Montag, 11. Dezember 2017

LED-Lampen: Schädliches Licht für die Augen

Eine Studie des französischen Instituts für Gesundheit und Medizinforschung hat gezeigt, dass Licht von LED-Lampen schädlich für die Augen sein kann. Den Untersuchungen zufolge kann der hohe Anteil blauen Lichts die altersbedingte Makuladegeneration fördern.

Untersuchungen an Tieren
Auf den Farbanteil des Lichtes kommt es vor allem an!
Um die Wirkungen verschiedener Lichtarten zu vergleichen, haben die Wissenschaftler Experimente an Ratten durchgeführt. Eine Gruppe wurde Licht aus LED-Lampen ausgesetzt, eine Gruppe Licht aus herkömmlichen Glühlampen und eine Gruppe Licht aus Leuchtröhren: Bei einer hohen Lichtintensität von 6.000 Lux führten alle Lichtquellen zu Entzündungsprozessen, die das Absterben der Sehzellen förderten. Bei einer geringeren Lichtintensität von 500 Lux, wie sie in vielen Innenräumen herrscht, beeinträchtigte nur das Licht der LED-Lampen die Netzhaut der Ratten.

Blaues Licht kann Makuladegeneration fördern
Um weißes Licht zu erzeugen, mischen LED-Lampen blaues und gelbes Licht. Das blaue Licht kann die Hornhaut ungehindert passieren und Entzündungsprozesse in der Makula auslösen. In diesem Bereich der Netzhaut sitzen die farbempfindlichen Sinneszellen am dichtesten beieinander. ...

Blaues Licht führt zur Überproduktion eines Eiweißstoffes, der eine Kettenreaktion auslöst, die zum Tod der Sehzellen führt. Dadurch kommt es zu einem Verlust des Sehvermögens.
Blaues Licht schädigt außerdem Pigmentzellen der Netzhaut. Durch beschleunigte Alterungsprozesse produzieren die Zellen vermehrt Abfallstoffe (Lipofuszine), die wiederum die Sehzellen schädigen.
Eine Makuladegeneration erkennt der Augenarzt an bestimmten Ablagerungen und dunklen Flecken auf der Netzhaut. Die Krankheit ist nicht heilbar und tritt meist altersbedingt auf. Blaues Licht beschleunigt den Prozess vor allem, wenn das Auge dem Licht ungeschützt ausgesetzt ist - also zum Beispiel beim Fernsehen oder bei der Arbeit am Bildschirm.

LED-Lampe, auf den Blauanteil achten
Bislang wurden die Effekte experimentell im Tierversuch nachgewiesen. Langzeituntersuchungen am Menschen fehlen bislang. Was man aber schon heute sicher weiß, das blaue Licht (z.B. von Leds, Laptop-Bildschirmen, Smartphone-Bildschirmen etc.) die natürliche Melatonin-Produktion verschlechter bzw. weitgehend unterbindet, was u.a. das Schlafverhalten stören kann. Natürlich wird durch blaues Licht auch die Aktivität der Zirbeldrüse aus den Tackt gebracht. Die Augen von Ratten haben eine sehr große Ähnlichkeit mit den Augen des Menschen, daher ist auch wahrscheinlich, dass auch das menschliche Auge so reagiert wie die Augen der Testtiere,.

Tipp: Augen vor LED-Licht schützen
Die Lichtintensität von LED-Lampen im Haushalt regelt eine EU-Norm. Warm-weißes Licht aus LED-Lampen gilt als weniger gefährlich für die Augen als kalt-weißes Licht. Wer das Risiko senken möchte, kann das Licht von Computermonitoren oder Smartphones in den gelblichen Bereich umstellen.

Besonders helle LED-Leuchten sollten so eingestellt werden, dass man nicht direkt hineinschauen kann bzw. muss. Beim Fernsehen sollte man noch eine andere Lichtquelle mit großen Gelbanteil im Raum einschalten.

Vor allem billige LED-Lampen haben einen sehr großen Blauanteil im abgegeben Licht, der ist oft sogar so hoch dass dieses Licht viele Menschen als unangenehm empfinden. Moderne Smartphones (z.B. von Samsung) haben nicht ohne Grund in den Einstellmöglichkeiten einen "Blaufilter". Für Laptop und Computer gibt es schon seit langem eine gratis Zusatz-Software die für das richtige Farbschema sorgt. Wir empfehlen diese Software schon seit Jahren. Nun (2018) hat es Microsoft auch schon verstanden und eine entsprechende Software in Windows 10 eingeführt.
Quelle: NDR
Bildquellen: flux, pixabay
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