allen Schlafphasen von allen Menschen erlebt  (auch wenn sie sich nicht an ihre Träume erinnern können). Die Traumhäufigkeit hängt, direkt von der jeweiligen Schlafphase ab.

Werden Schlafende direkt aus dem Traumschlaf geweckt (z. B. am Ende der REM-Phase), geben sie zu 80 Prozent an, geträumt zu haben. Weckt man sie aus den anderen Phasen so, erinnert sich höchstens die Hälfte der Menschen daran, dass sie geträumt hat. Messungen in Schlaflabors haben aber zweifelsfrei bewiesen, dass wirklich JEDER MENSCH, JEDE NACHT träumt. Manche haben eine ungefähre Ahnung davon, können aber ihre Träume kaum beschreiben. 

Stressige Träume: 
Laut den Untersuchungen handeln die meisten Albträume vom Sturz in die Tiefe, Verfolgung durch andere Menschen, Unfähigkeit sich zu bewegen, dem Verschwinden oder Tod von geliebten Menschen oder vom Versagen bei Prüfungen.


Auch fast alle Tiere träumen!
Die meisten Säugetiere, Vögel und Reptilien zeigen deutlich messbare REM-Phasen und träumen mit großer Wahrscheinlichkeit. Katzen und Hunde träumen so intensiv, dass sie dabei sogar Laute von sich geben und die meisten bewegen dabei sogar die Pfoten, als würden sie laufen.

Die guten Traum-Erinnerer
Französische Forscher fanden heraus, dass  Menschen, die sich an ihre Träume gut erinnern können, während sie schlafen doppelt so oft kurz aufwachen wie schlechte Traum-Erinnerer. Bei guten Traum-Erinnerern waren im Wach- und im Schlafzustand der mediale präfrontale Cortex und der temporoparietale Übergang stark aktiv: Diese Regionen spielen eine Rolle bei der Aufmerksamkeit gegenüber externen Reizen. Sie sorgen dafür, dass wir stärker auf Außenreize reagieren und wach werden.

Die luziden Träumer - die Königsdisziplin des Träumens
Links zum Thema: 
Im Schlaf erwacht - Herr über die eigenen Träume
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2013/03/im-schlaf-erwacht-herr-uber-die-eigenen.html

Neurowissenschaftler messen erstmals Trauminhalte - luzider Träume
http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2011/11/neurowissenschaftler-messen-erstmals.html

Bildquelle: fotolia/ Eggetsberger.Net

Samstag, 19. März 2022

Kennen Sie Ihre Träume?


Warum können sich manche Menschen besser an ihre Träume erinnern?
Während manche Menschen ihre Träume in blühenden Farben schildern können, haben andere das Gefühl, ihr Schlaf sei ereignislos, traumlos. Zwar ist erwiesen, dass jeder Mensch in bestimmten Phasen des Schlafs (jede Nacht!) träumt. Doch nicht alle können sich an ihre Träume erinnern. Die Französischen Forscher um Perrine Ruby vom Neurowissenschaftlichen Forschungszentrum in Lyon haben nun herausgefunden, warum das so ist.

Nur wer öfter in der Nacht kurz aufwacht, erinnert sich!
Zuvor hatten Ruby und ihre Kollegen gezeigt, dass Menschen, die sich an ihre Träume gut erinnern, im Laufe des Schlafes doppelt so oft für ganz kurz Zeiträume aufwachen wie schlechte Traum-Erinnerer. Zudem reagieren sie stärker auf auditive Reize, wie knacksen etc. die sie vermutlich aufwecken. In den Schlaf-Unterbrechungen prägen sich dann die Erinnerungen an das kurz zuvor Geträumte im Gedächtnis fester ein. Nun haben die Hirnforscher die Hirnaktivität von 41 Probanden im Wach- und Schlafzustand untersucht. Sie nutzten dazu die Positronen-Emissions-Tomografie ein bildgebendes Verfahren, das Schnittbilder von biochemischen und physiologischen Funktionen anfertigen kann. Unter den Testpersonen waren 21 gute Traum-Erinnerer, die sich an 5,2 Tagen im Monat an eine Traumepisode erinnern konnten, und 20 schlechte Traum-Erinnerer, die nur einmal im Monat einen Traum im Gedächtnis behielten.

Bei den guten Traum-Erinnerern waren im Wach- und im Schlafzustand der mediale präfrontale Cortex und der temporoparietale Übergang (kurz TPJ) stark aktiv: Beide Regionen spielen eine Rolle bei der Aufmerksamkeit gegenüber externen Reizen. Im Schlaf sorgen sie offenbar dafür, dass wir stärker auf Außenreize reagieren und dadurch auch wach werden.

Schäden in diesen Hirn-Bereichen führen zudem dazu, dass sich Menschen schlechter an Träume erinnern können. Die Forscher betonen jedoch, dass es tatsächlich auch so sein könnte, dass gute Erinnerer mehr träumen.

Das Erinnern an unsere Träume kann hilfreich sein: 
Die Grundmelodie zu einem der berühmtesten Songs der Musikgeschichte kam dem Ex-Beatle Paul McCartney im Traum. Am Morgen schrieb er sie nieder, allerdings zunächst unter dem Titel "Scrambled Eggs". Erst im Zuge der Weiterentwicklung der Melodie in ein Lied verwandelte er "Rühreier" in "Yesterday".
Neben McCartney der mit dieser Traumerinnerung viel Geld verdiente, gibt es noch eine große Anzahl von Träumer die aufgrund ihrer guten Traumerinnerung enorm profitierten, darunter befanden sich auch berühmte Wissenschaftler. 

Was sollte man zum temporoparietalen Übergang noch wissen
Der temporoparietale Übergangsregion (TPJ) ist ein wichtiger Teil des sogenannten "Mental-Netzwerks". Schon länger vermutete man, dass dieses Hirn-Areal auch aktiv wird, wenn wir gute Ideen haben und diese mit anderen Menschen teilen wollen.

Mehr Aktivität im PTJ-Areal - mehr Erfolg 
Die PTJ-Regionen ist auch der Hirnbereich, der die ansteckenden Ideen produziert bzw. daran beteiligt ist und ein gut aktives PTJ-Arealt macht auch den Betreffenden zu einem guten, überzeugenden Verkäufer!
Bildquelle ©: pixabay

Dienstag, 22. Februar 2022

Gehirn verändert neuronale Netzwerke im Schlaf


Max-Planck-Forscher entschlüsseln, warum wir beim Einschlafen 
unser Bewusstsein verlieren.

Eben noch wach und bei vollem Bewusstsein und Sekunden später sind wir eingeschlafen. Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München haben in einer Studie an 25 jungen gesunden Probanden untersucht, wie diese Änderungen der Wahrnehmung ausgelöst werden. Die Forscher untersuchten die Aktivität von Nervenzell-Netzwerken, die Gehirnregionen miteinander verbinden, wenn wir wach, aber in Ruhe sind. Die Messungen beim Übergang in die verschiedenen Schlafphasen zeigten, dass diese Netzwerke im Schlaf systematisch umorganisiert werden. 


So wird der Hippokampus, eine für Gedächtnisprozesse wichtige Region, bereits im leichten Schlaf aus dem Netzwerk ausgekoppelt. Der Frontallappen, wichtig für höhere Steuerungsprozesse, wird mit zunehmender Schlaftiefe sogar ganz aus dem Netzwerk ausgeschlossen. Hingegen nehmen Ver­bindungen zum neuronalen Auf­merk­sam­keitsnetzwerk nur teilweise ab – möglicher­weise, um auf alarmierende Außenreize noch reagieren zu können. Diese Netzwerkänderungen in Hirnregionen, die mit selbstreflektorischem Verhalten, planendem Handeln und Selbstwahrnehmung assoziiert sind, könnten die Ursache für unseren Bewusstseinsverlust im Schlaf sein. ...

Montag, 8. April 2019

Kernspinaufnahmen belegen: Meditation schaltet einzelne Hirnregionen gezielt ab

Wer öfter meditiert, kann bestimmte Bereiche seines Gehirns abschalten. 
Das gilt besonders für die Hirn-Regionen, die mit Tagträumen sowie psychischen Störungen wie Autismus und Schizophrenie in Verbindung gebracht werden.

Das stellten amerikanischer Wissenschaftler der Yale Universität (USA) fest. Sie setzten dazu Magnetresonanztomographie als bildgebendes Verfahren ein, um die Gehirn-Aktivitäten von Meditierenden sichtbar zu machen. Die Ergebnisse dieser Studie wollen die Forscher jetzt im klinischen Bereich nutzen, wie sie im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" berichten.

Denn "Meditation hat den Ruf, Menschen zu helfen, fokussiert zu bleiben", meint Judson A. Brewer, Professor für Psychiatrie in Yale und leitender Autor dieser Studie. Doch darüber hinaus ist sich der Forscher auch sicher, dass Meditation helfen kann, Krankheiten zu behandeln: "Meditation hat sich bereits bei einer ganzen Reihe von Gesundheitsproblemen als nützlich erwiesen. Sie konnte unter anderem Menschen beim Umgang mit Krebs unterstützen, Psoriasis reduzieren sowie Nikotinentzugserscheinungen aber auch ADHS mindern."

In seinen Untersuchungen fand Prof. Brewer heraus, dass insbesondere erfahrene Meditierende verminderte Aktivitäten in Bereichen des Gehirns aufwiesen, die mit mangelnder Aufmerksamkeit in Verbindung gebracht werden. Außerdem sollen diese Hirnareale ebenfalls an Störungen wie innerer Unruhe und Hyperaktivität beteiligt sein. Sogar eine Verbindung zur Alzheimer-Krankheit wird nicht ausgeschlossen. Zusätzlich zeigten die Gehirnmessungen, dass zusammen mit diesen Hirnregionen andere Bereiche aktiviert sind, die mit der Eigenkontrolle in Verbindung gebracht werden. Bei unerfahrenen (ungeübten) Versuchsteilnehmern war dies nicht der Fall.

(Anm.: Anders sieht das bei Teilnehmern des Theta-X Prozesses aus, diese haben von Anfang an, unterstützt durch die Neuro-Stimulation ein entsprechendes neuronales Netzwerk aufgebaut, das sie in die Lage versetzt ihr Gehirn wie ein Meditations-Profi zu benützen, also störende Bereiche zu dämpfen und die richtigen Hirnbereiche besser zu aktivieren.)

Warum sieht das richtig meditierende Gehirn anders aus? 
Dies könnte laut der Forscher damit in Zusammenhang stehen, dass Meditierende ihre Gedanken an sich selbst oder ein "Umherirren" des eigenen Denkens überwachen und unterdrücken. In krankhafter Form werden diese Zustände bei Krankheiten wie Autismus oder Schizophrenie gefunden. Prof. Brewer: "Es ist ein Zeichen vieler Formen psychischer Erkrankungen, sich in den eigenen Gedanken zu verlieren." Diesen Zustand könne die Meditation offenbar positiv beeinflussen. "Das gibt uns ein paar interessante Hinweise auf neuronale Mechanismen und wie wir klinisch daran arbeiten können", sagte Brewer abschließend.
Quelle: "Meditation training is associated with differences in default mode network activity and connectivity", Judson Alyn Brewer et al.; Proceedings of the.National Academy of Sciences,20123.

>>> Mehr zu diesem Themenbereich finden Sie auch unter:  https://eggetsberger.net/theta-x.html

Freitag, 20. April 2018

In Zeitlupe leben - Forscher bremsen die Bewegungen von Freiwilligen

In Zeitlupe leben - Forscher bremsen die Bewegungen von Freiwilligen durch elektrische Signale.

Bewegungen in Zeitlupe
Wird das Gehirn auf eine bestimmte Weise manipuliert, bewegen sich Menschen wie in Zeitlupe.

Das haben britische Forscher gezeigt, indem sie die Hirnwellen von Freiwilligen mit Hilfe von elektrischen Impulsen veränderten.
Die Folgen des Versuchs: Die Probanden konnten ihre Arme nur noch sehr viel langsamer bewegen, wenn sie mit einem Joystick einen Punkt auf dem Bildschirm steuern sollten. Dazu erhöhten die Forscher die sogenannte Beta-Aktivität * , einen bestimmten Typ von Gehirnwellen.

Die Beta-Wellen wurden zwar schon oft mit der Bewegungssteuerung in Verbindung gebracht, aber erst in den neuen Experimenten konnten die Wissenschaftler tatsächlich einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Wellenaktivität und bewusster Bewegung nachweisen.
Beta-Wellen (EEG-Wellen) werden im Gehirn dann gemessen, wenn sogenannte tonische Kontraktionen stattfinden. Das sind unbewusste Muskelanspannungen über eine längere Zeit, die zum Beispiel den Körper im Wachzustand aufrecht halten. ...

Samstag, 7. April 2018

Schrittweise einschlafen - Der Thalamus, (das Tor des Bewustseins) schaltet 9 Minuten vorher ab.

Unser Gehirn schläft nicht auf einmal ein, sondern im  Gehirn geht  die Aktivität nach und nach - Modul für Modul - zu Ende.


Thalamus (links und rechts) rot markiert
Den Anfang macht dabei (bemerkenswerterweise) der Thalamus im Limbischen System: Das Hirnareal, das häufig auch als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet wird, fährt seine Aktivität bereits Minuten vor der Großhirnrinde, dem Sitz des Wach-Bewusstseins, herunter, das haben französische Forscher bei Ihren Forschungen erkannt. Dieser Effekt könnte erklären, warum so viele Menschen kurz vor dem Einschlafen Dinge sehen und hören (sog. hypnagoge Bilder, hypnagoge Töne), die gar nicht da sind, so die Forscher – schließlich dient der Thalamus als eine Art Filtersystem (bzw. Zensurzentrum), das ankommende Signale bewertet und nur die wichtigsten davon ins Bewusstsein durchkommen lässt. Alles andere wandert unbesehen ins Unterbewusstsein. Und das ist das meiste was wir als Information empfangen.

Ist dieser Filter ausgeschaltet, können in der Großhirnrinde ungewöhnliche Aktivitäten bzw. Verknüpfungen und damit ungewöhnliche Bilder entstehen.
Beim Aufwachen sieht die Situation übrigens anders aus: Hier arbeiten Thalamus und Großhirnrinde vollkommen synchron.

Normalerweise sind die Aktivitäten im Thalamus und der Großhirnrinde sehr eng miteinander gekoppelt. Seit einiger Zeit gibt es jedoch vermehrt Hinweise darauf, dass diese Kopplung im Schlaf nicht die ganze Zeit bestehen bleibt. Die genauere Untersuchung ist allerdings schwierig, denn eine normale Hirnstrommessung mit auf der Kopfhaut angebrachten Elektroden liefert nicht genügend Details, um die Aktivitäten in den Hirnregionen genau voneinander trennen zu können. ...

Freitag, 8. August 2014

Ein Pilz versetzt das Gehirn in einen traumähnlichen Zustand

Mehrere Studie zeigen nicht ganz überraschend, wie Hirnregionen für Kontrolle und Selbstwahrnehmung ihre Aktivität unter dem Einfluss von halluzinogenen Pilzen verringern.

Magische Pilze: Der Hirnzustand während eines Trips mit halluzinogenen Pilzen - bekannt als "Magic Mushrooms" - gleicht demjenigen beim Träumen. Zu diesem Schluss kommen britische und deutsche Forscher in einer neuen Studie, die im Journal "Human Brain Mapping" veröffentlicht wurde. Gehirnscans von Probanden zeigen, dass Emotionszentren im Gehirn aktiver sind, Kontrollregionen dafür - eigentlich ganz erwartungsgemäß - weniger aktiv.

Man sieht charakteristische Aktivitätsmuster
Menschen würden bei einem Trip mit dem Pilzwirkstoff Psilocybin - einer Substanz, die in Österreich dem Suchtmittelgesetz unterliegt - oft ein "erweitertes Bewusstsein", eine drastisch geänderte Wahrnehmung und traumähnliche Zustände beschreiben, sagt Erstautor Robin Carhart-Harris vom Imperial College in London. Das physische Abbild dessen konnte nun im Versuch gezeigt werden.

"Ich fand es faszinierend, die Ähnlichkeiten bei der Hirnaktivierung im psychedelischen Zustand und im Traumschlaf zu sehen", wurde Carhart-Harris zitiert. Bei beiden würden "primitivere" Hirnregionen anspringen - genauer gesagt führe sowohl Träumen als auch Pilzgenuss zur gleichzeitigen Aktivität mehrerer Regionen im für Emotionen zuständigen Netzwerk, etwa dem Hippocampus und dem vorderen Teil des Gyrus cinguli. Regionen für übergeordnete Denkprozesse und die Selbstwahrnehmung hingegen zeigen dann schwächere Aktivität.
Möglicher Einsatz gegen Depressionen
Die Forscher hatten Daten von 15 Versuchspersonen analysiert, denen bereits im Jahr 2012 für einen Versuch entweder Psilocybin oder ein Scheinwirkstoff verabreicht wurde. Dann wurde ihre Hirnaktivität mit funktionaler Magnetresonanztomografie aufgezeichnet. Die deutschen Kollegen um Enzo Tagliazucchi von der Goethe-Universität in Frankfurt haben die Daten nun mathematisch ausgewertet. "Wir konnten erstmals eine physische Abbildung der traumähnlichen Zustände im Gehirn liefern", erklärte Carhart-Harris. Er will künftig die Möglichkeit erkunden, mit Psilocybin Patienten mit Depressionen zu helfen: Die Droge könnte es ihnen erlauben, festgefahrene negative Denkmuster zu durchbrechen.
Bildquellen: ® Wikipedia

Mittwoch, 14. Mai 2014

Klarträumen durch elektrische Impulse

Menschen, die klarträumen, können Inhalte ihrer Träume bis zu einem großen Grad selbst bestimmen. Wie eine neue Studie zeigt, kann man diese Fähigkeit nicht nur erlernen sondern auch direkt beeinflussen: mit leichten Stromstößen auf bestimmte Gehirnregionen während des Schlafs. Noch vor einigen Jahren wurde von Medizinern und Wissenschaftlern die Möglichkeit der Luziden Träume vehement bestritten. Erst nachdem der Luzide Traum (Klartraum) in Schlaflabors auch messtechnisch nachgewiesen wurde änderte sich diese Ansicht.

Flugerlebnis im Klartraum
Luzide Träume im Schlaflabor
Im Schlaf durchlebt der Mensch unterschiedliche Phasen. Bekannt ist vor allem der REM-Schlaf (rapid eye movement), bei dem sich die Augen schnell bewegen. Zwischen dem REM-Schlaf und dem vollen Bewusstsein mit voll funktionsfähigem Denkvermögen liegt das Zwischenstadium der luziden Träume, in dem manche Menschen über das Traumgeschehen "nachdenken können" um dann in manchen Fällen sogar in den gerade ablaufenden Traum einzugreifen zu können, sie werden dann zu Klarträumern.

Hintergrund: Die 27 Versuchspersonen, die die Forscher unter der Leitung von Ursula Voss im Schlaflabor untersuchten (15 Frauen und 12 Männer zwischen 18 und 26 Jahren ), gehörten nicht dazu: Sie hatten noch keine Erfahrung mit Klarträumen. Den Probanden wurde Elektroden am Kopf angelegt, die den Schlaf nicht stören und mit einem Gerät verbunden, das sehr schwache elektrische Impulse mit verschiedenen Hertz-Frequenzen (Hz) abgeben kann. Auswirkungen auf die luziden Träume wurden bei Frequenzen zwischen 2 und 100 Hz untersucht. Eine gute Auswirkungen auf die Klarträume wurden beim angewendeten Wechselstromverfahren nur bei 25 und bei 40 Hertz nachgewiesen.

Erfolgreich klarträumen bei 40 Hertz
Im Klartraum wird alles möglich!
Nach 3 Minuten REM-Schlaf (dieser tritt ca. 90 Minuten nach dem Einschlafen auf) versetzten die Forscher den Schlafenden eine leichte elektrische Stimulation. Die auf Wechselstrom basierende "transcranial alternating current stimulation" des vorderen und seitlichen Schädels verändert die Aktivität in den darunterliegenden Gehirnregionen.

Einige Sekunden nach der elektrischen Stimulation wurden die Studienteilnehmer geweckt und über ihr Schlaferlebnis befragt. Frequenzen um die 40 Hertz (im Gamma-EEG-Wellen-Bereich) führten zu verstärktem Klarträumen, also zur Einsicht, dass es sich dabei um einen Traum handelt, sowie zur Kontrolle über den Inhalt des Traumes und zur Distanz vom Traumprotagonisten.

Die Forscherin zeigte sich optimistisch, dass mit diesem Verfahren der Stimulation eines Tages Opfern häufiger Alptraumattacken oder auch Schizophreniepatienten geholfen werden kann. Sie könnten so auch Auswege aus unangenehmen Traumsequenzen eintrainieren. Voss hält es für unvermeidlich, dass ein derartiges Gerät irgendwann für den Verbraucher entwickelt wird.
Quelle: "Induction of self awareness in dreams through frontal low current stimulation of gamma activity " von Ursula Voss und Kolleginnen ist am 11. 5. 2014 in "Nature Neuroscience" erschienen.
LINK: http://www.nature.com/neuro/journal/vaop/ncurrent/abs/nn.3719.html
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Neurostimulation mit dem Whisper
Anm.: Auch die Stimulation mit Gleichspannungspotenzialen (Neurostimulation mit der Whispertechnik) erhöht die Bereitschaft im Traum das Bewusstsein zu erhalten, also Klartraumerfahrungen zu machen. Besonders effektiv hat sich das Stimulieren bzw. Trainieren des rechten Frontallappen gezeigt. Denn bleibt dieser schon beim Einschlafen etwas mehr aktiv so kann es zum luziden Traumerleben kommen. Doch hier wird nicht im Schlafen stimuliert, sondern im Wachzustand. Über mehrere Tage hindurch wird ein  spezieller Hirnbereich durch Neurostimulation besser vernetzt und dadurch auch stärker aktiviert.
Siehe dazu auch die Beiträge: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/search?q=Luzider+traum

Donnerstag, 1. März 2012

Die richtige Meditation bringt schnell positive neurologische Effekte

Sich zurückzuziehen von der Aktivität... vom außen... von Stress… einmal wirklich NUR bei sich sein... ungestört… etwas NUR für sich tun… alles los zu lassen… geschehen lassen was von selbst geschieht... wahre Ruhe finden… Sich zurückziehen... die Aktivität des Alltags vergessen... einmal wirklich ungestört sein… nur auf sein Inneres achten... nicht denken... nur im Jetzt sein. 

Laut einer neuen Studie bewirken schon kurze Meditationen positive Stimmungsänderungen.
Meditation nach der Theta-X Technik
Erfahrene Meditierende sollen in der Lage sein, Hirnregionen, die mit Ängsten und bestimmten psychischen Krankheiten wie Depressionen, Autismus und Schizophrenie in Verbindung stehen, auszuschalten, ergab eine neue in den USA durchgeführte Studie.

„Meditation hat sich als Hilfe bei einer Vielfalt von gesundheitlichen Problemen erwiesen, zum Beispiel, um leichter mit dem Rauchen aufzuhören, mit Krebs besser umzugehen oder sogar, um Psoriasis in den Griff zu bekommen“, betonte der Hauptautor der Studie, Dr. Judson A. Brewer von der Yale Universität in einer Pressenachricht.

Die Forscher wandten zur Untersuchung bei neuen und auch bei erfahrenen Meditierenden funktionelle Magnetresonanztomografie an, wobei drei verschiedene Meditationstechniken Anwendung fanden. Mit funktioneller Magnetresonanztomografie werden physiologische Funktionen im Inneren des Körpers – wie zum Beispiel aktivierte Hirnareale – mit hoher bildlicher Auflösung dargestellt.

Die Ergebnisse zeigten, dass während der Meditation das sogenannte Ruhezustandsnetzwerk (default mode network, DMN) – eine Gruppe von Gehirnregionen, die beim Nichtstun aktiv sind und beim Lösen von Aufgaben ausgeschaltet werden – aktiviert war.

Ruhezustandsnetzwerk (Default Mode Network)
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Dieses neurale Netzwerk beinhaltet Areale, die mit auf Angst beruhenden Krankheiten, Aufmerksamkeitsdefiziten, Hyperaktivitätsstörungen und der Plaque-Bildung bei der Alzheimer- Krankheit in Verbindung stehen. Die Regionen mit abnehmender Aktivität, die mit diesem Netzwerk in Verbindung stehen, sind der sogenannte vordere, mittlere und hintere Gyrus Cinguli, eine Struktur des Endhirns, die zum sogenannten limbischen System gehört. Die Abnahme der Aktivität war unabhängig von der Art der Meditation, die während des Experiments praktiziert wurde.

War das Ruhezustandsnetzwerk des Gehirns aktiv, so waren bei den erfahrenen Meditierenden auch jene Hirnregionen, die mit Selbstkontrolle und kognitiver Kontrolle in Verbindung stehen, hinzugeschaltet, nicht aber bei den Anfängern. Das war nicht nur während der Meditation der Fall, sondern auch im Schlaf.
Das Meditieren konnte auch mit zunehmendem Wohlgefühl in Verbindung gebracht werden, erklärte Brewer.

Die US-Wissenschaftler glauben, dass Meditierende sich besser auf das Hier und Jetzt konzentrieren können und kontinuierlich egoistische und umherschweifende Gedanken unterdrücken, die in enger Beziehung mit Autismus und Schizophrenie stehen.

„Die Kraft der Meditation, die es den Menschen ermöglicht, in innere Harmonie zu kommen, wird seit Tausenden von Jahren bei philosophischen und kontemplativen Praktiken genutzt“, sagte Brewer.
„Umgekehrt ist ein Hauptmerkmal vieler mentaler Krankheiten die Beschäftigung mit den eigenen Gedanken ein Symptom, auf das Meditation Einfluss ausübt. Das gibt uns wichtige Hinweise auf den neuralen Mechanismus und auf klinische Konsequenzen.

Verbesserung der Stimmung in nur fünf bis acht Wochen
Verbessern auch Sie schnell Ihre Stimmung 
Die Studie mit dem Titel Frontale EEG Asymmetrie mit positiven Emotionen durch kurzes Meditationstraining in Verbindung gebracht“ postuliert, dass sich Gehirnaktivitäten bereits nach fünf Wochen Meditationstraining verändern.

Schon frühere Studien, einschließlich eines Berichtes aus dem Jahr 2010 über die Wirkung der Meditation, untersuchten ebenfalls ihre positiven neurologischen Effekte.
Jane Anderson, eine Forscherin an der Universität in Wisconsin- Stout, wurde zu einer neuen Studie inspiriert, nachdem sie einen Monat lang eine Meditation praktiziert hatte und positive gesundheitliche Änderungen bemerkte. "Ich erlebte ein Gefühl der Gelassenheit und die Fähigkeit, meine Emotionen besser zu kontrollieren“, berichtete Anderson in der Pressenachricht der Vereinigung für psychologische Wissenschaften. Zusammen mit einem Team aus Studenten und Mitgliedern der Fakultät führte Anderson mittels EEG Messungen der elektrischen Gehirnaktivität an 21 Personen durch, während sie meditierten. Elf der Teilnehmer nahmen an zwei halbstündigen Meditationstrainings pro Woche teil; zusätzlich wurde ihnen empfohlen, in der Zeit zwischen den Trainings zu meditieren. Die anderen zehn Teilnehmer erhielten kein Training. Im Durchschnitt absolvierten die elf Teilnehmer in einem Zeitraum von fünf Wochen insgesamt sieben Stunden Meditationstraining und selbständige Praktik.

Nach Ablauf der fünf Wochen wurden weitere EEG-Kontrollen durchgeführt.
Die elf Personen, die meditiert hatten, zeigten andere neurale Aktivitäten als die Personen ohne Training; es wurden verstärkte Gehirnaktivitäten im Vorderhirn (Bereich der Superregion) festgestellt. Wie aus anderen vorhergehenden Forschungsarbeiten bekannt ist, sind mit dieser Art Gehirnaktivität positive Emotionen verbunden. „Es tut nicht weh und kann viel Gutes bewirken“, sagte Koautor Christopher Moyer, als er die Effekte der Meditation beschrieb. „Sollte jemand in Erwägung ziehen, mit Meditation zu beginnen und denken‚ das ist mir zu viel, ich muss viel zu hart trainieren, um einen wirklichen Effekt zu erzielen‘, so beweisen ihm unsere Ergebnisse, dass das nicht der Fall ist.“ In den 90er-Jahren, als Anderson noch in Minnesota lebte, bekämpfte sie ihre Winterdepression. Ihre jetzigen Untersuchungsergebnisse bestätigen die Erfahrungen, die sie an sich selbst gemacht hatte. „Ich denke, Meditation hilft, dass man mit mehr Zuversicht in die Zukunft sehen kann“, sagte sie abschließend. „Mir hat die Meditation sehr geholfen.“
Quelle:  Hauptautor der Studie, Dr. Judson A. Brewer von der Yale Universität
Quelle2: Jane Anderson, Forscherin an der Universität in Wisconsin- Stout
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Siehe auch: Ruhezustandsnetzwerk - "Der Chefmanager im Gehirn schläft nie"
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.com/search/label/Ruhezustandsnetzwerk

Sonntag, 27. November 2011

Das Hirn-Kontrollzentrum (Thalamus) schläft zuerst

Beim Einschlafen gehen nicht alle Hirnareale gleichzeitig in die Ruhephase über, sondern erst nach und nach geht sozusagen das Licht aus. Den Anfang macht dabei (wunderlicher Weise) der Thalamus: Der Thalamus, das Hirnareal, das häufig auch als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet wird, fährt seine Aktivität bereits einige Minuten vor der Großhirnrinde, dem Sitz des Bewusstseins, herunter.
Thalamus in der Grafik rot eingezeichnet

Das könnte erklären, warum so viele Menschen kurz vor dem Einschlafen Dinge sehen und hören, die gar nicht da sind (Hypnogoge Bilder und auch Töne - Worte ...), so die Forscher – schließlich dient der Thalamus als eine Art Filter, der die ankommenden Signale bewertet und nur die Wichtigsten davon ins Wach-Bewusstsein durchkommen lässt. Ist dieser Filter (wie beim Einschlafen) ausgeschaltet, können in der Großhirnrinde ungewöhnliche Verknüpfungen und damit ungewöhnliche Bilder und auch Töne entstehen. Beim Aufwachen sieht die Situation übrigens anders aus: Hier arbeiten Thalamus und Großhirnrinde vollkommen synchron.

Normalerweise sind die Aktivitäten im Thalamus und der Großhirnrinde eng aneinander gekoppelt. Seit einiger Zeit gibt es jedoch vermehrt Hinweise darauf, dass diese Kopplung im Schlaf nicht die ganze Zeit bestehen bleibt. Die genauere Untersuchung ist allerdings schwierig, denn eine normale Hirnstrommessung mit auf der Kopfhaut angebrachten Elektroden liefert nicht genügend Details, um die Aktivitäten in den Hirnregionen genau voneinander trennen zu können.

Aus diesem Grund entschieden sich die französischen Wissenschaftler Dr. Magnin von der Universität Lyon 1 und seine Kollegen nun, die Vorgänge beim Einschlafen bei 13 ganz besonderen Probanden zu untersuchen: Ihnen waren zur Behandlung einer Epilepsie-Erkrankung Elektroden ins Gehirn eingesetzt worden, mit deren Hilfe sich direkt Aktivitäten in den entsprechenden Regionen messen lassen. Die Auswertung der Daten zeigte ein unerwartet deutliches Ergebnis: In über 93 Prozent der Messungen war zuerst die Aktivität im Thalamus abgesunken und erst dann, mit durchschnittlich über neun Minuten Verzögerung, in der Großhirnrinde. Zudem setzte dieser Aktivitätsabfall nicht nur später ein, er war auch langsamer.

Offenbar wird also der Thalamus von den Schlaf-Steuerzentren Hypothalamus und Hirnstamm früher schlafen geschickt als die Großhirnrinde, schreiben die Wissenschaftler. In dieser Phase kann sich das Bewusstsein dann sozusagen frei bewegen, was zur Fehlinterpretation bestimmter Signale und damit zu den häufig beobachteten Halluzinationen führe. 
Auch das Gefühl, man habe fürs Einschlafen viel länger gebraucht, als es tatsächlich der Fall war, sei vermutlich auf diese Entkopplung zurückzuführen. Die Frage bleibe, wie dieser Effekt zustande kommt. Denkbar sei, dass die Großhirnrinde auf die Schlafbefehle träger reagiere als der Thalamus und deswegen später abschalte. Alternativ könnte es sich aber auch um einen aktiven Prozess handeln, der eine bisher unbekannte Funktion erfüllt.
Dieser Effekt ist auch für die Klartraumforschung (Luzides Träumen) von großer Wichtigkeit!
Quelle: Michel Magnin (Universität Lyon 1) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1073/pnas.0909710107/ Bildquelle: Wikipedia

Samstag, 26. November 2011

Die heilende Kraft des Traumschlafes

Durch Träume werden schmerzhafte Erinnerungen bewältigen
Träume können einer Studie zufolge wie Beruhigungsmittel auf die Gefühlswelt wirken: Sie unterdrücken die Bildung von Stresshormonen, während belastende Erinnerungen verarbeitet werden, und nehmen ihnen dadurch den Schrecken.

Berkeley – Ein gesunder Schlaf kann helfen, emotionale Traumata zu überwinden. Dabei scheint der REM-Schlaf eine wichtige Rolle zu spielen. Er reguliert laut Current Biology (2011; doi: 10.1016/j.cub. 2011.10.052) die Informationsverarbeitung in den Mandelkernen (= Amygdalae). Niedrige Konzentrationen von Stress-Hormonen könnten die positivere Umwertung der Gedächtnisinhalte erleichtern (desensibilisieren!).


Die 35 Probanden von Matthew Walker, einem Forscher an der Universität von Kalifornien in Berkely, mussten sich zwei Mal stark emotional besetzte Bilder ansehen. Beide Male wurde mit der funktionellen Kernspintomographie untersucht, welche Hirnareale durch das Betrachten der Bilder angeregt wurden.

Bei der ersten Untersuchung registrierten die Forscher eine besonders starke Aktivität im Netzwerk von Amygdala und Hippocampus. Die Amygdala sind eine zentrale Verarbeitungsstation für Gefühle, die dann mit Hilfe des Hippocampus als Erinnerungen im Gehirn abgelegt werden.

Bei einer zweiten Untersuchung 12 Stunden später lösten die Bilder bei einigen Probanden erneut eine starke emotionale Reaktion aus, andere gaben in einem Fragebogen an, dass sie die Bilder weniger belasten. Es waren die Teilnehmer, die zwischen den beiden Tests eine Nacht im Schlaflabor verbracht hatten. Bei den anderen waren die Untersuchungen vormittags und nachmittags durchgeführt worden.


Die heilende Kraft des Traumschlafes
Die Forscher bringen die heilende Kraft des Schlafes mit der REM-Phase in Verbindung. Während dieser Zeit werden im Traum die Ereignisse des vergangen Tages verarbeitet. Gleichzeitig ist die Konzentration des Stresshormone Nordadrenalins vermindert. Die gespeicherte Erinnerung wird so umbewertet!

Nach einer derzeit gängigen Theorie ermöglicht dies eine Veränderung von Gedächtnisinhalten. Die Ergebnisse passen zu jüngsten Erfahrungen mit dem Einsatz von Betablockern bei Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen.

Dabei werden die Patienten mit ihren belastenden Erlebnissen konfrontiert, während sie unter der Einwirkung des Medikaments stehen, das die Wirkung von Noradrenalin auch im Gehirn hemmt. Dies soll die emotionalen Erinnerungen in das biografische Gedächtnis überführen, das einen distanzierten Umgang mit den früheren Erlebnissen ermöglicht.

Höhepunkte

  • Im Schlaf sinkt Amygdala-Aktivität nach vorheriger unangenehmer emotionale Erfahrungen
  • Der Amygdala Rückgang erfolgt im Zusammenhang mit der wiederhergestellt der Amygdala -präfrontalen Verbindung
  • Ermäßigungen in Gehirn und Verhalten Reaktivität mit REM Physiologie verbunden

Unsere Oma, unser Opa wussten es schon immer, die Wissenschaft hat es nun bewiesen: Über wichtige Entscheidungen, Unangenehme Erfahrung bzw. Erlebnis: muss man zuerst mal schlafen. "Darüber muss ich erst noch mal eine Nacht schlafen!"

Abstract der Studie Current Biology, 23 November 2011 LINK:
http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(11)01248-6
Pressemitteilung - Berkeley LINK: http://newscenter.berkeley.edu/2011/11/23/dream-sleep/