Krankhaftes Übergewicht wird weltweit zunehmend zum Problem. Wie Experten berichteten, breitet sich Fettleibigkeit weltweit als Pandemie aus.
In Österreich seien die Zahlen "schockierend", sagte Gerald Gartlehner vom Department für Evidenzbasierte Medizin und klinische Epidemiologie der Donau-Universität Krems. Etwa jeder Fünfte habe hierzulande einen Body-Mass-Index von mehr als 30 und gelte daher als fettleibig. Die Wissenschaft hat zu wenige Erklärungen und Lösungen zu bieten", so der Experte.
Ein Optimaler BMI ist derzeitig nicht eindeutig bekannt
So sei noch nicht einmal klar, was ein gesundes Körpergewicht ist, betont der Wissenschaftler. "Lange hat man einen BMI von 25 für optimal gehalten, neue Studien haben aber gezeigt, dass Menschen mit einem BMI von 25 bis 29 die höchste Lebenserwartung haben", erklärte Gartlehner. Außerdem gäbe es übergewichtige Personen, die davon keine negativen Auswirkungen erwarten müssen, weil ihre anderen medizinischen Werte im Optimalbereich liegen.
Was noch drastischer ist:
Jedes fünfte Kind ist in Österreich schon übergewichtig, Tendenz steigend
Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden in Österreich an Fettleibigkeit bzw. Übergewicht. Man verzeichne eine "massive Zunahme", erklärte Sabine Scholl-Bürgi von der Innsbrucker Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Rund 20 Prozent der unter 18-Jährigen haben Übergewicht, acht Prozent davon sind sogar krankhaft fettleibig. Starkes Übergewicht sei kein kosmetisches Problem, sondern eine Krankheit, die in Folge viele Organe betreffe und sich etwa in Zucker- und Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislaufproblemen und Knochen-Beschwerden widerspiegle, sagte die Oberärztin der Stoffwechselambulanz. Auch Depressionen würden immer öfter unter den Betroffenen vorkommen.
Quellen: Dr. Gerald Gartlehner, Dr. Sabine Scholl-Bürgi, K R O N E
---