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Montag, 15. April 2024

Es ist anstrengend, nichts zu tun!


Beim Nicht-Denken benötigt das Gehirn sehr viel Energie. 
Wer versucht, an nichts zu denken, benötig ebenso viel Energie wie bei konzentrierter Kopfarbeit. Zu diesem Ergebnis kommt ein Mathematiker-Team um Dr. Daniela Calvetti von der Case Western Reserve University in Cleveland (USA). Die Forscher entwickelten eine Computersimulation, mit der sie den Energieverbrauch erregender und hemmender Nervenzellen im Gehirn untersuchen konnten. Die Ergebnisse eröffnen ihnen zufolge Perspektiven für die Diagnose von Hirnerkrankungen: Den normalen Energieverbrauch des Gehirns besser zu verstehen, kann wichtige Informationen für die Früherkennung von Erkrankungen liefern, bei denen dieser Energieverbrauch verändert ist.

Die Forscher um Calvetti nutzten für ihre Untersuchung ein selbst entwickeltes Software-Paket namens Metabolica, mit dem sich komplexe Stoffwechselprozesse simulieren lassen. Mit Hilfe spezieller mathematischer Gleichungen entwarfen sie ein Modell, mit dem sich die Stoffwechselaktivität des Gehirns vorhersagen lässt. Dieses Modell simuliert die Verbindungen zwischen erregenden und hemmenden Neuronen und den sogenannten Astrozyten. Dies sind sternförmige Gehirnzellen, die die Nervenzellen mit wichtigen chemischen Substanzen versorgen.

Erregende Nervenzellen werden benötigt, um Gedanken im Gehirn weiterzugeben.
Hemmende Neuronen können jedoch die Weitergabe der Signale zwischen ihnen unterbinden und so Gedanken stoppen. „Die hemmenden Gehirnzellen sind wie ein Priester, der sagt: "Tu das nicht'", erläutert Calvetti.

Während die erregenden Neuronen Signale mit Hilfe des Botenstoffs Glutamin übermitteln, schütten die hemmenden Nervenzellen das Signalmolekül GABA aus, das den Effekten von Glutamin entgegenwirkt. Die Astrozyten wiederum sorgen dafür, dass das ausgeschüttete GABA und das Glutamin wieder „eingesammelt“ und recycelt werden. Dabei verbrauchen sie große Mengen an Sauerstoff – und dies führt wiederum zu einem verstärkten Blutfluss und einem erhöhten Energieverbrauch im Gehirn. „Insgesamt ist ein überraschend hoher Aufwand erforderlich, um die hemmenden Prozesse aufrechtzuerhalten“, sagt Erkki Somersalo, einer der Koautoren der Studie. 

Dies könnte auch erklären, warum es häufig so anstrengend ist, sich zu entspannen und an nichts zu denken, erläutert Daniela Calvetti. Zwar handelt es sich bei der Untersuchung bisher um reine Grundlagenforschung. Allerdings könnten solche Simulationen langfristig auch praktischen Nutzen haben: Viele Gehirnerkrankungen sind in einem frühen Stadium schwer zu diagnostizieren, sie sind jedoch häufig mit einem veränderten Energieverbrauch des Gehirns verbunden. „Wenn man weiß, welcher Energieverbrauch die Norm ist, könnte man solche Erkrankungen in Zukunft schneller und leichter erkennen“, sagt Calvetti.

Quelle: Daniela Calvetti (Case Western Reserve University, Cleveland/ USA) et al.: Journal of Cerebral Blood Flow & Metabolism, Onlineveröffentlichung, doi:10.1038/jcbfm.20-10.107.

Sonntag, 19. November 2023

Weichmacher im Plastik sind Dickmacher.


Weichmacher können Einfluss auf den Fettstoffwechsel nehmen. 
Deutsche Forscher konnten nachweisen, wie Weichmacher (Phtalate und polychlorierte Biphenyle (PCB)) in den Fett- und Zuckerstoffwechsel des Körpers direkt eingreifen. Das Resultat ist vor allem eine Zunahme des besonders ungesunden Bauchfettes. Weichmacher in Kunststoffen, können Einfluss auf den Fett- und Glukosestoffwechsel von Organismen nehmen. Dies haben Wissenschaftler in Versuchen mit Mäusen festgestellt. Dabei machten die Wissenschaftler eine besonders beunruhigende Entdeckung: Auch die Nachkommen der Tiere zeigten die Störungen im Stoffwechsel, auch wenn sie den Weichmachern selbst nicht ausgesetzt wurden. Weichmacher, Phtalate sind in fast allen Plastik-Produkten zu finden. PCB ist bereits verboten, kommt aber überall in der Umwelt vor und gelangt über Trinkwasser und Nahrung wieder zu uns zurück.

Wissenschaftler um Professor Dr. Bernd Fischer am Halleschen Institut für Anatomie und Zellbiologie beschäftigen sich mit dem Einfluss hormonähnlicher Nahrungsmittelkontaminanten (endokrine Disruptoren) wie Phthalate und polychlorierte Biphenyle (PCB) auf die weibliche Fortpflanzung und den Fett- und Glukosestoffwechsel bei Müttern und deren Nachkommen. PCB sind eine Altlast, da sie nicht mehr hergestellt werden, aber noch in großen Mengen in der Umwelt vorkommen und über Nahrung oder Trinkwasser aufgenommen werden. Phthalate sind Weichmacher in fast allen Kunststoffprodukten - vom Duschvorhang über Kosmetika bis zum Kinderspielzeug. Sie sind allgegenwärtige Schadstoffe, da sie bei fast jedem Menschen im Körper nachweisbar sind.

Welche Gesundheitsgefahren von ihnen ausgehen, ist derzeit noch nicht bekannt.
In Versuchen mit Mäusen konnten die Wissenschaftler Störungen im Fett- und Glukosestoffwechsel feststellen und eindrucksvoll an der signifikanten Zunahme des Bauchfettes zeigen(!). "Besonders beunruhigend an den Ergebnissen ist, dass diese Fettzunahme auch bei den nicht behandelten Nachkommen, also in der nächsten Generation, auftrat", sagt Prof. Dr. Fischer.

Quelle: Professor Dr. Bernd Fischer am Halleschen Institut für Anatomie und Zellbiologie und ÄrzteZ.eitung.

Tipp:
Meiden Sie Getränke aus Plastikflaschen und in Plastik verpackte Lebensmittel so weit wie möglich!


Bildquelle: Pixabay



Freitag, 22. September 2023

Depressionen und Immunsystem sind eng miteinander verbunden


Forscher legen Zusammenhang zwischen Immunsystem und Seelenzustand nahe.
Jeder Zehnte erkrankt heute mindestens einmal im Leben daran. Warum die zerstörerische Schwermut nicht längst von der Evolution ausgemerzt wurde, scheint rätselhaft. Die Vermutung, Depression geht mit bestimmten evolutionären Vorteilen einher. Eine These dazu hat das Team um Andrew Miller von der University of California aufgestellt: Depressionen könnten direkt dazu beitragen, Infektionen zu bekämpfen.

Eine Verknüpfung zwischen Gemüt und Immunsystem
Tatsächlich weiß man, dass Immunsystem und Depressionen eng miteinander verknüpft sind. So zeigen depressive Menschen häufig erhöhte Entzündungsreaktionen. Ihr Immunsystem ist hoch aktiv obwohl es derzeit gar keine Krankheit zu bekämpfen gilt. Die Patienten, deren Immunabwehr künstlich medikamentös angekurbelt wird, rutschen häufig in ein Stimmungstief. Und bei Menschen, die an chronischen Entzündungen wie rheumatoider Arthritis oder Morbus Chron leiden, steigt die Stimmung, sobald sie Entzündungshemmer erhalten (das scheint die  These weiter zu bestätigen!).

"Wann immer der Körper von Viren und Bakterien attackiert wird oder sich verletzt, reagiert er gelenkt durch sein Immunsystem mit Entzündungsprozessen", erklärt Miller. Dabei werden sogenannte Zytokine ausgeschüttet. Diese Botenstoffe wandern ins Gehirn. Sie beeinflussen dort die Schaltkreise, die unsere Stimmung regulieren sowie Botenstoffe, die bei der Entstehung von Depressionen eine wichtige Rolle spielen.

Depressionen als verstärkter Infektionsschutz
Eine Erklärung für dieses Phänomen steckt in unserem Erbgut: "Meine Kollegen haben die heute bekannten genetischen Varianten untersucht, die im Zusammenhang mit Depressionen stehen", erklärt Studienleiter Miller. Das erstaunliche Ergebnis: Jede einzelne dieser Varianten ist direkt mit dem Immunsystem verknüpft. Die Evolution hat depressive Symptome und Immunabwehr genetisch zusammengeschmiedet, um so tödlichen Infektionen die Stirn zu bieten. Denn diese waren die schlimmste Bedrohung in der Frühgeschichte der Menschheit. Nur wer sie überlebte war in der Lage, seine Gene an die nächste Generation weiterzugeben.

Die Hauptsymptome Erschöpfung, Verlust von Interesse und Freude sowie sozialer Rückzug können bei der Infektionsabwehr helfen. "Die frei werdende Energie wird nicht mehr dafür aufgewendet, herumzulaufen und die Umwelt zu erkunden, sondern fließt komplett in die Immunabwehr und Wundheilung", so Miller.

Stress, Burnout und Depression
Die Theorie bietet zudem eine neue Erklärung dafür, warum Stress Depressionen begünstigt. Jede  Verletzung oder Infektion löst physischen Stress aus. In unserer heutigen Zeit ist es allerdings vornehmlich psychischer Stress. Aufgrund uralter genetischer Programmierung fördert er auch in diesem Fall depressive Symptome. Die seelische Erkrankung wäre dann der Preis, den die Menschheit zahlt, um Infektionen wirksam abschmettern zu können.

Doch natürlich bringen länger anhaltende depressive Verstimmungen neben psychischen Leiden auch gesundheitliche Probleme mit sich. Da fällt in erster Linie auch die dann ständig erhöhte Entzündungsreaktionen ins Gewicht.
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Quelle: A H Miller; The evolutionary significance of depression in Pathogen Host Defense (PATHOS-D), Molecular Psychiatry advance online publication 31January2012; doi:10.1038/mp.2012.2

Fotoquelle: fotolia

Sonntag, 26. März 2023

Belohnungszentrum im Gehirn im Musikrausch


Gute Musik wirkt im Hirn ähnlich wie Sex oder Drogen

Was beim Hören wohlige Schauer verursacht, wirkt aufs Belohnungszentrum im Gehirn ähnlich wie eine Droge. Beim Musikgenuss kommt es im Gehirn zu einer Ausschüttung desselben Botenstoffs, der auch bei anderen befriedigenden Aktivitäten ein Wohlgefühl hervorruft, haben kanadische Forscher gezeigt. Dabei ist die Freisetzung des Botenstoffs  Dopamin umso größer, desto lieber die entsprechende Musik gehört wird. Mehr noch: Selbst die Vorfreude auf eine schöne Melodiefolge bewirkt bereits eine solche Körperreaktion. Die Ergebnisse der Untersuchung erklären, warum Musik einen so hohen Stellenwert in allen menschlichen Gesellschaften hat, berichten Valorie Salimpoor und ihr Team.

Die meisten Menschen lieben Musik, auch wenn der Musikgeschmack individuell sehr unterschiedlich sein kann. Während die einen bei Mozart Gänsehaut bekommen, lässt Klassik die anderen völlig kalt. Auch zwischen den Kulturen gibt es große Unterschiede. Die Teilnehmer der aktuellen Studie sollten daher ihre Lieblingsmusik selber auswählen. 

Während der Untersuchung in einem speziellen Computertomographen wurden ihnen dann sowohl ihre Lieblingsstücke vorgespielt als auch, zur Kontrolle, neutrale Musik, die sie nicht besonders bewegte. Wie stark die Musik die Teilnehmer erregte und ergriff, konnten die Forscher an verschiedenen Körperreaktionen wie Herzschlag, Atmung, Temperatur und Hautwiderstand (Hautleitwert) erkennen und anschließend den jeweiligen Hirnaufnahmen zuordnen.

Bei der Analyse der Aufnahmen zeigte sich, dass Dopamin im Belohnungszentrum des Gehirns, dem sog. mesolimbischen System, ausgeschüttet wurde, wenn die Probanden mitreißende Musik hörten.

Erstaunlicherweise führte auch die Erwartung solcher Klänge bereits zu einer Aktivierung in diesem Teil des Gehirns. Allerdings waren dabei andere Strukturen - namentlich der der Nucleus caudatus - aktiv als beim Genuss der Lieblingsmusik selbst, bei dem vor allem der Nucleus accumbens aufleuchtete.


Dopamin vermittelt ein angenehmes, befriedigtes Gefühl und spielt damit eine wichtige Rolle beim Lernen eines neuen Verhaltens oder dem Aufrechterhalten eines schon erlernten Verhaltens. Wenn Musik die Dopamin-Ausschüttung im Hirn beeinflusst, erklärt das, warum Musik für praktisch alle Menschen so wichtig ist, meinen die Forscher. 

Dies sei eigentlich verwunderlich, da Musik ein abstrakter Reiz und nicht direkt zum Überleben notwendig sei. Damit unterscheidet sich die Musik ähnlich wie die Kunst von anderen lustbringenden Stimuli, wie zum Beispiel gutem Essen, Sex oder Geld. Da Musik aber ähnlich wirkt, erläutert Mitautor Robert Zatorre, kann sie trotzdem im Zusammenhang mit Ritualen, im Marketing oder Film eine so starke emotionale Wirkung entfalten.

Quelle: Valorie Salimpoor (McGill University, Montreal) et al.: Nature Neuroscience, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1038/nn.2726


Freitag, 15. Juli 2022

Weniger Schmerz durch Handhalten

In einer Studie zeigen Forscher, dass Frauen weniger Schmerz empfinden, wenn sie während der potentiellen Schmerzerfahrung die Hand eines geliebten Menschen halten und sich zudem –oder gerade dadurch verstärkt– die Gehirnwellen der Partner aneinander angleichen, also synchronisieren.

Hintergrund: Wie das internationale Forscherteam um den Neurologen Pavel Goldstein von der University of Colorado aktuell im Fachjournal “Proceedings of the National Academy of Sciences” berichtet, wurden Probandinnen in Versuchsreihen bis zu einem bestimmten Grad mittels heißem Wasser Schmerzen zugefügt und dann nach den unterschiedlichen Schmerzempfindungen befragt.

Während in einigen Experimenten der Ehemann oder Lebenspartner der Frau “nur” unmittelbar anwesend war, hielt er sich in anderen Durchgängen in einem Nebenraum auf oder hielt die Hand der Testperson. Zur gleichen Zeit waren beiden Testpersonen an jeweils ein EEG-Gerät angeschlossen um die Hirnaktivität zu messen.

☛ Das Ergebnis zeigt, dass die Frauen durchschnittlich von bis zur Hälfte weniger Schmerzen berichteten(!), wenn ihnen während der Schmerzerfahrung der geliebte Lebenspartner die Hand hielt. Erstaunlicherweise waren auch die Partner, die ebenfalls gebeten wurden, die Schmerzen der getesteten Frauen einzuschätzen, in der Lage, diese relativ deckungsgleich mit den Aussagen ihrer Partnerinnen zu beschreiben (= Steigerung des Mitgefühls). ...

Mittwoch, 10. März 2021

Warum Bauchfett so ungesund ist


Wer zu viel Bauchfett mit sich herumträgt,
erhöht sein Risiko für Herz- und Stoffwechselkrankheiten. 

Fettgewebe ist meist weitgehend inaktiv und träge. Sitzt es aber am Bauch, ist es dagegen aktiver als sich manch einer wünscht. Männer neigen eher zum „Bierbauch“, Frauen haben eher Problem mit Dellen an Po und Hüfte. Immer trifft die Unterteilung in „Apfel“ und „Birne“ – also die Stellen, an denen sich Fett ansiedelt – für Mann und Frau allerdings nicht zu. „Ab einem gewissen Alter lassen sich kaum noch Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen“, sagt Professor Dr. Hans-Ulrich Klör, Internist an der Justus-Liebig Universität Gießen.

Auch die Gene spielen eine Rolle. Besteht die Neigung zum Bauchfett, kann sie vererbt werden. Egal ob an Frau oder Mann. „Früher (in der Urzeit) stellte das Bauchfett sogar einen Überlebensvorteil dar“, merkt Dr. Klör an.

Also sind die Röllchen um den Bauchnabel gar nicht ungesund?
Doch! Der Körper speichert Fett als Energiereserve für schlechte Zeiten. Fettzellen, die sich an Po und Hüfte befinden, sind eher faule Depots. Sie warten sozusagen auf ihren Einsatz in Notzeiten.

Fettgewebe, das sich um innere Organe wie Leber oder Bauchspeicheldrüse ansiedelt und den Bauchumfang vergrößert, ist dagegen ständig ziemlich aktiv. „Es setzt Fettsäuren frei, die in der Leber sofort in Energie umgewandelt werden können“, sagt der Gießener Stoffwechsel-Spezialist. Für unsere Vorfahren erhöhte dieser Mechanismus die reine Überlebenschancen in Hungerzeiten.

Das Problem heute: Die Leber bekommt viel mehr Energieträger angeboten als sie benötigt. Schließlich verbraucht jemand, der den ganzen Tag im Büro sitzt, wenig Energie. Einen Teil der Fettsäuren kann das Stoffwechselorgan ins Blut verfrachten, der Rest verbleibt in der Leber. Bei zu viel Überschuss verfettet sie in Folge. 70 bis 95 Prozent der stark übergewichtigen Menschen sollen eine Fettleber haben.

Wird die Leber dem Fett nicht mehr Herr, ändert sich die Zusammensetzung der Blutfette. Das Organ schleußt mehr Triglyzeride ins Blut. In dem Zusammenhang entsteht mehr ungesundes LDL-Cholesterin und weniger „gutes“ HDL-Cholesterin. Von den möglichen Folgen haben die meisten Menschen sicher schon gehört: Arteriosklerose, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt.

Aber nicht nur über die Leber entfaltet das Bauchfett seine negativen Effekte. 
Es setzt jede Menge Botenstoffe frei, darunter entzündungsfördernde Substanzen und Hormone. Diese bewirken unter anderem, dass der Zucker – unter Einfluss von Insulin – weniger effektiv aus dem Blut in die Zellen befördert wird. Eine Insulinresistenz kann folgen und damit ein Diabetes mellitus. „Je mehr Bauchfett jemand hat, desto höher ist das Risiko für Diabetes“, warnt Klör.

Führt Übergewicht dazu, dass der Blutzuckerspiegel steigt, die Blutfettwerte schlechter werden und sich der Blutdruck erhöht, sprechen Experten vom Metabolischen Syndrom.

Es gibt jedoch auch eine positive Nachricht. 
Bereits fünf bis zehn Kilogramm abnehmen, verbessern laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) die Insulinwirkung und senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Wer kalorienärmer isst und sich mehr bewegt, verbraucht mehr Energie. Der Körper mobilisiert dafür als erstes das Bauchfett.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Fotoquelle: pixabay

Samstag, 14. September 2019

Biofeedback und Dopamin

Unser Hirn reagiert auf Belohnung mit dem "Glücksbotenstoff" Dopamin!

Universität Freiburg - Erhält der Mensch überraschend eine Belohnung, wird im Hirn der chemische Botenstoff Dopamin freigesetzt. Dieser regt im Hirn Zentren an, die das Verhalten steuern. Diese Erkenntnis kam von den Forschern der Universität Freiburg.

Die Untersuchungen des Forscherteams im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms (NFP 38) haben gezeigt, dass Belohnung im Hirn gezielt verarbeitet wird und zwar in Regionen, die besonders das Verhalten, die Motivation und Lernfähigkeit steuern.

Den Forschungsergebnissen liegen neurophysiologische Tests an Affen und Untersuchungen der Hirnaktivitäten von Menschen zugrunde. Zum Beispiel: Für die richtige Lösung von geometrischen Aufgaben wurden die Teilnehmenden entweder mit Geld oder nur mit einem O.k. belohnt. Erhielten sie Geld, reagierten die Dopaminzellen in der frontalen Hirnrinde stark, beim O.k. war die Reaktion viel geringer.

Das Dopamin transportiert die Informationen der Nervenzellen in die frontale Hirnrinde, wo das Verhalten gesteuert wird. Die Forscher vermuten, dass der Mensch Strategien entwickelt, um die Belohnung wieder erreichen zu können. Die Bedeutung dieser Hirnregion wird klar ersichtlich bei Menschen mit beschädigter frontaler Hirnrinde: Sie werden apathisch und machen schwerwiegende Charakteränderungen durch.

Gerade die Biofeedbackforschung bestätigt auf einem anderen Gebiet diese Forschungsergebnisse. Biofeedback z.B. Potenzialtraining ist nur deshalb so erfolgreich, weil es sich um ein System handelt, das auf jede innere Aktion (z.B. auf einen Visualisationsversuch) sofort eine Reaktion zeigt. Werden die Werte besser und gehen in die gewünschte Richtung, dann fühlt sich der Trainierende belohnt, werden die Werte aber schlechter, tritt die Belohnung nicht auf. Der von den Wissenschaftlern entdeckte Effekt (Zunahme von Dopamin) zeigt, warum das Training mit Biofeedback so erfolgreich ist. Biofeedback ist ein System das mit Belohnung arbeitet, es gibt den Einzelnen die Gewissheit, dass er Selbstverantwortung für sich trägt, dass er seine Situation bzw. seine Gesundheit leicht unter Kontrolle bringen kann, das steigert das Selbstbewusstsein. Der Trainierende fühlt sich nicht nur dadurch besser, weil er seine eigene innere Macht erkannt hat, sondern weil es zu der Ausschüttung von körpereigenen Dopamin kommt. Daraus resultieren Glücksgefühle und besseres bzw. schnelleres Erlernen der neuen Fähigkeiten.

Tipp: Zu mehr Dopamin kommen Sie auch durch unsere psychoaktive Frequenzmischung DOPAMIN-RIDING

Quelle: Universität Freiburg - und IPN-Wien
Bildquelle: pixabay/bearbeitet
Videoquelle: Youtube/Eggetsberger

Link-Biofeedbackgeräte: https://www.biovitshop.com/Biofeedback-Geraete/PcE-Trainer::37.html


Bericht: Eggetsberger über Biofeedback

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Katzen vertreiben Einsamkeit und fördern die Gesundheit des Menschen – man könnte sie als tierische Sozialarbeiter bezeichnen.

Aus der Forschung, Haustiere können therapeutisch wirken

Hintergrund:
Forschungen zeigen: Tiere helfen, Stress besser zu bewältigen
In vielen Altenheimen, Schulen aber auch als Helfer für kranke und behinderte Menschen sind Heimtiere fest verankert. Und das kommt allgemein gut an. Knapp ein Drittel der Befragten plädierte dafür, Tiere in Seniorenheimen generell zu erlauben.

Stress lass nach
Gezielte Auszeit ist notwendig!
Weniger bekannt ist bislang, dass Haustiere auch bei der Stressbewältigung eine positive Rolle spielen.
Nicht jeder Haustierbesitzer kann das erkennen. Umfragen zeigen: Frauen glauben eher an positive Effekte durch Heimtiere auf Gesundheit und Erziehung als Männer. Beim Stressabbau sind Katzen erfolgreicher als Hunde. Und Katzen sind zumeist auch leichter zu halten. Durch Stress entstehen häufig  psychosomatische Erkrankungen. Ein Haustier kann uns helfen, Misserfolge in der Partnerschaft, Probleme im beruflichen Bereich, Belastungen durch Hausarbeit, Ärgernisse im Straßenverkehr, etc. besser und schneller zu bewältigen. Wir erleben neben diesen unangenehmen Situationen mehr Freude, Entspannung und Entlastung im Zusammenleben mit den Tieren und können die negativen Erlebnisse leichter ausgleichen.

Katzen erreichen mühelos, was den Menschen versagt bleibt, 
durchs Leben zu gehen ohne Lärm zu machen. 
Zitat: E. Hemingway

Katzen vertreiben die Einsamkeit
Angesichts der ständig steigenden Kostenlawine im Gesundheitswesen sollten nach den neuesten Untersuchung verstärkt Kleintiere bei der Therapie kranker Menschen eingesetzt werden. Das sehen 85 Prozent der Befragten als wichtig oder sehr wichtig an. Die Kosten für Anschaffung und Unterhalt eines Tieres seien im Vergleich beispielsweise zur dauerhaften Einnahme von Medikamenten „lächerlich gering“, hieß es aus den Reihen der Forscher.
Haustiere sind auch ein Gegenpol zu der zunehmenden Vereinsamung vieler Menschen. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, über Tiere komme man mit anderen Menschen leichter ins Gespräch. Vierbeiner und Co. könnten auch bei auffälligen Jugendlichen Rücksichtnahme und Empathie fördern sowie Aggressionen abbauen.

Katzen gegen depressives Verhalten
Depressives Verhalten leichter beseitigen!
Katzen machen Menschen glücklicher.  Ihre wohltuende Wirkung ist mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. Genauso wie die Tatsache, dass Menschen, die mit einem Haustier zusammenleben, länger gesund bleiben und seltener an Schlafstörungen und Kopfschmerzen leiden. Auch bei der Betreuung von depressiven Patienten spielen die kuscheligen Zeitgenossen eine wichtige Rolle – die spürbare Zuneigung einer Katze ist die beste Medizin für Herz und Seele. Ein wichtiger Hinweis stammt dazu von dem amerikanischen Mediziner Dr. McCulloch. Tiere reizen uns zum Lachen und Spielen an und dadurch wird die Ausschüttung von Endorphinen im menschlichen Gehirn angeregt. Diese Endorphine helfen dem Menschen glücklicher zu sein.

Katzen sind die rücksichtsvollsten und aufmerksamsten Gesellschafter, 
die man sich wünschen kann. 
Zitat: Pablo Picasso

Herz und Gehirn bleiben gesünder
Nachgewiesen: Haustierhalter überleben einen Herzanfall eher als Menschen ohne Haustier. Warum? Tatsache ist, dass unser Blutdruck gesenkt wird, weil Tiere uns helfen, uns besser zu entspannen. Die Forschung zeigte, dass Haustierhaltung den Bluthochdruck wirkungsvoller senkt als Medikamente!

Junge Katze, alleine ihr Schnurren beruhigt!
Katzenschnurren statt Stress
Dem Stress ein Schnippchen schlagen. Beim gemeinsamen Lächeln, Lachen und Spielen mit der Katze wird die Ausschüttung von Endorphinen im menschlichen Gehirn messbar angeregt. Diese Endorphine (=körpereigene Botenstoffe) machen uns glücklich, dämpfen eventuell vorhandene Schmerzempfinden und bauen gleichzeitig Stress ab. Nach einem anstrengenden Tag, nach Ärger im Jop oder Streit mit dem Partner gönnen Sie sich und Ihrer schnurrenden Katze am besten eine Entspannungsstunde mit streicheln auf der Couch. Selbst psychologische Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung erzielen in der Regel keine besseren Ergebnisse, was man mittels Biofeedbackmessungen nachweisen kann. Katzen tun den meisten Menschen einfach gut, sie schenken uns Freude, Kraft, Entspannung und bereichern unser Leben.

Sonntag, 7. April 2013

Warum das Gehirn jetzt den sonnigen Frühling braucht

Sie haben recht wenn Sie sich nach Sonne und Licht sehnen: Tatsächlich hatten wir den trübsten Winter der letzten 130 Jahre. Dieser Sonnen-Entzug tut den Menschen nicht gut. Weder körperlich noch mental. Die Lichtquellen in unseren Zimmern und  Büros haben zwischen 50 und 500 Lux. An einem Sonnentag sind es 100.000 Lux“. Und genau jene Dosis braucht der Mensch von Zeit zu Zeit, um im Gehirn jene Zentren zu aktivieren, die für Lebenslust und Aktivität zuständig sind. Die Sonne weckt im Menschen die Lebensgeister, Lust, Aktivität und gute Laune.

Hintergründe: Das Sonnenlicht gelangt direkt über die menschliche Netzhaut zur Zirbeldrüse im Gehirn. Von hier geht es in die Gefühls - und und Belohnungszentren, die unser lustbetontes Empfinden steuert. Nicht umsonst sagt man wenn die Sonne wieder scheint "ich habe Frühlingsgefühle".  Ohne ausreichend Licht, kann es zu Antriebslosigkeit und depressiven Gefühlen kommen. Das wird verständlich wenn man bedenkt, dass die Melatonin-Bildung durch zu wenig Licht gefördert wird, man wird dann dauermüde. In Wintermonaten, wenn das Tageslicht nur wenige Stunden ausmacht, bleibt der Melatoninspiegel auch tagsüber erhöht. Melatonin wird auch oft als Schlafhormon bezeichnet.

Auch die Hirnmodule die für die Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin zuständig sind, werden ebenfalls im Frühling durch die Sonne indirekt „aktiviert“. Bei Freude und schon bei Vorfreude produzieren bestimmte Nervenzellen im Mittelhirn Dopamin, das am Ende einer Signalkette in uns das Glücksgefühl auslöst und das ist immer gut. Aber auch die Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit sind dopaminabhängig. Daher wundert es nicht, wenn gerade jetzt mehr Menschen unter depressiven Gefühlen, Konzentrationsstörungen und Burnout -Zuständen leiden. Der lange düstere Winter und das düstere Frühjahr sind neben der drohenden Finanzkrise der Hauptgrund für unsere mentale Verstimmung.

Empfehlung: 
Frequenz Apotheke 
(MP3 Files die unsere Gehirnaktivität verbessern) einfach zum Wohlfühlen.

Die Frequenzfiles setzen direkt im Gehirn an, also in dem Bereich, der alle körperlichen Steuervorgänge regelt und koordiniert. Sie können ähnlich wie Wirkstoffe oder Medikamente eingesetzt werden.

Psychoaktive-Frequenzmischungen

1. Dopamin-Riding (aktiviert die Dopaminproduktion im Gehirn) http://www.ilm1.com/index.php/cat/c17_Kategorie--Dopamin-Riding.html

2. Serotonin (ist der Gegenspieler von Dopamin und macht munter) http://www.ilm1.com/product_info.php/info/p195_14-Serotonin.html

3. Adrenalin - Power (aktiviert Frühlingsgefühle, macht aktiv) http://www.ilm1.com/product_info.php/info/p128_Adrenalin-Power.html

4. Angstfrei (wenn sich Stress, Ängste und negative Gefühle schon eingeschlichen haben) http://www.ilm1.com/product_info.php/info/p213_Angstfrei---Free-of-Fear.html

Mittwoch, 11. April 2012

Warum Hunger viele Menschen aggressiv macht


Der Gehirnbotenstoff Serotonin kontrolliert unser impulsives Verhalten

"Hunger macht uns böse": Diese Weisheit, nach der Müttern ihren Kindern schnell ein Häppchen servieren, bevor die Stimmung kippt, hat ihre Grundlage in der Wirkung des Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Fällt das Serotonin-Niveau ab, so reagieren Menschen in Entscheidungssituationen kämpferischer und aggressiver. Das haben amerikanische und britische Forscher um Molly Crockett von der Universität in Cambridge herausgefunden. Sie setzten Versuchspersonen auf eine Diät, die den Serotoninspiegel senkte, und beobachteten, wie sich deren Verhalten im Laufe eines Strategiespiels veränderte.

Die Forscher machten mit 20 Probanden das sogenannte Ultimatumspiel: Ein Spieler besitzt beispielsweise 13 Euro und bietet einem anderen einen Teil der Summe an, zum Beispiel sechs Euro. Weist der zweite Spieler seinen Anteil als unfair zurück, gehen beide leer aus. Betrachtet er das Angebot als fair, nimmt er an. Normalerweise weist die Hälfte der Spieler ein Angebot als unfair zurück, wenn es weniger als ein Drittel der Geldmenge ausmacht. Als die Forscher jedoch Probanden mit reduziertem Serotonin-Niveau antreten ließen, schlugen deutlich mehr Spieler solche Angebote als unfair aus.

Die Forscher schließen daraus, dass Serotonin mitverantwortlich dafür ist, Emotionen im sozialen Umgang mit anderen Menschen zu kontrollieren. Fällt das Serotoninniveau, so reagieren Menschen impulsiver und aggressiver, sobald sie die Handlungen von anderen als unfair empfinden. Ernährung und Stress beeinflussen die Bildung des Serotonins, erläutert Crockett. Diese beiden Faktoren haben damit auch maßgeblichen Einfluss auf die täglichen Entscheidungsprozesse von Menschen. Kluge Menschen können demzufolge allzu impulsive Partner in Schach halten, wenn sie zuerst zum kleinen Imbiss laden.
Quelle: Molly Crockett (Universität Cambridge) et al.: Science, Online-Vorabveröffentlichung (http://www.sciencemag.org/content/320/5884/1739.abstract), DOI: 10.1126/science.1155577

Montag, 5. März 2012

Wippen fürs Wohlbefinden

Heute werden Sie wie ein Schaukelpferd hin und her wippen. Diese Übung aktiviert Botenstoffe im Gehirn, die für gute Laune sorgen.

Das Ö3-Gehirnjogging - Geistige Fitness in nur 1 Minute
Diese Übung wurde im ORF - Ö3-Wecker ausgestrahlt.

Die Übung
Stellen Sie Sich aufrecht mit leicht gespreizten Beinen hin. Stehen Sie gerade. Nun fangen Sie langsam an mit dem linken und rechten Fuß hin und her zu pendeln. Unter- und Oberkörper sollten dabei kontrolliert angespannt bleiben. Heben Sie den rechten Fuß vom Boden ab, sodass zwischen Boden und Fußsohle vier bis fünf Zentimeter Platz bleiben. Dann setzten Sie in wieder ab und heben den linken Fuß vier bis fünf Zentimeter ab. Pendeln Sie so den ganzen Körper langsam von einem Fuß auf den anderen und das mindestens zwei Minuten lang. Halten Sie dabei Gesicht und Kiefer entspannt.
Versuchen Sie dabei zu lächeln.

Wofür?
Biofeedback-Experte Gerhard Eggetsberger: "Das ist eine der besten Übungen um gute Stimmung zu produzieren. Diese Übung ist deswegen so gut, weil Botenstoffe im Gehirn aktiviert werden. Botenstoffe, die einfach lustig, fröhlich und entspannt machen".
Quelle: Gerhard Eggetsberger/ORF- Ö3, LINK: http://oe3.orf.at/aktuell/stories/364335/

Das Video dazu

Samstag, 18. Februar 2012

Stress beeinflusst die Wahrnehmung


Der Thalamus ist das Tor zum Bewusstsein, er entscheidet was wir wahrnehmen, das Stresshormon Kortisol verändert unsere Wahrnehmung sehr schnell.
Es zeigt sich: Die Wirkung von Kortisol auf den Thalamus entsteht deutlich schneller als bisher erwartet!

Stress kann sich beim Menschen weitaus umfassender auf die Wahrnehmung und Informationsverarbeitung auswirken als bisher angenommen!

Forschern am Fachbereich I der Universität Trier unter der Federführung des Psychobiologen Prof. Dr. Hartmut Schächinger ist in Zusammenarbeit mit dem Brüderkrankenhaus Trier erstmals der Nachweis einer raschen Wirkung des Stresshormons Kortisol auf den Thalamus gelungen. Damit würde Kortisol beim Menschen die thalamische Informationsverarbeitung von Stressereignissen nahezu unmittelbar beeinflussen und nicht - wie bisher angenommen - frühestens nach 20 Minuten.

Forschern am Fachbereich I der Universität Trier gelingt in Zusammenarbeit mit dem Brüderkrankenhaus Trier erstmals der Nachweis einer raschen Wirkung des Stresshormons Kortisol auf den Thalamus. Diese Gehirnstruktur ist für viele kognitive Prozesse äußerst wichtig, u.a. für die Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung. Dieser Befund wurde in der neuesten Ausgabe des renommierten „Journal of Neuroscience“ publiziert. Erstautor dieser Publikation ist ein Doktorand des DFG-geförderten Internationalen Graduiertenkollegs „Psychoneuroendokrinologie des Stresses“.

Stress ist ein psychobiologisches Phänomen. Während Stress kommt es zu physiologischen und kognitiven Reaktionen. Mit diesen soll eine aus phylogenetischer Perspektive vorteilhafte Anpassung des Individuums an das Stress auslösende Ereignis begünstigt werden. Zwar wird im Rahmen einer Stressreaktion Kortisol schon innerhalb von Minuten in den Blutkreislauf freigesetzt. Bisher wurde jedoch vermutet, dass Kortisol nur relativ langsam im Gehirn wirken kann. Grund für diese Vermutung liefern Untersuchungen, die belegen, dass die durch Kortisol ausgelösten molekularbiologischen Prozesse frühestens nach 20 Minuten zu spezifischen Funktionsänderungen der Zellen führen können. Damit wäre ein Einfluss des Stresshormons Kortisol auf die unmittelbare kognitive Verarbeitung des Stress auslösenden Ereignisses ausgeschlossen.

Mit dem jetzt publizierten interdisziplinären Forschungsprojekt konnte jedoch in mehreren unabhängigen Experimenten gezeigt werden, dass Kortisol innerhalb weniger Minuten starke Funktionsänderungen im Thalamus hervorruft. Der Thalamus ist eine sehr wichtige Gehirnstruktur, die bei der Verarbeitung fast aller Wahrnehmungen eine Rolle spielt. Zudem ist der Thalamus an der Regulation von Wachheit und Aufmerksamkeit beteiligt. Die Forschungsergebnisse zeigen daher, dass das im Rahmen einer Stresssituation ausgeschüttete Hormon Kortisol sehr wohl einen Einfluss auf die kognitive Verarbeitung des Stress auslösenden Ereignisses ausüben könnte. 

Orginalpublikation: 
F Strelzyk, M Hermes, E Naumann, M Oitzl, C Walter, HP Busch, S Richter, and H Schächinger: Tune It Down to Live It Up? Rapid, Nongenomic Effects of Cortisol on the Human Brain. Journal of Neuroscience 2012; 32: 616–625. 
Quelle: Universität Trier, Journal of Neuroscience

Freitag, 16. Dezember 2011

Jetlag stört die Taktgeber des Gehirns


Die bei Jetlag zeitlich verschobene Nervensignale im Taktgeber des Gehirns erschweren die Anpassung an eine Zeitverschiebung

Nach einer Zeitverschiebung (z.B.: durch eine Reise aber auch schon durch die Zeitumstellung) gerät die Innere Uhr aus dem Takt, weil sich nicht alle beteiligten Nervenzellen im Gehirn gleich schnell auf den neuen Tagesrhythmus einstellen: Ein Teil der Neuronen passt sich sofort an die veränderten Lichtverhältnisse an, während ein zweiter Teil erst nach einigen Tagen den neuen Rhythmus aufnimmt.


Das haben niederländische Forscher bei Versuchen mit Ratten entdeckt. Die unterschiedlichen Anweisungen, die die zeitlich gegeneinander verschobenen Nervensignale an Gehirn und Stoffwechsel senden, verursachen beispielsweise den Jetlag nach einem Transatlantikflug.

Der Haupttaktgeber der Inneren Uhr, die den Tag- und Nachtrhythmus des Stoffwechsels kontrolliert, befindet sich wahrscheinlich in einem Gehirnbereich namens suprachiasmatischer Nucleus (SCN) . Die Neuronen in diesem Areal können nach ihrer Anordnung in zwei Gruppen eingeteilt werden: die oberen und die unteren Nervenzellen. Diese Schrittmacherzellen spielen eine Schlüsselrolle beim Anpassen der Inneren Uhr an veränderte Hell- und Dunkelzyklen, wie sie beispielsweise im Winter und im Sommer oder nach einer Reise in eine andere Zeitzone herrschen. Wie die Neuronen jedoch Uhr und Lichtzyklus synchronisieren, war bislang unbekannt.

Um diese Frage zu klären, setzten Studienleiter Henk Albus und seine Kollegen ihre Testratten einem um sechs Stunden verschobenen Tagesbeginn aus und beobachteten, wie die Tiere auf diese Veränderung reagierten.
Das Ergebnis: Die Synchronisation der Taktgeberneuronen im SCN verläuft offenbar nicht gleichmäßig und Schritt für Schritt, sondern in zwei Stufen.

Die unteren SCN-Neuronen reagieren sofort auf die neuen Lichtverhältnisse und stellen ihren Rhythmus innerhalb kürzester Zeit um. Ganz anders die oberen Neuronen: Sie reagieren nur indirekt auf die Veränderung und warten, bis sie von den unteren Neuronen den Befehl bekommen, sich ebenfalls umzustellen. Diese Anpassung dauert bis zu sechs Tage, berichten die Wissenschaftler. Der Schlüsselfaktor dieser Kopplung ist der Botenstoff Gamma-Aminobuttersäure (GABA) . Er überträgt die Befehle der unteren, lichtgesteuerten Neuronen an die oberen Nervenzellen.

Die Ergebnisse der Forscher könnten in Zukunft helfen, die unangenehmen Auswirkungen des Jetlags zu vermindern. Möglicherweise könnten auch Therapien gegen Krankheiten wie beispielsweise Depressionen entwickelt werden, die zum Teil auf einer Störung der Inneren Uhr basieren.
Quelle: Henk Albus (Universität Leiden) et al.: Current Biology http://www.cell.com/current-biology/home,Bd.15,S.886
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Anm.: Zur besseren Synchronisation der Taktgeberneuronen im SCN empfiehlt sich die Frequenzmischung "Jetlag auflösen | Jetlag Resolve"  Link: http://www.ilm1.com/jetlag-aufloesen-jetlag-resolve-p-138.html (Am besten man hört sich diese psychoakustische Frequentmischung schon während des Fluges an.)

Freitag, 18. November 2011

Strategie gegen Mittags-Tief, Eiweiß macht munter Kohlenhydrate machen eher müde

Eine internationale Untersuchung zeigt: Gegen ein Mittags-Tief wirkt Proteinzufuhr besser als Zucker
Um schnell wieder auf Touren zu kommen, gilt für viele Menschen (fälschlicherweise) ein zuckerhaltiger Snack als hilfreich, denn er setzt schnell Energie im Körper frei, aber macht noch mehr müde.

Das ist aber genau die falsche Strategie, sagt nun ein internationales Forscherteam: Deren Untersuchungsergebnisse legt nahe, dass die Zufuhr von Kohlenhydraten eher müde macht, wohingegen eiweißhaltige Nahrung anregt und die Verbrennung von Kalorien ankurbelt (Eiweiß macht also eher schlanker).

Hintergrund
Der Studie zufolge liegt das an der Wirkung der Eiweißbausteine auf die sogenannten Orexin-Zellen, die an der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus und des Appetits beteiligt sind.

Schlafstörungen und Übergewicht
Die neuen Erkenntnisse könnten demzufolge auch wichtige Informationen für das Verständnis von Schlafstörungen und Übergewicht liefern, sagen Denis Burdakov von der University of Cambridge und seine Kollegen.

Die Wissenschaftler hatten für die Studie die Wirkung verschiedener Nährstoffe auf die Orexin-Zellen im Gehirn von Mäusen untersucht. Durch genetische Veränderungen waren diese Zellen bei den Versuchstieren durch einen Fluoreszenzfarbstoff markiert, damit die Forscher sie für ihre Analysen gezielt ausfindig machen konnten. Von den Orexin-Zellen war bereits bekannt, dass sie für die Freisetzung der Botenstoffe Orexin und Hypocretin verantwortlich sind. Eine geringe Produktion ist dabei mit Müdigkeit und Gewichtszunahme verbunden. „Wir fragten uns, ob unterschiedliche Nährstoffzufuhr die Aktivität dieser regulatorischen Zellen beeinflusst“, erklärt Dr. Denis Burdakov den Hintergrund der Studie.

Verabreichten die Forscher ihren Versuchstieren nun mit Aminosäuren (Eiweiß) angereicherte Lösungen, stieg die Aktivität der Orexin-Zellen. Diese Bausteine der Eiweiße werden beispielsweise bei der Verdauung eines Hühnereis im Körper freigesetzt. Die Glukose, die durch kohlenhydratreiche Ernährung entsteht, hemmte dagegen die Orexin-Zellen. Diese Blockade konnten die Aminosäuren sogar wiederum aufheben, zeigten die Analysen.

Weniger Müdigkeit durch Eiweiß
Die Ergebnisse passen den Forschern zufolge auch zu der Beobachtung, dass viele Menschen nach einer proteinreichen Mahlzeit weit weniger müde sind als nach einer kohlenhydratreichen.

Fettleibigkeit und Schlaflosigkeit
"Zur Bekämpfung von Fettleibigkeit und Schlaflosigkeit in der heutigen Gesellschaft brauchen wir mehr Informationen darüber, wie die Ernährung schlaf- und appetit-regulierende Systeme beeinflusst“, betont Denis Burdakov. „Unsere Forschung legt nahe, dass wenn Sie die Wahl zwischen einem Marmeladenbrot oder einem Ei-Brot haben, Sie letzteres wählen sollten, wenn Sie mehr Antriebskraft benötigen. Auch wenn beides den gleichen Energiegehalt hat, wird die Botschaft des Eiweißes für den Körper lauten: Verbrenne mehr Kalorien“, so der Wissenschaftler.
Quelle: Mahesh Karnani, University of Cambridge, et al.: Neuron, DOI 10.1016/j.neuron.2011.08.027/Bildquellen: IPN und unbekannt
LINK - PDF (14 Seiten) der Untersuchung: http://download.cell.com/neuron/pdf/PIIS0896627311007823.pdf?intermediate=true
*Correspondence: dib22@cam.ac.uk
DOI 10.1016/j.neuron.2011.08.027
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Siehe auch den Bericht: "Übergewicht und YoYo-Effekt" http://eggetsberger-info.blogspot.com/2011/11/ubergewicht-dem-jo-jo-effekt-auf-der.html (Diäten programmieren die Stressreaktion des Körpers um - und machen fettes Essen attraktiver.)
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Anmerkung: Beim Zellaktivierungstraining (nach Eggetsberger) ist es wichtig, genügend Eiweiß und Jod zu sich zu nehmen um ausreichend Schilddrüsenhormone bilden zu können. Dieses Training und die ausreichende Eiweißzufuhr geben dem Anwender auch mehr Power für den Tag und machen dauerhaft schlank.

TIPP: Zellaktivierungstraining
Zellaktivierung, die angenehme und einfache Methode sicher abzunehmen
"Haben Sie es auch satt in den Spiegel zu schauen, um zu sehen, dass trotz langer Diäten, iss´ die Hälfte, Fitnessstudio und vielen anderen Methoden Ihre Figur alles andere als ein Traum ist?"



Samstag, 8. Oktober 2011

Stress macht dick

Kurz- News
Wenn der Darm hungrig wird, meldet er das dem Gehirn mit Botenstoffen, vor allem mit Ghrelin. Deshalb hoffen viele, die Fettleibigkeits-Epidemie mit einer Blockade von Ghrelin bekämpfen zu können. Das ist bisher nicht gelungen, eher zum Glück, denn Ghrelin hat noch eine Funktion: Es dämpft Angst und Depression und wird vom Körper in erhöhten Mengen produziert, wenn er unter chronischem Stress steht. Jerry Zugman (UT Southwestern) hat es bemerkt und warnt, dass ein Einsatz von Ghrelin-Blockern gegen Fett die Gefahr von Depressionen bringt.

Quelle: Nature Neuroscience,15.6