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Freitag, 7. Juni 2013

Demenzrisiko steigt unter Vollnarkose - Vollnarkose schadet offenbar doch dem Gehirn

Ergebnis einer Studie:  Die Bildung der für die Alzheimer-Demenz typischen „senilen Plaques“ im Gehirn könnte durch Vollnarkose begünstigt werden.

Operationen unter Vollnarkose sind für ältere Menschen oft mit einer Nebenwirkung verbunden: Sie leiden vorübergehend unter Gedächtnisstörungen und Verwirrung. Schwerwiegender ist aber die Furcht vor Langzeitschäden - die immer wieder auftreten. Denn einige Narkosemittel können Entzündungsreaktionen im Gehirn auslösen bzw. verstärken und Ablagerungen verursachen, die für die Alzheimer-Demenz typisch sind.

Demenz-Risiko bei Vollnarkose-Operationen?
Viele Ärzte bestreiten das aus verschiedenen Gründen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie hatte z.B. keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Narkose und Demenzrisiko geliefert. Dagegen berichten jetzt französische Forscher auf der Jahrestagung der European Society of Anaesthesiology in Barcelona/Spanien, dass es sehr wohl für über 65-Jährige ein erhöhtes Demenzrisiko schon nach nur einer Vollnarkose gibt.

Warum gibt es hier zwei widersprüchliche Studien?
Der Unterschied entsteht schon in der Konzeption der Studien und auch das Alter der Probanden könnten für die widersprüchlichen Ergebnisse verantwortlich sein.
(Anm.: Es kommt eben immer darauf an, was man gerne als Ergebnis einer Studie möchte, dementsprechend muss man das Studiendesign nur abstimmen. Nimmt man jüngere Studienteilnehmer und ändert das Studienkonzept entsprechend ab, sieht alles ganz anders aus, viel weniger leiden dann an Folgeschäden. Dann haben weniger ältere Menschen und deren Angehörige Angst einer OP mit Vollnarkose zuzustimmen. Was wieder mehr Operationen bringt.)
„Für ältere Menschen, bei denen nach einer Operation kognitive Störungen auftreten, sollten über einen längeren Zeitraum Kontrolluntersuchungen eingeplant werden“, sagte Francois Sztark von der Université Bordeaux Segalen.

Großstudie belegt 35% mehr Risiko 
An seiner neuen prospektiven Studie nahmen etwa 7.000 Menschen im Alter von über 65 Jahren teil, die noch keine Anzeichen einer Demenz zeigten. Im Abstand von zwei bis drei Jahren führten die Forscher Gedächtnistests durch. Außerdem gaben die Teilnehmer dann jeweils an, ob sie seit dem letzten Test unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung behandelt worden waren. Innerhalb von acht Jahren erkrankten 632 Personen an einer Demenz; in 284 Fällen handelte es sich dabei wahrscheinlich um die Alzheimer-Krankheit. Die statistische Auswertung ergab: Das Demenzrisiko erhöht sich nach mindestens einer Vollnarkose um 35 Prozent. Andere Einflussfaktoren wie sonstige Krankheiten und Bildungsstand wurden berücksichtigt.

Die gegenteilige Studie zeigte
Zum gegenteiligen Ergebnis war eine sogenannte retrospektive Fall-Kontroll-Studie amerikanischer Forscher der Mayo Clinic in Rochester gekommen. Sie hatten 877 über 45-jährige Patienten ausgewählt, bei denen in einem Zeitraum von zehn Jahren eine Demenz diagnostiziert worden war. In dieser Gruppe kamen Operationen unter Vollnarkose nach dem 45. Lebensjahr mit ähnlicher Häufigkeit vor wie bei einer Kontrollgruppe gleichaltriger geistig gesunder Menschen. Aus ihren Daten schlossen die Forscher, dass selbst mehrfache Vollnarkosen das Demenzrisiko nicht erhöhen.

Anm.: Natürlich ist es reiner Unfug bei einer solchen Studie 45-jährige Patienten zu nehmen, auch die Gruppengröße der untersuchten Personen ist viel geringer, auch waren bei diesen Personen zuvor schon  Demenz diagnostiziert worden.

Hinweis: Die retrospektive Studie geht von bereits Erkrankten aus und vergleicht diese rückblickend (!) mit ausgewählten gesunden Personen.
Dagegen registriert man in einer prospektiven Studie Krankheitsfälle einer gesunden Ausgangsgruppe. Prospektive Studien eignen sich zwar generell besser, um Hinweise auf eine vermutete Kausalbeziehung zu liefern. Ein derartig widersprüchliches Ergebnis wie im vorliegenden Fall bedarf allerdings einer Erklärung.

Fazit: Wer nicht unbedingt im fortgeschrittenen Alter eine lebensnotwendig OP mit Vollnarkose benötigt, der sollte Vollnarkosen so weit als möglich meiden. Vor allem Schönheitsoperationen etc. sollten aus diesen Gründen genau überdacht werden. Sicher ist sicher! Befragen Sie Ihren Arzt genau über das mögliche Narkoserisiko, vieles lässt sich auch anders lösen.

Quelle: Prospektive Studie - „Exposure to general anaesthesia could increase the risk of dementia in elderly“, Francois Sztark et al.; Beitrag zur Jahrestagung der European Society of Anaesthesiology in Barcelona (http://www.sessionplan.com/esa2013/)

Quelle: Retrospektive Studie - „Anesthesia and Incident Dementia: A Population-Based, Nested, Case-Control Study“, Juraj Sprung et al.; Mayo Clinic Proceedings, (http://www.mayoclinicproceedings.org/article/S0025-6196(13)00124-9/abstract)

Samstag, 5. Januar 2013

Stress - 65% Erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken!

Leben unter ständigem Stress und Hochspannung in der Lebensmitte erhöht das spätere Demenzrisiko drastisch. Das dauerhafte Ignorieren der Überbelastung (ohne geeignete Gegenmaßnahme) ist für unser Gehirn gefährlich!

Frauen mittleren Alters, die wiederholt Phasen anhaltenden Stresses durchmachen, sind im Alter deutlich anfälliger für Demenzerkrankungen. Zu diesem Ergebnis sind schwedische Wissenschaftler nach der Auswertung einer Langzeitstudie mit schwedischen Frauen gekommen. Langzeitstudie: Die Forscher hatten insgesamt 1.462 Freiwillige mittleren Alters 35 Jahre lang begleitet und sie in diesem Zeitraum wiederholt Befragungen sowie medizinischen Standardtests zur Demenzdiagnose unterzogen. Von den 161 Teilnehmerinnen, die tatsächlich eine Demenzerkrankung entwickelten, hatten überdurchschnittlich viele über anhaltenden oder wiederkehrenden Stress geklagt. 

65% Erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken!
Ständige Anspannung in den mittleren Lebensjahren erhöhte demnach das Risiko um 65 Prozent gegenüber überwiegend entspannten Frauen.

Die Forscher befragten die Teilnehmerinnen in regelmäßigen Abständen insgesamt dreimal ausführlich zu etwaigen Stressphasen. "Stress war dabei definiert als mindestens einen Monat andauernder Zustand der Gereiztheit, Anspannung, Nervosität, Beklemmung oder Angst, auch Schlaflosigkeit zählte als Stressindikator. 

Dieser Zustand konnte berufsbedingt sein oder seinen Ursprung in gesundheitlichen, familiären oder sonstigen Problemen haben", erläutert Lena Johansson einige Befragungskriterien.

Die häufigste Form der Demenz, die sich im Laufe der Studie bei insgesamt 161 der untersuchten Frauen entwickelte, war die Alzheimer-Erkrankung. Das Demenz-Risiko stand dabei in signifikantem Zusammenhang mit der Häufigkeit der Stressphasen, wie die Forscher berichten. "Diese Studie ist die erste, die zeigt, dass Stress in mittlerem Alter zu Demenz im fortgeschrittenen Alter führen kann. Damit bestätigt sie ähnliche Ergebnisse aus Tierstudien", sagt Johansson.

Stress hat evolutionsbiologisch gesehen eine wichtige Funktion für Mensch und Tier: In Gefahrensituationen werden durch die Ausschüttung des Hormons Adrenalin unter anderem der Blutdruck und die Muskelspannung erhöht. Das ermöglicht besonders schnelle Entscheidungen und eine rasche Reaktion, die etwa im Flüchten oder einem Angriff bestehen kann. Anhaltender Stress wirkt sich allerdings erwiesenermaßen negativ auf die Gesundheit aus und erhöht beispielsweise das Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln oder einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Quelle: Lena Johansson (Universität Göteborg) et al.: Brain, Bd. 133, Nr. 8, S. 2217, doi:10.1093/brain/awq116/
LINK: http://brain.oxfordjournals.org/content/133/8/2217.full
Volltext PDF: http://brain.oxfordjournals.org/content/133/8/2217.full.pdf+html
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TIPP:
Am besten: Sie "vergessen" Hochspannung, Stress und Angst!
Das Theta-X Programm kann helfen!

Freitag, 18. Mai 2012

US-Studie zeigt: Zuviel Zucker verhindert klares Denken!

Zucker kann auch die Erinnerung trüben
Tierversuch - mit Ausblick auf den Menschen!

Zucker - macht vergesslich!
Zuviel Zucker macht dumm. Das ist zusammengefasst das Ergebnis einer Studie von Forschern der Universität von Kalifornien in Los Angeles an Ratten, die wochenlang mit einer Fruchtzucker-Lösung gefüttert wurden. Demnach hätten die Nager "weniger klar denken" können, berichten die US-Wissenschaftler.

Im Rahmen ihres Experiments gaben die Wissenschaftler zwei Gruppen von Ratten über sechs Wochen fruchtzuckerhaltige Lösung als Trinkwasser. Eine Gruppe bekam zusätzlich  Omega-3-Fettsäuren zur Hirnstärkung, die andere nicht. Vor Beginn des Tests mussten die Tiere fünf Tage lang in einem komplizierten Labyrinth trainieren. Nach den sechs Wochen Fütterung mit der Fruchtzucker-Lösung wurden sie erneut durch das Labyrinth geschickt.

Probleme bei Signalweitergabe
Nicht nur bei Mäusen
Es zeigte sich, dass jene Ratten, die keine Omega-3-Säure bekommen hatten, dabei auffällig langsamer waren als die Nager der Kontrollgruppe. Ihre Gehirnzellen hätten Probleme gehabt, Signale weiterzugeben, berichten die Forscher. Die Tiere hätten "weniger klar denken" und sich schlechter an die sechs Wochen zuvor gelernte Strecke durch den Irrgarten erinnern können, schrieben die Wissenschaftler um Fernando Gomez-Pinilla in der am Dienstag im "Journal of Physiology" veröffentlichten Studie.

Fruchtzucker fördert auch Übergewicht
Fructose kommt in der Natur vor allem in Früchten und im Honig vor. Auch im normalen Haushaltszucker ist sie enthalten – allerdings in gebundener Form: Rohr- oder Rübenzucker besteht aus je einem Molekül Traubenzucker und Fruchtzucker. Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung, die an Mäusen durchgeführt wurde, besteht ein Zusammenhang zwischen Fructose- Konsum und Übergewicht, der nicht auf einer vermehrten Kalorienaufnahme beruht, sondern auf einer Beeinflussung des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Glückliche Gedanken können das Leben verlängern (Forschung)


Eine positive Lebenseinstellung in jungen Jahren verlängert das Leben und mindert die Wahrscheinlichkeit im Alter krank zu werden. Das besagt eine im Journal of Personality and Social Psychology veröffentlichte Studie. Zudem bemerkten die Wissenschaftler um David Snowdon, Professor für Neurologie an der Universität von Kentucky und Direktor der Studie (The Nun Study - LINK) für das School's Sanders-Brown Center on Aging, einen wichtigen Einfluss des mentalen Zustandes in jungen Jahren auf die Entstehung einer Demenz im Alter. Die veröffentlichten Forschungsergebnisse gehen auf eine 15-jährige Studie über das Altern und Alzheimer zurück.

Unsere Theorie ist, dass negative emotionale Stimmungen wie Angst, Hass und Zorn im Laufe der Zeit eine kumulative Wirkung auf den Körper haben können. Über Jahrzehnte hinweg verletzen sich Menschen, die diese negativen Emotionen einige Male am Tag haben selber, und werden wahrscheinlicher Opfer von Herzkrankheiten und Schlaganfällen sagt Snowdon. Man wisse seit Jahren, dass Emotionen wie Depressionen oder Feindseligkeiten zu Krankheiten führen können.

Seit 1986 hat Snowdon die Teilnehmer der Studie, alle Nonnen der School Sisters of Notre Dame, beobachtet. 678 Schwestern waren einverstanden mit den jährlichen kognitiven und körperlichen Untersuchungen, mit Blutproben und der Spende ihrer Gehirne nach ihrem Tod. Vor einigen Jahren analysierte Snowdon mit seinen Kollegen 180 Autobiographien der Nonnen, die sie in ihren frühen 20er Jahren schrieben. Sie fanden, dass die Schwestern, die sich in den früheren Aufsätzen vielschichtig ausdrückten, im Alter weniger Anzeichen für die Krankheit Alzheimer zeigten. "Wir erkannten bei der Betrachtung der frühen mentalen Funktionen, dass wir mit einer 85 bis 90 Prozentigen Wahrscheinlichkeit vorhersagen können, wessen Gehirn 60 Jahre später für Alzheimer typische Gehirnschäden zeigen wird," sagte Snowdon. Jetzt, nachdem man die Autobiographien erneut nach Schlüsselwörtern wie "glücklich", "Freude", "Liebe", "hoffnungsvoll" und "zufrieden" durchsuchte, hat Snowden entdeckt, dass die Nonnen die öfter positive Emotionen artikulierten ungefähr 10 Jahr länger lebten, als jene die weniger positive Emotionen ausdrückten.

"Dieses Ergebnis stimmt mit anderen Studien, in denen gezeigt wurde, dass positiv denkende Menschen, wahrscheinlich länger leben, als Pessimisten, über ein" sagte Snowdon. "Je optimistischer eine Person ist, umso weniger Stress übt sie im Laufe der Zeit auf ihren Körper aus." Und umso weniger haben Körper und Geist unter den Folgen dieses Stress' im Alter zu leiden.


Quelle: Journal of Personality and Social Psychology - David Snowdon, Professor für Neurologie an der Universität von Kentucky;

Journal of Personality and Social Psychology: http://www.apa.org/pubs/journals/psp/index.aspx
Universität von Kentucky: http://www.uky.edu/