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Freitag, 29. Januar 2016

Zika-Virus breitet sich in Europa aus - Hirnschäden bei Babys möglich

Immer mehr bei uns schon als ausgestorben geltende Krankheiten, darunter auch sehr gefährliche Gechlechtskrankheiten werden neuerdings nach Europa eingeschleppt. Aber auch Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze kommen in unseren Lebensraum, wie z.B. der sogenannte Zika-Virus. Tourismus und Zuwanderung bergen dabei große Gefahren.

Nun auch in Europa – Erster Däne Zika-Virus positiv getestet
Mücken als Überträger!
Eine Person wurde in Dänemark auf den von Mücken übertragenen Zika-Virus positiv getestet, wie dänische Medien berichten. Der Zika-Virus verursacht schwere Missbildungen bei Neugeborenen. Der neue Fall kommt, nachdem in Italien, Spanien, Großbritannien und der Schweiz mehrere Menschen registriert wurden, die mit dem Virus infiziert sind. Ein dänischer Tourist infizierte sich mit dem Virus während einer Reise durch Süd- und Mittelamerika, der Region in der sich Zika gerade massiv ausbreitet, berichten dänische Medien. Der Patient wird nun an der Universitätsklinik in Aarhus, Dänemarks zweitgrößter Stadt, behandelt.

Der Däne kam in die Abteilung für Infektionskrankheiten mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, aber spätere Prüfungen ergaben, dass der Patient mit dem Zika-Virus infiziert war. Dieser Virus ist weltweit auf dem Vormarsch und es sind -wie schon gesagt- bereits mehrere Fälle in Europa aufgetreten. Am Dienstag 26. Jänner 2016 meldete Italien mehrere Fälle des Virus, wobei alle infizierten Menschen vor kurzem aus Lateinamerika und der Karibik zurückgekehrt waren. Darüber hinaus wurden auch zwei Fälle in Spanien, drei in Großbritannien zwei in der Schweiz und ein Fall in Österreich gemeldet.

Zika-Virus auch in Österreich! Tropeninstitut bestätigt! 
Das Zika-Virus ist in Österreich angekommen. Das Tropeninstitut bestätigt, dass sich eine Brasilien-Urlauberin angesteckt hat. ...

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Was machen wir, wenn Antibiotika nicht mehr wirken? (Inklusive unser Tipp!)

Gefährliche Resistenzen entstehen!
Antibiotika haben schon viele Menschenleben gerettet. Doch nun tauchen zunehmend Problem auf. Ein Grund:  Bakterien entwickeln Resistenzen. Die Keime können durch Antibiotika nicht mehr wirksam bekämpft werden. Denn ein spezielles Gen macht das bisher rettende Antibiotikum unwirksam.

Wenn Bakterien gegen Antibiotika resistent werden - was dann?
Etwa 6000 Menschen sterben nach vorsichtigen Schätzungen jedes Jahr alleine in Deutschland an Infektionen mit multiresistenten Keimen, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt. Wenn sich die mutierten Erreger weiterhin derart ausbreiten, könnten weltweit bereits 2050 ähnlich viele Menschen an ihnen sterben wie an Krebs, warnte eine Forscherin der Umweltmedizin der Berliner Charité im Juni 2015. Dass solche Schätzungen keine Übertreibungen sind, haben nun Wissenschaftler aus China gezeigt. Sie entdeckten ein besonders leicht übertragbares Gen, das Krankheitserreger immun gegen hochwirksame Antibiotika werden lässt. ...

Einige Wissenschaftler warnen: Wir stehen vor einen "Rückfall in das Vor-Penicillin-Zeitalter"!
Das Gen namens MCR-1 trägt an dem akuten, höchst gefährlichen Problem schuld. Durch das MCR1 Gen werden Bakterienstämme nicht nur gegen ein bestimmtes Antibiotika resistent, sondern gleich gegen eine ganze Antibiotika-Familie und das ist die extreme Gefahrensitutaion in der wir uns befinden. Die Bakterien werden durch das Gen nun auch gegen die sogenannten Polymyxine (spezielle Notfall-Antibiotika) resistent. Die Polymyxine werden bei Patienten mit multiresistenten Keimen erst als letzter Ausweg eingesetzt. ... 

Samstag, 14. November 2015

141 Babys in Brasilien mit zu kleinem Kopf und somit zu wenig Platzt für ein normales Gehirn geboren

Im nordöstlichen Bundesstaat Pernambuco in Brasilien wurden alleine heuer 141 Neugeborene mit Verdacht auf Mikrozephalie gemeldet. Die Schädel dieser Kinder sind sehr klein, was eine richtige Entwicklung des Gehirns verhindern kann. Die Ursache für die Häufung der Fälle ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums noch unklar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde informiert.

Bisher seien jährlich landesweit durchschnittlich etwa zehn Mikrozephalie-Fälle registriert worden, wie das Ministerium am Mittwoch weiter mitteilte. Die relativ seltene Fehlbildung - statistisch gesehen kommen auf 1000 Geburten rund 1,6 Mikrozephalie-Fälle -geht für Betroffene mit einer geistigen Behinderung einher, weil sich das Gehirn nicht richtig entwickeln kann. ...

Dienstag, 26. August 2014

Wer hätte das gedacht? "Landluft" kann sehr gesundheitsschädlich sein

Passend zur Jahreszeit, jetzt wo überall gedüngt wird!
Lange galten Stadtluft, Autos und Industrie als größte Feinstaubproduzenten. Eine neue Studie der ÖAW hat nun eine neue Gefahrenquelle identifiziert: die Landwirtschaft. Gase, die von Gülledünger abgesondert werden, verbinden sich in der Luft mit anderen Schadstoffen zu langlebigen Feinstoffpartikeln und belasten vor allem die Luftqualität in den Städten.

Bis zu 100 Prozent - so weit übersteigt die Feinstaubkonzentration den von der WHO vorgeschlagenen Jahresgrenzwert derzeit in Österreich. Die Feinstaubproblematik in österreichischen Großstädten ist bekannt, eine neue Studie der Kommission "Klima und Luftqualität" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) identifizierte nun jedoch neue Quellen für die Luftverschmutzung in Städten: die industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung.

Mehr als ein Drittel aus der Landwirtschaft
Eine Messserie in Wien, Graz und Linz hat gezeigt, dass nur 25 Prozent der Gesamtkonzentration des Feinstaubs in diesen Städten vom Verkehr ausgehen. Weitere 25 Prozent entstehen durch das Heizen mit Holzöfen. Der größte Teil, 30 bis 40 Prozent der Staubpartikel, bilden sich erst in der Atmosphäre und zwar in Kombination mit anderen Schadstoffen. "Das sind Gase, Schwefel und Stickoxide, aus Verbrennungsprozessen", erläutert Markus Amann vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Laxenburg und Mitglied der Kommission. "Wenn diese Gase auf Ammoniak aus der Landwirtschaft treffen, dann bilden sich in der Luft sehr langlebige Feinstaubpartikel".

Wegen der Massentierhaltung und industriellen Landwirtschaft gibt es riesige Güllelager, die Ammoniak frei setzen. Diesen chemischen Prozess zu unterbinden, wäre mit wenig Aufwand möglich, erläutert Markus Amann: "Man müsste die Güllelagerplätze einfach nur abdecken. Das ist weder aufwändig noch teuer. Es wird zum Teil bereits gemacht in Österreich, allerdings nicht flächendeckend". Ein weiteres Problem stellt die Gülleausbringung dar (nicht nur der Geruch ist dabei gewöhnungsbedürftig!). Der Dünger sollte nicht mit dem Traktor in hohem Bogen über das Feld gespritzt werden, sondern bodennah aufgebracht oder in den Boden injiziert werden.

Gefahr aus dem Dünger
Im Bereich des Heizens empfiehlt die Kommission "Klima und Luftqualität" der ÖAW einen Umstieg von Holz- oder Hackschnitzelheizungen auf "Pellets". Wenn Holzpellets zum Heizen verwendet werden, entsteht um 90 Prozent weniger Feinstaub. Neue Biomasse-Zentralheizungsanlagen, etwa in Einfamilienhäusern, sollten deswegen unbedingt mit Pelletssystemen ausgestattet werden, betont Markus Amann.

Reaktion der Landwirtschaftskammer
Regelungen für Massentierhaltung bzw. Landwirtschaft und das Heizen mit Brennholz wären dringend notwendig, fordert die Kommission der ÖAW.  Die steirische Landwirtschaftskammer hat bereits auf die Ergebnisse der ÖAW-Studie reagiert: Die Verantwortlichen halten die Daten in Bezug auf den Ammoniakausstoß in der Landwirtschaft für eine Fehlinterpretation. Die Steirische Landwirtschaftskammer bezieht sich in ihrer Argumentation auf Ergebnisse des Forschungsinstituts Agroscope, das zum Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft gehört. Demnach würde eine Ammoniakreduktion die Feinstaubbildung nicht in großen Ausmaß verringern.

Die EU-weite Regelungen
Regelungen für Holzheizungen und die Gülleausbringung in der Landwirtschaft werden für Österreich derzeit noch auf EU-Ebene verhandelt, genauso wie individuelle Vorgaben für die anderen europäischen Staaten. Von solchen europaweiten Regelungen würde Österreich auch indirekt profitieren: Die Emissionen in unseren östlichen Nachbarländern würden sich ebenfalls stark reduzieren. Damit würde sich die Luftqualität in Österreich auch nachhaltig verbessern. Die Kommission für "Klima und Luftqualität" kommt zu dem Schluss, dass die Feinstaubbelastung mit neuen Regulierungen für Holzheizungen und Landwirtschaft dauerhaft halbiert werden könnte.
LINK: http://www.oeaw.ac.at/
Bildquelle: Fotolia

Samstag, 3. Mai 2014

Erster MERS-Fall in den USA

Das tödliche Coronavirus MERS ist erstmals in den USA nachgewiesen worden. Es handle sich dabei um einen Patienten im US-Bundesstaat Indiana, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC gestern mit.

MERS-Virus ©
Der Patient sei vor rund einer Woche von Saudi-Arabien aus über Großbritannien in die USA eingereist und habe sich kurz darauf mit Symptomen wie Fieber, Kurzatmigkeit und Husten in ein Krankenhaus begeben. Er sei isoliert, sein Zustand stabil.

MERS-Virus von Kamel auf Mensch übertragbar
Das Virus kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Etwa jeder dritte Patient stirbt daran. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit September 2012 insgesamt 93 Todesfälle registriert, die meisten davon in Saudi-Arabien.

Über Infektionswege ders MERS-Virus weiß man noch wenig. Wiener Forscher berichten nun, dass die Viren von Menschen und Dromedaren aus derselben Region fast identisch sind. Das spreche für eine Übertragung von Kamelen auf Menschen. ...
>>> ... Mehr dazu in science.ORF.at

Mittwoch, 12. Juni 2013

Risiken der Frischzellentherapie, was gestern noch als verjüngend galt

Frischzellentherapie eine falsche Anti-Aging Therapiemethode
Die Frischzellentherapie (syn. Zellular-Therapie oder Organo-Therapie) ist ein äußerst umstrittenes komplementärmedizinisches Verfahren zur Steigerung der körpereigenen Immunabwehr und teilweise auch im Rahmen von Anti-Aging-Therapien.

Die  Frischzellentherapie  wurde 1931 von dem Genfer Arzt und Sanatoriumsdirektor Paul Niehans (1882–1971) eingeführt. In den letzten Jahren hat diese Methode stark an Bedeutung verloren und wird als medizinisch bedenklich, bis schädlich eingestuft. Ein positiver Effekt konnte niemals wirklich nachgewiesen werden.

Bei dieser Form von "Therapie" wird eine Zellaufschwemmung (Suspension) von fetalen (also ungeborenen) oder juvenilen (jungen) Kälbern oder Lämmern injiziert, also Substanzen, die aus Tierföten gewonnen werden. Varianten sind Suspensionen von getrockneten oder tiefgefrorenen Extrakten. (Siehe PDF dazu.)

BSE, Tollwut und starke allergische Reaktionen könnten übertragen werden!
Mediziner und Forscher bezeichnen die verwendeten Präparate als ein äußerst gefährliches Risikomaterial, bei dem die direkte Gefahr bestehe, dass Krankheiten eines Tieres auf den Menschen übertragen werden, zum Beispiel BSE oder Tollwut.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab nicht ohne driftigen Grund eine entsprechende Warnung heraus. 
Weitere Risiken sind allergische Reaktionen bis hin zum Kreislaufschock und Autoimmunerkrankungen.[1]
Bis in die 1980er Jahre war diese Form der "Anti-Aging Therapie" in Europa relativ weit verbreitet; in Deutschland ließen sich damals auch Prominente wie Bundeskanzler Konrad Adenauer, Nationalfußballtrainer Helmut Schön, Fritz Walter oder der Schauspieler Willy Millowitsch behandeln.

Die Methode wurde und wird gegen chronische Erkrankungen aller Art, gegen Altersbeschwerden und gegen Krebs angeboten.
Im Jahr 2000 boten in Deutschland rund zehn Sanatorien diese Therapie an. Eine einwöchige Kur kostete damals bis zu 10.000 Mark. Die erhoffte Wirkung: Die jungen Zellen sollen im menschlichen Körper alte Zellen ersetzen und quasi Reparaturarbeiten übernehmen.

Nach einigen Todesfällen, die mit der Frischzellentherapie in Verbindung gebracht wurden...
Nach einigen Todesfällen, die mit der Frischzellentherapie in Verbindung gebracht wurden, wurden die Herstellung und der Verkauf von Frischzellen in Deutschland 1997 durch den damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer verboten, mit der Begründung, die Wirksamkeit der Präparate sei nicht nachgewiesen (!), ihre Anwendung sei bedenklich (!); es handele sich um Arzneimittel. Das Bundesverfassungsgericht hob das Verbot im Jahr 2000 auf mit der Begründung, der Umgang mit Frischzellen, die direkt in den jeweiligen Kliniken hergestellt und dort injiziert würden, stelle kein „Inverkehrbringen“ dar und sei daher nicht durch das Arzneimittelgesetz zu regeln LINK. Es sei nicht der Bund zuständig, sondern als Teil einer Therapie bzw. Kur unterläge die Verabreichung von Frischzellen der Überwachung durch die Länder. Zu möglichen gesundheitlichen Risiken äußerten sich die Richter nicht (können sie ja auch nicht, dazu fehlt ihnen die Qualifikation).
Heute hat die Frischzellentherapie nur noch wenig Bedeutung innerhalb der Alternativmedizin. Und wir raten natürlich zur Vorsicht.

Heute, kein Ende in Sicht: Manche Frischzellentherapie-Zentren glauben, die bestehenden Risiken dadurch zu minimieren indem sie die zur Behandlung notwendigen Zellen nur durch die ausschließliche Verwendung von der eigenen Schafherde gewonnenen Zellen einsetzen (ist das wirklich sicherer, warum?). Natürlich wird dann die komplette Behandlung durch Ärzte durchgeführt. Da muss wohl jeder für sich entscheiden ob das Sinn macht, ob das wirklich das Geld wert ist, ob die mögliche Gefahr durch eine eigene Herde gebannt wird.

Injektion von Frischzellen kann zum Tode führen
http://www.welt.de/print-welt/article640909/Injektion-von-Frischzellen-kann-zum-Tode-fuehren.html
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[1] Hinweis: Frischzellentherapie / Zellulartherapie
Eine Frischzellentherapie birgt auch einige erhebliche Risiken. Das Zellmaterial für die Frischzellentherapie kann vor der Injektion nicht gründlich überprüft werden, so dass möglicherweise Krankheitskeime vom Tier auf den Menschen über das Präparat übertragen werden können, darunter auch BSE. Aus diesem Grund war die Frischzellentherapie sogar einige Jahte lang in Deutschland verboten, das Verbot ist jedoch inzwischen wieder aufgehoben worden. Es können bei einer Frischzellentherapie allergische Reaktionen in allen Variationen auftreten, bis hin zum Kreislaufschock. Weiterhin kann es zu Autoimmunkrankheiten kommen, also zu verschiedenen Krankheiten, bei denen das Abwehrsystem körpereigene Zellen zerstört.

Quellen: WHO, Wikipedia, Die Welt, deutsches Bundesgesundheitsministerium, u.a.

Mittwoch, 29. Mai 2013

WHO sieht im Coronavirus eine globale Gefahr

Kurz notiert
Die Sterberate ist derzeit beängstigend hoch: Von 44 Menschen, die sich mit dem neuen Coronavirus infiziert haben, sind 22 gestorben. Kein anderer Erreger bereitet der WHO derzeit mehr Sorgen.

Coronavirus (C) Fotolia
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in dem neuen Coronavirus eine "globale Bedrohung". Unter allen Gesundheitsproblemen mache ihr dieser Erreger "derzeit die größten Sorgen", erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Genf. "Das neue Coronavirus ist eine Gefahr für die ganze Welt."

Das Coronavirus ähnelt dem Sars-Virus. Die wissenschaftliche Abkürzung für das Virus lautet NCoV. Es kann grippeähnliche Symptome, lebensgefährliche Entzündungen der Atemwege auslösen und zu Nierenversagen führen. Besonders gefährlich ist laut WHO die Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Erregers. (Anm.: Wie gefährlich der Coronavirus ist, ist derzeit nicht leicht zu beurteilen.)

Die Lungenkrankheit Sars tötete 2002 und 2003 Hunderte Menschen. 
Die Verwandtschaft der Viren ist laut WHO "besorgniserregend"...
>>> LESEN SIE WEITER ... http://www.welt.de/gesundheit/article116584260/WHO-sieht-im-Coronavirus-eine-globale-Gefahr.html
Quelle: Die Welt
Bildquelle: Fotolia

Dienstag, 5. März 2013

Placebos und Nocebos werden in ihrer Wirkung oft unterschätzt

Ärzte sollten für den Pacebo- und Noceboeffekt mehr Bewusstsein entwickeln, so Experte Dr. Kress.
Wenn eine Pille, die keinen Wirkstoff im eigentlichen Sinn enthält, doch eine Wirkung entfaltet, spricht man vom Placebo-Effekt. "Die oft verwendete deutsche Übersetzung Scheinmedikament wird dem Phänomen allerdings nicht gerecht", betonte Hans-Georg Kress,  Vorstand der Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie am AKH Wien beim 17. Internationalen Schmerzsymposium.

Aktuelle Forschungsergebnisse mit bildgebenden Verfahren zeigen, dass die Placebo-Wirkung viel mehr umfasst als bloße Einbildung und nicht nur psychologisch zu erklären ist. Auch macht sie einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der Wirksamkeit jedes Verums, also jedes "echten" Medikaments aus.

Untersuchungen bei Schmerzen zeigten, dass das Placebo nicht nur dafür sorgt, dass Schmerz nicht mehr wahrgenommen wird, sondern dass in der Peripherie erst gar kein Schmerzsignal entsteht. Hirnforscher kennen dieses Phänomen als "Top-Down-Hemmung", deren Mechanismen aber noch nicht restlos bekannt sind. "Sicher sind jedoch endogene Opioide und deren Rezeptoren maßgeblich an der Wirkung beteiligt", sagt Kress.

Nocebo - Entscheidend ist der Faktor Angst
All das gilt auch für das Gegenteil des Placebo, das Nocebo (lateinisch: "Ich werde schaden"). In Studien gelang es, bei gesunden Probanden die schmerzstillende Wirkung des starken Opioids Remifentanil vollkommen aufzuheben, indem man der Versuchsperson sagte, dass ihre Schmerzempfindlichkeit wegen der Injektion kurz verstärkt wäre. Der entscheidende Faktor dabei ist Angst.

Mittels Brain-Imaging wurden die beteiligten Gehirnregionen identifiziert und der Neurotransmitter Cholecystokinin als Vermittler zwischen Schmerz und Angst überführt. An neuen Medikamenten, die an dieser Verbindung ansetzen, wird bereits gearbeitet. Problematisch, weil angsterzeugend, können aus dieser Perspektive auch die gesetzlich vorgeschriebenen Beipacktexte mit langen Listen sehr seltener, aber schwerwiegender Nebenwirkungen sein.

"Die Sache wird noch dadurch kompliziert, dass offenbar Erfahrungen mit Medikamenten aus der Erinnerung unbewusst bei weiteren Therapieversuchen einen Placebo- oder Nocebo-Effekt ausüben können", so Kress. In der Praxis bedeutet das, dass ein Patient, der einmal auf ein Schmerz-Medikament nicht angesprochen hat, auch bei weiteren Medikamenten schlechtere Chancen auf einen Behandlungserfolg zeigen wird.

Hintergrund: So ergab eine Studie mit gesunden Probanden, dass jene, die schlechte Erfahrungen mit einer vermeintlich schmerzlindernden Salbe gemacht hatten, einen Tag später auch auf ein echtes und wirksames Schmerzpflaster in klinisch relevantem Maß schlechter ansprachen. Wenn Patienten oft wochenlang unter wirkungslosen Arzneitherapien leiden, bevor eine Umstellung erfolgt, hat dieses Erlebnis deutliche Auswirkungen auf die weitere Prognose. Dieser "Mitnahmeeffekt" müsse auch in der Praxis bedacht werden.

Wenn eine negative Erwartungshaltung den Noceboeffekt auslöst
"Eine wichtige Rolle spielt hier die induzierte negative Erwartung: Wenn ein Mittel einmal nicht gewirkt hat, ist auch die Wirkung des nächsten eingeschränkt", so Kress. Angesichts dieser Erkenntnis müsse man sich die Frage stellen, ob der Rat vieler medizinischen Empfehlungen, die Therapie immer mit dem schwächsten Medikament zu beginnen, auch tatsächlich immer sinnvoll ist. Das betrifft nicht zuletzt das WHO-Stufenschema der Schmerzbehandlung, das einen Einstieg in die Therapie mit relativ schwachen Analgetika vorsieht.

All das hat natürlich auch bedeutsame Auswirkungen auf die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Heute geht man davon aus, dass die kontextspezifische Erwartungshaltung mindestens 30 Prozent allen ärztlichen Erfolges ausmacht. Daher verwundert es nicht, dass Aussagen wie "Das wird jetzt wehtun" jede ärztliche Handlung mit einem deutlichen Nocebo-Effekt versehen. Kress: "Die gewählten Formulierungen, die Art der Aufklärung – das alles wirkt sich auf den Erfolg einer Intervention aus. Hier muss bei vielen Ärzten erst das entsprechende Bewusstsein dafür geschaffen werden".
Quelle: Zeitung, D E R  S T A N D A R D /  Gesundheit, Dr. Kress vom AKH Wien

Dienstag, 14. August 2012

6 Raucher-Mythen

Nikotin aus Rauchwaren ist eine der am schnellsten süchtig machenden Substanzen. Wir zeigen die 6 größten Lügen rund ums Rauchen auf. Vielleicht motivieren wir Sie mit diesem Beitrag, mit der gefährlichen Sucht Schluss zu machen.

1. Lungenkrebs kriegen genau so viele Nichtraucher wie Raucher
Falsch! 95 Prozent der Menschen, die wegen Lungenkrebs operiert werden, sind Raucher.

2. Kaum ein Raucher stirbt an den Folgen des Rauchens
Falsch! Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Im Zigarettenrauch befinden sich 40 zweifelsfrei krebserregende Substanzen sowie toxische Gase. Die Hälfte aller regelmäßig Rauchenden stirbt frühzeitig. 22% sterben an Lungenkrebs, 12% an weiteren Krebsarten, 47% gehen an Herz-Kreislauf-Krankheiten zugrunde, und die letzten 17% sterben an der Erkrankung der Atemwege.

3. Light-Zigaretten schaden erheblich weniger
Falsch! Light-Zigaretten stellen keine gesündere Alternative dar, denn jeder Raucher passt die Inhalationsmenge und -stärke seinem individuellen Bedürfnis nach Nikotin an. Daher nimmt er auch bei leichten Zigaretten genau so viele krebserregende Stoffe auf, wie bei kräftigen Zigaretten.

4. Vom Rauchen kommt man einfach los
Falsch! Eine Mehrheit der Raucherinnen und Raucher in Österreich/Deutschland/Schweiz möchte von ihrer Sucht loskommen. Tatsächlich schafft es nur einer von 20. Das verwundert nicht im Geringsten. Nikotin ist zwar nicht krebserregend, aber macht so süchtig wie «harte» Drogen. Deshalb wird Tabakabhängigkeit von der WHO als Krankheit anerkannt. Dass Nikotin schwer süchtig macht, darf als Hauptgrund für Tabakkonsum angesehen werden.

5. Nur das Nikotin in der Zigarette macht süchtig
Falsch! Forscher des Zigarettenkonzerns Philip Morris haben bereits vor elf Jahren eine Substanz im Zigarettenrauch entdeckt, die ebenso süchtig macht wie Nikotin. Dieses Acetaldehyd soll beim Verbrennen von Zucker und anderen Bestandteilen des Tabakblattes entstehen. Nikotin und Acetaldehyd zusammen seien ein doppelt so starker Suchterreger wie Nikotin allein.

6. Rauchen während der Schwangerschaft ist für Mutter und Baby ungefährlich! 
Falsch! Das ungeborene Kinder von rauchenden Müttern ist hoch gefärdet. Deren Geburtsgewicht liegt im durchschnittlich 200 Gramm tiefer als das von Kindern nichtrauchender Mütter. Zudem kann die psychische Entwicklung des Kindes beeinträchtigt werden und die Gefahr von Kindstod liegt fünfmal höher.
Quelle: WHO/H E U T E/u.a.
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TIPP: http://www.hamaru.at/www.hamaru.at/Raucherentwohnung.html