Für ihre Studie hatten sie mehr als 3000 Menschen gebeten, fünf Gerüche (Pfefferminz, Fisch, Orange, Rose, Leder) ansteigenden Schweregrads zu erkennen.
Der Verlust des Geruchssinns könnte laut US-Forschern ein Hinweis auf gravierende Schäden im Körper sein. |
Eindeutiges Ergebnis In einer zweiten Analyse, fünf Jahre später, prüften die Forscher, welche der 3000 Probanden noch am Leben waren. Die Forscher notierten, dass jeder achte Proband in der Zwischenzeit gestorben war. Das Erstaunliche: Von den Probanden, die die Gerüche beim Test fünf Jahre zuvor nicht erkannt hatten, war der Anteil sehr viel höher - er lag bei 39 Prozent. Bei den Menschen mit einer leichten Störung des Geruchssinns waren es 19 Prozent. Von den Probanden, die alle fünf Duftnoten gut erkannt hatten, waren nur 10 Prozent gestorben.
Die Forscher berücksichtigten dabei wichtige Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, sozialen Status und Gesundheitszustand. Es blieb ein weit geringerer, aber nach wie vor signifikanter Effekt bestehen.
Der genaue Effekt hinter dem Ergebnis sei unklar, schreiben die Forscher. Sie gehen davon aus, dass er eine Art Marker oder Bote ist, vergleichbar dem Kanarienvogel, den die Bergleute früher mit in die Minen nahmen - fiel der Vogel von der Stange, wurde der Sauerstoff knapp. "Der Verlust des Geruchssinns verursacht den Tod nicht, aber er ist ein Bote, ein Frühwarnsystem, dass etwas bereits schiefgegangen ist, dass ein Schaden angerichtet ist."
Schon andere Studien zuvor hätten gezeigt, dass Menschen umso schlechter riechen können, je kränker sie sind, erklärt Thomas Hummel von der Technischen Universität in Dresden zu dem Studienergebnis der US-Forscher.
Doch nicht gleich ängstigen lassen: Heute weis man, der Geruchssinn lässt auch unabhängig von Krankheiten generell mit dem Alter nach. Hinzu komme, dass etwa fünf Prozent der Menschen ohnehin nichts riechen können, so Hummel.
Ursache der herabgesetzten Geruchs-Wahrnehmung könne zum Beispiel eine Chronische Nebenhöhlenentzündung oder ein Schädel-Hirn-Trauma sein. Menschen, die ohne erkennbaren Grund plötzlich kaum mehr etwas zu riechen vermögen, sei aber ein Gang zum Arzt zu empfehlen.
Quelle: Fachmagazin "Plos One"
Link: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0107541
Forschungs-PDF: http://www.plos.org/wp-content/uploads/2013/05/pone-9-10-pinto.pdf
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