Montag, 16. Mai 2022

Krebs durch alltäglichen Chemie-Cocktail


Was haben Plastikflaschen, Desinfektionsmittel oder Pommes Frites gemeinsam? 
Nichts Gutes, wie eine internationale Krebsstudie feststellt. Diese alltäglichen Produkte enthalten gefährliche chemische Stoffe, die auf die Zellen unseres Körpers einwirken. Jeder für sich ist in kleinen Dosen eher harmlos, aber in Kombination könnten sie ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen. Da diese Stoffe im Körper gespeichert werden, kommt es automatisch zu einer Kombination der Giftstoffe.

Internationales Forscherteam hat 85 chemische Stoffe untersucht
Mit den 50 chemischen Stoffen, die das internationale Forscherteam untersucht hat, kommen die meisten Menschen beinahe täglich in Kontakt. Sie werden als Weichmacher in der Plastikproduktion eingesetzt, als Desinfektions- und Pflanzenschutzmittel, sie befinden sich in Kosmetika oder entstehen, wenn Gemüse frittiert wird. Sie haben komplizierte Namen wie Acrylamid, Bisphenol A  und Triclosan  und bekanntere, wie Blei, Aluminium, Fluoride oder Quecksilber.  


174 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 28 Ländern haben für diese umfassende Erhebung zusammengearbeitet. Sie haben dafür Einzelstudien zu 85 chemischen Stoffen ausgewertet, mit denen die Menschen in der Umwelt bzw. im Alltag in Kontakt kommen.

Dabei haben 50 Stoffe eine negative, zellverändernde Wirkung gezeigt, sagt Dr. Hemad Yasaei, Krebsforscher von der Brunel University in London: "Alle diese Chemikalien sind für den Markt zugelassen (!) und zwar in ganz spezifischen Dosen. 

In dieser kleinen Menge sind diese Stoffe an sich nicht direkt krebsauslösend. Aber was passiert, wenn sich kleine Mengen der verschiedenen Stoffe im Körper ansammeln?" Viele dieser Stoffe speichern sich auch über Jahre im Organismus ab und bleiben so gefährlich. Die Wissenschaftler konnten in ihrer Überblicksstudie zeigen, dass die untersuchten Chemikalien jeweils bestimmte Teile einer Zelle schädigen können. 
"Wir wissen, dass die Krebsentstehung ein mehrstufiger Prozess ist. Aber wir wissen auch, dass schon eine defekte Zelle zu einem Tumor führen kann", erläutert der Biochemiker Dr. Andrew Ward von der englischen Universität Bath, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. Die Hypothese des Forscherteams ist, dass die untersuchten Chemikalien gemeinsam einen wesentlich größeren Schaden anrichten als alleine. Als "Cocktail" könnten diese Stoffe dazu führen, dass aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle wird.

In Kombination tödlich gefährlich
Einer der untersuchten Stoffe waren beispielsweise Polybromierte Diphenylether (PBDE). Sie werden als Flammschutzmittel in Textilien und Kunststoffen eingesetzt. Eine Studie der Winthrop University zeigte schon 2012, dass PBDE bereits im weiblichen Uterus entzündliche Prozesse in den Zellen ankurbelt. Chlorothalonil - ein Fungizid, das Holz vor Pilzen und Algen schützen soll und auch im Gemüseanbau zum Einsatz kommt (!) - kann dazu führen, dass beschädigte, zur Entartung neigende Zellen nicht rechtzeitig absterben. Cadmium wiederum unterstützt schnelles Zellwachstum. Und Acrylamid, das entsteht, wenn stärkehaltige Lebensmittel stark erhitzt werden - wie das bei Pommes Frites, oder manchen Kekssorten etc. der Fall ist - sorgt dafür, dass die genetischen Reparaturmechanismen der Zelle geschwächt werden. "Es gibt ungefähr zehn Faktoren, die zur Krebsentstehung führen. Und die 50 Stoffe, die wir herausgearbeitet haben, begünstigen jeweils mindestens einen dieser Faktoren", stellt Andrew Ward in diesem Zusammenhang fest. Für ihn ist sicher, dass von dem alltäglichen Chemiecocktail ein Gesundheitsrisiko ausgeht. "Wie hoch es genau ist, können wir allerdings noch nicht sagen".


Jeder fünfte Krebsfall ist auf Belastung durch Umweltgifte zurückzuführen!
Eine Meinung, der sich Hemad Yasaei von der Brunel University anschließt: "Wir kommen im Lauf unseres Lebens nicht nur mit einzelnen Stoffen in Kontakt, sondern immer mit einer Mischung von vielen". Auch wenn die Menschen im Alltag nur kleinen Dosen der einzelnen Stoffe ausgesetzt sind, sei davon auszugehen, dass diese Chemikalien gemeinsam einen ernsthaften Schaden anrichten können. "Bereits jetzt geht die WHO davon aus, dass einer von fünf Krebsfällen weltweit auf Umweltgifte zurückzuführen ist. Diesen Zusammenhang müssen wir weiter untersuchen", sagt der Krebsforscher Yasaei weiter.

Strengere, kritische Zulassungsverfahren sind notwendig!
Wie riskant dieser immer umfangreicher werdende Chemiecocktail auf die Dauer für uns Menschen aber auch für die Umwelt (z.B. die Bienen)  ist, soll nun besser erforscht werden.

Die Wissenschaftler richten sich mit einem Appell an die Öffentlichkeit: 
Die Standards, mit denen diese chemischen Stoffe bewertet werden, bevor sie auf den Markt kommen, müssen in jedem Fall überdacht werden, fordert Hemad Yasaei: "Wir hoffen, dass unsere Studie ein Anstoß für Krebsforscher weltweit ist, sich über dieses Thema auszutauschen. Und wir hoffen, dass diese Forschungsergebnisse Anlass sind, Zulassungsverfahren für solche chemischen Stoffe zu überdenken."

Quelle: Assessing the carcinogenic potential of low-dose exposures to chemical mixtures in the environment (Carcinogenesis) und O R F Wissenschaft
Link: http://carcin.oxfordjournals.org/content/36/Suppl_1/S254.full.pdf+html
Volltext der Studie (PDF) gratis: Downloadlink 
Bildquelle:pixabay

Sonntag, 15. Mai 2022

Deos sind ein Füllhorn an Giften


Deos werden unter die Achselhöhle gesprüht oder gerollt, um den Schweiß zu neutralisieren und geruchsunfähig zu machen. Viele Deos sind "Krankmacher", die besonders die Lymphzentren belasten und zu Schäden des Immunsystems, der Drüsen, des Knochen- und Bindegewebssystems, sowie aller anderen Organe führen können. Deos wischt man nach dem Auftragen nicht weg, sondern belässt sie stundenlang am Körper. Die vorhandenen Gifte in den Deodorants verschwinden nicht irgendwie, sondern sie lagern sich im Körper in den Lymphknoten der Achseln ab. Dadurch entsteht eine akute Gefahr, besonders in diesen Bereichen zu erkranken.

Die Achselhöhle wirkt hierbei wie ein Brutkasten. Sie ist warm, die Poren sind offen und die aufgetragenen Chemikalien können direkt in den Körper eindringen. Bei Benutzung von Deos im Zeitraum von einem Jahr zeigten sich Reaktionen in der Blutsenkung, die aber oftmals schon nach wenigen Monaten beobachtet werden kann.

In der Achselhöhle ist ein Hauptlymphzentrum und von hier aus durchziehen die Lymphbahnen wie ein dichtes Gefäßnetz den Körper. "Explosionsartig" gelangen die Schadstoffe von den Achselhöhlen aus über die Lymphbahnen in alle Bereiche des Körpers. Da Deos regelmäßig benutzt werden, lagern sich die darin enthaltenen Schadstoffe in allen Geweben ab. Dadurch können schwere Organschäden entstehen und allergische Reaktionen ausgelöst werden.


Achten Sie bei der Auswahl Ihres Deo auf natürliche Produkte, die kein Aluminium enthalten. 
Zum Beispiel das Natur Deo aus dem Bio-Vit Shop: LINK


Bildquelle: fotolia

Samstag, 14. Mai 2022

Wie nutzen Menschen ihre beiden Gehirnhälften?

Hirndominanz - gibt es sie und ist Hirndominanz wissenschaftlich belegbar?
Der Begriff „Dominant“ wird in der geschriebenen als auch in der gesprochenen Sprache häufig verwendet. Das Wort wird abgeleitet von dem lateinischen Begriff „dominans“, was übersetzt „herrschen“ bedeutet. Dementsprechend heißt „dominant“, wenn ausgedrückt werden soll, dass jemand tonangebend, überlegen oder bestimmend ist. In vielen Fällen heißt „dominant“ aber auch „vorherrschend“. In diesem Zusammenhang wird das Wort „dominant“ auch für Gehirnbereiche eingesetzt. Es soll darüber Auskunft geben, welche Bereich gegenüber anderen stärker aktiviert bzw. dominant sind.

Die Sprache als Erklärungsmodel:
Im Großen und Ganzen benützen wir unser Gehirn beidseitig, wie auch mehr oder weniger abwechselnd. Messtechnisch (durch verschiedene tomographische Untersuchungen und Hirnpotenzialmessungen) konnte man belegen, dass je nach Aufgabenstellung zweifelsfrei bestimmte Hirnbereiche (Hirnmodule) stärker oder schwächer benützt werden. Wobei Bereiche der linken Hirnhälfte ganz besonders dann aktiv werden, wenn es sich um sprachliche Äußerungen handelt. Dazu muss man wissen, dass sich unsere Sprachfähigkeit hauptsächlich in zwei Hirnbereichen zeigt. Das Broca-Areal, und das Wernicke-Zentrum sind die beiden Hirnmodule, denen eine besondere Funktion bei der Sprachverarbeitung und Sprachproduktion zukommt. Mit neuen funktionellen Bildgebungsverfahren wie PET und fMRT kann man Bilder erzeugen, die Gebiete und deren Aktivierungszustand im lebenden Gehirn zeigen.

Die beiden Hirnhälften
Mit diesen neuen bildgebenden Verfahren hat die Erforschung der Hirngebiete der Sprachverarbeitung eine radikale Wende erfahren. Mittlerweile ist bekannt, dass eine ganze Reihe relativ breit verteilter Areale an der Sprachverarbeitung beteiligt sind. In neueren Forschungsarbeiten werden auch subkortikale, also unterhalb der Großhirnrinde im Kerngebiet liegende Gebiete wie Putamen und Nucleus caudatus, sowie prämotorischen (BA 6) Regionen miteinbezogen. Ganz allgemein wird gegenwärtig davon ausgegangen, dass neben den primären und sekundären auditorischen Verarbeitungsarealen mehrere Strukturen der Großhirnrinde eine wesentliche Rolle bei der Sprachverarbeitung spielen. 

Linke - rechte Hirnhälfte beim Sprechen und Zuhören
Dabei sind bei Rechtshändern hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) die Areale der linken (Stand 2013) Großhirnhemisphäre involviert, wobei bilaterale Aktivierungen gerade im Bereich syntaktischer Verarbeitung nicht selten sind. Es wird gegenwärtig angenommen, dass die rechte Hemisphäre eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von suprasegmentalen akustischen Merkmalen wie Prosodie (=lautlichen Eigenschaften der Sprache) spielt.

Die meisten Sprachverarbeitungsareale bilden sich im zweiten Lebensjahr in der linken Hirn-Hemisphäre aus. Auch in der rechten Hirnhälfte finden wir je ein Broca-Areal und ein Wernicke-Zentrum. Doch in der rechten Hirnhälfte ist das Wernicke-Zentrum nicht wirklich aktiv. Das Wernicke-Areal kommt nur in der dominanten Hirnhemisphäre vor (das heißt, in der Hirnhälfte, in welcher die Sprache sowohl motorisch, als auch sensorisch verarbeitet wird). Diese ist bei Rechtshändern normalerweise links lokalisiert und kann sich bei Linkshändern wahlweise links oder rechts befinden. Bei 98 Prozent der Rechtshänder ist die linke Hemisphäre sprachlich dominant, bei der Mehrzahl der Linkshänder ebenso. Im Wernicke-Zentrum finden die entscheidenden Prozesse für das Sprachverständnis statt. Der komplette oder teilweise Ausfall der Wernicke-Region führt zur Störungen des Sprachverständnisses, die mit dem Grad der Schädigung korrelieren. Das Wernicke Zentrum ist nicht nur für das Verstehen von Gehörtem (mündliche Kommunikation), sondern auch für die schriftliche Kommunikation unverzichtbar. Ebenso bedient sich der größte Teil unseres Denkens des sprachlichen Instrumentariums als Basis. So haben Personen, deren Wernicke Areal geschädigt ist, meistens auch tief greifende Beeinträchtigungen der Persönlichkeit.

Das Broca-Areal ist eine Region der Großhirnrinde, welche sich in der Pars triangularis des Gyrus frontalis inferior - meist in der linken Hemisphäre des Gehirns (im vorderen Schläfenbereich)- befindet. Das Broca-Areal steht über den Fasciculus arcuatus (=speziellen  Nervenfasern) mit dem Wernicke-Areal in Verbindung. Eine Schädigung des Gehirns im Broca-Areal führt zu einer erworbenen Sprachstörung, bei der das Sprachverständnis aber noch weitgehend intakt bleibt. Dem Betroffenen ist es jedoch (fast) unmöglich, selbst zu sprechen.

Alleine aus der Sicht der Sprache, der Spracherkennung, der schriftlichen Kommunikation aber auch aus Sicht des sprachlichen Denkens zeigt sich, dass es eine räumliche Trennung zwischen bestimmten Hirnfunktionen gibt. Sprachlich wird somit zweifelsfrei die linke Hirnhälfte bevorzugt.

Wenn wir von einer dominanten Informationsverarbeitung, einer dominanten Aktivität einer Hirnhälfte oder eines oder mehreren Hirnmodulen sprechen, heißt das natürlich, dass außerdem noch weitere Hirnmodule  - ja das ganze Gehirn an sich - an der Aktivität beteiligt sind.
Doch es geht um eine Dominanz bzw. um stärkere Aktivitäten in den Hirnhälften, in bestimmten Hirnbereichen, in bestimmten Nervenzellen und neuronalen Netzen.
Es ist natürlich klar, dass z.B. beim Sprechen auch in den motorischen und sensorischen Hirnarealen, die für die notwendige Muskeltätigkeit (Ent- und Anspannung der Stimmbänder, richtige Atemtätigkeit, Bewegung der Lippen, etc.) jeweils zuständig sind, eine erhöhte Aktivität messbar sind. Darüber hinaus werden gerade beim Sprechen, Lesen, Schreiben und Zuhören auch Hirnmodule und Hirnbereiche aktiv, die mit einer emotionalen Verarbeitung verbunden sind. Hormone werden je nachdem aktiver und weniger aktiv und es verändert sich unsere Körperhaltung, Muskelspannung, Atmung, Hautleitwert, Herzschlag, ja sogar der Blutdruck, das EEG und vieles mehr (denken Sie nur an ein Streitgespräch). All das wird vom Gehirn gesteuert und auch sensorisch wahrgenommen.

Zusätzlich muss alles das, was wir wahrnehmen oder von uns geben, richtig koordiniert und überdacht werden. Das geschieht zur Hauptsache wieder in den für die Emotionsverarbeitung und auch in den für das logische Denken zuständigen Hirnbereichen.

Auch wenn wir komplexe Aufgabenstellungen messtechnisch überprüfen, (z.B. das Verhalten im Straßenverkehr oder wie mathematische oder kreative Lösungen gefunden werden) zeigt sich, dass nicht nur eine der beiden Hirnhälften alleine tätig wird, sondern es wieder einen "Mix" von unterschiedlichen Aktivitäten in mehreren Hirnmodulen gibt.

Anhand der Hirnpotenzialmessungen stellen wir immer wieder einen Aktivitätsmix fest. Obwohl ein dominantes Hirnareal gemessen wird, sind weitere Areale an der Reizverarbeitung beteiligt. Beispiel: Das rechte frontale Hirn arbeitet dominanter bei einer Problemstellung. Dann ist das linke frontale Hirnareal ebenso an der Reizverarbeitung beteiligt - aber eben mit einer geringeren Aktivität.

Anhand der Beispiele zeigt sich, dass es immer ein Zusammenspiel verschiedener Hirnbereiche (inkl. der Hirnareale) geben muss. Doch in diesem Zusammenspiel ist je nach Aufgabenstellung ein bestimmtes Hirnareal oder sogar eine der beiden Hirnhälften stärker aktiv als die andere. So ist sie je nach Aufgabenstellung im Augenblick dominant.

Gibt es Personen die entweder mehr Rechtshirn oder mehr Linkshirn dominant sind? 
Vereinfacht gesagt: JA!

Die Dominanz zeigt sich vor allem bei Messungen in den Stirnhirnbereichen, im Schläfenlappen und in den Amygdalae (linke und rechte Amygdala). Hier kann man verschieden starke Aktivitäten messtechnisch erfassen. Je nach Stimmung und nach Aufgabenstellung verändert sich diese Aktivität mehr oder weniger. Bestimmte Stimmungen (z.B. Depression) zeigen bestimmte verstärkte Aktivitäten im Gehirn. Fühlen wir uns glücklich, zeigt sich das zumeist (hauptsächlich) im linken präfrontalen Hirnbereich.

Dass dies zweifelsfrei beweisbar ist (obwohl das auch heute noch einige Wissenschaftler bestreiten wollen) zeigt sich, wenn Forscher bestimmte Hirnareale mittels Neurostimulation stimulieren. So werden bestimmte Hirnareale besser aktiv. Solche, durch 20 Minuten dauernde Stimulation erlangte Fähigkeiten (wie z.B. verbessertes mathematisches Können) können auch nach 6 Monaten noch mittels Messung nachgewiesen werden.

Primär geht es also nicht um Rechts oder Links, sondern es geht vielmehr darum, dass bei bestimmten Aktivitäten unterschiedliche Regionen im Gehirn stärker arbeiten!
Neurostimulation, Whisper
Und gerade diese Zuordnung kann man u.a. für tief greifende Rückschlüsse und zur Diagnose benützen. Durch die Neurostimulation (z.B. mit Hilfe der Whisper Stimulationsgeräte) können sogar bestimmte Hirnareale in ihren Aktivitäten gesteigert werden. Dadurch kommt der so stimulierte Proband zu einem besser arbeitenden Gehirn. Begabungen können durch die einfache Methode der Neurostimulation einer bestimmten Hirnhälfte bzw. eines bestimmten Hirnareals erlangt werden, die bisher brach gelegen sind, also nur wenig Aktivität gezeigt haben.

Hirndominanz ist somit wissenschaftlich belegt, natürlich nicht so vereinfacht wie sie oft gesehen und kommuniziert wird. Wirkliche Aufschlüsse können einfache Tests nicht wirklich bringen, sondern Messungen unter sinnvoller Aufgabenstellung.

Quellen: IPN-Forschung/Eggetsberger u.a.
Bildquellen: pixabay/Fotolia und Eggetsberger-Info



Freitag, 13. Mai 2022

Kurkuma hat einen positiven Effekt auf das Gehirn


Kurkuma kann das Wachstum von Nervenzellen beschleunigen
Forscher des Jülicher Instituts für Neurowissenschaften und Medizin machten bei Versuchen mit Ratten und dem im Currygewürz enthaltenen Gelbwurzpulver (Kurkuma) eine unerwartete Entdeckung. Sie injizierten den Tieren ein Gemisch aus Gelbwurz-Bestandteilen und scannten anschließend deren Gehirne. Dabei stellten sie fest, dass gerade jene Bestandteile des Gehirns, die für das Nervenzellenwachstum sorgen, aktiver waren als vor der Kurkuma-Injektion. Laut den Studienergebnissen könnte das Kurkuma-Experiment wegweisend für verbesserte Behandlungsmöglichkeiten bei Schlaganfall- und Alzheimerpatienten sein. Die Forscher aus Jülich vermuten, dass mithilfe des Gelbwurzes geschädigte Nervenzellen wieder hergestellt werden könnten und das auch bei Menschen.

In einem weiteren Teil der Studie badeten die Forscher um Dr. Maria Adele Rueger die neuronalen Ratten-Stammzellen in unterschiedlichen Konzentrationen des Kurkuma-Extraktes. Sie stellten fest, dass je höher die Konzentration des Gelbwurz-Extraktes war, in welchem die neuronalen Stammzellen lagerten, desto höher war auch deren Wachstum.
Dass Kurkuma für den Menschen besonders gesund ist und viele gesundheitliche Probleme beheben kann, ist allgemein bekannt. Besonders die positive Wirkung auf die DNA ist dabei hervorzuheben.
Siehe auch: Zellstabilisator

Quelle: Jülicher Instituts für Neurowissenschaften und Medizin
Bildquelle: pixabay

Donnerstag, 12. Mai 2022

Teenager lernen anders als Erwachsene


Ein einzigartiger Gehirn-Schaltkreis lässt Jugendliche besser lernen!
Das jugendliche Gehirn ist ungewöhnlich verknüpft: Sollen sie durch Belohnung und Erfahrungen lernen, schneiden Jugendliche viel besser ab als Erwachsene. Ein Blick in das Gehirn der Heranwachsenden zeigt, dass bei Jugendlichen ihnen  zwei Hirnregionen stark miteinander verbunden sind, die normalerweise kaum zusammenarbeiten. Dieser einzigartige Schaltkreis scheint eine geniale Anpassung an das Leben als Teenager zu sein, berichten Forscher im Fachmagazin "Neuron"
Die besondere Verknüpfung zwischen 
Striatum und Hippocampus könnte Jugendlichen
 helfen, sich besser zu erinnern.
© Juliet Davidow/ Shohamy Lab

Jugendlichen wird oft nachgesagt, nur auf die akute Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse fixiert zu sein – und tatsächlich scheint der Drang nach Belohnung das Verhalten von Teenagern ungewöhnlich stark zu bestimmen. So legen zum Beispiel Studien an Tieren nahe, dass bestimmte Hirnregionen bei ihnen viel stärker belohnungsorientiert sind als bei Erwachsenen. Das beeinflusst offenbar auch das Lernverhalten der Jugendlichen, wie Experimente zeigen.

Wissenschaftler um Juliet Davidow von der Harvard University in Cambridge sind diesem Phänomen nun genauer nachgegangen. Sie wollten wissen, ob Teenager dank ihrer Belohnungsorientierung beim Lernen durch positive Verstärkung sogar besser abschneiden als Erwachsene – und wenn ja, wie diese Unterschiede im Gehirn sichtbar werden.

Versuch und Irrtum
Für ihre Studie ließen die Forscher 41 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren und 31 Erwachsene im Alter zwischen 20 und 30 Jahren ein bilderbasiertes Lernspiel spielen. Dabei mussten die Probanden vorhersagen, auf welche von zwei gezeigten Blumen ein Schmetterling fliegen wird.
Durch Versuch und Irrtum konnten die Teilnehmer im Laufe des Spiels bestimmte Muster erkennen und auf diese Weise immer bessere Vorhersagen treffen. Lagen sie richtig, blinkte das Wort "korrekt" auf dem Bildschirm auf. Bei einem Fehlversuch erschien "nicht korrekt". Während des Experiments zeichnete ein Magnetresonanztomograf (fMRT) die Hirnaktivität der Teilnehmer auf. 

Hyperaktives Belohnungszentrum?
Es zeigte sich, dass die Teenager tatsächlich häufiger die richtige Blume wählten als ihre Erwachsenen Mitstreiter. Sie schienen die Regeln des Spiels im Laufe des Experiments besser gelernt zu haben. Die unterschiedlichen Leistungen, so vermuteten Davidow und ihre Kollegen, sollten auch im Gehirn der Spieler zu sehen sein. Das Striatum, ein Hirnareal, das beim Lernen durch Belohnung erwiesenermaßen eine entscheidende Rolle spielt, müsste bei den Jugendlichen hyperaktiv sein. "Doch überraschenderweise konnten wir zwischen Erwachsenen und Teenagern keine Unterschiede in der Aktivität dieser Hirnregion erkennen", sagt Davidow.

Eine unerwartete Verknüpfung entdeckt
Stattdessen entdeckten die Forscher, dass eine andere Region den entscheidenden Unterschied macht: der Hippocampus. Dieser Hirnbereich ist unter anderem für das Speichern von Erinnerungen zuständig – er wird typischerweise jedoch nicht mit bestärkendem Lernen in Verbindung gebracht.
Doch im Teenagerhirn wurde der Hippocampus beim Spielen – anders als bei den Erwachsenen – besonders aktiv. Gleichzeitig schien seine Aktivität eng auf jene des Striatums abgestimmt zu sein. Die beiden Hirnbereiche waren offenbar miteinander verknüpft und arbeiteten beim Lernen der Jugendlichen zusammen.

Um dieser Verbindung auf den Grund zu gehen, ergänzten die Wissenschaftler das ursprüngliche Spiel um einen weiteren Bestandteil. Zeitgleich mit dem Hinweis, ob die Entscheidung richtig oder falsch war, wurde nun stets ein weiteres Bild eingeblendet, das nichts mit dem eigentlichen Spiel zu tun hatte. 

Das Ergebnis, je stärker die beiden Hirnregionen miteinander verknüpft waren, desto besser erinnerten sich die Jugendlichen später auch an die vermeintlich unwichtigen Bilder.
Dieser einzigartige Schaltkreis im Teenager-Hirn scheint demnach eine evolutionsbedingte Anpassung zu sein, die die Heranwachsenden befähigt, besser zu lernen und sich besser zu erinnern. "Indem es zwei Teile verknüpft, die eigentlich nicht miteinander in Verbindung stehen, versucht das jugendliche Gehirn in einer wichtigen Phase des Lebens ein umfassenderes Verständnis von seiner Umwelt zu erlangen", sagt Mitautorin Daphna Shohamy von der Columbia University in New York.

Wie die Forscher betonen, offenbaren die Ergebnisse wieder einmal, dass das Teenager-Gehirn nicht "kaputt" oder eine Baustelle ist, sondern schlichtweg hervorragend angepasst: Dank dieser Abweichungen können die Jugendlichen besser aus Erfahrungen lernen. "Als Teenager wird man unabhängig und muss sich schon bald selbständig in der Welt zurechtfinden – das ist ein wirklich guter Zeitpunkt, um besonders gut im Lernen zu sein", schließt das Team.
Quelle: Fachmagazin "Neuron", 2016; doi: 10.1016/j.neuron.2016.08.031/ (Harvard University/ The Zuckerman Institute at Columbia University, 07.10.2016 - DAL)
Bildquellen: Neuron/Harvard University und fotolia

Dienstag, 10. Mai 2022

Sind unsere Gedanken frei?


Können wir über unsere Gedanken bestimmen?
Sorgen über die Zukunft, Gedanken die mit Existenzängsten zu tun haben, daran denken wie Sie jemand in der Vergangenheit schlecht behandelt hat oder das Denken an den Job, den Sie vielleicht hassen. Je mehr Sie über solche Dinge nachdenken, desto erschöpfter werden Sie! Wenn Sie sich mit solchen Gedanken identifizieren, machen Sie sich regelrecht unglücklich. Ihr


Das EGO-Bewusstsein (der Denker in Ihnen) verstrickt Sie immer wieder in negative Gedankenkreise. Um auf neue Gedanken zu kommen und Lösungen zu finden, müssen Sie zuerst Ihre negativen Gedanken stoppen. Achten Sie genau darauf was Sie denken, was sie aussprechen und was Sie tun.

Schlechte Stimmung abbauen
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf, wie sich Ihre negativen Gedankengänge für Sie anfühlen. Was macht Ihr Herz (schlägt es schneller, verändert es den normalen Rhythmus?), was macht Ihr Atem, (stockt er kurz, oder wird er schneller?), was machen ihre Hände (werden sie kälter, werden Sie feuchter?), Was macht Ihr Rücken (fühlen Sie Verspannungen in den Muskeln?), was macht Ihr Kopf (fühlt er sich anders an?), was macht ihr Gesicht, (blicken sie ernst, haben sie die Augen weit geöffnet, legt sich Ihre Stirn in Falten?), was macht ihre Körperhaltung (stehen sie gebeugt, fühlen Sie sich schwer?), was macht ihre Grundstimmung (fühlen sie sich niedergeschlagen?) ...  Sie werden schnell erkennen, dass belastende Gedanken und Gedankengänge eine direkte negative Wirkung auf Ihren Körper ausüben.

Untersuchungen haben gezeigt: Wenn Sie oft, oder ständig belastenden Gedanken haben, so kann es zu chronischen krankhaften Veränderungen in ihrem Organismus kommen. Viele Krankheiten entstehen aus Dauerstress. Darunter Herz-Kreislauf Probleme, Spannungskopfschmerzen, Wirbelsäulenprobleme, chronische- schmerzhafte Muskelverspannungen, Depressionen und Burnout sind nur einige mögliche körperliche Beschwerden die aufgrund von wiederkehrenden schlechten Gedanken herrühren. 

Schlechte Stimmung, in der Arbeit, oder zu Hause?
Kaum denken Sie über etwas nach, das Sie belastet, z.B. über Probleme, im Job, in der Familie über für Sie problematische Personen nach, ziehen Sie diese Gedankengänge herunter und rauben Ihre Energie. Meistens denken wir nicht über Lösungen nach, sondern der tägliche Gedankenfluss bringt nur eine Dauerwiederholung der bekannten Probleme mit sich. Dadurch wird niemandem, geholfen es gibt keine Lösungen. Im Gegenteil solche Dauerwiederholungen erschöpfen und und machen uns letztendlich krank. Sie haben eine negative Erfahrung gemacht, jemand sagt etwas Verletzendes zu Ihnen, und selbst noch Stunden später stellen Sie sich dieses Szenario immer wieder und wieder vor. Dabei durchleben sie es immer wieder neu. Die Gedanken lassen Sie nicht los! Doch bei jeder dieser gedanklichen Wiederholungen sind Sie es selbst, ihr EGO-Bewusstsein das Sie immer wieder selbst emotional und in Gedanken quält!  

Warum können manche Menschen so gar nicht loslassen? 
Warum entscheiden Sie sich immer wieder dazu den negativen Kreislauf anzustarten? 
Ganz einfach: Weil für die meisten Menschen, negative Gedanken und damit verbundene negative Emotionen unbewusst gestartet werden, ihre Gedankengänge sind keine bewusste Entscheidungen, sie entstehen einfach und können von diesen Personen NICHT kontrolliert oder gestoppt werden. Die Gehirnregionen, die sich mit unseren unbewussten emotionalen Reaktionen und Gedanken beschäftigt, liegen im innersten und zentriertesten Teil unseres Gehirns. Es sind entwicklungsgeschichtlich ältesten Gehirnbereiche: Das Limbische System, Stammhirn (auch Reptiliengehirn genannt) aber auch im Hinterkopf liegende Kortexbereiche, sind für die beschriebenen Probleme verantwortlich. Diese Gehirnbereiche beherbergen das, was wir auch als Unterbewusstsein bezeichnen. Infolgedessen sind unsere Gedanken und Entscheidungen zuerst einmal emotional und unbewusst.

Wir haben immer die Wahl, denn wir sind Wählende! 
Erst dann, wenn wir die negativen Gedanken stoppen können, kann es zu einer logischen Abwägung und richtigen Entscheidungen kommen. Mit den richtigen Gedankenstopp-Techniken erweitern wir unsere Macht über unsere negative Gedanken und Emotionen.  

So meistern Sie Stresssituationen:
Anstatt sich also in die negativen Gedankengänge hineinziehen zu lassen, können wir sie stoppen. Wir können die gesunde freie Wahl treffen uns neu entscheiden, ein besseres Leben leben und nicht mehr Sklave unserer Gedanken und Emotionen sein. Jeder kann das.


Quelle: Eggetsberger-Info, IPN-Forschung
Bildquelle: fotolia

Montag, 9. Mai 2022

Ärger oder Wut führen zu Konzentrationsproblemen


Sozialer Stress führt zu kognitivem Leistungsabfall.
Bei Versuchen mit Mäusen konnte jetzt nachgewiesen werden, dass das Peptid CRH dafür verantwortlich ist. Wurde CRH Peptid ausgeschaltet, blieb auch der Leistungsabfall aus.

Wie sich Stress auf unsere kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt, haben Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München untersucht. Sie konnten erstmals einen Mechanismus im Gehirn identifizieren, der eine Herabsetzung der Leistungsfähigkeit bei Mäusen bewirkt, nachdem sie sozialem Stress ausgesetzt waren. Diese Erkenntnis dürfte dabei helfen, Erkrankungen beim Menschen, die mit kognitivem Leistungsabfall einhergehen, besser verstehen und behandeln zu können. 

Wollen wir flexibel auf Situationen reagieren, müssen wir verschiedene Dinge gleichzeitig erledigen. Dafür und auch für die Planung von Handlungen brauchen wir den präfrontalen Cortex. Diese Prozesse sind aber auch sehr stressanfällig. Der Ärger morgens im Stau, oder mittags über den Chef bedeutet sozialen Stress. Das Corticotropin releasing hormone (CRH) steuert im präfrontalen Cortex unsere Reaktion darauf; welche Rolle es aber genau spielt, war bisher nicht klar.

Amnesie nach akutem sozialen Stress
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie haben deshalb an Mäusen getestet, was genau im Gehirn bei solchem Stress passiert. Sie setzten Mäuse akutem sozialem Stress aus und konnten bei den Nagern einige Stunden später einen kognitiven Leistungsabfall beobachten. An Wege durch ein Testlabyrinth oder die zeitliche Abfolge von Ereignissen, die sie zuvor gelernt hatten, konnten sie sich nicht mehr erinnern.

Um mehr über die Rolle des CRH bei diesem Prozess herauszufinden, schalteten die Forscher das Peptid mit Hilfe eines CRH-Antagonisten aus. Als Ergebnis sank die Leistungsfähigkeit der Mäuse Stunden nach dem Stress nicht ab, sie konnten die ihnen gestellte Aufgabe genauso gut erfüllen wie ohne Stress.

„Entscheidend ist, dass wir den Mechanismus identifizieren konnten, der den Leistungsabfall nach Stress bewirkt“, fasst Mathias Schmidt, Forschungsgruppenleiter und Leiter der Studie, zusammen. Das Verständnis dieses Mechanismus ist wichtig, um nachvollziehen zu können, wie Stress sich auf unser Denken, Fühlen und Wahrnehmen auswirkt. Da die Mechanismen, die der Flexibilität in der Wahrnehmung und der Gedächtnisleistung zugrunde liegen, bei Mensch und Maus sehr ähnlich sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Erkenntnisse auf uns übertragbar sind, sehr groß. Viele psychiatrische Erkrankungen wie Depression oder Schizophrenie weisen als Begleiterscheinung häufig eine verminderte kognitive Leistungsfähigkeit auf. Aus diesen Erkenntnisse könnten daher Ansätze für neue Behandlungen und Medikamente entstehen.


Quelle, OriginalpublikationMax-Planck-Institut für Psychiatrie München
Prefrontal cortex corticotropin-releasing hormone receptor 1 conveys acute stress-induced executive dysfunction. Andrés Uribe-Mariño et al.; Biological Psychiatry, doi:10.1016/j.biopsych.2016.03.2106;

Bildquelle: Pixabay

Freitag, 6. Mai 2022

Ein Anruf bei Mama beruhigt die Nerven


Wenn Mama nicht direkt greifbar ist,
genügt auch ein Anruf, um die Nerven zu beruhigen.
Körperkontakt ist für die Produktion des Kuschelhormons Oxytocin nicht zwingend notwendig. Wer gerade eine stressige Prüfung hinter sich hat, greift danach oft erst einmal zum Telefon und ruft eine vertraute Person an. Eine instinktiv richtige Handlung, um die strapazierten Nerven zu beruhigen, wie US-Forscher nun herausgefunden haben. Auf 7 bis 12 Jahre alte Mädchen, die sich in einer Prüfungssituation befanden, wirkte nämlich schon Mamas Stimme am Telefon nahezu genauso entspannend wie eine tröstende Umarmung der Mutter. Das stellten die Wissenschaftler fest, indem sie die Anteile des Stresshormons Cortisol und die des als Kuschelhormon bekannten Oxytocins im Speichel und Urin der Freiwilligen bestimmten. Die beruhigende Wirkung hielt selbst eine Stunde nach Ende der Prüfung noch an, berichten Leslie Seltzer von der University of Wisconsin-Madison und ihre Kollegen.

Bislang waren Forscher davon ausgegangen, dass Körperkontakt zwingend notwendig ist, um die Ausschüttung des beruhigend und bindungsstärkend wirkenden Kuschelhormons Oxytocin anzuregen. Studien an Nagetieren hatten diese Vermutung noch gefestigt. Seltzer und ihr Team überprüften sie jetzt jedoch erstmals auch in der Praxis. Dabei entschieden sie sich für die Untersuchung von Mutter-Tochter-Duos, da die Wirkung von Oxytocin bei Frauen prinzipiell besser untersucht ist und Jungen im selben Alter Umarmungen ihrer Mütter möglicherweise gar nicht zugelassen hätten. 

Für ihre Studie teilten die Wissenschaftler 61 Mädchen in drei Gruppen auf und ließen sie vor Publikum, in dem ausschließlich Fremde saßen, Sprachtests absolvieren und mathematische Aufgaben lösen. Anschließend durfte sich die eine Gruppe von ihren Müttern 15 Minuten lang durch Kuscheln und aufmunternde Worte Trost spenden lassen, während die Mädchen der zweiten Gruppe in dieser Zeit lediglich mit ihren Müttern telefonieren durften. Die dritte Gruppe schließlich bekam lediglich einen 75-minütigen gefühlsneutralen Film gezeigt, den auch die beiden anderen Gruppen im Anschluss an die 15 Minuten sahen.

Unmittelbar vor und nach der Prüfungssituation sowie vor und mehrere Male nach der trostspendenden Aktion nahmen die Wissenschaftler Urin- und Speichelproben der Mädchen und untersuchten sie auf das Stresshormon Cortisol und das Kuschelhormon Oxytocin.

Das Ergebnis:
Zwar beschleunigte der körperliche Kontakt den Abbau des Stresshormons innerhalb der ersten 15 Minuten etwas im Vergleich zum rein verbalen Kontakt. Beide Gruppen zeigten im Gegensatz zu der Filmgruppe jedoch vergleichbar hohe Oxytocin-Level und der Effekt hielt gleich lange an. Die Forscher vermuten, dass dieser Mechanismus bei Frauen aufgrund der menschlichen Entwicklungsgeschichte besonders stark ausgeprägt ist: Im schwangeren Zustand oder mit Kindern im Anhang können sie im Gegensatz zu Männern oft nicht kämpfen oder die Flucht ergreifen, wenn sich ein möglicherweise feindlich gesinnter Artgenosse nähert. Um zu überleben, sind sie dann darauf angewiesen, den eigenen Stresslevel zu senken, um schnell eine vertraute Beziehung zu dem Fremden aufbauen zu können.


Quelle: Leslie Seltzer (University of Wisconsin-Madison) et al.: Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences Bd. 277, Nr. 1690, doi:10.1098/rspb.2010.0567;
Bildquelle: pixabay
LINK: http://royalsociety.org/Mums-the-word/
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Mehr zu OXYTOCIN dem KUSCHELHORMON (6 Seiten Bericht von G.H.Eggetsberger)
LINK: http://eggetsberger.net/SE-Wi/Oxytocin%20das%20Sexual-%20und%20Kuschelhormon%201_mod.pdf

Donnerstag, 5. Mai 2022

Wachsen Sie mit Hypnose über sich selbst hinaus

Videodauer: 5:30 Minuten

Hypnose, Gerhard Eggetsberger in der Sendung: "Sport am Montag" 

Anmeldung 

Hypnose und Trancezustände bestimmen unmerklich, aber ständig unser Leben. Sie nehmen Einfluss auf unsere Erfolge, aber auch auf unsere Misserfolge. In diesem stark praxisorientierten Seminar erhalten Sie eine umfassende, praktische Einführung in die neuen Techniken der Hypnose. Anhand von Übungen werden Sie in die mannigfaltige Welt der Hypnose, Selbsthypnose und in das Wesen der Tagtrance eingeführt. Der Teilnehmer wird sich seiner hypnotischen Fähigkeiten bewusst und lernt, damit richtig umzugehen. Themen wie Selbsthypnose, Wachhypnose, Trance, Suggestion, Suggestionsbeispiele für viele Probleme, Hypnosetests, wie leite ich eine Hypnose ein aber auch wie kann man einen Hypnosezustand messtechnisch erfassen. 

Ein Seminar aus der Praxis für die Praxis!
Das Seminar Hypnose Selbsthypnose empfiehlt sich vor allem für Therapeuten und Trainer, da es eine gute Erweiterung für andere Trainingsmethoden ist. Ebenso aber ist dieses Seminar für die persönliche Anwendung geeignet, da es stark praxisorientiert ist und auf die richtige Anwendung der Selbsthypnose wie auch auf das richtige Programmieren des Unterbewusstseins eingeht. 

Die Hypnose kann nicht nur schlummernde kreative Fähigkeiten erwecken, sie kann auch die Selbstheilungskräfte bei vielen psychischen und gesundheitlichen Problemen aktivieren. Verschiedene Ängste (vor Prüfung, Zahnarzt, Vortrag, Versagensangst etc.), Erröten, Ticks, Schulprobleme, Lampenfieber, Stresserscheinungen, Zähneknirschen, Allergien sind nur einige Probleme bei denen das Hypno-Programm helfend eingreifen kann. Auch chronische Schmerzzustände können positiv beeinflusst werden.

Mit Hilfe spezieller Sprachformen ist es ihnen möglich, auf eine unverfängliche und einfache Art eine Hypnose einzuleiten. Diese Sprachformen eigenen sich auch ausgezeichnet zum Erteilen posthypnotischer Affirmationen, die einen Trainingserfolg sogar im Wachzustand ermöglichen.

Sie lernen in diesem Seminar das notwendige Wissen rund um das Thema Hypnose und Selbsthypnose und die praktische Einleitung von Fremd- und Selbsthypnose. 

Jeder Teilnehmer erhält nach Abschluss des Hypnoseseminars ein Zertifikat.


 LINK: Hier können Sie kostenlos das Buch über Hypnose lesen:  



Mittwoch, 4. Mai 2022

Hypnose, eine natürliche Kraft!


Hypnose ist ein angenehmer Zustand der konzentrierten Aufmerksamkeit und Entspannung in dem alle Außenreize ausgeblendet sind und man sich nur auf einen Punkt konzentriert. In diesem Zustand können Blockaden, Schmerzen oder unerwünschte Programmierungen aufgelöst werden und durch positive Gefühle und Gedanken ersetzt werden. Unser Bewusstsein ist das Resultat von Programmierungen. Diese Programmierungen rufen, wie bei einem Computer bestimmte Abläufe hervor. Die einen haben mit Gesundheit und positiven Gefühlen zu tun, die anderen haben mit Krankheit und negativen Gefühlen zu tun.


Jeder Mensch hat grundsätzlich die Fähigkeit, sich in Hypnose zu versetzen.
Wie man das richtig macht, lernen Sie in dem Seminar Fremd- und Selbsthypnose. Sie werden lernen wie das Negative in unser Leben kommt (NOCEBO-PLACEBO) und wie Sie durch die richtigen,  einfachen Vorstellungen und Worte sich selbst und andere, positiv unterstützen können. Persönliches Wachstum und Entwicklung ist durch die Anwendung der Hypnose nicht nur möglich, sondern auch auf einem sehr angenehmen Weg durchführbar.
Alles was in unserem Leben geschieht und alles was in unserem Körper geschieht, hat mit etwas in unserem Bewusstsein begonnen. Hypnose und Trancezustände bestimmen unmerklich, aber ständig unser Leben. Sie nehmen Einfluss auf unsere Erfolge, aber auch auf unsere Misserfolge. In diesem stark praxisorientierten Seminar erhalten Sie eine umfassende, praktische Einführung in die neuen Techniken der Hypnose. Anhand von Übungen werden Sie in die mannigfaltige Welt der Hypnose, Selbsthypnose und in das Wesen der Tagtrance eingeführt. Der Teilnehmer wird sich seiner hypnotischen Fähigkeiten bewusst und lernt, damit richtig umzugehen. Themen wie Selbsthypnose, Wachhypnose, Trance, Suggestion, Suggestionsbeispiele für viele Probleme, Hypnosetests, wie leite ich eine Hypnose ein aber auch wie kann man einen Hypnosezustand messtechnisch erfassen.

Ein Seminar aus der Praxis für die Praxis!
Das Seminar Hypnose Selbsthypnose empfiehlt sich vor allem für Therapeuten und Trainer, da es eine gute Erweiterung für andere Trainingsmethoden ist. Ebenso aber ist dieses Seminar für die persönliche Anwendung geeignet, da es stark praxisorientiert ist und auf die richte Anwendung der Selbsthypnose wie auch auf das richtige Programmieren des Unterbewusstseins eingeht. Die Hypnose kann nicht nur schlummernde kreative Fähigkeiten erwecken, sie kann auch die Selbstheilungskräfte bei vielen psychischen und gesundheitlichen Problemen aktivieren. Verschiedene Ängste (vor Prüfung, Zahnarzt, Vortrag, Versagensangst etc.), Erröten, Ticks, Schulprobleme, Lampenfieber, Stresserscheinungen, Zähneknirschen, Allergien sind nur einige Probleme bei denen das Hypno-Programm helfend eingreifen kann. Auch chronische Schmerzzustände können positiv beeinflusst werden.


Nächste Hypnose-Ausbildung 

Freitag - Sonntag:24. bis 26.6.2022 


Lesen sie mehr über Hypnose: Link

Fotoquelle: fotolia



Samstag, 30. April 2022

Theta-Xpert - Die Kraft der Selbstheilung


 Theta-Xpert - Die Kraft der Selbstheilung

Die beste Medizin ist in uns selbst. Neben einem gesunden Lebensstil und einem ausbalancierten Geist, können wir unser Nervensystem für eine starke Gesundheit und für Heilung nutzen. 

In diesem Theta-Xpert Seminar wird das grundlegende Verständnis um die Rolle des Vagusnervs in Bezug auf Selbstheilungsprozesse vermittelt. In den Praxiseinheiten liegt der Hauptfokus auf der besonderen Stärkung und Neuausrichtung des Vagusnervs durch Übungen, die mittels Stimulation und Suggestion verstärkt werden.

Unser Körperbewusstsein ist ein hoch komplexes System, das egal ob wir wach sind oder schlafen, in jeder Sekunde unseren Körper repariert und erneuert. Dieser Aufgabe kann es mit einem gut aktivierten Vagusnerv besonders gut nachkommen. Ist allerdings der Sympathikusnerv aufgrund von Stress und Dauerbelastung zu hoch aktiv, dann wird dieser Selbstheilungsmechanismus stark beeinträchtig.

Ein Theta-Xpert Seminar, mit dem Sie ganz gezielt lernen,
wie Sie Ihren inneren Arzt stärken.

Link: Hier können Sie sich anmelden


Bildquelle: fotolia/pixabay/ Eggetsberger.Net


Dienstag, 26. April 2022

Kompakt Seminar im Eggetsberger Online TV


Intelligenz und Kreativität liegen in unserem Gehirn 
Wer die ganze Macht seiner Fähigkeiten nutzen will, muss sein Gehirn stärken und mit mehr Energie versorgen. Denn nachhaltiger Erfolg, einfach besser zu sein als der sportliche Gegner, länger konzentriert bleiben im Business, oder einfach die richtigen Entscheidungen zu finden und Hemmnisse zu überwinden können sie nur, wenn ihr Gehirn die notwendige Leistungsstärke besitzt. 

Im Kompakt- Seminar - Bestform für Gehirn und Nervensystem wird heute Abend anschaulich und mit praktischen Übungen gezeigt, wie Sie Ihre Bestform erreichen. Auch der Zusammenhang Gehirn und Nervensystem wird aufgedeckt, denn Stress und Angst sind die größten Bremsen für die Bestleistung.

Trainieren Sie heute Abend mit uns gemeinsam 
für die Bestform von Gehirn und Nervensystem!

Eggetsberger TV ist die Online-Plattform für mentale Stärke, Gehirn und Geist, mehr Energie und Lebensqualität. Das Monatsprogramm beinhaltet mindestens 12 LIVE-Veranstaltungen, bestehend aus Vorträgen, Diskussionen zu aktuellen Gesundheitsthemen, die Pce Yoga-Klassen und gemeinsamen Meditationen, Kompakt-Seminare, Live Experimente und vieles mehr. Bei allen unseren Online-Veranstaltungen können Sie direkt teilnehmen und persönliche Tipps und Hilfestellungen erhalten. 

So wird Eggetsberger TV Ihr persönlicher Kanal für mehr Lebensqualität und Gesundheit.



Bildquelle: Eggetsberger.Net

Montag, 25. April 2022

Körpersprache richtig deuten

Ob wir die Wahrheit sagen, oder nicht, der Körper zeigt uns wie es wirklich ist!
In unserem Körper wird das somatisiert, was wir denken und wie wir uns fühlen. Ohne unseren Körper wären alle Gedanken leere Worte, ohne jedes Gefühl. Damit wir fühlen können was wir denken, benötigen wir unseren Körper mit den entsprechenden Botenstoffen und Hormonen. Unser Körper verrät unsere Gefühle und wer wir sind. Unser Körper ist niemals stumm und auch wenn wir die gesprochenen Worte eines Menschen nicht hören oder verstehen, wissen wir unbewusst was er fühlt. 

Ob starre Augen und schrille Stimme, ein Schmollmund, ein Lächeln, oder verschränkte Arme, die nonverbale Kommunikation bringt mehr zum Ausdruck, als noch so viele Worte.

Heute Abend im Eggetsberger TV
Ratgeber - Körpersprache, was sagt sie uns?


Eggetsberger Online TV- für ihre mentale und körperliche Gesundheit
Das Angebot im Eggetsberger TV bezieht sich neben anderen Streaming Angeboten auf den großen Bereich der Gehirnforschung und ergänzenden forschungsbasierten Angeboten, die eine echte Lebenshilfe darstellen. Jede Woche erwarten Sie spannende und interessante Inhalte die LIVE aus unserem Studio zu Ihnen übertragen werden. Durch den Live- Charakter der Veranstaltungen (Streams) können Sie in Echtzeit dabei sein und sich selbst mit Fragen direkt einbringen. 



Bildquelle: pixabay/Eggetsberger.Net


Sonntag, 24. April 2022

Wie die Körperhaltung das Selbstbewusstsein stärkt


Eine offene, aufrechte Sitzposition tut dem Selbstbewusstsein gut!
Eine aufrechte Körperhaltung ist der Schlüsselfaktor für Selbstvertrauen und ein gewisses Machtgefühl. Kopf hoch, Brust raus und Raum einnehmen - dieses Haltungskonzept reicht aus, um selbstbewusstes Handeln und Denken auszulösen, haben US-Forscher entdeckt. Ihrer Verhaltensstudie zufolge ist der Einfluss der Körperhaltung sogar größer als die konkrete Vorstellung, sich in einer Machtposition zu befinden. Sie empfehlen daher beispielsweise Arbeitssuchenden, die eigene Körpersprache bei einem Einstellungsgespräch gezielt zu nutzen, um sich selbstbewusster präsentieren zu können.

Bereits in früheren Studien hatte sich herauskristallisiert, dass sowohl das eigene Rollenverständnis als auch die Körperhaltung unabhängig voneinander das Verhalten und Denken eines Menschen beeinflussen können. Die Forscher wollten mit ihrer neuen Studie nun genauer herausarbeiten, welcher der beiden Faktoren die größere Wirkung zeigt. Dazu führten sie mit 77 männlichen und weiblichen Studenten psychologische Verhaltenstests durch, die das jeweilige Dominanzgefühl im Denken und Handeln der Probanden widerspiegeln. Beispielsweise sollten die Probanden vorgegebene Wortfragmente spontan zu Wörtern vervollständigen, wie etwa aus "Ma-" das Wort Macht oder aber auch Maus entstehen kann. Auch die Bereitschaft, selbstbewusst in Aktion zu treten, prüften sie, indem sie mit den Teilnehmern das Kartenspiel Blackjack spielten und dabei deren Aktionsbereitschaft testeten.

Um den Effekt des eigenen Rollen-Empfindens zu untersuchen, wurde den Probanden in den Tests entweder die Chef-Rolle oder eine untergeordnete Position zugewiesen. Um den Effekt der Körperhaltung auf die Antworten und Verhaltensweisen in diesen Experimenten zu belegen, sollten die Probanden in unterschiedlichen Durchläufen zwei verschieden Posen einnehmen: eine dominante, bei der sie viel Raum einnahmen, und eine zurückgezogene. Bei der dominanten sollten sie sitzend einen Arm auf die nahe Lehne eines zweiten Stuhles stützen und gleichzeitig lässig ein Bein auf das andere legen, so dass eine offene Körperhaltung entstand. Bei der zurückgezogenen Variante steckten die Teilnehmer dagegen ihre Hände unter die Schenkel, zogen ihre Schultern nach vorn und drückten ihre Beine zusammen.

Der Vergleich der Testergebnisse bei diesen unterschiedlichen Körperhaltungen und Rollenzuweisungen dokumentierte den Forschern zufolge den starken Effekt der Körperhaltung: Bei der offenen Pose ergaben die Wortassoziationen der Teilnehmer mehr Wörter mit dominantem Charakter, und auch in den Verhaltenstests zeigten die Analysen in diesem Fall eine größere Aktionsbereitschaft als bei den Tests in schüchterner Körperhaltung. Dieser Effekt dominierte dabei den der Rollenzuweisung: Die Vorstellung, Chef zu sein, brachte nur dann einen Zuwachs an dominantem Denken oder Handeln, wenn sich der Proband nicht in der verschüchterten Körperhaltung befand.

Quelle: Li Huang (Northwestern University, Evanston) et al.: Psychological Science, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1177/0956797610391912 http://pss.sagepub.com/content/early/2010/12/13/0956797610391912

Bildquelle: fotolia

Samstag, 23. April 2022

Schmerzen mit System wegatmen


Langsames atmen gegen Schmerzen
Die Voraussetzung für einen schmerzlindernden Effekt scheint eine positive Stimmung zu sein! Ein Schmerz lässt sich nach neuesten Forschungen tatsächlich wegatmen. Eine Studie amerikanischer Forscher bestätigt, dass langsames Atmen die Schmerzempfindung verringert. Zumindest bei ansonst gesunden Frauen hatte eine verlangsamte Atmung diese Wirkung, das berichten die Mediziner im Fachblatt "PAIN". Ohne weiteres für jeden scheint sich die Methode allerdings nicht zu eignen. So zeigte sich, dass Patientinnen mit Fibromyalgie, einer schweren chronischen Schmerzerkrankung, die häufig mit depressiven Stimmungen einher geht, nicht immer auf das langsame Atmen ansprachen.

Das langsame Atmen half aber nur jenen erkrankten Probandinnen, die auch eine positive Einstellung mitbrachten. "Dies passt zu der Idee, dass Fibromyalgie-Patienten im Allgemeinen geringe positive Emotionen oder Energiereserven haben", erläutert Arthur (Bud) Craig vom Atkinson Research Laboratory am Barrow Neurological Institute in Phoenix. "Diejenigen, die noch ein wenig positive Energie in ihrer 'mentalen Batterie' übrig haben, können diese genau wie Gesunde nutzen, um Schmerzen zu reduzieren, indem sie langsam atmen." Die Forscher hatten für ihre Untersuchung Frauen im Alter zwischen 45 und 65 einem Schmerzexperiment unterzogen. 27 der Probandinnen litten unter Fibromyalgie, 25 waren gesunde Frauen, die als Kontrollgruppe dienten. Die Freiwilligen mussten auf ihrer Handfläche leicht schmerzhafte Hitzepulse aushalten, die einen geringen oder moderaten Schmerz verursachten. Dabei sollten sie einmal ganz normal atmen und einmal ihre Atemrate um die Hälfte reduzieren. Nach jedem Hitzepuls fragten die Forscher, wie stark der Schmerz und wie unangenehm er war, nach jedem Versuchsabschnitt außerdem danach, wie es um die Gemütsbewegung der Teilnehmerinnen bestellt war.

Bei gesunden Frauen, die langsamer atmeten, beobachteten Craig und seine Kollegen eine deutliche Reduktion von Schmerzstärke und unangenehmem Empfinden. Bei den Schmerzpatientinnen konnten sie diesen schmerzlindernden Effekt nur feststellen, wenn die Frauen nicht von negativen Stimmungen wie Traurigkeit oder Depressionen, sondern von einer positiven Gemütslage beherrscht wurden. "Diese experimentellen Ergebnisse stützen frühere Berichte über den Nutzen von Yoga-Atmung und Zen-Meditation gegen Schmerzen und depressive Stimmungen", schreiben die Wissenschaftler. "Patienten mit chronischen Schmerzen könnten allerdings mehr Anleitung benötigen, um den therapeutischen Effekt einer reduzierten Atemrate zu erlangen."

Eine von uns 2012 durchgeführte Biofeedback-Untersuchung zeigte, dass die Schmerzreduktion auch messbar (über Hautleitwert, Puls, Hirnpotenziale, Muskelspannung) bei einer 4 zu 4 Atmung oder noch besser bei einer 1 zu 4 Atmung (1 Sekunde einatmen 4 Sekunden ausatmen) am besten war.

Video-Übung: "Kerze ausblasen" (Übung nach G.H.Eggetsberger)

Einfache Atemübung gegen Stress, Angst und Schmerzen

Atmen Sie intensiv und ruhig ein, am besten über die Nase. Jetzt atmen Sie ganz langsam über den Mund aus und zählen dabei in Ruhe bis vier. Die Art und Weise wie Sie ausatmen, ist entscheidend für den Erfolg der Übung. Stellen Sie sich vor, Sie würden eine Kerze ausblasen, sodass die Flamme dabei zu zittern anfängt und erst nach langem Hin und Her erlischt. Oder Sie nehmen ein winziges Stückchen zerknülltes Papier, legen es auf die offene Handfläche und wenn Sie jetzt ausatmen, soll sich das kleine, leichte Bällchen kaum bewegen und auf gar keinem Fall von der Hand gepustet werden.

Richtiges Ein- und Ausatmen will gelernt sein. Das Wirkungsprinzip dahinter ist recht simpel. Biofeedbackexperte Gerhard Eggetsberger: "Dadurch, dass man die Ausatmungsphase verlängert, eben viermal länger macht als die Einatmungsphase, entspannt man sich viermal mehr, als man sich aktiviert."

Quelle: "The effects of slow breathing on affective responses to pain stimuli: An experimental study", Arthur D. (Bud) Craig et al.; PAIN (im Druck, DOI: 10.1016/j.pain.2009.10.001) und IPN-Forschung 2012.