Dienstag, 12. März 2024

So leicht kann uns unser Gehirn austricksen


Ob optische oder akustische Illusionen, unser Gehirn lässt sich schnell austricksen. 
Ein bekannter Test dazu ist die sogenannte McGurk Illusion. Sie zeigt auf, wie leicht unsere Wahrnehmung gestört werden kann.

Beim McGurk Test zeigt sich folgender Effekt:
Hören wir jemanden eine bestimmte Silbe sagen ("ga-ga"), währenddessen uns eine Person gezeigt wird, die mit ihren Lippen eine andere Silbe formt ("ba-ba"), so kombiniert unser Gehirn diese Silben miteinander und wir nehmen eine dritte, eine ganz andere Silbe wahr ("da-da") - siehe Video unten. 

Widersprüchliche Informationen werden im Gehirn offenbar zu einem Kompromiss verarbeitet. Wir nehmen die Wirklichkeit nicht wirklich wahr, unser Gehirn konstruiert die Wirklichkeit für uns. 

Testen Sie sich jetzt selbst!

McGurk-Effekt 

Montag, 11. März 2024

Unser Bauch redet bei den meisten Entscheidungen mit!



Das dumpfe Gefühl in der Magengegend angesichts einer bedrohlichen Situation ist eine Volksweisheit. Forschende der ETH Zürich konnten erstmals bei Ratten nachweisen, dass das «Bauchgefühl» das Angstverhalten maßgeblich beeinflusst.
Wenn es um spontane Entscheidungen geht, hören viele auf ihr Bauchgefühl – es ist ein unbestimmtes Gefühl, das sich nicht einfach an einem Gedanken festmachen lässt. Ein unbeleuchtetes, einsames Parkhaus bei Nacht, Schritte in der Dunkelheit. Das Herz schlägt schneller, der Magen zieht sich zusammen. Bedrohliche Situationen spüren wir oft im Bauch. Diesem sprichwörtlichen Bauchgefühl wollen Forschende zunehmend auf den Grund gehen, nachdem lange das Gehirn als Zentrum aller Emotionen galt.

Nicht nur das Gehirn kontrolliert Vorgänge in der Bauchhöhle, sondern der Bauch sendet auch Signale zurück ans Gehirn. Im Zentrum des "Zwiegesprächs" zwischen Gehirn und Bauchraum steht der Vagusnerv, der Signale in beiden Richtungen, vom Gehirn an die inneren Organe (über sogenannte efferente Nervenstränge) und umgekehrt vom Bauch ans Gehirn (über afferente Stränge), übermittelt. Indem sie die afferenten Nervenstränge (des Vagus) bei Ratten kappten, machten Urs Meyer, Wissenschaftler in der Gruppe von ETH-Professor Wolfang Langhans, und seine Kollegen die Zweiwegkommunikation zur Einbahnstraße, um der Rolle des Bauchgefühls auf den Grund zu gehen. Das Gehirn konnte bei den Versuchstieren weiter Prozesse im Bauchraum steuern, erhielt aber keine Nachrichten mehr von dort.


Viel furchtloser ohne Bauchgefühl! In Verhaltensstudien stellten die Forschenden fest, dass die Ratten weniger Scheu vor offenen Flächen und hellem Licht zeigten als Kontrolltiere mit intaktem Vagusnerv. «Das angeborene Angstverhalten scheint deutlich durch Signale vom Bauch ans Gehirn beeinflusst zu werden», sagt Meyer.Gänzlich furchtlos machte der Verlust des Bauchgefühls die Ratten aber nicht: Denn die Situation bei erlerntem Angstverhalten sah anders aus. In einem Konditionierungsexperiment lernten die Ratten, einen neutralen akustischen Reiz – einen Ton – mit einer unangenehmen Erfahrung zu verbinden. Dabei schien der Bauch-Gehirn-Signalweg keine Rolle zu spielen, und die Versuchstiere lernten ebenso wie die Kontrolltiere, den Ton mit negativen Folgen zu assoziieren. Stellten die Forschenden jedoch von einem negativen auf einen neutralen Reiz um, brauchten die Ratten ohne «Bauchgefühl» deutlich länger, den Ton mit der neuen, nun neutralen Situation zu assoziieren. Das passe auch zu den Ergebnissen einer von anderen Forschern kürzlich veröffentlichten Studie, wonach die Stimulation des Vagusnervs das Umlernen fördere, sagt Meyer.
Diese Erkenntnisse sind auch für die Psychiatrie von Interesse.
Beim Post-Traumatischen Stresssyndrom (PTSD) werden ebenfalls neutrale Reize mit durch Extremerfahrungen ausgelöster Angst verknüpft. Die Stimulation des Vagusnervs könnte Patienten mit PTSD dabei helfen, die auslösenden Reize wieder mit etwas Neutralem zu assoziieren. Ärzte wenden die elektrische Vagusnerv-Stimulation bereits bei Epilepsie und in Einzelfällen bei Depressionen an.


Der Bauch beeinflusst direkt die Signalstoffe im Gehirn
«Weniger angeborene Scheu, aber längeres Festhalten an erlernter Angst – das klingt vielleicht widersprüchlich», räumt Meyer ein. Angeborene und erlernte Angst seien aber zwei unterschiedliche Verhaltensdomänen, bei denen verschiedene Signalsysteme im Gehirn angesprochen werden. So fanden die Forscher bei genauerer Untersuchung der Rattengehirne auch, dass der Verlust der Signale vom Bauchraum die Produktion von bestimmten Signalstoffen im Gehirn, sogenannten Neurotransmittern, veränderte.

«Wir konnten zum ersten Mal zeigen, dass das gezielte Unterbrechen des Signalwegs vom Bauch ins Gehirn komplexe Verhaltensmuster verändert. Bisher wurden diese Verhaltensmuster immer allein dem Gehirn zugeschrieben», sagt Meyer. In ihrer Studie zeige sich nun klar, dass der Bauch beim Angstverhalten ebenfalls mitrede. Was der Bauch sage, also was genau signalisiert werde, sei allerdings noch nicht ganz klar. Die Forschenden hoffen jedoch, in zukünftigen Studien die Rolle des Vagusnervs und der Zwiesprache zwischen Gehirn und Körper weiter aufzuklären.

Quelle: Melanie Klarer, Myrtha Arnold, Lydia Günther, Christine Winter, Wolfgang Langhans, Urs Meyer: “Gut Vagal Afferents Differentially Modulate Innate Anxiety and Learned Fear“, in The Journal of Neuroscience


Bildquelle: Fotolia
LINK: http://www.jneurosci.org/content/34/21/7067
Originalmeldung: ETH Zürich https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2014/05/der-bauch-redet-mit.html

Sonntag, 10. März 2024

Hirndominanz entscheidet über Ihre besonderen Talente


Gibt es Personen,
die entweder mehr Rechtshirn- oder mehr Linkshirndominant sind?
Vereinfacht gesagt: JA!

Die Dominanz zeigt sich vor allem bei Messungen in den Stirnhirnbereichen. Hier kann man verschieden starke Aktivitäten messtechnisch erfassen. Je nach Stimmung und nach Aufgabenstellung verändert sich diese Aktivität mehr oder weniger. Bestimmte Stimmungen (z.B. Depression) zeigen bestimmte verstärkte Aktivitäten im Gehirn. Fühlen wir uns glücklich, zeigt sich das zumeist (hauptsächlich) im linken präfrontalen Hirnbereich. Dass dies zweifelsfrei beweisbar ist (obwohl das auch heute noch einige Wissenschaftler bestreiten wollen) zeigt sich, wenn Forscher bestimmte Hirnareale mittels Neurostimulation stimulieren. So werden bestimmte Hirnareale besser aktiv. Solche, durch 20 Minuten dauernde Stimulation erlangte Fähigkeiten (wie z.B. verbessertes mathematisches Können) können auch nach 6 Monaten noch mittels Messung nachgewiesen werden.

Hier können Sie testen, ob Sie links- oder rechtshirndominant sind: LINK

Die verschiedenen Hirnfeldtypen Messungen des psychogenen Feldes zeigen, dass je nach Funktionen der beiden Gehirnhälften bestimmte psychische und körperliche Zustände entstehen. Wenn z.B. die linke Gehirnhälfte nicht richtig aktiv oder durch Verletzung beeinträchtigt ist, führt diese zu Verstimmungen, Depressionen und Lustlosigkeit. Schon kleine Aufregungen führen zu Panik und Angst. Der gesundheitliche Zustand verschlechtert sich. Wenn die rechte Gehirnhälfte nicht richtig aktiv oder durch Verletzung beeinträchtigt ist, verändert sich das Verhalten ins Gegenteil - die Stimmung ist meist gut, optimistisch, positiv, locker. Unternehmungslust (bis auf Euphorie) herrschen vor, der gesundheitliche Zustand ist aufsteigend. Messungen zeigen, dass die hinteren Bezirke der rechten Gehirnhälfte stärker auf die Wahrnehmungen von Gefühlen spezialisiert sind. Die Bezeichnung Linkshirn- bzw. Rechtshirn-Typ bezieht sich auf die Bereiche der Frontallappenaktivität.

Der Linkshirn-Typ argumentiert logisch, hat für alles Erklärungen, ist zukunftsbezogen, hat nie Zeit, ist mit Volldampf unterwegs, jegliches Körpergefühl ist ihm fremd ignoriert die Warnsignale des Körpers ist nervös, unruhig, hektisch, überdreht, euphorisch, lernt schnell seinen Zustand zu verbessern, neigt zu Hypochondrie, übernimmt gern die Leitung und Steuerung, ist aufgabenorientiert, ergebnisorientiert, arbeitet gerne mit Listen. Linkshirndominante Menschen brauchen zum "glücklichen Leben" Erfolg und Anerkennung, aber auch Ordnung und Struktur. Problemlösung: Der linkshirnige Typ löst seine Probleme logisch, analytisch, Schritt für Schritt. Er bevorzugt Zahlen, Fakten in logischer Abfolge, interessiert sich für Technik, Finanz- oder Rechnungswesen er lernt in der Auseinandersetzung mit Fakten. Ist zumeist leicht und tief zu hypnotisieren.

Der Rechtshirn-Typ ist kreativ und künstlerisch begabt, spricht in Gefühlen und Bildern, negative Grundeinstellung, vergangenheitsbezogen, versucht viele Therapien und bricht sie wieder ab, ist mit nichts zufrieden, depressiv, launisch, emotional schwankend, selbstzerstörerisch, rechnet immer mit dem Schlimmsten, lernt langsam und oft qualvoll seinen Zustand zu verbessern. Rechtshirn-Typen suchen Arbeiten, oder besser gesagt, in der Sprache des Rechtshirn-Typs gesprochen, Tätigkeiten, die Spaß machen, wie Malen, Musizieren, Zeichnen, Gartenarbeit, gestaltgebende Tätigkeiten. Sie denken an vieles gleichzeitig, beginnen mehrere Tätigkeiten auf einmal, brauchen eine Menge Platz, haben eine hohe Ausdrucksfähigkeit - solange sie sich nicht zu sehr dämpfen - sind mitteilsam, oft spirituell und erfinderisch. Problemlösung: Der Rechtshirn-Typ löst seine Probleme intuitiv, mit Gefühl für "Ganzheit". Er bevorzugt Konzepte, ist für Entwicklungen offen, er lernt durch Aktion, Tun und Beobachten. Er ist zumeist schwer tief zu hypnotisieren.

Der Ganzhirn-Typ
- der Ausgeglichene - ist zumeist unauffällig bescheiden. Ihm gehen die extremen Ausprägungen, die hervortretenden charakteristischen Eigenschaften der starken Betonung der linken oder rechten Gehirnhälfte ab. Er ist sehr kreativ, denn Kreativität entsteht immer beim Einsatz aller geistigen Möglichkeiten. Logisches Denken - also Linkshirnaktivität -, aber auch Visionen und räumliches Denken - also Rechtshirnaktivität -, sind gleichermaßen gut ausgeprägt. Ziel ist es, seine Gehirnaktivität so weit zu optimieren um den Ausgleich zu erreichen.

Wirkliche Aufschlüsse können Messungen unter sinnvoller Aufgabenstellung bringen. Lesen Sie mehr über die Möglichkeiten, die Gehirndominanz messtechnisch festzustellen. LINK

Mit unseren Potenzialmessgeräten Pce Scanner | PcE Trainer und PcE Trainer Go ist es möglich, Ihre Gehirndominanz zu messen und Ihre Konzentrationsfähigkeit zu steigern.


Samstag, 9. März 2024

Täglicher Drogenkosum


Hustensaft, Salz, Koffein, Chips und Cola
Vieles von dem, was wir täglich achtlos zu uns nehmen, kann uns süchtig und krank machen. Die Wirkstoffe in unserem Essen, in Kosmetik, oder Reinigungsmittel funktionieren teilweise wie harte Drogen. Das Problem daran ist, dass wir uns dessen kaum bewusst sind und nicht selten sehr unbesorgt und achtlos damit umgehen.

Essen als Droge
Salz, Mohn, Cola, Nüsse, Marmelade und Tonic Water, um nur einige zu nennen, können bei regelmäßigen und hohem Konsum nicht nur unserer Gesundheit massiv schaden, sondern wie harte Drogen Suchtreaktionen auslösen.

Etwa 10 Gramm Salz pro Tag ist zwar noch nicht tödlich, aber gesundheitsgefährdend. Hoher Blutdruck, Herzinfarktgefahr, oder Nierenversagen kann ein zu hoher Salzkonsum verursachen. Durch zu hohen Salzkonsum, sterben weltweit jährlich etwa 2,3 Millionen Menschen. Das sind mehr Todesopfer, als die meisten illegalen Drogen verursachen.

Glutamat in fertig zubereiteten Speisen wie z.B. Marmelade, Wurst und Kartoffelchips, lähmt unser Kontrollzentrum im Gehirn. Die suchterzeugende Substanz kann über die Schleimhäute ins Blut gelangen und so bis ins Gehirn vordringen.

Kosmetik, Reinigungsmittel und Hustensaft als Droge
Viele Reinigungsmittel enthalten Gamma-Butyrolacton, eine Droge, die auch als K.o. Tropfen bekannt ist. Auch Nagellackentferner und Deos haben suchtauslösende Chemikalien als Inhaltsstoff. Hier ist zumindest bekannt, dass Drogenabhängige solche Produkte zum Schnüffeln verwenden.

Manche Medikamente die gegen Husten verkauft werden enthalten den Wirkstoff Dextromethorphan, der bei einer hohen Dosierung Halluzinationen und Verfolgungswahn auslösen kann.

Wenn Sie sich also nicht wohl fühlen, das Gefühl haben ständig gereizt zu sein, Schlafstörungen haben, nicht abnehmen können, oder einfach einen ungesunden Lebensstil nicht aufgeben können, dann könnten Sie sich fragen, ob Sie möglicherweise durch eines der oben aufgeführten Suchtmittel beeinflusst werden.


Tipp: Prüfen Sie vorab ob Sie ein problematisches Produkt kaufen.
Hier können Sie die kostenlose App für Smartphones herunterladen.


Fotoquelle: pixabay

Freitag, 8. März 2024

Heute ist der internationale Frauentag

 8. März, ein trauriger Tag für Frauen

Der jährlich am 8. März stattfindende Frauentag, macht aufmerksam auf die weltweit immer noch stattfindende Gewalt und Benachteiligung von Frauen. Es geht darum, Gleichberechtigung aller Geschlechter durchzusetzen. Denn diese ist bei allen Errungenschaften der letzten 100 Jahre immer noch nicht hergestellt. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Erstmals fand der Frauentag am 19. März 1911 statt und ab 1921 in jedem Jahr. 

Traurige Bilanz an diesem Tag

Jede Stunde werden weltweit fünf Mädchen und Frauen von einem Familienmitglied oder ihrem Partner getötet. Im Jahr 2021 waren es insgesamt 45.000 Todesfälle. https://orf.at/stories/3307883/  In Deutschland gibt es täglich einen polizeilich registrierten Tötungsversuch an einer Frau. Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. 

Traurige Bilanz auch in Österreich
In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher Gewalt betroffen – laut Statistik sind es nahezu 35% der weiblichen Bevölkerung. (Quelle: Statistik Austria, 2021) Im Jahr 2022 wurden österreichweit 28 Frauen ermordet. Ende November 2023 wurden insgesamt 41 Mordversuche an Frauen und 27 erfolgte Frauenmorde registriert. Traurigen Höchstwert erreicht bis jetzt der 23.2.2024 an diesem Tag wurden in Wien innerhalb von nur 24 Stunden 5 Frauen ermordet. https://orf.at/stories/3349888/ 
 
Recht auf einen unversehrten Körper ist 2024 immer noch nicht gegeben!
Nach Schätzungen der WHO gibt es weltweit rund 200 Millionen beschnittene Frauen. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes schätzt, dass mittlerweile mehr als 70 000 beschnittene und mehr als 17 000 gefährdete Frauen und Mädchen in Deutschland leben.