Dienstag, 26. August 2014

Wer hätte das gedacht? "Landluft" kann sehr gesundheitsschädlich sein

Passend zur Jahreszeit, jetzt wo überall gedüngt wird!
Lange galten Stadtluft, Autos und Industrie als größte Feinstaubproduzenten. Eine neue Studie der ÖAW hat nun eine neue Gefahrenquelle identifiziert: die Landwirtschaft. Gase, die von Gülledünger abgesondert werden, verbinden sich in der Luft mit anderen Schadstoffen zu langlebigen Feinstoffpartikeln und belasten vor allem die Luftqualität in den Städten.

Bis zu 100 Prozent - so weit übersteigt die Feinstaubkonzentration den von der WHO vorgeschlagenen Jahresgrenzwert derzeit in Österreich. Die Feinstaubproblematik in österreichischen Großstädten ist bekannt, eine neue Studie der Kommission "Klima und Luftqualität" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) identifizierte nun jedoch neue Quellen für die Luftverschmutzung in Städten: die industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung.

Mehr als ein Drittel aus der Landwirtschaft
Eine Messserie in Wien, Graz und Linz hat gezeigt, dass nur 25 Prozent der Gesamtkonzentration des Feinstaubs in diesen Städten vom Verkehr ausgehen. Weitere 25 Prozent entstehen durch das Heizen mit Holzöfen. Der größte Teil, 30 bis 40 Prozent der Staubpartikel, bilden sich erst in der Atmosphäre und zwar in Kombination mit anderen Schadstoffen. "Das sind Gase, Schwefel und Stickoxide, aus Verbrennungsprozessen", erläutert Markus Amann vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Laxenburg und Mitglied der Kommission. "Wenn diese Gase auf Ammoniak aus der Landwirtschaft treffen, dann bilden sich in der Luft sehr langlebige Feinstaubpartikel".

Wegen der Massentierhaltung und industriellen Landwirtschaft gibt es riesige Güllelager, die Ammoniak frei setzen. Diesen chemischen Prozess zu unterbinden, wäre mit wenig Aufwand möglich, erläutert Markus Amann: "Man müsste die Güllelagerplätze einfach nur abdecken. Das ist weder aufwändig noch teuer. Es wird zum Teil bereits gemacht in Österreich, allerdings nicht flächendeckend". Ein weiteres Problem stellt die Gülleausbringung dar (nicht nur der Geruch ist dabei gewöhnungsbedürftig!). Der Dünger sollte nicht mit dem Traktor in hohem Bogen über das Feld gespritzt werden, sondern bodennah aufgebracht oder in den Boden injiziert werden.

Gefahr aus dem Dünger
Im Bereich des Heizens empfiehlt die Kommission "Klima und Luftqualität" der ÖAW einen Umstieg von Holz- oder Hackschnitzelheizungen auf "Pellets". Wenn Holzpellets zum Heizen verwendet werden, entsteht um 90 Prozent weniger Feinstaub. Neue Biomasse-Zentralheizungsanlagen, etwa in Einfamilienhäusern, sollten deswegen unbedingt mit Pelletssystemen ausgestattet werden, betont Markus Amann.

Reaktion der Landwirtschaftskammer
Regelungen für Massentierhaltung bzw. Landwirtschaft und das Heizen mit Brennholz wären dringend notwendig, fordert die Kommission der ÖAW.  Die steirische Landwirtschaftskammer hat bereits auf die Ergebnisse der ÖAW-Studie reagiert: Die Verantwortlichen halten die Daten in Bezug auf den Ammoniakausstoß in der Landwirtschaft für eine Fehlinterpretation. Die Steirische Landwirtschaftskammer bezieht sich in ihrer Argumentation auf Ergebnisse des Forschungsinstituts Agroscope, das zum Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft gehört. Demnach würde eine Ammoniakreduktion die Feinstaubbildung nicht in großen Ausmaß verringern.

Die EU-weite Regelungen
Regelungen für Holzheizungen und die Gülleausbringung in der Landwirtschaft werden für Österreich derzeit noch auf EU-Ebene verhandelt, genauso wie individuelle Vorgaben für die anderen europäischen Staaten. Von solchen europaweiten Regelungen würde Österreich auch indirekt profitieren: Die Emissionen in unseren östlichen Nachbarländern würden sich ebenfalls stark reduzieren. Damit würde sich die Luftqualität in Österreich auch nachhaltig verbessern. Die Kommission für "Klima und Luftqualität" kommt zu dem Schluss, dass die Feinstaubbelastung mit neuen Regulierungen für Holzheizungen und Landwirtschaft dauerhaft halbiert werden könnte.
LINK: http://www.oeaw.ac.at/
Bildquelle: Fotolia

Samstag, 23. August 2014

Unsere wichtigste Entscheidung im Leben treffen wir, wenn wir für uns definieren ...

... ob wir in einem freundlichen oder in einem feindlichen Universum existieren.


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Russland-Sanktionen werden zum Fiasko für EU-Unternehmen und Bauern

Zur aktuellen Wirtschaftslage ...

Die Sanktionen gegen Russland fordern ihre ersten Opfer
Alleine die deutschen Exporteure haben wegen der Sanktionen gegen Russland im ersten Halbjahr (!) bereits 3 Milliarden Euro verloren. Der Umsatz der Autohersteller und Ersatzteil-Lieferanten brach schon jetzt um fast 25 Prozent ein. Vom Russland-Geschäft hängen nach Angaben des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft gut 300.000 Arbeitsstellen alleine in der Bundesrepublik Deutschland ab.

Erste Ergebnisse zu den Sanktionen!
Laut einer Analyse der ING Groep, deren Experten sich auf eine Studie der Universität Groningen berufen, leidet nicht nur das Exportgeschäft, sondern auch die dienstleistenden Unternehmen (Großhandel, Transport usw.). Außerdem sind 130 000 Arbeitsplätze akut in den EU-Ländern gefährdet, die im Russland-Geschäft direkt oder indirekt beschäftigt sind. In Deutschland könnten schon in nächster Zeit 21 000 Arbeitsplätze verloren gehen, in Frankreich, Spanien und Italien jeweils 10 000 Arbeitsplätze. Besonders hart dürften die Sanktionen Finnland treffen, wo ein Viertel der Exporte nach Russland geht. Auch Österreich ist stark betroffen. ... >>> Lesen Sie weiter ...

Freitag, 22. August 2014

Krisengebiete weltweit - interaktive Übersicht als Karte

Krisengebiete weltweit (stand August 2014) - powerd by PolTec-Magazin

Karte zum Betrachten einfach anklicken!

Diese Karte zeigt die Krisengebiete der Welt und gibt Hintergrundinformationen.
powerd by PolTec-Magazin

Donnerstag, 21. August 2014

Anti Aging: Forscher machen den Organismus jung

Die gute Nachricht für alle die sich mit Anti Aging beschäftigen!
Ein wichtiger Durchbruch im Kampf gegen das Altern: Die in einem Tierversuch getestete Substanz war so erfolgreich, dass sie bald auch am Menschen als Verjüngungsmittel erprobt werden soll!
Altern hängt unter anderem auch von der Kommunikation in den Zellen selbst ab. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt einen der wichtigsten Signalwege innerhalb der Zellen entschlüsselt, der direkt mit dem Alter sich verschlechtert. Gleichzeitig haben sie an Mäusen auch einen Wirkstoff getestet, der die Kommunikation in den Zellen wieder enorm verbessern kann.

Hintergrund: Bei dem Signalweg geht es um die Kommunikation zwischen den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle und dem Zellkern. Im Laufe der Zeit nimmt diese Art der Kommunikation zwischen den beiden Bereichen (Kern - Energiezellen) ab - was zur Zellalterung mit allen unangenehmen Nebenerscheinungen führt, dazu gehören unter anderem auch Muskelgewebsschwund und Entzündungen.

Eine Schlüsselrolle bei der interzellularen Kommunikation kommt dabei einem Molekül zu, dem Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (kurz NAD). Die Forschungen zeigten: Sinkt die Menge von NAD in Zellen ab, verschlechtert sich die Kommunikation zwischen Zellkern und Mitochondrien immer weiter. Und das bedeutet nichts anderes, als alt zu werden und gesundheitliche Probleme zu bekommen. Das Forscherteam um den Harvard-Wissenschaftler David Sinclair untersuchte wie man den NAD-Signalweg bei alten Mäusen wieder verbessern- und die Mäuse damit auch "verjüngen" kann. Sie injizierten zwei Jahre alten Mäusen (das entspricht umgerechnet in etwa 60-jährigen Menschen) eine Woche lang zweimal täglich das Nicotinamidadeninmononukleotid (NMD), vor dem man weiß, dass es die Produktion von NAD ankurbelt.

Das Ergebnis der Spritzenkur war erstaunlich: Die Mäuse zeigten bei den spezifischen Altersmarkern für Muskelgewebe und Entzündungen plötzlich Werte von sechs Monate alten Tieren. Auf den Menschen umgerechnet würde das eine "Verjüngung" von sechzig auf zwanzig Jahre bedeuten, ein sensationelles Ergebnis.

Copyright © Cell / 2013 Elsevier Inc. 
Die in der Fachzeitschrift "Cell" publizierten Versuche waren so erfolgreich, dass jetzt daran gedacht ist, die NAD möglichst bald auch beim Menschen zu testen.
Mit dem Beginn einer klinischer Erprobungen ist spätestens 2015 zu rechnen, das umso mehr da NMD eine natürlich vorkommende Substanz ist und daher wenig bis keine Nebenwirkungen haben wird.

Auch für Krankheiten wie Krebs, Diabetes und nicht zuletzt Demenz bedeutsam.
Dazu der Ko-Autor Nigel Turner im Interview mit der britischen Tageszeitung The Guardian sieht ein großes Potenzial für den Ansatz, zumal der Signalweg auch bei Krankheiten wie Demenz, Krebs oder Diabetes bedeutsam ist. Doch das derzeitige Ziel der Forschung es  nicht, dass Menschen 200 Jahre alt werden, sondern dass sie länger gesund leben.
Doch dass der "Superstoff-NMD" bald auf dem Markt kommen wird, glaubt Nigel Turner aber nicht: Im Moment käme eine Tagesration NMD für Menschen auf umgerechnet Kosten von rund 40.000 Euro (was sich nur Millionäre leisten könnten). 
Quelle - Cell: "Declining NAD+ Induces a Pseudohypoxic State Disrupting Nuclear-Mitochondrial Communication during Aging".
LINK: http://www.cell.com/retrieve/pii/S0092867413015213?cc=y
PDF dazu: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0092867413015213