Abba-Star Björn Ulvaeus wirbt für ein gefährliches und teures Finanzexperiment
Der Pop-Millionär will mit dem Verzicht auf Geldscheine und Münzen eine neue Ära einleiten. Befürworter der Kartenzahlung - allen voran die Banken und Politiker - sind begeistert.
Abba-Star Björn Ulvaeus ruft in Schweden zu einem ökonomisch-sozialen Großexperiment auf: "Wir könnten und sollten das erste bargeldlose Land der Welt werden", appelliert der prominente Sänger an seine Landsleute. Die Schwedische Krone sei eine "kleine Währung", die nur in Schweden im Umlauf sei. Der Umstieg vom Geldschein zur Karte ist seiner Ansicht nach kein großer Schritt. Ungewöhnlich allerdings erscheint die Zielsetzung: "Es ist die ideale Umgebung, um eines der größten Programme zur Verbrechensbekämpfung einzuleiten", schreibt der 68-jährige Ulvaeus, der es in den späten 1970er Jahren mit der Gruppe Abba zu Weltruhm gebracht hatte.
Gleich vorweg diese Idee ist extrem gefährlich!
Bei Stromausfällen, Computerstörungen, Bankomatüberlastung
(=Weihnachtszeit etc.), bei einem Finanzcrash, bzw. in Krisensituationen ist man ohne Zahlungsmöglichkeit verloren. Erinnern Sie sich an die Zypernkrise, von Konten durften anfangs nichts, dann nur 100 Euro pro Tag und Person abgehoben werden. Weihnachten 2013 streikte am 23. Dezember mehrere Stunden lange die Bankomat-Kasse in einigen EU-Ländern. Wenn man nur noch Geld auf Konten hat
(oder haben darf) ist man jeder politischen Entscheidung, jeder Finanzkrise voll ausgeliefert. Bei länger anhaltenden Stromausfällen
(das betrifft auch die Bankomaten und Bankomat-Kassen) steht man ohne Zahlungsmöglichkeit da.
Schweden ist anders
Die Zahlung mit Kredit- oder EC-Karte ist in der Regel mit nicht unwesentlichen Kosten für den Händler verbunden. In Schweden dagegen ist die Geschäftswelt weiter. In Sachen Bargeld gelten dort schon fast umgekehrte Verhältnisse.
Wir akzeptieren kein Bargeld - Kioske, Kinos, Bars und Busse akzeptieren die Kartenzahlung nicht nur gleichermaßen - mancherorts kommt man mit Münzen und Scheinen sogar gar nicht mehr weiter.
Zwar schreibt das Reichsbank-Gesetz ähnlich wie in Deutschland und dem Rest der Eurozone Laden- und Lokalinhabern vor, Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel anzunehmen.
An anderer Stelle gibt es im schwedischen Gesetz aber ein Schlupfloch, wie Björn Segendorff, Berater bei der Reichsbank, erklärt. "Wenn ein Einzelhändler ein Schild an seiner Tür anbringt, auf dem steht:
'Wir akzeptieren kein Bargeld', und Sie hineingehen, könnte das als Vereinbarung betrachtet werden, die Sie eingegangen sind." In welche Richtung sich der Zahlungsverkehr entwickelt, scheint für viele Schweden vollkommen klar. Bereits die Hälfte der Bevölkerung rechnet einer Studie zufolge fest damit, dass sich Schweden in den kommenden 20 Jahren zu einer komplett bargeldlosen Gesellschaft entwickeln wird.
(Anm. am Rande: Schweden war das erste Land der Welt, dass 1661 Banknoten im Umlauf brachte.)
Nicht ohne Grund Widerstand
Allerdings gibt es auch Widerstand. Als zum Beispiel die Bank Swedbank vor Kurzem ankündigte, in einzelnen Filialen kein Bargeld mehr am Schalter ausgeben zu wollen, seien die Kunden im Stockholmer Stadtteil Östermalm auf die Barrikaden gegangen, wie es in einem Bericht der schwedischen Tageszeitung "Svenska Dagbladet" heißt. Dort leben demnach vor allem wohlhabende, ältere Menschen.
Banken wollen einfach nur verdienen
Der Vorsitzende der Sicherheitsbranche und frühere schwedische Reichspolizeichef Björn Eriksson rief sogar dazu auf, Banken zu boykottieren, die sich weigern, Scheine herauszugeben. "Banken wollen mehr Kartenzahlungen, weil sie damit Geld verdienen", erklärt Eriksson. Wenn das Bargeld verschwinde, könnten die Banken Kartengebühren beliebig erhöhen, lautet eine seiner Befürchtungen.
Wie der Staat die Umsatzsteuer bei jeder "Geldbewegung"
(=Einkauf) kassiert, so wollen auch die Banken bei JEDER Geldbewegung verdienen. Für Banken eine hervorragende Idee, für Unternehmer und Kunden
(und Bürger) eine weitere
"versteckte" Steuer, eine Bankensteuer, die neben den Kontoführungsgebühren und allen anderen Bankspesen anfallen würde. Nicht nur, dass dann die Banken mit unserem Geld
(Gehälter, Einkommen) arbeiten können, sie können es dann ja nur noch auf den Bankkonten belassen, bekommen aber keine Zinsen dafür, zahlen wir auch noch für jede Überweisung, jede Abbuchung, und für die Kontoführung selbst. Das ist ein einseitiges Geschäft, der Bürger würde nur noch den Banken geben und nichts bekommen. Und es hilft auch der NSA und anderen Geheimdiensten noch mehr Daten über uns zu sammeln, neben den Informationen was wir kaufen, wie viel wir kaufen und wo wir kaufen.
Dann kann man leichter Kaufprofile erstellen und diese ausnützen.
Vorsicht ist angebracht, dass das "schwedische Modell" nicht schnell um sich greift, damit Banken eine neue bessere und sichere Einnahmequelle bekommen! Lassen Sie sich nicht manipulieren, denken Sie nach welche Gefahren solche Ideen in sich bergen.