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Dienstag, 3. Mai 2016

Gewusst, Fluorid zerstört die Schilddrüse und schadet der Zirbeldrüse

Fluoride können viele höchst negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. 
Neben Auswirkungen auf unser Gehirn gibt es noch weitere. Viele Auswirkungen kennt man noch gar nicht. Bekannt und wissenschaftlich nachgewiesen ist jedoch, dass Fluoride die Schilddrüsenfunktion massiv beeinträchtigen können. Auch die Zirbeldrüse wird nachteilig beeinflusst (siehe Link). Woher weiß man das so genau? Ganz einfach: Fluoride wurden früher medikamentös bei Schilddrüsenüberfunktionen eingesetzt, weil Fluoride so zuverlässig die Schilddrüse blockieren. Daher muss man heute auch an Fluoride als mögliche (Mit-)Ursache von Schilddrüsenproblem denken.


Übergewicht und Fluoride?
Die Schilddrüse reguliert die Stoffwechselgeschwindigkeit des Körpers und spielt daher – so klein sie auch ist – eine enorm wichtige Rolle für die menschliche Gesundheit aber auch für den Grundumsatz des Körpers. Produziert die Schilddrüse plötzlich weniger Hormone als normalerweise erforderlich, dann wird der Stoffwechsel gedrosselt (man wird zumeist schnell übergewichtig) und es kann in allen möglichen Bereichen des Körpers zu Störungen kommen. Heute kennen wir Fluoride als Tabletten, die – gemeinsam mit Vitamin D – schon unseren Babys in den ersten Lebensmonaten verabreicht werden. Ob die Fluoridgabe für Babys wirklich gut ist, bezweifeln einige Wissenschaftler sehr! ...

Mittwoch, 4. November 2015

Forscher entdecken durch ein neues Verfahren den "Schalter" für Schläfenlappenepilepsie

Große Hoffnung: Durch die Blockierung eines neu erforschten "Epilepsie-Schalters" sollen epileptische Anfälle weniger häufig und schwächer auftreten.

Epilepsie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und kann prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten. Es handelt sich um eine anfallsartige Funktionsstörung im Gehirn durch eine gleichzeitige Entladung von Nervenzellen, wobei diese entweder eine gewisse Hirnregion betreffen oder sich auf das gesamte Gehirn ausbreiten kann. Meist entwickeln sich nach einer vorübergehenden Gehirnschädigung zeitversetzt sogenannte Schläfenlappenepilepsien. Epilepsie kann viele Ursachen haben. Im Lauf seines Lebens erleidet etwa jeder 20. Mensch einen epileptischen Anfall.


Relativ oft entwickelt sich die sogenannte Schläfenlappenepilepsien zeitversetzt nach einer vorübergehenden Gehirnschädigung – zum Beispiel durch Verletzung oder Entzündung. Zudem konnte in Studien nachgewiesen werden, dass nach einer vorübergehenden schweren Gehirnschädigung und vor einem ersten spontanen epileptischen Anfall die Konzentration freier Zink-Ionen im Hippocampus steigt. ... 

Freitag, 8. August 2014

Ein Pilz versetzt das Gehirn in einen traumähnlichen Zustand

Mehrere Studie zeigen nicht ganz überraschend, wie Hirnregionen für Kontrolle und Selbstwahrnehmung ihre Aktivität unter dem Einfluss von halluzinogenen Pilzen verringern.

Magische Pilze: Der Hirnzustand während eines Trips mit halluzinogenen Pilzen - bekannt als "Magic Mushrooms" - gleicht demjenigen beim Träumen. Zu diesem Schluss kommen britische und deutsche Forscher in einer neuen Studie, die im Journal "Human Brain Mapping" veröffentlicht wurde. Gehirnscans von Probanden zeigen, dass Emotionszentren im Gehirn aktiver sind, Kontrollregionen dafür - eigentlich ganz erwartungsgemäß - weniger aktiv.

Man sieht charakteristische Aktivitätsmuster
Menschen würden bei einem Trip mit dem Pilzwirkstoff Psilocybin - einer Substanz, die in Österreich dem Suchtmittelgesetz unterliegt - oft ein "erweitertes Bewusstsein", eine drastisch geänderte Wahrnehmung und traumähnliche Zustände beschreiben, sagt Erstautor Robin Carhart-Harris vom Imperial College in London. Das physische Abbild dessen konnte nun im Versuch gezeigt werden.

"Ich fand es faszinierend, die Ähnlichkeiten bei der Hirnaktivierung im psychedelischen Zustand und im Traumschlaf zu sehen", wurde Carhart-Harris zitiert. Bei beiden würden "primitivere" Hirnregionen anspringen - genauer gesagt führe sowohl Träumen als auch Pilzgenuss zur gleichzeitigen Aktivität mehrerer Regionen im für Emotionen zuständigen Netzwerk, etwa dem Hippocampus und dem vorderen Teil des Gyrus cinguli. Regionen für übergeordnete Denkprozesse und die Selbstwahrnehmung hingegen zeigen dann schwächere Aktivität.
Möglicher Einsatz gegen Depressionen
Die Forscher hatten Daten von 15 Versuchspersonen analysiert, denen bereits im Jahr 2012 für einen Versuch entweder Psilocybin oder ein Scheinwirkstoff verabreicht wurde. Dann wurde ihre Hirnaktivität mit funktionaler Magnetresonanztomografie aufgezeichnet. Die deutschen Kollegen um Enzo Tagliazucchi von der Goethe-Universität in Frankfurt haben die Daten nun mathematisch ausgewertet. "Wir konnten erstmals eine physische Abbildung der traumähnlichen Zustände im Gehirn liefern", erklärte Carhart-Harris. Er will künftig die Möglichkeit erkunden, mit Psilocybin Patienten mit Depressionen zu helfen: Die Droge könnte es ihnen erlauben, festgefahrene negative Denkmuster zu durchbrechen.
Bildquellen: ® Wikipedia

Dienstag, 17. Juni 2014

Alzheimer-Demenz - es geht um eine bessere neuronale Vernetzung

ES GEHT UNS ALLE AN! 
Mehr als 24 Millionen Menschen leiden weltweit an der nach dem Arzt benannten Erkrankung. Dieses Asumaß konnte der Neurologe damals nicht ahnen. Auch nicht, dass heute ein Drittel der Gesamtbevölkerung in Deutschland und Österreich im Alter von über 90 Jahren eine Form von Demenz zeigen würde, vor allem die Alzheimer-Erkrankung. 

Tendenz stark steigend.
24 Millionen Menschen, Tendenz steigend
Der Entdecker und Namensgeber, Alzheimer hatte nach dem Tod seiner ersten Patientin in deren Gehirn starke Eiweißablagerungen zwischen den Nervenzellen gefunden. Neben diesen Plaques hatte Alzheimer erstmals auch Neurofibrillen in den Nervenzellen entdeckt: verklebte Faserbündel des Tau-Proteins, die typisch sind für die Erkrankung. "Um diese Eiweißablagerungen dreht sich unsere Forschung noch heute (was auch falsch sein könnte)", sagt der Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin an der Universitätsklinik Köln Alexander Drzezga.

Theorie: Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit,
Absterben von Neuronen sowie Bildung
von neurofibrillären Tangles und beta-Amyloid-Plaques
Heute glauben die meisten Forscher, dass bestimmte Enzyme aus der Zellmembran der Nervenzellen ein Beta-Amyloid-Peptid aus, eine Kette von 38 bis 43 Aminosäuren an Alzheimer der hauptschuldige Faktor ist. Besonders die langen Aminosäure-Exemplare unter ihnen neigen dazu, miteinander richtiggehend zu verkleben. Diese häufen sich dann zu Klumpen an, die irgendwann nicht mehr auflösbar sind. Mit den Jahren können die Amyloid-Plaques -so die gängige Theorie- einen erheblichen Teil des Gehirns ausfüllen. Außer dem Beta-Amyloid verklebt im Inneren der Nervenzellen auch das Transportprotein Tau vermehrt. Vor allem in der Hirnregion des Hippocampus und in der Großhirnrinde (inkl. Stirnhirn) sterben Nervenzellen ab, was dann zu den Symptomen der Demenz führt.

Chronische Entzündung - Teil einer Summe von vielen Faktoren
Diese Prozesse lösen im Hirngewebe eine chronische Entzündung aus. Zusätzlich spielt offensichtlich das Hormon Insulin beim Untergang der Nervenzellen eine Rolle. Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 haben ein doppelt so hohes Risiko, an Alzheimer zu erkranken als andere.

Der Leiter der Abteilung für Gerontopsychiatrie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim Lutz Frölich: "Da gibt es noch viel zu entdecken". Womöglich sei die Diagnose Alzheimer in Wahrheit ein Sammeltopf für ganz unterschiedliche Hirnerkrankungen.

Heute wissen Mediziner wenigstens, dass sich bereits Jahrzehnte vor dem Auftreten erster Demenz-Symptome bereits Proteine im Gehirn ablagern können. Aber auch, dass bei manchen Menschen mächtige Eiweißklumpen in verschiedenen Hirnregionen liegen (siehe Alzheimer-Nonnestudie), ohne dass sie je Anzeichen eines geistigen Verfalls entwickeln. Offensichtlich spielt dabei eine Rolle, wie gut die Nervenzellen untereinander und bestimmte Hirnbereiche miteinander vernetzt sind - und wie dauerhaft bzw. stabil diese Vernetzung bestehen beleibt.

Neurostimulation
Es geht um eine bessere neuronale Vernetzung!
Der Leiter der Gedächtnisambulanz an der Universitätsmedizin Mainz Andreas Fellgiebel dazu: "Je besser die Vernetzung, desto mehr ist der Mensch gegen den geistigen Verfall gefeit, desto besser nämlich kann der Betroffene den Verlust von Nervenzellen kompensieren". Wie es gelingen kann, die Nervenzellen besser miteinander zu verknüpfen und Menschen damit vor der gefürchteten Demenz zu schützen, will Dr. Fellgiebel künftig näher erforschen. (IPN-Forschung Anm.: Eine der Möglichkeiten wäre die Neurostimulation mittels dieser Technik kann das neuronale Netzwerk gestärkt werden bzw. die Nervenzellen besser und stabiler verbunden werden.)

Weiterführendes
Mehr zu Alzheimer: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/search?q=alzheimer
Die Altheimer-Nonnenstudie: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2014/04/die-alzheimer-nonnen-bewussteins-studie.html (inkl. Video dazu)
Quelle: AniGif-Plaques = © Wikipedia, Anm. IPN-Forschung, Zitate siehe Text oben. 
Bildquelle: Fotolia und unbekannt

Mittwoch, 6. November 2013

Schadet Süßes im Alter dem Gedächtnis?

Dieser wichtigen Frage ist eine Neurologin mit ihrem Team am Berliner Universitätsklinikum Charité nachgegangen. Die deutschen Forscher zeigen in einer Studie: Die Gedächtnisleistungen von älteren Menschen hängen offenbar mit dem Blutzuckerspiegel zusammen. Je höher der Zuckergehalt im Blut, desto schlechter die Merkfähigkeit.

Süßes schadet dem Hippocampus, dem Gedächtnis!
Hintergrund: Für die Studie nahm ein Team um Agnes Flöel vom Berliner Universitätsklinikum Charite die Gedächtnisleistungen von 141 gesunden Erwachsenen (Durchschnittsalter 63 Jahre) unter die Lupe. Dann analysierten die Forscher in Bluttests den Zuckerspiegel der Probanden. Darüber hinaus berechneten sie mithilfe der Kernspintomografie die Größe und die Struktur des Hippocampus, einer für Gedächtnisleistungen wichtigen Hirnregion. In einem der Tests mussten die Probanden eine Liste mit 15 Wörtern für 30 Minuten in Erinnerung behalten. Teilnehmer mit viel Zucker im Blut erinnerten sich im Durchschnitt an zwei Wörter weniger als Probanden mit niedrigerem Zuckerspiegel. Die Analyse der Kernspintomografie ergab außerdem, dass der Hippocampus der Zuckerliebhaber kleiner war und eine schlechtere Struktur aufwies.

Vorbeugen: Selbst für Menschen mit einem normalen Zuckerspiegel könnte es also eine vielversprechende Strategie sein, im Alter ihre Gedächtnisleistungen durch noch weniger Süßes zu erhalten, folgert Flöel. In der Praxis bedeute das zum Beispiel, Übergewicht zu vermeiden und viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Fisch zu essen. Auch regelmäßige Bewegung wirke sich positiv auf den Zuckerspiegel aus. Für gesicherte Aussagen seien aber weitere Studien nötig.
Quelle: "Higher glucose levels associated with lower memory and reduced hippocampal microstructure", Neurology (23.10.13; doi: 10.1212/01.wnl.0000435561.00234.ee).
LINK: http://www.neurology.org/content/early/2013/10/23/01.wnl.0000435561.00234.ee.abstract?sid=f06554bf-a9a1-44e9-8670-6f53c7a95245

Freitag, 1. November 2013

Gehirntraining der ganz anderen Art - mit Computerspielen

Gehirntraining durch Spiele wie „Super Mario"
Computerspiele haben eigentlich keinen allzu guten Ruf: Spielprogramme sind nur sinnlose Zeitverschwendung, so bis jetzt die weit verbreitete Ansicht. Nach neuesten Untersuchungen haben „Super Mario", „Tetris" und Co dieses Urteil aber nicht verdient. 

© Bild: Super Mario/Nitendo
Schon früher haben einige Studien bereits einen positiven Effekt bestimmter Videospiele auf das Gehirn nahegelegt und nun konnten deutsche Forscher konkret beweisen: Videospielen vergrößert die Hirnbereiche, die für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung, Feinmotorik, aber auch für strategisches Denken bedeutsam sind. Die positiven Effekte könnten auch bei der Therapie psychischer Störungen genutzt werden, sagen die Forscher. (Siehe auch: Spiele verbessern im Alter die Hirn-Leistungen!)

In einer früheren Studie hatten Simone Kühn vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und ihre Kollegen bereits herausgefunden, dass Menschen, die in ihrem Leben viele Videospiele gespielt haben, ungewöhnlich stark entwickelte Hirnstrukturen in bestimmten Bereichen besitzen. „Dabei blieb aber die 'Henne-Ei-Frage' offen", sagt Kühn: Es hätte sein können, dass Menschen mit ausgeprägten Strukturen in speziellen Hirnbereichen eine besondere Faszination für Videospiele haben. Mit der aktuellen Studie konnten die Wissenschaftler diese Frage nun klären.

Um herauszufinden, wie sich Videospielen auf das Gehirn auswirkt, ließen sie Erwachsene über zwei Monate hinweg täglich 30 Minuten das Videospiel „Super Mario 64" spielen. Mit Hilfe der bildgebenden Magnetresonanztomographie (MRT) wurden anschließend die Strukturen ihrer Gehirne untersucht. Im Vergleich zu Kontroll-Probanden, die nicht gespielt hatten, zeigte sich bei ihnen eine Vergrößerung einiger Bereiche der grauen Substanz, in der sich die Zellkörper der Nervenzellen des Gehirns befinden.

Die Vergrößerung umfasste den rechten Hippokampus, den präfrontalen Kortex und Teile des Kleinhirns. Diese Hirnareale sind unter anderem für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung, strategisches Denken sowie für die Feinmotorik der Hände von zentraler Bedeutung. Interessanterweise waren diese Veränderungen umso ausgeprägter, je eher die Probanden von Spaß beim Spielen berichtet hatten. „Während vorhergehende Studien veränderte Hirnstrukturen bei Videospielern lediglich vermuten ließen, können wir mit dieser Studie einen direkten Zusammenhang zwischen dem Spielen und einem Volumenzuwachs nachweisen. Das belegt, dass sich bestimmte Hirnregionen durch Videospielen gezielt trainieren lassen", erläutert Kühn.

Computerspiele als Therapieform bei psychischen Störungen?
Aber Achtung: Computerspiel ist nicht gleich Computerspiel, betont die untersuchende Wissenschaftlerin: „Wir können beispielsweise nicht sagen, was beim Spielen von brutalen Ego-Shootern passiert". Die Ergebnisse beziehen sich auf das Spiel "Super Mario", bei dem es in der Hauptsache auf räumliches Vorstellungsvermögen und Geschicklichkeit ankommt. Generell gilt der Wissenschaftlerin zufolge auch beim Videospielen: Die Dosis entscheidet über gut oder schlecht. „Wenn gerade Kinder fast nur noch Video spielen, kann das auch nicht gut sein", so Kühn.

Auch therapeutisch nutzbar: In sinnvollem Maße könnten sich sich Videospiele aber auch für die Therapie von Erkrankungen eignen, bei denen die entsprechenden Hirnregionen verändert sind. Das ist zum Beispiel bei psychischen Störungen wie der Schizophrenie, der posttraumatischen Belastungsstörung oder neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Demenz der Fall. Deshalb möchten die Forscher nun in weiteren Studien die Wirkung von Videospielen bei Menschen mit psychischen Störungen genauer untersuchen. Derzeit setzen sie dies in einer Studie zur Posttraumatischen Belastungsstörung praktisch um.
Quelle: Molecular Psychiatry , doi:10.1038/mp.2013.120 / Mitteilung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (S Kühn , T Gleich , RC Lorenz , U Lindenberger und J Gallinat)
LINK: http://www.nature.com/mp/journal/vaop/ncurrent/full/mp2013120a.html

Freitag, 17. Mai 2013

Der Strom der Erinnerung

Amerikanische Forscher haben einen Mikro- Gehirnchip entwickelt, der in der Lage ist, das Erinnerungsvermögen von Menschen zu verbessern, bei denen die sonst dafür zuständigen Regionen des Gehirns (hauptsächlich der Hippocampus  zuvor Schaden genommen haben. Das kann z. B. in Folge einer  Alzheimer-Erkrankung geschehen.

Gehirn-Chip-Implantat für den Hippocampus (rot)
Die Wissenschaftler von der University of Southern California, der Wake Forest University und einiger anderer Universitäten haben dazu seit einem Jahrzehnt die Arbeitsweise des Hippocampus erforscht, der bei allen Säugetieren wie auch im menschlichen Gehirn für die langfristige Speicherung von Erinnerungen zuständig ist.

Erkannt, wie Erinnerungen entstehen. 
Dies ermöglicht ihnen nun die Entwicklung eines Gehirn-Implantats, das Personen helfen soll, bei denen bestimmte Bereiche des Gehirns beschädigt oder inaktiv sind. Egal ob dieser Defizit durch Verletzungen, Allgemeinerkrankung oder Schlaganfälle entstanden ist. Denn auch im Fall einer Alzheimer-Erkrankung soll der neue Gehirn-Chip möglicherweise Abhilfe schaffen können.

Nach Berichten des TV-Senders CNN und der Zeitschrift Technology Review haben die Forscher bereits Tests an den Gehirnen von Ratten und Affen durchgeführt, die belegten, dass die natürlichen elektrischen Bio-Signale der Neuronen im Gehirn auch von einem Siliziumchip nachgeahmt werden können. Auf dieser Grundlage soll nach einer weiteren Entwicklung- und Experimentierzeit von fünf bis zehn Jahren ein entsprechendes Chip-Implantat auch für Patienten zur Verfügung stehen.

Die Erklärung der Forscher: "Es gehe bei der Forschungsarbeit nicht darum, einzelne Erinnerungen wieder zugänglich zu machen, sondern mit Hilfe der neuen Chip-Technologie die Fähigkeit zur Speicherung von Erinnerungen wieder neu herzustellen". Innerhalb der kommenden zwei Jahren will das Forscherteam bereits mit der Erprobung des Hirnchips an freiwilligen Menschen beginnen.
LINK - CNN Bericht: http://edition.cnn.com/2013/05/07/tech/brain-memory-implants-humans/index.html
LINK - Zeitschrift Technology Review: http://www.technologyreview.com/view/514491/how-to-make-a-cognitive-neuroprosthetic/
LINK - Zeitschrift Technology Review: http://www.technologyreview.com/featuredstory/513681/memory-implants/
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Das wirft nun wieder die Fragen auf: 

  • Entsteht unser Bewusstsein erst im Gehirn? 
  • Ist unser Ich nur unsere Erinnerungen?
  • Ist unser Bewusstsein unser Geist einfach nur das Ergebnis von organischen Zell-Aktionen? 
  • Sind wir also ein Produkt der Materie oder sind wir, unser Geist unser Bewusstsein schon vor der Biomaterie Gehirn da gewesen, ist die Biomasse Gehirn nur ein Empfänger für das Bewusstsein?

Ist der Empfänger (ähnlich eines TV-Empfängers) defekt, bedarf es scheinbar nur etwas vom Strom des Lebens (ein Gleichspannungspotenzial) um den Apparat wieder auf Empfang zu bringen.

Ähnliches haben wir ja schon bei manchen Koma-Patienten gesehen.
Auch hier hilft in einigen Fällen etwas Mikro-Strom in bestimmten Hirnbereichen um dem Bewusstsein wieder die Möglichkeit zu geben, sich über das Gehirn zu äußern. Siehe: LINK


Samstag, 9. März 2013

Dauerstress macht depressiv

Permanenter Stress kann Depressionen auslösen.
Denn wenn der Spannungspegel nicht rechtzeitig heruntergefahren werden kann, bleibt der Spiegel des Stresshormons Cortisol dauerhaft erhöht, wie Dr. Fritz Henn vom Zentralinstitut für seelische
Gesundheit in Mannheim berichtet.

Cortisol versetze aber nicht nur den gesamten Organismus in Aufruhr, sondern sorge auch dafür, dass das Volumen der Hirnregion Hippocampus abnehme. Dies sei jener Teil des Gehirns, in dem neue Gedächtnisinhalte gespeichert und gleichzeitig Emotionen verarbeitet und gesteuert würden. Ein Schrumpfen des Hippocampus begünstige offensichtlich das Entstehen von Depressionen.
Quelle: Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Wie ein Déjà vu entsteht - Wissenschaft

Als Déjà vu bezeichnet man ein psychologisches Phänomen das sich in dem Gefühl äußert, eine neue Situation schon einmal erlebt, gesehen oder geträumt zu haben.

Forschung: Entkoppelte Gedächtnisprozesse sind (nach letzten Erkenntnissen) für das merkwürdig vertraute Gefühl (Déjà vu) verantwortlich.
Britischen Forschern ist es gelungen, Déjà-vu-Erlebnisse im Labor künstlich zu erzeugen und damit dem (oder auch nur einen möglichen) Geheimnis des eigenartigen Gefühls näher zu kommen.

Verantwortlich für ein Déjà vu ist demnach einer von zwei Gehirnprozessen, die auch beim normalen Gedächtnis eine Rolle spielen. Wenn dieser Prozess alleine auftritt, kann er das typische Gefühl hervorrufen, etwas völlig Unbekanntes schon einmal gesehen zu haben.

Um ein Objekt wieder zuerkennen  müssen im Gehirn nacheinander zwei Prozesse ablaufen: Zuerst sucht das Gehirn im Gedächtnis, ob der Gegenstand oder die Szene schon irgendwo abgespeichert ist. Als nächstes identifiziert ein anderer Teil des Gehirns das Objekt als bekannt, was mit einem Gefühl der Vertrautheit einhergeht. Wissenschaftler um Akira O'Connor versuchten nun, diese beiden Prozesse in ihrem Experiment zu trennen. Dazu hypnotisierten sie ihre Probanden und zeigten ihnen Wörter in einem rotem oder einem grünen Rahmen. Den Teilnehmern wurde mitgeteilt, dass sie bei Wörtern im roten Rahmen das Gefühl haben würden, diese irgendwoher zu kennen. Die Wörter im grünen Rahmen hatten sie dagegen zuvor tatsächlich gesehen.

Wurden den Probanden nach der Hypnose neue Wörter in roten und grünen Rahmen gezeigt, berichteten 10 der bisher 18 untersuchten Personen von einem eigenartigen Gefühl der Vertrautheit, wenn sie die rot umrahmten Wörter sahen. Fünf Probanden berichteten sogar, dass sie dieses Gefühl genau wie ein Déjà vu angefühlt habe. Das Experiment zeige, dass tatsächlich zwei getrennte Prozesse beim Wiedererkennen eine Rolle spielen und es möglich ist, den zweiten ohne den ersten ablaufen zu lassen, sagt O'Connor. Die Untersuchung trage daher auch dazu bei, das menschliche Gedächtnis besser zu verstehen.

Bis zu 97 Prozent aller Menschen haben bereits ein Déjà-vu-Erlebnis gehabt. Bei Patienten mit epileptischen Anfällen, deren Ursache im so genannten Schläfenlappen des Gehirns liegt, treten solche Erlebnisse besonders häufig auf. Dies lasse darauf schließen, dass das Gefühl der Vertrautheit vermutlich in dieser seitlichen Region des Gehirns entsteht, sagt O'Connor.
Quelle: New Scientist (22. Juli, S. 16)
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Déjà-vus Teil 2

Alan Brown, Psychologieprofessor an der Southern Methodist University in Dallas ist einer der wenigen, die sich derzeit hauptberuflich mit dem Phänomen Déjà-vu auseinander setzt. Er hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Studien seiner Kollegen miteinander verglichen.
Sein Fazit ist deprimierend: Erklärungen scheint es für das Déjà-vu - Phänomen so viele zu geben wie Wissenschaftler, die sich daran versuchen. Brown nimmt es sportlich: »Ich finde es gut, dass so viele kreative und intelligente Menschen an diesem Thema arbeiten. Es ist eine komplexe Materie.«

Immerhin lassen sich die Forscher derzeit grob zwei Lagern zuordnen.
Die einen nehmen an, dass einem Déjà-vu eine ganz reale Erinnerung zugrunde liegt. Demnach haben wir die vermeintlich vertraute Situation tatsächlich schon einmal erlebt, aber nur unbewusst gespeichert. Die anderen betrachten Déjà-vus als Resultat von kurzzeitigen Störungen oder Mini-Anfällen im Gehirn. Ihnen zufolge haben Déjà-vus genauso wie Halluzinationen nichts mit der Wirklichkeit zu tun.

Folgt man den Anhängern der Störungstheorie, so entsteht das Déjà-vu, weil eine bestimmte Hirnwindung spontan ein Vertrautheitsgefühl auslöst. Normalerweise geschieht dies im Schläfenlappen, dem Zentrum des bewussten Erinnerns. Dort ordnet der Hippocampus, eine seepferdchenförmige Struktur, jeden Sinneseindruck als bekannt oder unbekannt ein. Ist der Sinneseindruck bekannt, feuern die Neuronen in einem anderen Teil des Schläfenlappens, dem parahippocampalen Gyrus, und rufen das Gefühl der Vertrautheit hervor. Bei einem Déjà-vu, so lautet diese Annahme, feuern die Neuronen im parahippocampalen Gyrus jedoch, ohne dass zuvor etwas tatsächlich Bekanntes wahrgenommen wurde. Das Hirn täuscht uns, das Gefühl der Vertrautheit trügt. Einem solchen Ausrutscher könnte Müdigkeit zugrunde liegen oder eine kurzzeitige Panne im Hirnstoffwechsel.

Argumente für die Störungstheorie liefern Epilepsiepatienten, deren Anfallsherd im Schläfenlappen liegt. Sie erleben besonders häufig Déjà-vus. Klaus Göcke aus Berlin zum Beispiel. 1980 wurde ihm ein Hirntumor entfernt. Zwei Monate später erlebte er Seltsames: »In der U-Bahn hatte ich das Gefühl, jeden Menschen zu kennen.« Er fragte im Krankenhaus nach: »Was ist los mit mir? Das ist doch nicht normal!« In seinem Kopf hatte sich nach der Operation eine Epilepsie entwickelt. Vor jedem Anfall kamen die Déjà-vus, viele Male hintereinander an einem einzigen Tag. Ob im Restaurant, in der Oper oder bei einer Kunstausstellung, plötzlich kamen Göcke alle Anwesenden vertraut vor. »Zuerst war das merkwürdig. Später fand ich es ganz unterhaltsam«, sagt Göcke heute.

Neurologen können den Zustand sogar per Knopfdruck auslösen, indem sie den parahippocampalen Gyrus mit elektrischen Signalen stimulieren. Anschließend berichten die Patienten von entsprechenden Erlebnissen. Auch Medikamente beeinflussen die Erfahrung. Klaus Göcke erlebt keine extremen Déjà-vus mehr, seitdem er Carbamazepin gegen seine Epilepsie nimmt. »Ich habe die Dosis Stück für Stück gesenkt«, sagt er. »Bei 600 Milligramm ist Schluss. Sobald ich es mit weniger probiere, kommen die Déjà-vus und die Anfälle wieder.« Umgekehrt können Medikamente das Erinnerungsphänomen erst hervorrufen. Ein finnisches Forscherteam berichtete 2001 von einem Mann, der gleichzeitig ein Parkinson-Medikament und einen Appetitzügler einnahm und daraufhin intensive Déjà-vus erlebte.

Solche Fälle liefern starke Indizien dafür, dass sie durch Fehlschaltungen im Kopf ausgelöst werden.

Doch auch die Gegenseite hat gute Argumente.
Alan Brown sucht nach Beweisen für die Erinnerungstheorien. Was uns bekannt vorkommt, haben wir demnach entweder vor langer Zeit so ähnlich schon einmal gesehen und wieder vergessen. Oder wir glauben, eine Situation zu kennen, weil wir sie wenige Millisekunden zuvor unterschwellig mitbekommen haben (siehe z.B. den Beitrag oben).

Tatsächlich nehmen wir ständig viel mehr Eindrücke wahr, als uns bewusst wird. 
Das Gehirn entscheidet, welche Informationen unsere Aufmerksamkeit verdienen und welche wir vernachlässigen können. Wenn wir ein Kind den Bürgersteig entlanglaufen sehen und dabei plötzlich ein Déjà-vu erleben, kann es sein, dass wir kurz zuvor den Blick haben schweifen lassen und das Kind zunächst nicht beachtet haben.

Déjà-vus können demnach tatsächlich Botschaften aus der Vergangenheit sein, wenn auch ihr Ursprung vielleicht nur wenige Sekunden oder Minuten zurückliegt. (Siehe dazu auch den Beitrag "haben wir einen freien Willen?")

Schuld an den "Filmrissen" könnte die Art und Weise sein, wie unser Gehirn Informationen speichert. Ein Eindruck aus der Außenwelt nimmt unterschiedliche Wege durchs Gehirn. Erst in den hierarchisch höheren Hirnzentren werden die Teilinformationen zu einem Ganzen zusammengesetzt. Möglicherweise blitzt ein Déjà-vu auf, wenn eine Teilinformation leicht verspätet ihr Ziel erreicht. So mag der Eindruck entstehen, die Information sei bereits bekannt, irgendwie aber auch nicht.

Déjà-vus sind viel schwieriger zu erforschen als etwa Depressionen oder Epilepsien. 
Déjà-vus entstehen spontan, ohne Vorwarnung und in der Regel äußerst selten.
Von Déjà-vus sind Männer wie Frauen gleichermaßen betroffen, Menschen mit Abitur häufiger als Menschen mit Hauptschulabschluss. Die Häufigkeit von Déjà-vu-Erlebnissen steigt mit dem Einkommen, der Häufigkeit von Reisen und mit der Fähigkeit, sich an Träume zu erinnern.

Sechs Prozent von insgesamt 1055 Befragten gaben an, mindestens einmal täglich ein Déjà-vu zu erleben. Der Psychologe Christopher Moulin von der Universität Leeds hat rund ein Dutzend Menschen ausfindig gemacht, die in einer permanenten Wiederholungsschleife leben.

Moulins Patienten mit Dauer-Déjà-vu sind entweder dement oder leiden an schweren Epilepsien. Dennoch, so hofft Moulin, können sie uns auf die Spur jener Erinnerungsblitze führen, die auch gesunde Menschen hin und wieder haben. »Meine Patienten erleben eine extremere Form als wir,« sagt Moulin. »Aber das neurologische Muster der Entstehung ist bei uns allen dasselbe.« Es sei unerheblich, ob das Déjà-vu nur gelegentlich oder aber chronisch auftrete. In allen Fällen schlage der parahippocampale Gyrus Alarm und rufe das Gefühl falscher Vertrautheit hervor.

Anm.: Die Erforschung des Déjà-vu - Effekts ist lange noch nicht am Ende, wir tasten uns nur langsam vor in den Bereich wo Bewusstsein und Gehirn bzw. Nervensystem interagieren. Dabei ist der Déjà-vu - Effekt nur einer der ungelösten Rätsel unseres Geistes.
Quelle: Diverse Quellen siehe Inhalt