( = transcranial direct current stimulation – kurz tDCS)
Untersuchungen der tDCS-Methode bei Anwendungen am Menschen
Die Veränderung von Aufmerksamkeit und Arbeitsleistung durch Stimulation verschiedener Hirnregionen durch Gleichstrom (zB. mit dem Whisper) ist seit den 1960er Jahren bekannt und seither in vielen Studien untersucht worden.
Wir selbst benützen diese Technik seit 1983 (anfangs versuchsweise, z.B. zur Trainingsunterstützung Powermodulator usw.). Wir wendeten die Techniken vor allem im Bereich des Spitzensporttrainings, des Mentaltrainings, bei Meditation- und Lerntraining wie auch beim Anti-Burnout - Training an. Darüber hinaus wird der Whisper 213 (und Whisper 215 bzw. Whisper TX4) in Seminaren als Trainingsgerät angewendet. Jeder Seminarteilnehmer kann sich einen Whisper auf Dauer des Seminars/Trainings ausborgen und zur Trainingsoptimierung und Trainingsverstärkung anwenden.
Neurostimulation ist Placebogetestet (funktioniert an Tieren wie auch an Menschen)
Neben den Versuchen am Tiermodell wurden von Medizinern und Neurologen Untersuchungen an gesunden Probanden, an Epilepsie- und Schlaganfallpatienten und an depressiven Patienten durchgeführt. Hintergrund ist die Annahme, dass die beim Tiermodell und beim gesunden Probanden nachgewiesene positive Veränderung der kortikalen Erregbarkeit zur Verbesserung pathologischer Veränderungen bei neurologisch oder psychiatrisch erkrankter Patienten genutzt werden könnte. Hierzu werden die theoretischen Grundlagen der Gleichstromstimulation, die Untersuchungsergebnisse aus den Studien an gesunden Probanden sowie an neurologischen und psychiatrischen Patienten dargestellt.
Normalerweise sind zur Behandlung depressiver Erkrankungen antidepressive Medikamente und Psychotherapie die Mittel der ersten Wahl. Bei nicht zufriedenstellender Wirksamkeit können andere biologische Trainings- oder Therapieverfahren ergänzend eingesetzt werden. Dabei hat sich die transkranielle Magnetstimulation (TMS) als möglicher neuer Ansatz zur Therapie depressiver Störungen etabliert. Dieses System ist aber äußerst aufwendig!
Die Hypothese bei der TMS ist, dass durch die Magnetfeld-Stimulation von bei Depressionen pathophysiologisch relevanten Gehirn-Arealen dort sowie in verbundenen subkortikalen Regionen metabolische und biochemische Prozesse induziert werden, die eine antidepressive Wirkung haben.
Die einfachere tDCS-Methode
Abgeleitet von diesem pathophysiologischen Modell wurde die tDCS als weitere nicht invasive Hirnstimulationsmethode untersucht. Hintergrund ist die physiologische Erkenntnis, dass die aufladende Stimulation von Nervenzellen, eine Depolarisation im Membranpotential des darunter liegenden Neuron verursacht, hingegen eine abladende äußere Stimulation das negative Membranpotential hyperpolarisiert.
Nitsche und Paulus (2003) beschrieben eine Erregungsveränderung der Neuronen des motorischen Kortex unter tDCS, wobei aufladende Stimulation die Erregbarkeit erhöht und abladende Stimulation die Erregbarkeit vermindert.
Die Reduktion von intrakortikaler Hemmung sowie erleichterte Bahnung bei aufladender Stimulation war nach der Anwendung, jedoch nicht während der Anwendung nachweisbar. Im umgekehrten Fall führte die abladende Stimulation zur verminderten Bahnung und erhöhten Hemmung nach der tDCS-Training. Diese Effekte waren bis zu 90 Minuten nach Ende der tDCS noch nachweisbar (Nitsche und Paulus 2002). Lang et al. (2005) nehmen in einer klinischen Studie Veränderungen im primären Motorkortex durch tDCS an, indem langanhaltende polaritätsspezifische Effekte auf die kortikospinale Erregbarkeit erzielt werden. Die Studie an 16 gesunden Probanden wurde mit einer bipolaren Stimulation über M1 und dem rechten frontopolaren Kortex (Frontalhirn) durchgeführt. Im Vergleich zur Plazebo-Gruppe konnte bei der Gruppe mit aufladender Stimulation eine Erhöhung des zerebralen Blutflusses mittels PET gemessen werden, bei der Gruppe mit abladenden Stimulation nahm der zerebrale Blutfluss ab. Durch den Nachweis einer Veränderung des Blutflusses ist von einer Veränderung der neuronalen Aktivität in den betroffenen Regionen auszugehen.
Quartarone et al. (2004) untersuchten die tDCS in einem Paradigma, in dem die motorisch evozierten Potentiale (MEP) während der reinen Vorstellung einer Bewegung ohne deren Ausführung gemessen wurden. Eine aufladende Stimulation des primär motorischen Kortex über 5 Minuten brachte keine Veränderung der MEP-Amplitude, eine abladende Stimulation jedoch reduzierte die MEP-Amplitude um 30%, die MEP-Amplitude bei Vorstellung einer Bewegung sank um 50%. Nach 10 Minuten waren die Ruhe-MEP wieder normalisiert, die MEP bei Bewegungsvorstellung blieben jedoch bis zu 30 min supprimiert. Die Autoren schließen daraus die Möglichkeit einer Reduktion kortikaler Übererregbarkeit durch abladende Stimulation.
TDCS-Anwendung auch bei Schlaganfallpatieneten
Mittlerweile wurde die tDCS am Motorkortex (für die diversen Bewegungen zuständige Hirnareale) auch bei Schlaganfall-Patienten eingesetzt, bei denen eine Verbesserung motorischer Leistungen nach aufladender tDCS beobachtet wurde (Hummel et al. 2006).
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TDCS-Anwendungen auch am präfrontalen Kortex (Stirnhirn)
Nach ihrer primären Anwendung an Bewegungszentren des Gehirns (am Motorkortex) wurde die tDCS auch über nicht-motorischen Kortexregionen wie dem parietalen und dem präfrontalen Kortex (Stirnhirn) eingesetzt. Schon Antal et al. (2003) untersuchten die Änderungen in der Erregbarkeit der Sehbereiche des Gehirns (des visuellen Kortex) nach tDCS mittels neurophysiologischer Verfahren. Demnach ist die tDCS-Methode eine wirksame Methode zur Induktion reversibler Erregungsveränderungen in polaritätsspezifischer Art, sowohl für den Motorkortex als auch für den visuellen Kortex. Bei der Messung der N70-Komponente (im EEG) eines visuell evozierten Potentials (VEP) konnte für aufladende Stimulation eine Erhöhung der N70-Amplitude nachgewiesen werden, für die abladende Stimulation jedoch eine Erniedrigung der Amplitude. Die Unterschiede waren signifikant für einen Zeitraum von 10 Minuten nach Stimulation nachweisbar. Ähnliche differentielle Effekte einer aufladenden- und einer abladenden tDCS waren auf die Schwelle zur Auslösung von Phosphenen in einem Paradigma mit transkranieller Magnetstimulation nachweisbar (Antal et al. Brain Res. 2003). In einer anderen Studie konnte Antal et al. (J Cogn Neurosci 2004) nachweisen, dass die Stimulation über den Bereich V5 die visuomotorische Koordination verbessert durch Stärkung der Bewegungsperzeption im Kortex. Während der Stimulation über Bereich V5 mussten die Probanden einen Zeichnungstest absolvieren, der bei der Gruppe mit aufladender Stimulation gegenüber der Gruppe mit abladender Stimulation verbessert war.
TDCS und besseres Lernen (auch Placebo getestet)
TDCS und Epilepsie (auch Placebo getestet)
Eine kontrollierte klinische Studie von Fregni et al. (2006) über die Wirksamkeit von abladender tDCS in Patienten mit therapierefraktärer Epilepsie erbrachte eine Verminderung der epileptiformen Entladungen um 64,3% in der Verum-Gruppe und um 5,8% in der Plazebo-Gruppe. Ein Trend (p=0,06) ging in Richtung Verminderung der epileptischen Anfälle bei der Verum-Gruppe im Vergleich zur Plazebo-Gruppe.
TDCS und Schmerzreduktion (auch Placebo getestet)
Eine weitere plazebokontrollierte Studie von Fregni et al. (2006) befasst sich mit der Wirksamkeit der tDCS zur Schmerzreduktion bei Patienten mit zentralen Schmerzsyndromen nach Rückenmarksverletzungen. Die Patienten erhielten über 5 Tage eine aufladende Stimulation des motorischen Kortex über 20 Minuten bzw. eine Plazebobehandlung. Es zeigte sich eine signifikante Schmerzreduktion der Verumgruppe gegenüber der Plazebogruppe, gemessen mittels visueller Analogskala, Clinical Global Impression und Patient Global Assessment.
Fregni et al. (2006) konnten nachweisen, dass die aktive tDCS im Vergleich zur Plazebobehandlung keine Verschlechterung der kognitiven Leistungen bei Patienten mit einer depressiven Störung („major depression“) mit sich bringt, sondern im Gegenteil, die Leistungsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses steigern kann. Eine Verbesserung der Leistungen zeigte sich nicht nach Plazebostimulation, ebenso war keine Korrelation mit der Stimmung des Patienten nachzuweisen.
TDCS und die Reduktion von depressiven Symptomen (auch Placebo getestet)
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Boggio et al. (2006 in press) konnten in einem Go-no-go-Aufmerksamkeitstest bei 26 Patienten mit depressiver Störung eine signifikante Verbesserung der Testleistungen in der verumstimulierten Gruppe im Vergleich zur plazebostimulierten Gruppe feststellen. Die über dem dorsolateralen präfrontalen Kortex stimulierten Patienten erreichten bei der Trennung von Stimuli (Bilderserie) mit positivem und negativen emotionalen Kontext ein besseres Ergebnis als die Plazebogruppe. Auch Boggio et al. (2006 in press) konnten keine Korrelation mit Stimmungsveränderungen nachweisen.
Was bei medikamentöser Therapie Dosierung und Einnahmehäufigkeit darstellt, sind bei Anwendung der tDCS die Stimulationsparameter. In der Vergangenheit wurden verschiedene Parameter auf ihre Wirksamkeit hin untersucht, wobei insbesondere die Faktoren: Frequenz, Intensität, Gesamtzahl der Stimuli, Ort der Applikation eine Rolle spielen. Empririsch begründete Parameter ergeben sich aus den verschiedenen Studien. Insgesamt kristallisieren sich nach Nitsche et al. (2003) als determinierende Faktoren heraus:
Stromdichte (Stimulationsstärke (A)/Elektrodengröße (cm2))
Gesamtladung (Stromstärke/Elektrodengröße x Stimulationsdauer)
Ladung pro Phase (Stromstärke x Dauer eines Einzelimpulses)
Ladungsdichte (Stromstärke/Elektrodengröße x Dauer eines Einzelimpulses)
Nach den bisherigen Studien erscheint die tDCS mit den bisher verwendeten Parametern als sicher und nebenwirkungsfreie bei gleichzeitig stärkerer und länger anhaltender Wirkung auf die kortikale Exzitabilität als bei der TMS (Magnetfeld-Stimulation). Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die verwendeten Plazebo-tDCS-Bedingungen nicht von einer Verumstimulation unterscheidbar sind, so dass die tDCS für plazebokontrollierte Doppelblindstudien, wie sie bei antidepressiven Interventionen zum Wirksamkeitsnachweis gefordert werden, besonders geeignet ist (Hummel und Gandiga 2006).
Die Sicherheit der tDCS-Methode
Mehrere Studien zur Sicherheit der tDCS und zur Evaluation der Nebenwirkungen haben zu klaren Empfehlungen hinsichtlich der sicheren Anwendung geführt. Übereinkunft besteht, dass die tDCS bei Beachtung der entsprechenden Richtlinien eine gut verträgliche und nebenwirkungsfreie Methode ist (Nitsche et al. 2003, Fregni et al. 2006, Iyer et al. 2005).
Die physiologischen Veränderungen liegen normalerweise in der Modulation von spontaner neuronaler Aktivität durch polaritätsspezifische Verschiebung des verbleibenden Membranpotentials in Richtung De- oder Hyperpolarisierung. Die Änderungsrichtung wird beeinflusst durch die (ultra schwache) Stromflussrichtung, die räumliche Ausrichtung des Neurons, die Art des Neurons und die Gesamtladung.
Untersuchungen zur Frage, ob nach Anwendung der tDCS-Methode eine neuronale Schädigung zu beobachten ist und/oder negative strukturelle Veränderungen im Gehirn auftreten, ergaben keine Hinweise auf einen schädliche Einflüsse der tDCS. So war die neuronenspezifischen Enolase (NSE) als neuronaler Destruktionsmarker nach tDCS nicht erhöht (Nitsche et al. 2003) und weder im kontrastverstärkten MRT noch im EEG konnten pathologische Veränderungen gefunden werden (Nitsche 2003). Auch spätere Tests und Untersuchungen zeigten einwandfrei, dass die tDCS-Methode keinerlei negative Wirkungen zeigte. Das belegen auch Langzeituntersuchungen.
Auch persistierende Störungen der motorischen und kognitiven Fähigkeiten konnten nicht nachgewiesen werden. Unangenehm können für die Probanden elektrisch induzierte lokale Muskelkontraktionen während der Stimulation sein. Die elektrische Stimulation führt unter Umständen, bei extremer Überempfindlichkeit zu einer wenige Sekunden dauernden leichten Reizung der Kopfhaut, was von den Probanden als mehr oder weniger schwaches Kribbeln und Ziehen beschrieben wurde (Fregni et al. 2006).
Kortikale Gewebeschäden wurden auch nach hohen Stimulusintensitäten und -frequenzen nicht gefunden. Gemäß des Sicherheitsprotokolls von Nitsche und Paulus (2000) ist das Risiko einer Hautreaktion bei Verwendung von salzwassergetränkten Schwammelektroden (oder Gummielektroden mit ausreichend Leitgel) extrem minimiert.
Fregni et al. beschrieben in ihren Studien (Bip Disorders 2006, Clin Neurophysiol 2006, Depr and Anx 2006) keine unerwünschten Nebenwirkungen; alle Anwender der tDCS-Methode hätten die Anwendung gut vertragen.
Am Beginn standen tierexperimentelle Vorbefunde
Tierversuche wurden bisher vor allem zur Untersuchung von Sicherheitsaspekten der tDCS-Methode und hinsichtlich physiologischer Fragestellungen durchgeführt. In vitro konnten Jefferys et al. (2004) an Hippocampus-Kulturen von Ratten mittels Gleichstromstimulation eine positive Veränderung der neuronalen Aktivität nachweisen. Die punktförmige Stimulation (<40 mV pro mm), die parallel zur somatodendritischen Achse angewandt wurde, veränderte die Erregungsschwelle (empfindlicher oder weniger empfindlich!) der Neuronen und verlagerte den Ort der Depolarisationsentstehung vom Neuronensoma hin zu den Dendriten.
Migräne
Energetisches Lernen mit einen Neurostimulator
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2013/01/energetisches-lernen-mit-einen.html
Ultrafeiner Strom gegen alte Denkschablonen
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2011/11/ultrafeiner-strom-gegen-alte.html
Transkranielle Gleichstromstimulation (kurz tDCS) - Whisper Technologie
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2010_05_01_archive.html
Ultraschwache Ströme erhöhen das Denkvermögen
Schwache (nicht zu spürende) Elektrostimulationen lassen das Gehirn sogar im Schlaf dazulernen.
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2011/12/ultraschwache-strome-erhohen-das.html
Zusatzinformation zum Whisper
LINK: http://www.eterna.sl/-whisper_prototyp-.html
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