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Donnerstag, 25. April 2024

Optimist oder Pessimist?


Gegenüberstellung von Optimisten und Pessimisten

Der Pessimist:
Das seelische Wohlbefinden von negativ denkenden, pessimistischen Menschen ist meist überwiegend schlecht. Da sie stets mit dem Schlimmsten rechnen und immer ein Haar in der Suppe finden. Ihre Gefühle sind meist im negativen Bereich, das belastet stark. Sie fühlen sich häufig niedergeschlagen bis hin zu Depressionen und sie leiden unter verschiedenen Ängsten (vor allem an Existenzängsten, Versagensängsten, Verlustängsten). Sie fühlen sich anderen Menschen und den Umständen hilflos ausgeliefert, weil sie glauben, keinen Einfluss auf ihre Gefühle und ihr Leben zu haben.
Pessimisten haben oft ein gestörtes körperliches Befinden bis hin zu chronischen Erkrankungen, da das seelische, wie auch das körperliche Befinden, eng miteinander verknüpft sind. Sie sind häufig krank und befinden sich meist insgesamt in schlechter körperlicher Verfassung, da sie durch ihre negative Denkweise ihre Abwehrkräfte schwächen und so für Krankheiten anfällig sind.
Pessimisten empfinden Schmerzen stärker als andere.

Untersuchungen zeigen, dass Hoffnungslosigkeit das Immunsystem (messbar) schwächt und dass Pessimisten doppelt so häufig unter Infektionskrankheiten leiden wie Optimisten. Gleichzeitig leiden viele Pessimisten an chronisch erhöhten Muskelverspannungen, vor allem im Schulter- und Nackenbereich wie auch entlang der Wirbelsäule und im Beckenbereich. Aufgrund der negativen und hoffnungslosen Haltung haben Pessimisten zumeist eine schlechte Körperhaltung. Sie stehen nicht gerade, sondern eher gebeugt und halten oft die Schultern nach oben gezogen. Vieles schlägt ihnen auf den Magen bzw. Darm. Der leicht erregbare Pessimist hat dazu auch noch Probleme mit dem Herz-Kreislaufsystem.

Negativ denkende Menschen und ihre kognitiven Fähigkeiten/Konzentration
Pessimistische Menschen können sich schlecht auf eine Aufgabe konzentrieren, da sie viel zu sehr damit beschäftigt sind, sich im inneren Dialog auszumalen, was alles schiefgehen kann. Sie haben Probleme, sich etwas zu merken, und sind wenig kreativ. Negativ denkende Menschen neigen dazu auch ständig über sich selbst schlecht zu sprechen (ich schaff so und so nichts, das gelingt mir nicht, das kann ich sicher nicht, ich hab einfach nie Erfolg.

Das Prinzip der selbst-erfüllenden Prophezeiung, ausgelöst durch ständig negative innere Dialoge, und negative Suggestionen, die sogar in ganz schlechten Phasen ausgesprochen werden, verschlechtern mit zunehmendem Alter immer weiter die Situation. Man verliert dadurch auch die Freude an allem. Jahrelange negative Einstellungen machen nicht nur körperlich krank, sondern sie zeichnen sich auch in Gesicht und Körperhaltung ab. Eine dauerhaft pessimistische Einstellung wirkt sich letztendlich auch auf die Lebenserwartung negativ aus.


Der Optimist:
Vernünftiges, positives Denken und eine optimistische Einstellung zum Leben, wirken sich auf alle Bereiche des Lebens aus. Sie haben Einfluss auf die Gesundheit und das seelische Wohlbefinden, auf die geistigen Fähigkeiten und auf die Wahrnehmung. Auf die beruflichen und finanziellen Erfolge und auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Das mentale Befinden optimistischer Menschen ist überwiegend gut. Bewusst oder unbewusst wissen die positiv Denkenden, dass sie sich immer so fühlen, wie sie gerade denken, dass ihre Lebenseinstellung, ihre inneren Dialoge die vorherrschenden Emotionen bestimmen und dass sie selbst darüber bestimmen können, wie sie gerade (JETZT) denken. Da sie vielem etwas Positives abgewinnen, da ihnen vieles im Leben wirklich gefällt, kommen sie seltener in die Lage, dass ihre Stimmung für längere Zeit in den Keller geht.
Natürlich: Auch generell optimistisch eingestellt Menschen fühlen sich manchmal unwohl, bedrückt oder vorübergehend niedergeschlagen. Doch dieses mentale, geistige Unwohlsein hält bei Optimisten üblicherweise nicht sehr lange an.

Positiv denkende Menschen und ihre kognitiven Fähigkeiten/Konzentration
Positiv eingestellte Menschen sind ausgeglichene Menschen, haben eine bessere Merkfähigkeit, sind kreativer und ideenreicher als Pessimisten. Positiv denkende Menschen erfreuen sich in der Regel  guter körperlicher Gesundheit, sie sind im Vergleich mit den gleichaltrigen Pessimisten nicht nur geistig fitter sondern auch körperlich. Da das geistige, wie auch das körperliche Wohlbefinden eng miteinander verknüpft sind, gibt es eine direkte Rückwirkung der mentalen Einstellung sowohl auf das Immunsystem wie auch auf die inneren Selbstheilungskräfte.

Der Optimist nützt unbewusst auch die positiven Kräfte des Placebo-Effekts der Pessimist aktiviert hingegen die negativen Kräfte des Nocebo-Effekts. Ein positives Lebensgefühl wirkt auf unsere inneren Organe wie ein Lebenselixier. Sie regenerieren nicht nur besser, sondern sie arbeiten in jedem Bereich besser. Optimistische Einstellung befreit von inneren Blockaden, oder lässt erst gar keine aufkommen. Optimistische Einstellung aktiviert den inneren Kraftgenerator, man hat mehr Kraft (mehr Power). Optimisten sind in vielen Fällen der vernünftigen Überzeugung, dass sie ihr Wohlbefinden zum größten Teil selbst in der Hand haben, und das macht den Optimisten stark.

Deshalb ist eine positive Grundstimmung auch eine wichtige Zutat für die gesundheitliche Altersvorsorge und ein lang anhaltendes jugendliches, schönes Aussehen. Optimisten bleiben länger jung und gesund und sie erhalten sich länger ihr jugendliches Aussehen.

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass unsere Abwehrkräfte durch eine hoffnungsvolle und optimistische Einstellung gestärkt werden. Wenn wir uns in seelischer Harmonie befinden, dann befindet sich auch unser Körper in Harmonie, und das ist der beste Schutz gegen Krankheiten.

Abschließend zu der Gegenüberstellung stellt sich die Frage, wo Sie sich selber einordnen, wie Sie selbst zu den Erkenntnissen stehen und was Sie von den wissenschaftlich bewiesenen Vorteilen des positiven Denkens halten. 


Fotoquelle: Fotolia/pixabay


Donnerstag, 29. Februar 2024

Der Glaube macht sogar starke Medikamente wirkungslos


Unsere Erwartungshaltung bestimmt, wie gut Arzneien wirken.
Der Glaube an Erfolg oder Misserfolg einer Therapie, beeinflusst deren Ausgang noch stärker als bislang angenommen. Er kann selbst die Wirkung starker Medikamente vollkommen zunichtemachen.

Das haben deutsche Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden, in der sie Freiwillige Schmerz aussetzten und anschließend die Wirkung eines Schmerzmittels unter verschiedenen Bedingungen testeten. Ergebnis: Wussten die Probanden, dass ihnen ein schmerzlinderndes Mittel verabreicht wurde, verstärkte sich die Wirkung des Medikaments. Waren die Probanden hingegen in dem Glauben, dass sie nach einer Infusion mehr Schmerzen als zuvor verspüren würden, fehlte nicht nur der Verstärkungseffekt, das Schmerzmittel verlor sogar gänzlich seine Wirkung. Dieser Effekt spiegelte sich auch in der Gehirnaktivität der Probanden wider. Die Forscher fordern jetzt, dass Patienten intensiver über ihre Erkrankung und die Therapie aufgeklärt werden sollten, um den therapeutischen Erfolg zu verbessern.

Das Team um Ulrike Bingel setzte 22 Freiwillige zwischen 21 und 40 Jahren mehrfach für einige Sekunden einem kontrollierten Hitzereiz aus. Dieser verursachte bei den einzelnen Probanden einen mittleren bis starken Schmerz. Dann bekamen die Teilnehmer per Infusion Remifentanil, ein sehr starkes opioidhaltiges Schmerzmittel. In einem ersten Versuch wussten sie nicht, dass ihnen ein schmerzlinderndes Medikament verabreicht wurde und rechneten demnach nicht mit einem Nachlassen des Schmerzes. Im zweiten Test teilten die Forscher den Probanden dann mit, dass sie ein Schmerzmittel bekamen. Und in einem dritten Experiment wurden sie in dem Glauben gelassen, kein Medikament zu erhalten, obwohl ihnen das schmerzlindernde Mittel verabreicht wurde. Einigen sagten die Wissenschaftler sogar, dass sich durch die Infusion die Schmerzen verstärken könnten.

Wussten die Probanden nichts von dem Schmerzmittel, tat dieses seine Arbeit - der Schmerz ging deutlich zurück. Noch stärker war dieser Effekt, wenn sie sich darüber im Klaren waren, dass ihnen ein Schmerzmittel eingeflößt wurde: Das Wissen um die Verabreichung reichte aus, um den schmerzlindernden Effekt zu verdoppeln - obwohl die Medikamentendosis die gleiche war. 

Ganz anders verhielt es sich dagegen, als die Forscher den Patienten sagten, sie bekämen kein Medikament mehr und der Schmerz könne womöglich zunehmen: Obwohl ihnen ohne ihr Wissen weiter das Analgetikum verabreicht wurde, stieg die Schmerzintensität wieder bis zum ursprünglichen Wert an. "Die negative Erwartung (sog. NOCEBO-Effekt) und die Angst vor dem Schmerz haben den Effekt des Medikaments vollständig zerstört", erklärt Studienleiterin Bingel. "Der Schmerz war bei den Probanden genauso stark, als hätten sie überhaupt kein Medikament bekommen."

Parallel dazu verfolgten die Forscher die Schmerzverarbeitung im Gehirn der Freiwilligen mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomografie. "Dabei zeigten die Schaltstellen des schmerzverarbeitenden Systems, dass die persönliche Erwartung den Effekt des Medikaments wirklich - auch physikalisch- beeinflusst", sagt die Wissenschaftlerin. Glaubte der Proband an die Wirkung der Behandlung (PLACEBO-Effekt), wurde das körpereigene schmerzhemmende System aktiviert und verstärkte so die schmerzlindernde Wirkung des Medikaments.

Quelle: Ulrike Bingel (Universitätsklinikum, Hamburg-Eppendorf) et al: Science Translational Medicine, doi: 10.1126/scitranslmed.3001244;
LINK: http://stm.sciencemag.org/content/3/70/70ra14
Fotoquelle: fotolia


Montag, 19. Februar 2024

Stress kann auch unsere Sinne hemmen!


Gehemmte Wahrnehmung durch Stresshormone
Stress macht nicht nur vergesslich und letztendlich krank, er beeinträchtigt auch unsere Sinne - und ihre Anpassungsfähigkeit. Wie ein Experiment belegt, blockieren Stresshormone das sonst typische Lernen der Sinneswahrnehmung. Statt durch Training sensibler zu werden, blieb der Tastsinn der gestressten Probanden gleich. 

Stress hemmt demnach das Lernen auch auf der Ebene der Wahrnehmung. 
Stehen wir häufig, oder sogar dauerhaft unter Stress, hat dies Folgen für Körper und Geist. Denn Stress macht vergesslicher, schwächt unsere Selbstkontrolle und kann im Alter sogar die Anfälligkeit für Demenzen erhöhen. Schon ein stressiger Tag beeinflusst zudem unsere Fettverbrennung und kann so den positiven Effekt gesunder Ernährung zunichte machen.

Es zeigte sich, dass Stress auch unsere Wahrnehmung verändert.
Für ihre Studie untersuchten Hubert Dinse und seine Kollegen von der Ruhr-Universität Bochum die Wirkung des Stresshormons Cortisol auf den Tastsinn von 30 Versuchspersonen. Vor Versuchsbeginn bekam die Hälfte von ihnen eine mittlere Dosis des Stresshormons Cortisol verabreicht, der Rest erhielt ein Placebo.

Stechen und vibrieren
Um zu testen, wie sensibel der Tastsinn der Probanden zu Anfang war, stachen die Forscher sie mit zwei Nadeln in verschiedenen Abständen leicht in den Zeigefinger. Der Abstand, ab dem beide Piekser zu einem einzigen verschmelzen, gibt die untere Auflösung des Tastsinns an - je geringer die Entfernung, desto besser die Wahrnehmung. Nach diesem Einstiegstest trainierten alle Teilnehmer 30 Minuten lang die Tastsensoren ihres Fingers durch wiederholte Vibrationspulse. Typischerweise führt dies dazu, dass auch die Auflösung beim Tasten ansteigt. Ob das bei allen der Fall war, untersuchten die Wissenschaftler anschließend durch einen erneuten Nadeltest.

Das Ergebnis: Keinerlei Lerneffekt
Wie erwartet verbesserte sich der Tastsinn bei der Placebo-Gruppe durch das Training. Sie konnten nun statt 1,69 sogar noch 1,46 Millimeter Abstand getrennt erspüren – das entspricht einer Verbesserung um rund 15 Prozent, wie die Forscher berichten. 

Bei den Probanden jedoch, die vor dem Experiment das Stresshormon Cortisol bekommen hatten, blieb der Trainingseffekt fast völlig aus. Dieses Ergebnis belegt, dass ein erhöhtes Stressniveau auch unsere Wahrnehmung und dessen Anpassungsfähigkeit beeinträchtigt, so die Forscher. "Unsere Daten zeigen, dass eine einzige Dosis des Stresshormons nicht nur die Erinnerungszentrale im Hippocampus stört, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Plastizität von Sinnesarealen des Gehirns hat", erklärt Koautor Oliver Wolf. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Stresshormon Cortisol die Ausbildung und Verstärkung von synaptischen Verbindungen hemmt – und damit auch die Lernfähigkeit des Gehirns.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum, NPO, (Psychoneuroendocrinology,16; doi: 10.1016/j.psyneuen.16-12-002)

Sonntag, 18. Februar 2024

Kaffee macht schlau!

Koffein ist bekanntlich ein großer Muntermacher. 
Wissenschaftler haben wieder eine weitere Wirkung von Koffein im Gehirn entdeckt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann Koffein auch das Gedächtnis verbessern. Koffein verbessere tatsächlich die Gedächtnisleistung, schreibt ein Team von US-Forschern in einem Beitrag in der Fachzeitschrift "Nature Neuroscience". Allerdings lieferte die Untersuchung dieses Ergebnis nur unter ganz bestimmten Bedingungen.

Die Forschergruppe um Daniel Borota von der Johns Hopkins Universität in Baltimore (=US-Bundesstaat Maryland) zeigte den gut Hundert Test-Probanden Bilder von verschiedenen Gegenständen, die sie sich einprägen sollten. Danach bekamen sie entweder eine Tablette mit 200 mg (Milligramm) Koffein – das entspricht etwa zwei bis drei Tassen Kaffee – oder ein Placebo.Zum Testen wurde den Probanden eine Speichelprobe abgenommen. Abschließend gaben alle Teilnehmer Speichelproben ab (damit prüften die Wissenschaftler, wie weit die Test-Probanden das Koffein jeweils verstoffwechselt hatten). Stunden nach der ersten "Unterrichtseinheit" bekamen die Teilnehmer erneut Bilder gezeigt. Darunter waren teilweise die gleichen Bilder, die sie bereits am Vortag gesehen hatten. Andere ähnelten diesen, und wieder andere waren zufällig ausgewählt und komplett neu.

Den Forschern zufolge unterschieden die Koffein-Probanden genauer zwischen den ähnlichen und den bereits gesehenen Bildern als diejenigen, die ein Placebo bekommen hatten. Die Koffein-Gruppe war deutlich besser als die Placebo-Gruppe. 

Die Gruppe, die kein Koffein eingenommen hatte, lag häufiger falsch. Diese Teilnehmer gaben öfter an, die ihnen bereits bekannten Bilder zu sehen – obwohl sie die ähnlichen vor sich hatten.

In einem weiteren Test gaben die Wissenschaftler das Koffein schon eine Stunde vor der ersten Bilder-Vorführung – doch diese Teilnehmer erzielten keine signifikant besseren Ergebnisse als die Placebo-Gruppe. Die verbesserte Speicherung der Informationen funktionierte also nur, wenn Koffein als psychoaktive Substanz erst nach dem Lernen eingenommen wurde!

200-mg Koffein, oder besser 2-3 Tassen Kaffee
Auf die Dosierung kommt es an, denn zu wenig Kaffee bringt beim lernen nichts. Nur die richtige Menge bringt die Wirkung. Auch bei geringerer Dosierung – z.B. 100 mg Koffein – registrierten die Forscher keine nennenswerte Wirkung. Auch eine größere Menge Koffein (300 mg) verbesserte das Erinnerungsvermögen nicht auffällig im Vergleich zu der 200-mg-Pille. 

Wie das Ganze funktioniere und mit welchen Mechanismen das Koffein die Gedächtnisleistung beeinflusse, sei aber weitestgehend unbekannt, schreiben die Forscher.

Koffein stimmt das Gehirn auch positiv
Doch auch schon früher gab es zahlreiche Studien, die sich mit der Wirkung von Koffein beschäftigten. So fanden Forscher der Universität Bochum heraus, dass Koffein die Wahrnehmung von positiven Begriffen in Texten verbessere. 66 Probanden sollten damals am Computerbildschirm echte Wörter von sinnlosen Begriffen unterscheiden. Dies klappte bei Begriffen wie Flirt und Humor unter Koffeineinfluss besser als bei negativ besetzten oder neutralen Wörtern. Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich entdeckten im selben Jahr, wo genau im Gehirn die stimulierenden Effekte des Koffeins erzeugt werden. Die psychoaktive Substanz Koffein entfalte vor allem in den hoch entwickelten Regionen des Großhirns, dem sogenannten Assoziationskortex, seine anregende Wirkung, hieß es.

QUELLE: Fachzeitschrift "Nature Neuroscience" Daniel Borota, Johns Hopkins Universität
LINK: http://www.nature.com/neuro/journal/v17/n2/full/nn.3623.html
Bildquelle: pixabay

Donnerstag, 1. Februar 2024

Der Glaube kann Berge versetzen!


„Ganz egal was man Ihnen erzählt, ihre mentale Grundeinstellung und ihre Gedanken können ihre Gesundheit verändern. Das ist eine bewiesene Tatsache!” - G.H.Eggetsberger

Dass der Beobachter die Natur -seinen eigenen Körper- beeinflussen kann und das auch ständig tut, ist heute unbestritten. Genauso ist es Fakt, dass eine positive Grundeinstellung bei der Selbstheilung wichtig ist – mit Physik hat das natürlich nicht viel zu tun. Um all diese Phänomene zu erklären, muss man nicht unbedingt die Quantenphysik bemühen. 

Die positive Grundeinstellung
Auch wenn manche -ewigen Zweifler- es nicht wahrhaben wollen, natürlich ist es gut, ja sogar wichtig, das Leben positiv zu sehen. Man soll Vertrauen in die Zukunft haben und sich große Ziele setzen. Negatives Denken kann dazu führen, dass man seine Chancen gar nicht mehr erkennen und sie daher auch nicht ergreifen kann. Wenn man von vornherein ans Scheitern denkt, gibt man auch eher vorzeitig auf. Bei einer negativen Sichtweise kann man sogar leichter in Angst oder Depressionen verfallen. Krankheiten entstehen bei Menschen mit negativer Einstellung leichter. Die Selbstheilungsprozesse und der positive Placeboeffekt wirken bei positiver Einstellung besser.

Der Glaube kann Berge versetzen
Der Placebo-Effekt funktioniert auch in der heutigen Medizin. Placebos, also Scheinmedikamente ohne Wirkstoff, rücken immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Der Glaube an die Heilkraft einer Medizin - oder eines Mediziners - kann Krankheitssymptome bzw. Erkrankungen bessern oder gar beseitigen. Das beweisen inzwischen auch Studien mit Scheinoperationen. So wurde eine Standard-OP bei Kniebeschwerden durch Schnitt und Naht nur simuliert - doch vielen Patienten ging es nach dem Eingriff viel besser als vorher. Bei Parkinson-Patienten wurde nur leicht die Schädeldecke angebohrt und es ging ihnen schon sichtbar besser. Diese Phänomene verunsichern Schulmediziner - und reizen Forscher aus vielen Bereichen. 

Der Placebo Effekt
Grundlage der Placebo-Wirkung ist die Beziehung zwischen Körper und Geist. Im Gehirn gibt es Schnittstellen, an denen Wahrnehmungen, Gedanken, in handfeste elektrische wie auch biochemische Prozesse umgewandelt werden, so erklären das Phänomen die Placebo-Forscher. Natürlich geht es auch um die notwendige positive Grundeinstellung (= nicht gleichzusetzen mit positivem Denken). Ähnliche Phänomene kennen wir auch bei der Hypnose bzw. Selbsthypnose. Da werden Worte, Vorstellungen bzw. Suggestionen eingesetzt um den Körper, das Körperbewusstsein zu bestimmten Aktionen anzuregen.

Der Nocebo Effekt
Man fand im Zuge der Placebo-Forschung heraus, dass sich negative Wirkungen – also "Nocebo"-Effekte – einfacher erzielen ließen, als die positiven Wirkungen. Glauben Menschen (egal welchem Geschlecht sie angehören) eher an pessimistische Prognosen, verlieren auch sehr gute und starke Medikamente ihre Wirkung. 

Also die positive Einstellung einer Person ist wichtig für den Krankheitsverlauf. Das heißt, irgendwo sind wir alle Placebo-Responder, man muss nur den richtigen Stimulus finden." Wir, unser Körperbewusstsein "antwortet" eher positiv auf eine Placebo-Instruktion, wenn wir dazu auch gleichzeitig eine positive Grundstimmung aufgebaut haben, das ist Fakt.

Die "Medizin ohne Wirkstoff" wird also immer besser erklärbar. Und es bleibt das Schicksal des Placebos, dass es nur im Verborgenen (also wenn es nicht gerade von uns beobachtet wird), also in der Tarnung, seine Wirkung entfalten kann, ähnliches sehen wir auch in der Biofeedbackforschung.

Biofeedbackforschung im IPN-Labor

Biofeedback
Biofeedback ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode am Schnittpunkt von Medizin und Psychologie. Yoga, Hypnose, Selbsthypnose und die moderne biomedizinische Messtechnik waren an der Entdeckung und Entwicklung von Biofeedbackgeräten und den modernen Biofeedbacktrainingsmethoden maßgeblich beteiligt. 

Die Entdeckung der willkürlichen Beeinflussung, der bisher als autonom geltenden Funktionen durch den Forscher Dr. Kimmel im Jahre 1958 zerstörte das bis dahin geltende Dogma der Unbeeinflussbarkeit des vegetativen Nervensystems. Diese neue Erkenntnis machte der Wissenschaft klar, dass alle vegetativen Funktionen nach dem Prinzip einer instrumentellen Konditionierung (Lernen am Erfolg bzw. Misserfolg) beeinflussbar sind.


Die Biofeedbackforschung zeigt auch, dass es möglich ist eine Reprogrammierung des Gehirns von Trainierenden zu erreichen:
  • Durch die gezielte Aktivierung bestimmter Regelkreise (beispielsweise nach Schlaganfall, bestimmten Lähmungen usw.)
  • Durch willentliche Verstärkung vegetativer Funktionen zur Förderung von Entspannungstechniken.
  • Durch die gezielte Beeinflussung bestimmter Hirnareale (Erhöhen oder Abschwächen der Aktivität in spezifischen Hirnbereichen).
Biofeedback bringt willentlich, scheinbar nicht beeinflussbare Körperfunktionen wie z.B. Hirnaktivität, Hautleitwert, Hauttemperatur / Durchblutung oder Muskelspannung (diese werden in optische - digitale Signale umgesetzt) unter die direkte bewusste Kontrolle des Trainierenden. Durch die Messung und Rückmeldung (Feedback) normalerweise unbewusster Körperfunktionen lernt der Trainierende diese Körperwerte willentlich unter Kontrolle zu bringen und zu steuern. Durch die Rückmeldung der sichtbar gemachten Körpersignale, kann der Trainierende sofort seinen Trainingsfortschritt bei Entspannung bzw. Aktivierung objektiv kontrollieren. Anwendung findet das Biofeedbacktraining z.B. in der Migränebehandlung, bei Angstzuständen - Panikzuständen, bei Depressionen und Schlafstörungen in vielen medizinischen Bereichen, im Spitzensporttraining aber auch bei Lern- und Konzentrationsstörungen.


Mit Biofeedback lernen gesund zu sein und gesund zu bleiben.
Im Bereich der Medizin wird Biofeedbacktraining heute vor allem in dem Bereich der Psychosomatik, in der Schmerzbehandlung wie Migräne, Spannungskopfschmerz, Nacken und Rückenschmerz, Bandscheibenschmerzen, im Bereich der Neurologie und Rehabilitation bei bestimmten Arten von Lähmungen und bei der Harnstressinkontinenz (Pc-Muskeltraining), wie auch zum Erlernen einer wirksamen Entspannungsmethode angewandt. Im Leistungssportbereich wie auch beim Managementtraining wird Biofeedback im Bereich der Stressprophylaxe, zum Erlernen eines effektiven Entspannungstrainings und zum Verbessern der Konzentrationsfähigkeit.


Die Philosophie des Biofeedbacktrainings basiert auf zwei grundlegenden Prinzipien:
Das 1. Prinzip besagt, dass jede neurologische Funktion eines Menschen, die kontinuierlich überwacht und sichtbar (rückgemeldet) gemacht wird, von Trainierenden unter willentliche Kontrolle gebracht werden kann.

Das 2. Prinzip wurde von Elmer Green, einem der Urväter des Biofeedback perfekt formuliert: "Jede Veränderung im körperlichen Zustand geht mit einer bewussten oder unbewussten Veränderung im geistig-emotionalen Bereich einher und umgekehrt jede bewusste oder unbewusste Veränderung im geistig-emotionalen Bereich bringt eine entsprechende Änderung im physiologischen Bereich hervor."


Biofeedbacktraining ist eine besondere Form des Lernens die zur Körperwahrnehmung, Selbstkontrolle und Selbstheilung eingesetzt werden kann. Hierbei ist es besonders wichtig den sogenannten passiven Willen als Urheber der Veränderungen zu erlernen. Der Trainierende sieht sofort, was sein Körper tut. Im weiteren Verlauf des Trainings lernt er, die gemessenen Körpervorgänge willentlich zu kontrollieren. Biofeedbackforschung, Placebo- Nocebboforschung, Selbsthypnose bewiesen eindeutig, dass wir Menschen (wie auch Tiere) in der Lage sind unseren Körper, unsere Organe, Drüsen und sogar unser Gehirn nur durch die richtige Beobachtung und den passiven Willen positiv beeinflussen können.


Informationen und Quellen:
Auf der Medizin-Forschung-Datenbank Pub-Med. gibt es über 16887 wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Biofeedback. 
DIREKTLINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=biofeedback

Zum Thema Placebo und Nocebo gibt es 261397 Forschungsarbeiten
DIREKTLINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=placebo

Zum Thema Hypnose gibt es 15787 Arbeiten,
DIREKTLINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=hypnosis


Beitrag-Quelle: IPN-Forschung/Eggetsberger-Net
Bildquellen: pixabay/ Eggetsberger.Net



Dienstag, 7. November 2023

Schmerzmittel blockieren das Mitgefühl!

Paracetamol vermindert deutlich die Empathie-Fähigkeit.
Zu keinem anderen Medikament greifen Deutsche, Schweizer wie auch Österreicher so häufig wie zu Schmerzmitteln. Vor allem rezeptfreie Angebote wie Paracetamol sind sehr beliebt. Doch dieses Schmerzmittel wie auch ähnliche, haben eine mitunter sehr negative Nebenwirkung, die kaum bekannt ist und daher auch die meisten Mediziner nicht kennen. 
Paracetamol und ähnliche Produkte können sich drastisch auf das Verhalten der Patienten auswirken. Zwischenmenschliche Beziehungen können gestört werden, die Empathie-Fähigkeit leidet unter den Schmerzmittelgaben. Das haben u.a. US-Wissenschaftler der Ohio State University und des National Institute of Health herausgefunden. 

Wer selber nichts spürt, kann auch nicht gut mit anderen mitfühlen.
Das entdeckte ein Forscherteam aus Wien! Ihre Ergebnisse haben sie im Fachmagazin PNAS veröffentlicht. Die Neurowissenschaftler um Claus Lamm verabreichten Freiwilligen eine Tablette unter der Zusicherung, dass es sich dabei um ein ebenso teures wie wirksames Schmerzmittel handelte - in Wirklichkeit war das vermeintliche Medikament ein Placebo. Das Scheinmedikament führte dazu, dass die Probanden tatsächlich weniger Schmerzen empfanden als die Vergleichsgruppe, die gar nichts bekam. Es ist bekannt, dass selbst wirkungslose Mittel, deren Effekte betont werden und die als besonders teuer gelten, Beschwerden stark lindern können (das nennt man Placeboeffekt)

Tests zeigten auch, dass das Mitgefühl für den Schmerz ihrer Kollegen auf diese Weise stark vermindert war. In ähnlichem Ausmaß, wie die Teilnehmer selbst unempfindlicher für die zum Test durchgeführten Stromreize auf ihrem Handrücken wurden, hielten sie die elektrischen Stimuli bei ihren Partnern für weniger belastend. "Mitgefühl für Schmerzen anderer basiert auf den gleichen neuronalen Erregungsmustern und der Aktivierung derselben Neurotransmitter, auf denen auch die Erfahrung von Schmerz beruht", schreiben die Autoren. 

"Sozialer und körperlicher Schmerz teilen sich gemeinsame Nervenbahnen und Signalwege". Dass nahezu identische Nervenbahnen bei der eigenen Schmerzwahrnehmung wie derjenigen der anderen beteiligt sind, unterstrich ein hier beschriebenes Experiment. Die Hälfte der Versuchs-Teilnehmer bekam zusätzlich zum Placebo das Mittel Naltrexon, das die Opioid-Rezeptoren im Gehirn blockiert und so die Schmerzempfindung wieder erhöht. Nach dieser Intervention wurde der eigene Schmerz wie zu erwarten, wieder stärker wahrgenommen und auch das Mitgefühl für die Pein der anderen Teilnehmer stieg gleichzeitig an.


Bildgebende Verfahren machen es deutlich! 
In funktionalen Kernspinaufnahmen bestätigte sich die Beobachtung, dass die Schmerzzentren im Limbischen System wieder stärker aktiviert wurden. "Womöglich hat ein Schmerzmittel, dass wir zur Linderung unserer eigenen Beschwerden nehmen, die unerwünschte Nebenwirkung, dass wir das Leid anderer weniger wahrnehmen", so die Autoren.

Seelische Schmerzen z.B. Ausgrenzung, können auch körperliche Empfindungen auslösen.
Das wirft natürlich die Frage auf, wie eng sind die eigene Erfahrungen von Leid mit dem Ausmaß des Mitgefühls was wir anderen entgegen bringen, verknüpft. Scheinbar sehr eng, da ähnliche Nervenwege beansprucht werden, das haben die Forscher um Naomi Eisenberger zweifelsfrei gezeigt. Das Forscherteam beobachtete, dass seelische Schmerzen durch soziale Ausgrenzung auch die körperliche Empfindlichkeit erhöhen.


Quellen: Fachmagazin PNAS, Ohio State University und des National Institute of Health, u.a. 
Bildquellen: Fotolia, Pixabay, Eggetsberger-Info, Caladon-GmbH
Links: http://www.pnas.org/content/112/41/E5638.abstract
und http://m.scan.oxfordjournals.org/content/early/




Samstag, 30. September 2023

Glauben Sie an die Therapie?


Die aktuelle Erwartungshaltung bestimmt, wie gut Arzneien wirken.
Der Glaube an Erfolg oder Misserfolg einer Therapie beeinflusst deren Ausgang noch stärker als bislang angenommen: Er kann selbst die Wirkung starker Medikamente vollkommen zunichtemachen (Nocebo-Effekt). Das haben deutsche Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden, in der sie Freiwillige Schmerz aussetzten und anschließend die Wirkung eines Schmerzmittels unter verschiedenen Bedingungen testeten.

Ergebnis: Wussten die Probanden, dass ihnen ein schmerzlinderndes Mittel verabreicht wurde, verstärkte sich die Wirkung des Medikaments. Waren die Probanden hingegen in dem Glauben, dass sie nach einer Infusion mehr Schmerzen als zuvor verspüren würden, fehlte nicht nur der Verstärkungseffekt, das Schmerzmittel verlor sogar gänzlich seine Wirkung. Dieser Effekt spiegelte sich auch in der Gehirnaktivität der Probanden wider. Die Forscher fordern jetzt, dass Patienten intensiver über ihre Erkrankung und die Therapie aufgeklärt werden sollten, um den therapeutischen Erfolg zu verbessern. (D.h. Am besten man weiß bzw. man glaubt zu wissen wie das Medikament wirken soll.)


Das Team um Ulrike Bingel setzte 22 Freiwillige zwischen 21 und 40 Jahren mehrfach für einige Sekunden einem kontrollierten Hitzereiz aus. Dieser verursachte bei den einzelnen Probanden einen mittleren bis starken Schmerz. Dann bekamen die Teilnehmer per Infusion Remifentanil, ein sehr starkes opioidhaltiges Schmerzmittel. In einem ersten Versuch wussten sie nicht, dass ihnen ein schmerzlinderndes Medikament verabreicht wurde und rechneten demnach nicht mit einem Nachlassen des Schmerzes. Im zweiten Test teilten die Forscher den Probanden dann mit, dass sie ein Schmerzmittel bekamen. Und in einem dritten Experiment wurden sie in dem Glauben gelassen, kein Medikament zu erhalten, obwohl ihnen das schmerzlindernde Mittel verabreicht wurde. Einigen sagten die Wissenschaftler sogar, dass sich durch die Infusion die Schmerzen verstärken könnten.

Wussten die Probanden nichts von dem Schmerzmittel, tat dieses seine Arbeit - der Schmerz ging deutlich zurück. 
Aber noch stärker war dieser Effekt, wenn sie sich darüber im Klaren waren, dass ihnen ein Schmerzmittel eingeflößt wurde (Placebo-Effekt): Das Wissen um die Verabreichung reichte aus, um den schmerzlindernden Effekt zu verdoppeln - obwohl die Medikamentendosis die gleiche war.

Ganz anders verhielt es sich dagegen, als die Forscher den Patienten sagten, sie bekämen kein Medikament mehr und der Schmerz könne womöglich zunehmen: Obwohl ihnen ohne ihr Wissen weiter das Analgetikum verabreicht wurde, stieg die Schmerzintensität wieder bis zum ursprünglichen Wert an. "Die negative Erwartung und die Angst vor dem Schmerz haben den Effekt des Medikaments vollständig zerstört", erklärt Studienleiterin Bingel. "Der Schmerz war bei den Probanden genauso stark, als hätten sie überhaupt kein Medikament bekommen."

Gehirn-Messungen zeigten
Parallel dazu verfolgten die Forscher die Schmerzverarbeitung im Gehirn der Freiwilligen mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomografie. "Dabei zeigten die Schaltstellen des schmerzverarbeitenden Systems, dass die persönliche Erwartung den Effekt des Medikaments beeinflusst", sagt die Wissenschaftlerin. Glaubte der Proband an die Wirkung der Behandlung, wurde das körpereigene schmerzhemmende System aktiviert und verstärkte so die schmerzlindernde Wirkung des Medikaments.

Schmerzverarbeitung im Gehirn
Die Forscherin rät daher, dass Patienten in Zukunft intensiver und gezielter über ihre Erkrankung und die Behandlung aufgeklärt werden sollten. "Damit sollen positive Erwartungen geweckt und negative vermieden werden", erläutert Bingel.

Quelle©: Ulrike Bingel (E-mail: bingel@uke.de), (Universitätsklinikum, Hamburg-Eppendorf) et al: Science Translational Medicine, doi: 10.1126/scitranslmed.3001244 
LINK: http://stm.sciencemag.org/content/3/70/70ra14
Bildquellen©: Studie, pixabay

Donnerstag, 3. August 2023

Wissenswertes rund um den Placebo-Effekt


Dass Scheinmedikamente und Scheinbehandlungen wirken können, ist schon länger bekannt und der Placebo-Effekt ist auch genau untersucht worden. Eine Studie an Parkinson-Patienten zeigt nun erstmals, dass sogar einzelne Neuronen im Gehirn auf ein Placebo reagieren, aber erst nachdem sie durch ein wirksames Medikament trainiert worden sind.

Der Placebo-Effekt ist schon seit hunderten Jahren bekannt
Wirkungslose, Schein-Pillen und andere Scheinbehandlungen (sogar Schein-OPs) können Symptome lindern bzw. ganz heilen. Hauptsache, es wird irgendetwas getan, dann geht es Kranken schon besser - eine Erfahrung, die jeder Hausarzt macht (siehe dazu Placebo-Effekt).

Der Geist ist der Baumeister
Warum die eigentlich nutzlosen Präparate wirken, ist nur teilweise klar. Erst in den vergangenen Jahrzehnten widmen sich Forscher vermehrt der Aufklärung. Denn wüsste man, welche Gehirn-Mechanismen dahinterstecken, bzw. alle Mechanismen die dahinterstecken, so könnte man den Placebo-Effekt gezielt für medizinische Behandlungen nutzen und damit teure Medikament mit oft großen, gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen einsparen. Eine wesentliche Rolle beim Placebo-Effekt dürfte (wie man schon lange vermutet) die Erwartung der Patientin oder des Patienten spielen. Immerhin rechnet dieser normalerweise damit, dass man ihm eine wirksame Behandlung verabreicht. Wie sehr, hängt zudem vom betreuenden Mediziner ab. Denn er kann Kranke davon überzeugen, dass Medikamente oder andere Therapien auch tatsächlich hilfreich sind. (Anm.: Ein Placebo wirkt sogar dann, wenn der Behandelte weiß, dass er eine wirkstofffreie Placebo-Pille bekommt - siehe Link.)
Dennoch reagieren nicht alle Menschen auf Scheinbehandlungen, sondern nur sogenannte Placebo-Responder, wie sie in der Medizin bezeichnet werden, tun es. Was die beiden Gruppen unterscheidet, ist unklar. Diskutiert werden in diesem Zusammenhang bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, aber auch körperliche, gehirnspezifische und / oder genetische Faktoren könnten beteiligt sein.

Placebo-Training ist möglich!
Ob jemand auf eine Placebo-Scheinbehandlung anspricht oder nicht, ist jedoch möglicherweise weniger in Stein gemeißelt, als man annehmen möchte. Vielleicht lässt sich die Plazeboreaktion auch erlernen bzw. effektiv trainieren. Diesen möglichen Schluss legt die aktuelle Untersuchung der Forscher um Dr. Fabrizio Benedetti von der Universià degli Studi di Torino nahe. Wie schon in früheren Arbeiten des italienischen Placebo-Experten wurde der Effekt an Parkinson-Patienten untersucht. 

Morbus Parkinson sei eine interessante Modellkrankheit für die Placebo-Forschung, denn das Phänomen ist hier besonders weitreichend dokumentiert, schreiben die Autoren. Zudem lasse sich der Placebo-Effekt im Hirn der Betroffenen tatsächlich gut messen. Es zeigt sich, sie schütten vermehrt Dopamin aus. Und außerdem könne man bei manchen Patienten die Aktivität einzelner Neuronen aufzeichnen. Möglich macht das eine bei der neurodegenerativen Erkrankung häufige Behandlung: Die tiefe Hirnstimulation, umgangssprachlich bezeichnet man dieselbe auch als Hirnschrittmacher. Bei dem neurochirurgischen Eingriff werden Elektroden ins Gehirn gepflanzt, um direkt Neuronen zu stimulieren. Das soll gegen die für Parkinson typischen Bewegungsstörungen helfen. Andererseits lässt sich durch die Elektroden für Studienzwecke auch die Aktivität der Nervenzellen messen.

Unsere Forschungen im Eggetsberger Net, haben gezeigt, dass bei nicht zu weit fortgeschrittenen Parkinson-Patienten mitunter auch eine Neurostimulation - mittels Whisper die Symptome der Parkinsonerkrankung minimieren kann.- Bei der Whisper-Technik werden die Elektroden nur auf die Kopfhaut angelegt- und Mikroströme werden übertragen.

Die Placebo-Wirkung lässt sich trainieren
Für die Probanden in Benedettis Studie war die Operation bereits vorgesehen. Parallel haben die Forscher die Wirkung eines gängigen Parkinson-Medikaments, Apomorphin, mit jener einer wirkungslosen Salzlösung verglichen. Erfasst wurden dabei sowohl die symptomatischen als auch die neurologischen Veränderungen im Gehirn. Wenn die Patienten zuerst das Placebo injiziert bekamen, geschah gar nichts, weder besserten sich die Symptome noch veränderte sich die neuronale Aktivität. 

Hatten die Kranken jedoch zuerst eine wirksame Dosis Apomorphin erhalten, wirkte auch das Placebo am nächsten Tag(!).  War der Wirkstoff vier Tage hintereinander verabreicht worden, wirkte die Salzlösung am vierten Tag genauso wie das Medikament, sowohl symptomatisch als auch im Gehirn. Und dieser Effekt hielt 24 Stunden an. Jeder Mensch könnte für Placebos empfänglich sein, mitunter muss man nur zum Placebo-Responder "umprogrammiert" werden. 
"Die Ergebnisse zeigen, dass man einzelnen Nervenzellen durch entsprechendes Training beibringen kann, auf ein Placebo zu reagieren", erklärt Benedetti in einer Aussendung. Lernen spielt offenbar auch beim Placebo-Effekt eine entscheidende Rolle. Vergleichen kann man das laut den Forschern mit dem menschlichen Schmerzgedächtnis. Dabei treten die Beschwerden selbst dann noch auf, wenn ihre Ursache längt behoben ist. 

Das Resultat der aktuellen Studie lege nahe, dass man jeden Menschen, der nicht auf Scheinmedikation anspricht, mit entsprechendem Training in einen Placebo-Responder verwandeln könnte.

Medizin der Zukunft - Mentaltraining ergänzt die herkömmliche Medizin
Der Trainingseffekt könnte laut den Forschern auch für die klinische Praxis der Zukunft wichtig werden. "Offenbar gibt es ein Gedächtnis für die Wirksamkeit von Medikamenten. Wenn man Wirkstoffe und Placebo-Substanzen zumindest alternierend einsetzen könnte, müssten Patienten weniger Medizin zu sich nehmen und würden dennoch dieselbe Besserung ihrer Beschwerden erfahren", so resümiert Benedetti.

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Quelle: "The Journal of Physiology": Teaching neurons to respond to placebos" Von F. Benedetti et al./
Quelle Anm.: Eggetsberger-Forschung
Link: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1113/JP271322/full
Bildquelle: pixabay

Samstag, 1. April 2023

Placebo-Effekt und Hypnose


Ist es möglich, im Bewusstsein Bilder zu erschaffen,
die eine Spontanheilungen auslösen?
Spielt der Geist eine Rolle, wenn Menschen von unheilbar erscheinenden Krankheiten genesen?  Die moderne Medizinforschung untersucht die vielen kleinen und die seltenen großen „Wunder“ seit vielen Jahren. Sie spricht vom „Placebo-Effekt“ , wenn Menschen nur dadurch geheilt werden, dass sie an die Wirkung eines Medikaments oder eines Rituals glauben. Inzwischen haben Wissenschaftler des Instituts für medizinischen Psychologie der Universität München herausgefunden, dass dieser Effekt mehr als Einbildung ist: Denn es lassen sich eindeutig organische Veränderungen nachweisen, und zwar gezielt an dem Organ, für das der Patient Hilfe erwartet!

Der Placebo-Effekt
Der Placebo-Effekt ist ein machtvolles Hilfs-Mittel der Heilung und spielt auch im medizinischen Alltag jeder Arztpraxis und Klinik eine große Rolle: Jede Heilung hat stets auch einen mehr oder weniger großen "Placebo-Anteil", selbst dann wenn hochwirksamen chemischen Präparaten zum Einsatz kommen. In unserem Kulturkreis gibt es verschiedene therapeutische Methoden, die vor allem auf die Kraft der Selbstheilung setzen.

Hypnosetherapie und Kraft der Suggestion
Die wichtigste und wahrscheinlich wirkungsvollste Methode wurde unter dem Namen "Hypnosetherapie" bzw. "Hypnotherapie" inzwischen als Therapieverfahren auch offiziell anerkannt. Die Hypnosetherapie ermöglicht einen fast direkten Kontakt mit dem Unterbewussten (mit dem inneren Geist) und kann so nicht nur psychischen, sondern auch körperliche Erkrankungen lindern, oft sogar dauerhaft heilen.

In den letzten 20 Jahren haben auch im Westen Geistheiler an Bedeutung gewonnen, die mit dem alten Ritual des Handauflegens heilen. Wenn auch viele, die ihre Dienste als Heiler anbieten, bei aller Gutwilligkeit nur wenig auszurichten vermögen, können einige wenige erstaunliche Erfolge vorweisen. Bei diesen Heilungen spielt vor allem der Placeboeffekt sicher die entscheidende Rolle – aber er kann wahrscheinlich nicht alles erklären. Einzelne Forscher bieten Modelle an, die eine physikalische Wirkung nahelegen – aber keine der bisher vorgestellten Theorien ist bisher bewiesen.

Schulmedizin und alternative Methoden
Ganz gleich, wie sich ungewöhnliche Heilungen erklären lassen  - alternative Methoden sind  kein Argument gegen die Schulmedizin, sondern nur ein Beleg dafür, dass es andere, ergänzende, vielleicht weiterführende Wege gibt, die wir keinesfalls ignorieren dürfen. Die westliche Heilkunst ist unverzichtbar, wenn es um die Diagnose schwerer Erkrankungen geht, sie hat ihre größten Erfolge in der Akutbehandlung und in der Chirurgie. Aber sie stößt auch -wie jede Heilkunde- immer wieder an ihre Grenzen.

Spontanheilungen
Hinter der Barriere der wissenschaftlichen Erklärbarkeit liegt ein weites Land, das Schulmediziner manchmal gering schätzen, wohl auch deshalb, weil sie es nicht in ihr Weltbild einordnen können. In diesem unerforschten Gebiet arbeiten dann z.B. Geistheiler Hypnotherapeuten etc., und nicht selten entsteht dort auch die sogenannten Spontanheilung.  Dieser Begriff steht für eine Genesung, die nicht wissenschaftlich erklärbar ist: Selbst schwere Krebserkrankungen, die medizinisch unheilbar erscheinen, können manchmal wie von selbst verschwinden, haben Ärzte und Wissenschaftler inzwischen zweifelsfrei festgestellt. Spontanheilungen, allein die Tatsache, dass sie existieren, macht Hoffnung: Körper, Unterbewusstsein, Geist und Seele sind offenbar unter bestimmten Bedingungen in der Lage, auch jenseits der klassischen Medizin wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Innere Blockaden lösen
Jede Erkrankung entspricht wahrscheinlich einer mentalen Blockade (einen energetischen Ungleichgewicht) in den Landschaften der Seele und im Körper, aber sie lässt sich gleichzeitig auch stets als konkrete biologische Störung erklären. Wenn Patienten also die Schulmedizin nutzen, ohne die möglichen Hintergründe ihrer Erkrankung zu ignorieren, dann gehen sie auf einem neuen Weg. Sie werden, wenn nötig, Symptome bekämpfen, unerträgliche Schmerzen zum Beispiel, gleichzeitig aber werden sie sich auch den oft unbewussten, seelischen Ursachen ihrer Erkrankung zuwenden.

Moderne Hirnforschung
Wie die moderne Hirnforschung gezeigt hat, liegt unter der Oberfläche des rationalen Bewusstseins eine verborgene Schicht, die sehr alt ist, das Erbe unserer Vorfahren. In diesem Teil des Bewusstseins leben alte Mythen, auch der Glaube an die Möglichkeit von Wundern. Wenn es Patienten gelingt, dieses tiefe Vertrauen zu zulassen, dann geben sie ihren Selbstheilungskräften einen neuen Schub. Vielleicht, so vermuten Wissenschaftler, liegt hier ein Schlüssel zum Verständnis medizinischer Wunder und den Placebo-Effekt.

HYPNOSE-AUSBILDUNG


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Hypnose und Schmerzabschaltung

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Freitag, 13. Januar 2023

Nach nur wenigen Minuten wirkt sich Schmerz auf unsere Psyche aus.


Körperlicher Schmerz wirkt sich schon nach Minuten seelisch aus.
Bereits nach so kurzer Zeit waren Reize in emotionalen Bereichen des Gehirns messbar. Das ergab eine Untersuchung an der Technischen Universität München (TUM). In Deutschland leiden etwa acht Millionen Menschen regelmäßig unter Schmerzen, jeder Vierte sogar täglich. Auch die Österreicher haben große Probleme mit dem Schmerz. Die Forscher: "Das Ergebnis hat uns selbst sehr verblüfft. Der Schmerz hat über die zehn Minuten nur noch ganz wenig zu tun mit dem was objektiv passiert", sagte der Neurologe Markus Ploner vom TUM-Klinikum rechts der Isar. Umgekehrt beeinflusst die Psyche messbar das Schmerzempfinden: In einem weiteren Versuch bestätigten die Forscher, dass das Scheinmedikament Placebo lindernd wirkt. Die Erkenntnisse könnten neue Ansätze für die Diagnose und Behandlung chronischer Schmerzen bieten. "Wenn Schmerz so viele Einflussfaktoren hat, kann er auch auf vielfältige Weise beeinflusst werden."

Ein objektiver Reiz wandelt sich zu einem emotionalen Prozess
In einer in der Fachzeitschrift "Cerebral Cortex" veröffentlichten Studie bekamen 41 Probanden Hitzereize auf die Hand, die über zehn Minuten in ihrer Stärke variierten. Auf einer Skala bewerteten sie ständig die Schmerzstärke. Ergebnis: "Schon über wenige Minuten veränderte sich die subjektive Schmerzwahrnehmung der Teilnehmer – sie spürten zum Beispiel Änderungen des Schmerzes, wenn der objektive Reiz unverändert blieb", sagte Ploner. "Die Empfindung von Schmerz löste sich somit bereits über wenige Minuten vom objektiven Reiz."

Bisherige Studien hätten Schmerzreize nur über Sekunden untersucht, erläuterte Ploner. Dabei seien Hirnbereiche aktiv, die Signale der Sinnesorgane wie der Haut verarbeiten. Bei diesem ersten Experiment mit minutenlangen Schmerzen zeigte das EEG ein anderes Bild. Auch emotionale Hirnbereiche waren aktiv. "Dauert ein Schmerz über einen längeren Zeitraum an, so wandelt er sich offensichtlich von einem reinen Wahrnehmungsprozess zu einem mehr emotionalen Prozess."

Wenn sich die Wahrnehmung schon nach so kurzer Zeit so erheblich ändere, stelle sich einmal mehr die Frage, was im chronischen Krankheitsverlauf über Jahre im Gehirn geschehe. "Das ist methodisch schwer zu untersuchen.

Placebos beeinflussen das Empfinden
Auch ein in der Fachzeitschrift "Pain" veröffentlichtes Ergebnis der Münchner Forscher weist auf die enge Verknüpfung von körperlichem Schmerz und Psyche hin. Zwanzig Probanden erhielten unterschiedlich starke Laserpulse auf zwei Bereiche ihres Handrückens und bewerteten den Schmerz. Danach erhielten sie die gleichen Reize noch einmal. Die Handrücken wurden aber vorher mit Cremes behandelt, eine davon angeblich schmerzlindernd. Obwohl auch sie wirkstofffrei war, bewerteten die Teilnehmer die Schmerzen hier schwächer. Der Placebo-Effekt war auch im Gehirn sichtbar: Trotz gleicher Schmerzreize feuerten die Nervenzellen ein anderes Muster von Signalen. Dies könne auch erklären helfen, dass Schmerzpatienten oft sogar auf starke Medikamente nicht ansprechen, sagte Ploner. "Sie haben die negative Erwartung: Bei mir hilft nichts - so erleben sie es dann."

Das Auge ist nicht nur zum Sehen mit dem Gehirn vernetzt. 
Es beherbergt auch Rezeptorzellen, die wie eine Art Stimmungs-Taktgeber funktionieren mehr dazu im PDF-Tipp! 

Quellen: Fachzeitschrift "Cerebral Cortex", Fachzeitschrift "Pain", TUM-Klinikum u.a.
Fotoquelle: Fotolia

Samstag, 12. November 2022

Wenn der Geist den Körper angreift


Der Nocebo Effekt, oder der wissenschaftliche Voodoo Effekt
Anhänger des Voodoo schwören auf die tatsächliche Wirkung von Flüchen und Zaubersprüchen und tatsächlich gibt es dokumentierte Fälle, in welchen eine zuvor verfluchte Personen unmittelbar darauf verstarben. Woran die Betroffenen tatsächlich verstorben sind, ist hingegen in den seltensten dieser Fälle nachzuweisen. 

Der Effekt, da sind sich Forscher sicher, funktioniert auch ohne Voodoo-Zauber. Sie sprechen hierbei vom "bösen Zwillings des Placebo", dem so genannten Nocebo-Effekt. In der Wissenschafts-Zeitschrift der "NewScientist" wird von einem Fall aus den 1970er Jahren berichtet, als bei Sam Shoeman Leberkrebs im Endstadium diagnostiziert wurde und dem Patienten nur noch wenige Monate gegeben wurden. Tatsächlich verstarb Shoeman innerhalb der vorhergesagten Zeit. 

Die anschließende Autopsie belegte aber eine Fehldiagnose der Ärzte. Der Tumor war in Wirklichkeit viel kleiner und weniger tödlich als angenommen und hatte noch nicht gestreut.
Der Patient starb deshalb nicht am Krebs, sondern er starb daran, zu glauben, dass er am diagnostizierten Krebs sterben werde", schlussfolgert Dr. Clifton Meador von der Vanderbilt School of Medicine in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee.


Fälle wie der von Sam Shoeman sind Extremfälle eines weit verbreiteten Phänomens. Aber es gibt viele Patienten, die beispielsweise an schweren Nebenwirkungen von Medikamenten und Behandlungsmethoden leiden, weil ihnen zuvor von deren Möglichkeit berichtet wurde. Auch seien Personen, die davon überzeugt sind einer bestimmten Risikogruppe anzugehören, eher anfällig genau an diesen Risiken zu erkranken, wie weniger hypochondrisch Veranlagte.

Die dunkle Macht des Nocebo-Effekts
Anhand umfangreicher Studien konnten Meador und Kollegen den Nocebo-Effekt, ebenso belegen wie den vielfach beschworenen Placebo-Effekt. Der Placebo-Effekt, der alleine durch die Behauptung der positiven Wirkung etwa eines Medikaments, diese tatsächlich herbeiführt und nicht nur psychologische sondern auch messbare physiologische Ergebnisse erbringen kann. Ebenso wie Placebo-Pillen mit einem angeblich positiven Effekt, können Nocebo-Pillen die ihnen angedichteten negativen Auswirkungen hervorrufen.

Nocebo-Effekt- lat. ich werde schaden
Placebo-Effekt- lat. ich werde gefallen.


Welche Personengruppen besonders anfällig für den Nocebo-Effekt sind, wird derzeit noch kontrovers diskutiert. Viele Forscher sind sich bislang einig, dass die persönliche Geisteshaltung - ob grundsätzlich positiv oder negativ eingestellt - etwas mit dieser Frage zu hat. Zudem, dies zeigen neurophysiologische Untersuchungen, haben die psychologischen Aspekte des Nocebo auch direkte physiologische Auswirkungen. Im Unterschied zu Placebos zeigte die Einnahme von Nocebos einen Einfluss auf die Ausschüttung des so genannten Glückshormons Dopamin und von Schmerz stillenden Opioiden, was für die Forscher erklärt, warum Nocebos Schmerzen verstärken und Placebos Schmerzen lindern können.

Der ultimative Auslöser des Nocebo liege jedoch nicht in der Neurochemie, sondern im Glauben selbst. Aus diesem Grund gilt auch schon die alleinige Angst einem Herzinfarkt zu erliegen unter zahlreichen Medizinern als Risikofaktor, wenn beispielsweise derartig veranlagte Patientinnen ein um das Vierfache gesteigerte Wahrscheinlichkeit aufweisen tatsächlich an einer Herzerkrankung zu sterben als Frauen, mit den sonst gleichen Risikofaktoren, jedoch ohne die Angst vor den Attacken.

Schlechte Nachrichten fördern schlechte physiologische Auswirkungen. 

Ich glaube, dass es möglich ist, einen anderen Menschen davon zu überzeugen, dass er bald sterben werde und er dann auch tatsächlich stirbt", zeigt sich Meador überzeugt. "Ich denke aber nicht, dass dies mit irgendeiner Form von Mystik einhergeht. Dennoch ist es wahrscheinlich den meisten Menschen und wohl bei dem Gedanken, dass Worte oder Symbole Auswirkungen haben können, die im Extremfall sogar zu Tod führen, da diese Vorstellung unser biomolekulares Weltbild herausfordert. Vielleicht führt die Entschlüsselung der biomedizinischen Grundlage des 'Voodoo-Todes' irgendwann einmal dazu, dass die meisten Menschen diesen als Realität akzeptieren."


Donnerstag, 27. Oktober 2022

Wie wird eine Depression diagnostiziert?


Arzt oder Therapeut stellen über ein Anamnesegespräch die Diagnose
In Form eines Gesprächs wird ermittelt, welche Symptome ein Betroffener hat bzw. wie oft und wie schwer die Depression auftritt. Zusätzlich können Blutuntersuchungen zeigen, welche Zusammenhänge mit anderen Krankheiten oder Mangelerscheinungen bestehen. 

Am Häufigsten werden Antidepressiva verschrieben, auf die aber etwa ein Drittel der Patienten nicht anspricht. Warum das so ist, dass so viele Menschen auf die Medikamente nicht ansprechen, kann man derzeit nicht sagen. 

Die größte Metastudie zur Wirksamkeit von Antidepressiva wurde von Dr. Andrea Cipriani von der Universität Oxford durchgeführt, Coautor war Professor Dr. John Ioannidis von der Stanford-UniversitätInsgesamt nahmen 116.477 erwachsene Patienten mit mittelschweren bis schweren Depressionen an den Studien teil. 


Mit Verhaltenstherapie kombinieren
Die Forscher haben darauf hingewiesen, dass zwar die Medikamente wirksam sind, aber sie empfehlen eine Kombination mit Verhaltenstherapien. Eine wissenschaftlich anerkannte, sehr erfolgreiche Verhaltenstherapie ist das Biofeedbacktraining, das eine perfekte Ergänzung bei Depressionen ist. 

Depressionen zeigen auf dem Biofeedback Messgerät eindeutige Muster und Werte. 
Mittels Biofeedbacktraining kann dem Betroffenen, mit einfachen Schritten die Kontrolle über seine Depression gegeben werden. Negative Verhaltensmuster können aufgelöst werden und eine neue sichere und positive Lebensführung kann eingeübt werden.

Wie funktioniert Biofeedbacktraining?
Gedanken und Gefühle sind mittels der Biofeedback-Messung messbar. Über Elektroden, die an der Hautoberfläche angebracht werden, können die persönlichen Blockaden und Gedankenmuster messtechnisch ermittelt werden. Als Grundlage für ein Biofeedbacktraining ist die erste Messung, bei der die persönlichen Hemmnisse und belastenden Probleme aufgedeckt werden. Ausgehend von den Erkenntnissen wird ein Programm verschiedener Übungen und Verfahren entwickelt, um diese Blockaden aufzulösen. 

Permanent laufen im menschlichen Geist Prozesse ab. Vorstellungen werden zu Bildern, die unser Handeln bestimmen. Dies geschieht zumeist unbewusst und unkontrolliert und wirkt häufig destruktiv. Wenn der Großteil der Gedanken nur um innere Unsicherheiten, Ängste und Versagen kreist, blockiert man nicht nur sein Energiepotenzial, sondern man ist auch unfähig aus der depressiven Spirale herauszufinden. 

Ziel eines mentalen Trainings ist es, immer wiederkehrende belastende Gedanken und Gefühle in positive und konstruktive Bahnen zu lenken. Dabei spielt die Überprüfbarkeit durch die gleichzeitige Biofeedbackmessung eine wesentliche Rolle. So können Sie sich zu jedem Augenblick des Trainings von der Wirkung der angewandten Übungen selbst überzeugen. Sie werden dadurch in die Lage versetzt, selbstständig ihre Kräfte zu realisieren.
 

Montag, 18. Juli 2022

Der Schmerz beginnt im Kopf


Die Hirnaktivität kann bei eingebildeten und tatsächlich Schmerzen gleich sein!
Eingebildete Schmerzen können in ihrer Wirkung im Gehirn mit tatsächlichen Schmerzen völlig gleich sein. Das haben britische und amerikanische Forscher in Hypnose-Experimenten mit Studenten gezeigt. Die Ergebnisse könnten helfen, die Mechanismen chronischer Schmerzen ohne erkennbare körperliche Ursachen zu erklären bzw. den Placebo-Effekt besser zu verstehen. Über ihre Studie berichten die Forscher von der Universität in Pittsburgh und des University College London in der Fachzeitschrift NeuroImage.

In den Versuchen versetzte ein Hypnotiseur freiwillige Probanden in Hypnose und redete ihnen ein, einen körperlichen Schmerz zu empfinden. Dabei maßen die Forscher in Gehirnscans die Aktivität der verschiedenen Gehirnbereiche. Diese glich dabei genau den Erregungsmustern, die das Gehirn der Probanden beim tatsächlichen Erleiden von Schmerzen zeigte. Eine ganz andere Hirnaktivität zeigte sich hingegen, wenn die Forscher nicht hypnotisierte Probanden anwiesen, sich eine Schmerzerfahrung vorzustellen.

"Das Ergebnis zeigt, dass Schmerz tatsächlich in unseren Gedanken entstehen kann", erklärt David Oakley, einer der Autoren der Studie. Menschen, die von Schmerzen berichteten, redeten sich diese keineswegs in jedem Fall nur ein.

Quelle: Universität in Pittsburgh und des University College London in der Fachzeitschrift NeuroImage (doi:10.1016/j.neuroimage.2004-04-033).

Bildquelle: Fotolia

Mittwoch, 4. Mai 2022

Hypnose, eine natürliche Kraft!


Hypnose ist ein angenehmer Zustand der konzentrierten Aufmerksamkeit und Entspannung in dem alle Außenreize ausgeblendet sind und man sich nur auf einen Punkt konzentriert. In diesem Zustand können Blockaden, Schmerzen oder unerwünschte Programmierungen aufgelöst werden und durch positive Gefühle und Gedanken ersetzt werden. Unser Bewusstsein ist das Resultat von Programmierungen. Diese Programmierungen rufen, wie bei einem Computer bestimmte Abläufe hervor. Die einen haben mit Gesundheit und positiven Gefühlen zu tun, die anderen haben mit Krankheit und negativen Gefühlen zu tun.


Jeder Mensch hat grundsätzlich die Fähigkeit, sich in Hypnose zu versetzen.
Wie man das richtig macht, lernen Sie in dem Seminar Fremd- und Selbsthypnose. Sie werden lernen wie das Negative in unser Leben kommt (NOCEBO-PLACEBO) und wie Sie durch die richtigen,  einfachen Vorstellungen und Worte sich selbst und andere, positiv unterstützen können. Persönliches Wachstum und Entwicklung ist durch die Anwendung der Hypnose nicht nur möglich, sondern auch auf einem sehr angenehmen Weg durchführbar.
Alles was in unserem Leben geschieht und alles was in unserem Körper geschieht, hat mit etwas in unserem Bewusstsein begonnen. Hypnose und Trancezustände bestimmen unmerklich, aber ständig unser Leben. Sie nehmen Einfluss auf unsere Erfolge, aber auch auf unsere Misserfolge. In diesem stark praxisorientierten Seminar erhalten Sie eine umfassende, praktische Einführung in die neuen Techniken der Hypnose. Anhand von Übungen werden Sie in die mannigfaltige Welt der Hypnose, Selbsthypnose und in das Wesen der Tagtrance eingeführt. Der Teilnehmer wird sich seiner hypnotischen Fähigkeiten bewusst und lernt, damit richtig umzugehen. Themen wie Selbsthypnose, Wachhypnose, Trance, Suggestion, Suggestionsbeispiele für viele Probleme, Hypnosetests, wie leite ich eine Hypnose ein aber auch wie kann man einen Hypnosezustand messtechnisch erfassen.

Ein Seminar aus der Praxis für die Praxis!
Das Seminar Hypnose Selbsthypnose empfiehlt sich vor allem für Therapeuten und Trainer, da es eine gute Erweiterung für andere Trainingsmethoden ist. Ebenso aber ist dieses Seminar für die persönliche Anwendung geeignet, da es stark praxisorientiert ist und auf die richte Anwendung der Selbsthypnose wie auch auf das richtige Programmieren des Unterbewusstseins eingeht. Die Hypnose kann nicht nur schlummernde kreative Fähigkeiten erwecken, sie kann auch die Selbstheilungskräfte bei vielen psychischen und gesundheitlichen Problemen aktivieren. Verschiedene Ängste (vor Prüfung, Zahnarzt, Vortrag, Versagensangst etc.), Erröten, Ticks, Schulprobleme, Lampenfieber, Stresserscheinungen, Zähneknirschen, Allergien sind nur einige Probleme bei denen das Hypno-Programm helfend eingreifen kann. Auch chronische Schmerzzustände können positiv beeinflusst werden.


Nächste Hypnose-Ausbildung 

Freitag - Sonntag:24. bis 26.6.2022 


Lesen sie mehr über Hypnose: Link

Fotoquelle: fotolia



Sonntag, 6. Februar 2022

Wie wir denken, entscheidet ob wir gesund werden!


Placeboeffekt wirkt auch ohne Täuschung!

Die weit verbreitete Vorstellung, dass ein Placebo seine heilende Wirkung nur entfaltet, weil Patienten an den vermeintlichen Wirkstoff des Präparates glauben, ist widerlegt. Selbst wenn Menschen wissen, dass die Pillen keine Wirkstoffe enthalten, setzt der sogenannte Placebo-Effekt ein (!). Eine britische Studie zeigt, dass der sogenannte Placebo-Effekt selbst auch dann eintritt, wenn die Patienten direkt wissen, dass sie nur ein Scheinmedikament erhalten. Eine entsprechende Untersuchung stellte der britische Wissenschaftler Irving Kirsch der Universität Hull bei einem Kolloquium im kanadischen Montréal vor.

Die Wirksamkeit von Scheinmedikamenten
Kirsch untersuchte 80 Frauen mit Darmproblemen. Die Testpersonen mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren litten unter Durchfall oder Verstopfung. Die Patientinnen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt über 21 Tage hinweg Medikamente, die offen als Präparate ohne medizinische Wirkung (also Placebo) bezeichnet wurden. Die andere Gruppe erhielt keine Medikamente, wurde aber genauso medizinisch überwacht. Bei den Patientinnen, die die Placebos erhielten, sanken die Beschwerden um 30 Prozent, bei der anderen Gruppe nur um 15 Prozent. Der Wissenschaftler sieht dies als Anreiz, mit den Patienten ehrlicher umzugehen. Kirsch stellte seine Studie bei einem Kolloquium über Ethik in Montréal vor. Auch die wissentliche Einnahme von Placebo-Pillen lindert Rückenschmerzen um 30 Prozent.

Placebos wirken selbst dann, wenn wir diese Scheinmedikamente wissentlich bekommen. Ihre schmerzlindernde Wirkung scheint demnach nicht von der Erwartungen bzw. der Täuschung der Patienten abzuhängen, wie ein Experiment belegt. In diesem linderten Placebo-Pillen Rückenschmerzen der Teilnehmer um 30 Prozent – obwohl diese wussten, dass sie wirkungslose Zuckerpillen bekamen. Der Placebo-Effekt sorgt dafür, dass selbst Scheinmedikamente eine mess- und spürbare körperliche Wirkung entfalten. Gängiger Lehrmeinung nach spielt für diese Wirkung vor allem die Erwartung des Patienten eine Rolle: Glaubt er, ein wirksames Mittel zu erhalten, dann scheint dies die Selbstheilungskräfte des Körpers zu mobilisieren. Weitere Einflussfaktoren sind die Art der Präsentation und die genetische Veranlagung.

Zweimal täglich ein Placebo
Funktionieren Placebos wirklich nur, wenn die Patienten nicht ahnen, dass sie ein Scheinmedikament bekommen? Um das herauszufinden, führten Ted Kaptchuk von der Harvard University und seine Kollegen eine Studie mit 97 Patienten durch, die unter Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich litten. Alle Patienten nahmen regelmäßig gängige Schmerzmittel gegen die Beschwerden ein.

Im Experiment wurden alle Teilnehmer zunächst 15 Minuten lang über den Placebo-Effekt und seine Wirkung aufgeklärt. In den folgenden drei Wochen nahm ein Teil der Probanden nur die gewohnten Schmerzmittel ein, ein anderer Teil bekam zusätzlich eine Pillendose mit der klar lesbaren Beschriftung "Placebo-Pillen" und sollte zwei solcher Pillen täglich einnehmen - wohl wissend, dass es sich um ein Scheinmedikament handelte.


30% Schmerzlinderung
Die Placebo-Pillen wirkten, obwohl die Teilnehmer genau wussten, dass sie kein wirksames Medikament enthielten. Nach der dreiwöchigen Einnahme berichteten die Probanden der Placebogruppe über eine 30-prozentige Linderung ihrer Rückenschmerzen. Sowohl der Dauerschmerz als auch die Schmerzspitzen waren deutlich schwächer geworden. Auch die Probleme und Behinderungen im Alltag hatten um rund ein Drittel abgenommen. Bei der Vergleichsgruppe ohne Placebo waren die Effekte deutlich geringer: Trotzt regelmäßiger Schmerzmittel-Einnahme sank die mittlere Schmerzintensität bei den Teilnehmern nur um neun Prozent. Besserungen bei der Alltagsbewältigung gab es ihren Berichten nach gar nicht.
IPN-Anm.: Dabei muss man aber auch bedenken, dass die gut informierten (aufgeklärten) Testpersonen wussten dass es einen Placeboeffekt gibt der Schmerzen beseitigen kann. Daher hatten die Testpersonen natürlich auch die Erwartung dass bei ihnen der Placeboeffekt auch schmerzlindernd wirken kann. Sie haben die positive Wirkung somit auch erwartet, vor allem da sie ja das Ritual der regelmäßigen Einnahme befolgten. Daher ist eine Autosuggestion natürlich vorhanden.


Fotoquelle: fotolia/pixabay

Donnerstag, 16. September 2021

Mentale Muster erkennen und auflösen


Mit dem Begriff Biofeedback wird eine Methode beschrieben, bei der Veränderungen von biologischen Vorgängen, die der unmittelbaren Sinneswahrnehmung nicht zugänglich sind, mit Hilfe von biomedizinischen Messgeräten beobachtbar und beeinflussbar gemacht werden.

Biofeedback ist eine Methode, durch die wir die Kontrolle über unseren Körper erlangen können. Biofeedback kann uns helfen, unser "Inneres" zu verstehen und die Prozesse, durch die wir es unter Kontrolle bekommen können, zu erlernen. Dabei spielt das "Wollen" bei der Änderung körperlicher Prozesse durch Biofeedback eine wichtige Rolle. Es handelt sich hier um ein "passives Wollen", mit dem man häufig durch geistige Vorstellung - vermittelt, welche Wirkung man auf den Körper wünscht. Wenn man dem Körper sagt, was er machen soll und es passiv geschehen lässt, kann der Körper oft entsprechend reagieren. Die Einsatzmöglichkeiten von Biofeedback sind vielfältig, das Haupteinsatzgebiet liegt aber im Bereich der Entspannung, des Stressabbaus und der Konzentrationssteigerung.

Biofeedback dient dazu, mittels physiologischer Messungen eine Körperfunktion (wie zum Beispiel Puls, Hautleitwert oder Hirnströme) dem Bewusstsein zugänglich zu machen. Dies geschieht im Allgemeinen durch Messwerte, Töne, Grafiken oder Bilder. Dadurch erlernt der Trainierende Körperparameter unter operante Kontrolle zu bringen. Die Hauptregel im Biofeedback besagt: "Was bewusst gemacht werden kann, kann auch verändert werden." Biofeedback funktioniert auch bei Tieren und ist somit auch unabhängig von möglichen Placebo-Effekten wirksam.

Diese Parameter können erfasst werden:
Atemmuster (Atemfrequenz, Atemamplitude), Blutdruck, Puls (Frequenz, Amplitude und Variabilität), Hauttemperatur, Hautwiderstand, Muskelspannung (Elektromyografie),Gehirnströme wie Gehirnpotenziale. Die technischen Ausführungen reichen von tragbaren kleinen Geräten, die häufig nur einen Parameter erfassen und rückmelden, bis hin zu Mehrkanalgeräten, die mehrere Signale gleichzeitig aufzeichnen.


LINK: Potenzialmessung
LINK: Biofeedbackgeräte 



Fotoquelle: pixabay| fotolia| Eggetsberger.Net