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Samstag, 1. Februar 2020

Luzide Träumer hinterfragen ihre Gedanken auch im Wachzustand mehr als Normalträumer

Forscher entdecken mehr Gemeinsamkeiten zwischen Traum und Wachzustand als erwartet!
Das Klarträumen -bzw. luzide Träumen- ermöglicht es denen, die diese Fähigkeit besitzen oder aber erlernt haben, die eigenen Träume und manchmal sogar deren Inhalte und den Verlauf willentlich zu gestalten, also zu verändern und selbst Traumregie zu führen. Deutsche Hirnforscher haben bei ihren Forschungen entdeckt, dass bei Klarträumern jener Gehirnbereich (Brodmann-Areale 10 (orange)) größer ist, der es uns ermöglicht, sich über das eigene Denken Gedanken zu machen, seine eigenen Gedanken zu hinterfragen, zu beobachten. Die Klarträumer sind also wahrscheinlich auch im Wachzustand, am Tag stärker selbstreflektierend.

Bei Klarträumern im Vergleich zu anderen Menschen
ist das vordere Stirnhirn größer, welches auch für die
Metakognition eine wichtige Rolle spielt. |
© MPI für Bildungsforschung
Während die meisten Klärträumer diesen traumhaften Zustand eher selten erleben, gibt es aber auch wenige Menschen, die nahezu jede Nacht dieses ganz eigene Kopfkino erleben. Wie die Forscher der Max-Planck-Institute für Bildungsforschung und für Psychiatrie aktuell im Fachmagazin "The Journal of Neuroscience" berichten, hängt luzides Träumen möglicherweise mit der menschlichen Fähigkeit zusammen, über das eigene Denken nachdenken zu können - der sogenannten Metakognition.

Zu dieser Vermutung kommen die Forscher durch den Vergleich der Hirnstrukturen von Menschen, die häufig oder die nicht beziehungsweise nur selten klarträumen. Demzufolge ist bei Klarträumern das vordere Stirnhirn größer. "Dieser, auch als anteriorer präfrontaler Kortex bezeichnete Bereich steuert als Kontrollinstanz bewusste kognitive Prozesse", erläutern die Wissenschaftlern. "Er spielt auch für die Fähigkeit eine wichtige Rolle, das eigene Denken zu reflektieren."

Die Größenunterschiede im vorderen Stirnhirn zwischen Klarträumern und Nicht-Klarträumern deuten darauf hin, dass luzides Träumen und Metakognition tatsächlich miteinander zusammenhängen. Dafür sprechen auch Tests, bei denen die Probanden im Wachzustand Metakognitionsaufgaben lösten. Die dabei erstellten Hirnbilder zeigen, dass die Aktivität bei den Klarträumern höher war. "Das Ergebnis unserer Studie lässt vermuten, dass Menschen, die ihre Träume kontrollieren können, auch in ihrem Alltag besonders gut über ihr eigenes Denken nachdenken können", sagt Elisa Filevich, die als Postdoc-Wissenschaftlerin im Forschungsbereich "Entwicklungspsychologie" des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung arbeitet.

Die Hirnforscher sind zudem daran interessiert, ob sich metakognitive Fähigkeiten auch trainieren lassen. Deshalb wollen sie Freiwillige in einer weiteren Studie im luziden Träumen trainieren und untersuchen, ob sich dadurch auch die Fähigkeit verbessert, sich über das eigene Denken Gedanken zu machen.
Quelle: Fachmagazin " The Journal of Neuroscience" (DOI: 10.1523/JNEUROSCI.3342-14.15), Max-Planck-Institute für Bildungsforschung und für Psychiatrie, u.a. 
Link: http://www.jneurosci.org/content/35/3/1082
Link: http://www.mpg.de/149860/bildungsforschung
Bildquelle: © MPI für Bildungsforschung, IPN-Überarbeitet

Sonntag, 23. Juni 2019

Luzides Träumen durch Neurostimulation herbeigeführt

Neurostimulation, Mikroströme führen gezielt Klarträume herbei!
Neurostimulation: Über von außen auf der Kopfoberfläche angelegte Elektroden werden leichte Impulse an das darunterliegende Gehirnareal übertragen. Dadurch ist es Neurologen erstmals gelungen, Versuchsteilnehmern gezielt zu sogenannten Klarträumen zu verhelfen. Während des auch als "luzides Träumen" bezeichneten Zustandes, ist sich der Schlafende des Träumens bewusst. Dadurch, dass er sich bewusst ist dass er gerade Träumt ist, ist er in den meisten Fällen imstande, den Traumverlauf zu kontrollieren bzw. nach seinem Willen zu ändern.
Das Forscherteam um Dr. Ursula Voss von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Vitos Waldkrankenhaus Köppern und Walter Paulus vom Universitätsklinikum Göttingen aktuell im Fachjournal "Nature Neuroscience" berichten, sind unsere normalen Träume deshalb so unkontrollierbar, da in diesem Zustand der Verstand als kontrollierender Filter ausgeschaltet ist. ...

Montag, 30. April 2018

Unterschiede der Gehirnareale zwischen Klarträumern und Nicht-Klarträumern

Forscher fanden heraus, dass bei Menschen mit häufigen luziden Träumen ein Teil des Frontallappens im Gehirn größer ist

Bild: Fotolia
larträumer (auch luzide Träumer genannt) wissen, wenn sie träumen. Manchmal können sie den Traum sogar bewusst mitgestalten. Die meisten Menschen erleben dieses Phänomen aber nur ein paar Mal im Jahr, nur sehr wenige häufiger.

Forscher der Max-Planck-Institute für Bildungsforschung in Berlin und für Psychiatrie in München fanden heraus, dass bei Klarträumern der Bereich im Gehirn größer ist, der es uns ermöglicht, über das eigene Denken zu reflektieren. Klarträumer sind daher auch (sehr wahrscheinlich) im normalen täglichen Wachzustand stärker selbst-reflektiert.

In der entsprechenden Studie die in der Fachzeitschrif "Journal of Neuroscience" erschienen ist verglichen die Forscher die Hirnstrukturen von Menschen, die häufig, nie oder nur selten klarträumen. Demzufolge ist bei Klarträumern ein Teil des Frontallappens größer. Dieser auch als anteriorer präfrontaler Kortex bezeichnete Bereich steuert als Kontrollinstanz bewusste kognitive Prozesse. ... 

Freitag, 20. April 2018

In Zeitlupe leben - Forscher bremsen die Bewegungen von Freiwilligen

In Zeitlupe leben - Forscher bremsen die Bewegungen von Freiwilligen durch elektrische Signale.

Bewegungen in Zeitlupe
Wird das Gehirn auf eine bestimmte Weise manipuliert, bewegen sich Menschen wie in Zeitlupe.

Das haben britische Forscher gezeigt, indem sie die Hirnwellen von Freiwilligen mit Hilfe von elektrischen Impulsen veränderten.
Die Folgen des Versuchs: Die Probanden konnten ihre Arme nur noch sehr viel langsamer bewegen, wenn sie mit einem Joystick einen Punkt auf dem Bildschirm steuern sollten. Dazu erhöhten die Forscher die sogenannte Beta-Aktivität * , einen bestimmten Typ von Gehirnwellen.

Die Beta-Wellen wurden zwar schon oft mit der Bewegungssteuerung in Verbindung gebracht, aber erst in den neuen Experimenten konnten die Wissenschaftler tatsächlich einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Wellenaktivität und bewusster Bewegung nachweisen.
Beta-Wellen (EEG-Wellen) werden im Gehirn dann gemessen, wenn sogenannte tonische Kontraktionen stattfinden. Das sind unbewusste Muskelanspannungen über eine längere Zeit, die zum Beispiel den Körper im Wachzustand aufrecht halten. ...

Sonntag, 11. Dezember 2016

Luzides Träumen durch Neurostimulation herbeigeführt

Neurostimulation, Mikroströme führen gezielt Klarträume herbei!
Neurostimulation: Über von außen auf der Kopfoberfläche angelegte Elektroden werden leichte Impulse an das darunterliegende Gehirnareal übertragen. Dadurch ist es Neurologen erstmals gelungen, Versuchsteilnehmern gezielt zu sogenannten Klarträumen zu verhelfen. Während des auch als "luzides Träumen" bezeichneten Zustandes, ist sich der Schlafende des Träumens bewusst. Dadurch, dass er sich bewusst ist dass er gerade Träumt ist, ist er in den meisten Fällen imstande, den Traumverlauf zu kontrollieren bzw. nach seinem Willen zu ändern.
Das Forscherteam um Dr. Ursula Voss von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Vitos Waldkrankenhaus Köppern und Walter Paulus vom Universitätsklinikum Göttingen aktuell im Fachjournal "Nature Neuroscience" berichten, sind unsere normalen Träume deshalb so unkontrollierbar, da in diesem Zustand der Verstand als kontrollierender Filter ausgeschaltet ist. ...

Montag, 28. März 2016

Träume von außen mittels Kernspintomographen betrachtet

Gehirn  - Traumforschung
Um bekannte Trauminhalte den entsprechenden Aktivitäten im Gehirn zuzuordnen, haben Forscher sogenannte Klarträumer untersucht. Diese Menschen können in einer bestimmten Schlafphase, dem REM-Schlaf, Träume für kurze Zeit aktiv steuern und die Inhalte verändern. Wie oft dies gelingt, können die Träumer jedoch kaum beeinflussen.

"Man muss viel Geduld mitbringen", sagte Mitautor Michael Czisch vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. "Träume sind kein Kino"

Die Studie in "Current Biology":"Dreamed Movement Elicits Activation in the Sensorimotor Cortex" Den Ablauf des Experiments hatten die Wissenschaftler im Vorfeld mit den Testpersonen abgesprochen. Dazu legten sich die Träumer zum Schlafen in einen Kernspintomographen. Dort versuchten sie, ihr antrainiertes Können anzuwenden: Im Traum ballten sie abwechselnd ihre linke und rechte Hand zur Faust. Wann genau sie die Fäuste ballten, teilten die Träumer den Forschern mit, indem sie ihre Augen hin und her bewegten. ... 

Montag, 29. Februar 2016

Neue Wege des Bewusstseins - Gratis Vortrag, morgen 1. März 2016

** Gratis Vortrag, morgen 1. März 2016 Neue Wege des Bewusstseins **
Das Rätsel Bewusstsein – wer bin ich?
In diesem ersten von vier kostenlosen Vorträgen in diesem Jahr sprechen wir über das Thema "Bewusstsein" und damit verbundene neue Erkenntnisse.

Wir sind NICHT unser Gehirn!
Nicht wenige Neurowissenschaftler und Philosophen sind heute davon überzeugt, dass Bewusstsein ein im Grunde ein physikalischer Prozess ist, der sich vollständig aus der Funktionalität des Gehirnes erklären lässt, sie postulieren: Wenn wir das Gehirn verstanden haben, dann verstehen wir auch was unser Bewusstsein ist. Doch ganz neue Forschungen weisen in eine andere Richtung, diese wollen wir in dem Vortrag "Das Rätsel Bewusstsein - wer bin ich" behandeln. Mit den neuesten Erkenntnissen aus mehreren Bereichen der Forschung wollen wir alle zum Nachdenken anregen. ...  

Donnerstag, 28. Januar 2016

Klarträumen: Elektrische Induktion von Selbstbewusstsein in Träumen

Mit von außen auf den Schädel induzierten leichten Strompulsen ist es Neurologen erstmals gelungen, Probanden gezielt zu sogenannten Klarträumen zu verhelfen. Während des auch als "luzides Träumen" bezeichneten herbeigeführten Zustands, ist sich der Schlafende des Träumens bewusst und dadurch teilweise imstande, den Traumverlauf zu kontrollieren.

Stimulation-Auflagepunkte
Wie das Team um Dr. Ursula Voss von der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Vitos Waldkrankenhaus Köppern und Walter Paulus vom Universitätsklinikum Göttingen aktuell im Fachjournal "Nature Neuroscience" berichten, sind unsere normalen Träume deshalb so unkontrollierbar, da in diesem Zustand der Verstand als kontrollierender Filter ausgeschaltet ist. Menschen, die jedoch zum Klarträumen fähig sind, können dieses Hindernis umgehen, Teile des höheren Bewusstseins und die normale Traumwelt zusammenführen und sich so ihrer Träume bewusst werden und diese sogar beeinflussen.

Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass während solcher luzider Träume Teile des Stirnhirns aktiver sind und sich Hirnströme in bestimmten Frequenzen in diesem Bereich stärker häufen als während der normalen Traumphase.

Um zu überprüfen, ob diese Aktivität nun Ursache oder Folge der Klarträume ist, haben die Wissenschaftler 15 Frauen und 12 Männer vier Nächte lang im Schlaflabor des Universitätsklinikums Göttingen untersucht, von denen jedoch keiner zuvor Klarträume erlebt hatte. Hierbei reizten die Forscher nach Einsetzen der Traumschlafphase (REM-Schlaf) den vorderen Bereich des Gehirns (Frontalhirn) mittels unspürbarer, Micro-Elektrischer-Stimulation. ...

TX-WILD-STIMULATION (Klartraum-Technik des Theta-X Prozesses)

TX-WILD-STIMULATION (zum Erreichen luzider-Träume)
Neuro-Stimulation-Technik des Theta-X Prozesses
Der noch wache Mensch, der sich seines Wachzustands und des baldigen Träumens bewusst ist, kann luzid träumen. Im Zustand der Klarheit und Achtsamkeit, während der Körper in die natürliche Schlafparalyse verfällt und zu träumen beginnt, schläft der Körper während das Bewusstsein wach bleibt.

Der Schlüssel zum Klartraum liegt in dem Prinzip der "Körper-Geist-Unabhängigkeit"!

TX-WILD-STIMULATION (Klartraumtechnik des Theta-X Prozesses)
Im Klartraum ist einfach alles möglich!
Dabei bleibt der noch wache Mensch, der sich seines Wachzustands und des baldigen Träumens bewusst ist, im Zustand der Klarheit und Achtsamkeit, während sein Körper in die natürliche Schlafparalyse verfällt und er zu träumen beginnt. Der Körper schläft, der Geist, das Bewusstsein bleibt wach. Die WILD Methode wurde vom Schlaf- und Traumforscher Prof. Dr. Stephen LaBerg so benannt. Etwas weniger gebräuchlich ist die Bezeichnung die Prof. Dr. Paul Tholey kreierte: Klarheit bewahrende Technik (kurz KLB-Technik).

Bei den meisten WILD-Träumern funktioniert diese Technik am besten früh am Morgen, direkt nach dem Aufwachen oder beim Mittagsschlaf (z.B. am Wochenende). Gerade beim Mittagsschlaf lässt sich die Neurostimulationstechnik mit dem Whisper (die TX-WILD-STIMULATION) gut anwenden. Mehrere Anwendungen 1-2 mal pro Woche führen nach und nach zu luziden Träumen. Der Whisper hilft dabei, das luzide Träumen zu erlernen indem unser Gehirn im Frontalbereich - unseren bewussten Geist- wacher hält als im normalen Schlaf- Traumzustand (der Körper schläft- der Geist bleibt wach). Man tritt, unterstützt durch den Whisper und die Wild Technik, gleich vom wachen Bewusstseinszustand in den Klartraum ein. Sobald man etwas Erfahrung mit den WILD-Techniken hat, kann man Klarträume auch zu anderen Zeiten und ohne Whisperunterstützung einleiten. ... 

Freitag, 12. Dezember 2014

Kennen Sie den Klartraum? Das Klartraumhirn arbeitet anders

Der Traum ist der beste Beweis dafür, 
dass wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, als es scheint. 
Friedrich Hebbel (deutscher Dramatiker und Lyriker)

Unsere Parallelwelt 
Ca. 150 000-mal träumt der Mensch im Laufe seines Lebens. 
Als luziden Traum (Klartraum) bezeichnen Neurologen und Schlafforscher ein Schlaferlebnis, währenddessen sich der Betroffene bewusst ist, dass er träumt und sich sozusagen im Traum selbst beobachtet. Die wissenschaftliche Bezeichnung dafür lautet: "Luzider Traum". 

Dieser bemerkenswerte Traumzustand wird heute in vielen Schlaflabors aber auch von Neurologen genauestens untersucht. Während dieser speziellen Phase des Träumens ist die Lernfähigkeit besonders hoch (Studie Heidelberg 2005).

"Der luzide Traum lässt sich z. B. gezielt für motorisches Lernen einsetzen", erklärt Psychologe und Traumforscher Michael Schredl*. Sportler nutzen diesen Effekt für ein spezielles mentales Training. Sie nehmen sich vor dem Einschlafen vor, z. B. von einer Übungseinheit zu träumen. Oft gelingt dies und der Klartraum handelt vom Training. Weil der Schläfer in dieser Form des Traums das Geschehen nach seinem Willen steuern kann, hat er nun die Möglichkeit neue Bewegungsabläufe einzutrainieren, etwa eine neue Sprungtechnik. Das Gehirn wird hier genauso programmiert, als würden diese Bewegungen in der Realität ausgeführt. Das Ergebnis: Im Wachzustand kann er die neue Sprungtechnik bereits gut eingeübt anwenden. ...

Mittwoch, 14. Mai 2014

Klarträumen durch elektrische Impulse

Menschen, die klarträumen, können Inhalte ihrer Träume bis zu einem großen Grad selbst bestimmen. Wie eine neue Studie zeigt, kann man diese Fähigkeit nicht nur erlernen sondern auch direkt beeinflussen: mit leichten Stromstößen auf bestimmte Gehirnregionen während des Schlafs. Noch vor einigen Jahren wurde von Medizinern und Wissenschaftlern die Möglichkeit der Luziden Träume vehement bestritten. Erst nachdem der Luzide Traum (Klartraum) in Schlaflabors auch messtechnisch nachgewiesen wurde änderte sich diese Ansicht.

Flugerlebnis im Klartraum
Luzide Träume im Schlaflabor
Im Schlaf durchlebt der Mensch unterschiedliche Phasen. Bekannt ist vor allem der REM-Schlaf (rapid eye movement), bei dem sich die Augen schnell bewegen. Zwischen dem REM-Schlaf und dem vollen Bewusstsein mit voll funktionsfähigem Denkvermögen liegt das Zwischenstadium der luziden Träume, in dem manche Menschen über das Traumgeschehen "nachdenken können" um dann in manchen Fällen sogar in den gerade ablaufenden Traum einzugreifen zu können, sie werden dann zu Klarträumern.

Hintergrund: Die 27 Versuchspersonen, die die Forscher unter der Leitung von Ursula Voss im Schlaflabor untersuchten (15 Frauen und 12 Männer zwischen 18 und 26 Jahren ), gehörten nicht dazu: Sie hatten noch keine Erfahrung mit Klarträumen. Den Probanden wurde Elektroden am Kopf angelegt, die den Schlaf nicht stören und mit einem Gerät verbunden, das sehr schwache elektrische Impulse mit verschiedenen Hertz-Frequenzen (Hz) abgeben kann. Auswirkungen auf die luziden Träume wurden bei Frequenzen zwischen 2 und 100 Hz untersucht. Eine gute Auswirkungen auf die Klarträume wurden beim angewendeten Wechselstromverfahren nur bei 25 und bei 40 Hertz nachgewiesen.

Erfolgreich klarträumen bei 40 Hertz
Im Klartraum wird alles möglich!
Nach 3 Minuten REM-Schlaf (dieser tritt ca. 90 Minuten nach dem Einschlafen auf) versetzten die Forscher den Schlafenden eine leichte elektrische Stimulation. Die auf Wechselstrom basierende "transcranial alternating current stimulation" des vorderen und seitlichen Schädels verändert die Aktivität in den darunterliegenden Gehirnregionen.

Einige Sekunden nach der elektrischen Stimulation wurden die Studienteilnehmer geweckt und über ihr Schlaferlebnis befragt. Frequenzen um die 40 Hertz (im Gamma-EEG-Wellen-Bereich) führten zu verstärktem Klarträumen, also zur Einsicht, dass es sich dabei um einen Traum handelt, sowie zur Kontrolle über den Inhalt des Traumes und zur Distanz vom Traumprotagonisten.

Die Forscherin zeigte sich optimistisch, dass mit diesem Verfahren der Stimulation eines Tages Opfern häufiger Alptraumattacken oder auch Schizophreniepatienten geholfen werden kann. Sie könnten so auch Auswege aus unangenehmen Traumsequenzen eintrainieren. Voss hält es für unvermeidlich, dass ein derartiges Gerät irgendwann für den Verbraucher entwickelt wird.
Quelle: "Induction of self awareness in dreams through frontal low current stimulation of gamma activity " von Ursula Voss und Kolleginnen ist am 11. 5. 2014 in "Nature Neuroscience" erschienen.
LINK: http://www.nature.com/neuro/journal/vaop/ncurrent/abs/nn.3719.html
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Neurostimulation mit dem Whisper
Anm.: Auch die Stimulation mit Gleichspannungspotenzialen (Neurostimulation mit der Whispertechnik) erhöht die Bereitschaft im Traum das Bewusstsein zu erhalten, also Klartraumerfahrungen zu machen. Besonders effektiv hat sich das Stimulieren bzw. Trainieren des rechten Frontallappen gezeigt. Denn bleibt dieser schon beim Einschlafen etwas mehr aktiv so kann es zum luziden Traumerleben kommen. Doch hier wird nicht im Schlafen stimuliert, sondern im Wachzustand. Über mehrere Tage hindurch wird ein  spezieller Hirnbereich durch Neurostimulation besser vernetzt und dadurch auch stärker aktiviert.
Siehe dazu auch die Beiträge: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/search?q=Luzider+traum

Montag, 29. April 2013

Neurowissenschaftler messen erstmals Trauminhalte - luzider Träume

Träume aktivieren das Gehirn ähnlich wie eine tatsächlich ausgeführte Handlung
Träume aktivieren das Gehirn ähnlich wie eine tatsächlich ausgeführte Handlung. So faszinierend unsere Fähigkeit zu träumen ist, so rätselhaft ist die Frage, wie die intensiv erlebten Bilder und Gefühle in unserem Kopf entstehen. 
Denn bislang waren Träume nicht messbar.


Klartraumerlebnis

Jeder Mensch träumt, auch wenn sich nicht jeder am folgenden Morgen daran erinnert. Denn Träume werden nicht ins Langzeitgedächtnis übertragen. Daher können wir einen Traum nur behalten, wenn wir mittendrin oder kurz danach aufwachen.

Luzider Traum (Klartraum)
Es gibt jedoch Menschen, sogenannte luzide Träumer (von lat. lux = Licht), die sich bewusst darüber sind, dass sie träumen, und die das Traumgeschehen sogar willentlich beeinflussen können. Diese Fähigkeit haben sich Wissenschaftler um Martin Dresler vom Münchner Max-Planck-Institut für Psychiatrie zunutze gemacht, um einem der großen Rätsel der menschlichen Natur auf die Spur zu kommen: Warum träumen wir?

Wie entstehen die nächtlichen Bilderfluten in unserem Kopf? 
Bekanntlich ist es in der Hirnforschung schon seit Längerem üblich, die räumlich lokalisierte Gehirnaktivität mithilfe bildgebender Verfahren, wie der funktionellen Kernspintomografie, sichtbar zu machen. Träume wurden bisher ausgespart. Denn die gemessene Hirnaktivität wäre nur dann einem bestimmten Traum zuzuordnen, wenn sich eine exakte zeitliche Übereinstimmung zwischen beiden Ereignissen feststellen ließe. Das gelingt bei »normalen« Träumern naturgemäß nicht, da diese den Forschern nicht mitteilen können, ob sie gerade träumen.

Dresler und seine Kollegen gewannen deshalb Menschen die luzide Träumer sind (also das klar-träumen beherrschen), die dann während des Schlafs in einem Kernspintomografen den Forschern durch spezielle Augenbewegungen anzeigten, wenn sie den luziden Traumzustand erreicht hatten. Eine andere Möglichkeit der Kommunikation gibt es übrigens nicht, da auch luzide Träume im sogenannten REM-Schlaf stattfinden, in dem von den Augen abgesehen die willkürlichen Muskeln des Körpers wie gelähmt sind. Die weitere Aufgabe der Probanden bestand nun darin, im Traum gezielt zuerst die linke und dann die rechte Hand für ungefähr zehn Sekunden zu einer Faust zu ballen. Während dieser Traumtätigkeit wurde die Gehirnaktivität gemessen.


Bild oben: Aktivität in der motorischen Hirnrinde bei einer tatsächlich ausgeführten Bewegung der Hände im Wachen (linkes Bild) und während einer geträumten Bewegung (rechtes Bild). Blaue Regionen spiegeln die Aktivität bei einer Bewegung der rechten Hand wider, die in der linken Gehirnhälfte deutlich wird, wohingegen rote Regionen die entsprechende Bewegung der linken Hand auf der gegenüberliegenden Hirnhälfte anzeigt

Wie die Forscher im Fachblatt »Current Biology« (DOI: 10.1016/) berichten, war beim Ballen der Fäuste im Traum eine Region in der sensomotorischen Großhirnrinde aktiv. Dieselbe Region reagiert auch, wenn man die gleichen Bewegungen im Wachzustand ausführt oder sich diese vorstellt. »Unsere Träume sind also kein ›Schlaf-Kino‹, in dem wir passiv ein Geschehen nur beobachten, sondern sie schließen Aktivität in denjenigen Hirnregionen mit ein, die für die Traumhandlung relevant sind«, resümiert Dreslers Kollege Michael Czisch.

Die Studie hat damit einmal mehr den Beweis erbracht, dass unser Gehirn im Schlaf nicht ruht, sondern höchst aktiv ist. Das gilt offenbar für alle Schlafphasen. Wie der Tübinger Neurowissenschaftler Jan Born herausgefunden hat, werden zum Beispiel im Tiefschlaf neu gewonnene Informationen je nach Bedarf im Langzeitgedächtnis verankert. Wozu aber könnten die bizarren Traumgeschichten dienen? Born dazu: »Träume sind vermutlich ein kreatives Moment und helfen dem Menschen, wenn er wach ist, ganz neue Assoziationen zu bilden.« (Oder ist es weitaus mehr?)

Träumen für mehr Kreativität
Tatsächlich zeigt ein Blick in die Wissenschaftsgeschichte, dass so manche bahnbrechende Erkenntnis ihrem Entdecker im Traum »erschienen« ist. Legendär wurde der Fall des deutschen Chemikers Friedrich August Kekulé, der nach vielen vergeblichen Versuchen, die Strukturformel des Benzols zu finden, die Lösung eines Nachts im Halbschlaf träumte. Er erwachte kurz darauf und schrieb die Formel nieder.

Die Forscher konnten die mittels Kernspin gewonnen Daten an einem anderen Probanden durch eine weitere Technik bestätigen. Mit Hilfe der so genannten Nah-Infrarot-Spektroskopie beobachteten sie zusätzlich eine gesteigerte Aktivität in einer Hirnregion, die bei der Planung von Bewegungen eine wichtige Rolle spielt. „Unsere Träume sind also kein ‚Schlaf-Kino’, in dem wir passiv ein Geschehen nur beobachten, sondern schließen Aktivität in denjenigen Hirnregionen mit ein, die für die Traumhandlung relevant sind“, erklärt Michael Czisch, Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie.
Quelle: http://www.mpg.de/4613782/messung_trauminhalte
PDF dazu: Report, Dreamed Movement Elicits Activation in the Sensorimotor Cortex

TIPP
Unter 

Unter http://www.ilm1.com/index.php/cat/c18_Kategorie--Spezial--Frequenzen.html finden Sie 2 Frequenzmischungen um leichter in einen luziden Traumzustand zu kommen:
Luzider Traum: Phase 1 und Phase 2


Und zum Anhören
Wachträume mit Michael Czisch (Dauer: 15,7 Minuten) Hörbeitrag und als MP3
"Luzides Träumen" – das hört sich esoterisch an, ist es aber nicht. Michael Czisch und sein Team vom MPI für Psychiatrie haben es per fMRT untersucht und erfuhren nicht nur Neues über Träume sondern fanden auch eine nächste, sehr spannende Frage.
Direktlink: http://dasgehirn.info/aktuell/foxp2/wachtraeume-mit-michael-czisch
- - -
Hintergrund: Ein Klartraum oder auch luzider Traum (von lat. lux = „Licht“) ist ein Traum, in dem der Träumer sich bewusst ist, dass er träumt. Die Träumer sind in der Lage, ihre Trauminhalte aktiv zu kontrollieren.
Die Theorie des luziden Träumens geht davon aus, dass sowohl das bewusste Träumen als auch die Fähigkeit zum willentlichen Steuern von Trauminhalten (für jeden) erlernbar sind. Link zum Thema Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Klartraum


Dienstag, 26. März 2013

Im Schlaf erwacht - Herr über die eigenen Träume

Gehirnforscher sind dem Rätsel von so genannten Klarträumen auf der Spur: Menschen, die solche Träume haben, sind sich während eines Traums bewusst, dass sie gerade träumen. Auf diese Weise können sie selbst bestimmen, welche Bilder im Kopf entstehen.

Es hört sich nach Fantasy-Roman an wenn behauptet wird: Im Schlaf kann man sich während eines Traums bewusst sein, dass man gerade träumt und dann kann man auch noch den Traum steuern, erleben was mach sich gerade wünscht bzw. vorstellt. Menschen, die solche sogenannten luziden Träume (Klarträume) haben, sind damit Herr ihrer eigenen Träume - sie können selbst bestimmen, welche Bilder im Kopf entstehen. Ganz oben auf der Hitliste stehen bei ihnen durch die Lüfte fliegen und Sex ..., wie der Mannheimer Traumforscher Prof. Dr. Michael Schredl erzählt. "Nur etwa ein Viertel aller Erwachsenen hat Studien zufolge jedoch mindestens ein Mal im Leben einen luziden Traum. Nur wenige wissen daher, welche spannenden Erlebnisse im Schlaf möglich sind."

Hintergrund: Luzide Träume passieren im Schlaf - es handelt sich keineswegs um Tagträume oder um Vorstellungen beim Eindösen. "Ein echter Nachweis ist nur im Schlaflabor wirklich möglich", berichtet der Psychologe, der am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit forscht. So können luzide Träumer Dinge tun, die sie sich am Abend zuvor vorgenommen haben - zum Beispiel ihre Augen im Traum mehrere Male stark hin- und herbewegen, damit die Schlafforscher den Klartraum anhand der maschinell aufgezeichneten Signale bemerken. "Während des Träumens haben luzide Träumer eine gute Erinnerung an ihre Wacherlebnisse", erklärt Prof. Schredl.

In den Klarträumen fühlen sich die Welt und der eigene Körper ähnlich an wie im Wachzustand: "Im Traum ist die Welt real." Manche Klarträumer versuchten erst gar nicht, die Handlung ihres "Traumdrehbuchs" zu beeinflussen, sagt Schredl. "Sie lassen den Traum 'laufen' und können ihn mit dem Wissen, dass sie träumen, bewusster und intensiver erleben."
Auch bei Psychotherapien können luzide Träume gezielt eingesetzt werden - etwa um Konflikte zu lösen. Und Sportler können im Traum Bewegungsabläufe trainieren.

Neben dem wissenschaftlichen Aspekt spiele aber auch der "Spassfaktor" eine große Rolle, berichtet der Forscher: "Wer positive Träume hat, hat auch eine bessere Tagesstimmung." Im Buddhismus - dort werden Klarträume schon lange als Form der Meditation praktiziert werden - dienen sie der spirituellen Entwicklung. Schließlich solle man die Zeit, in der man schläft, nicht ungenutzt verstreichen lassen, heißt es dort. Es gibt auch eigene Yogarichtungen (Klartraum-Yoga) die sich mit dem Erlernen von luziden Träumen beschäftigen.

Kann man Klarträumen erlernen?
Mit viel Geduld und einem etwa vierwöchigen Training kann man es aber probieren – das hat auch der Psychologe Schredl selbst getan. Hinweis: "Man braucht Ausdauer, um es zu erlernen. Und man muss regelmäßig den Klartraumzustand trainieren, damit er als Fähigkeit erhalten bleibt." Es gibt verschiedene Techniken: So kann man vor dem Einschlafen den Satz "Heute Nacht werde ich einen luziden Traum haben" wiederholen oder sich mehrmals am Tag die Frage stellen "Träume ich oder bin ich wach?" Sinn sei es, das Hinterfragen des eigenen Bewusstseinszustands auch im Traum zu ermöglichen (Anm.: Wir haben dazu auch 2 Hilfsfrequenzmischungen entwickelt, Luzider Traum: Phase 1 = LINK und Luzider Traum: Phase 2  = LINK).

Im Weiteren hilft auch die verbesserte Aktivierung (und neuronale Vernetzung) des Frontalhirns mittels Whisper-Technologie (siehe auch Theta-X Seminarreihe), denn neueste Forschungen haben gezeigt das luzide Träumer eine höhere Aktivität im Frontallappen haben. Siehe dazu: Durch Studium luzider Träume im Gehirn sichtbar gemacht = LINK.

Eine Kombination aus luzidem Traum-Training und Whisperstimulation des Frontalhirns, kann den Lernprozess stark verbessern und auch bisher weniger erfolgreiche "Klarträumer" zu wirklichen Klarträumern  machen. Die Kombination Whisperstimulation, Klartraum-Training und Frequenzmischung bringt dann zumeist einen guten Erfolg.
Bildquelle: Fotolia
>>> LESEN SIE AUCH: "Neurowissenschaftler messen erstmals Trauminhalte - luzider Träume"
LINK: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2011/11/neurowissenschaftler-messen-erstmals.html

Mehr über Neurospiritualität!

Samstag, 11. Februar 2012

Studie: Gehirne auf dem "Pilz-Trip"


Ein Pilz mit Haluzinationswirkung
Wird das Gehirn durch "Zauberpilze" in einen Rauschzustand versetzt, verändern sich Durchblutung und Reizweitergabe massiv. Dabei gehen Intensität der Gehirnveränderungen und Heftigkeit der Halluzinationen parallel. Britische Forscher erstellten eine Landkarte eines Gehirns auf Pilz-Trip.

Magnetresonanztomografie Untersuchung
Der Forscher David Nutt vom Imperial College London und seine Kollegen verabreichten Versuchspersonen die in Pilzen enthaltene psychotrope Substanz und verfolgten mit funktioneller Magnetresonanztomografie die Veränderungen. Die Beobachtungen würden auch erklären, warum der - vom Arzt kontrollierte - Einsatz von Psilocybin, so der Name des halluzinogenen Inhaltsstoffs, gegen Depressionen helfen kann.

"Ich sehe komische Muster"
Der Konsum von hallzinogenen Pilzen hat eine lange Tradition. So gibt es schon Berichte von den Azteken, die sich vor wichtigen Zeremonien mit den Pilzen berauschten. 1957 machte der Ethnologe Gordon Wasson die "magic mushrooms" durch einen Artikel im Westen bekannt - und abseits des gefährlichen Missbrauchs wurden sie immer wieder in der Psychotherapie eingesetzt, um "die Bewusstseinsebene zu erweitern". Trotz der vielen "Erlebnisberichte" ging bisher aber niemand den Veränderungen im Gehirn auf den Grund.

Das wollte der Psychiater David Nutt, der auch schon die britische Regierung zu Drogenfragen beraten hat, ändern. Er lud deshalb insgesamt 30 Männer und Frauen, die mit Halluzinogenen bereits Erfahrungen gesammelt hatten, zu einem Experiment ein. Zuerst wurde an 15 Personen überprüft, ob sich der Blutfluss im Gehirn verändert. Die Testpersonen bekamen eine Spritze mit Psilocybin. Die Intensität der Halluzinationen konnten sie während und nach dem Trip durch Knopfdruck bewerten.

Die Versuchspersonen spürten die stärkste Reaktion zirka vier Minuten nach der Injektion.
Als typische Auswirkungen der Droge wurde beschrieben: "Ich sehe ungewöhnliche Veränderungen meiner Umwelt", "Ich sehe geometrische Muster", "Ich nehme meinen Körper ungewöhnlich wahr" oder "Meine Vorstellungen sind besonders lebhaft".

Gehemmter Blutfluss
Die begleitende Magnetresonanztomografie zeigte, dass sich auch die Durchblutung des Gehirns veränderte: Besonders in Regionen, die für Assoziationen zuständig sind wie dem Posterioren Cingulaten Cortex*, konnte ein starker Rückgang der Durchblutung beobachtet werden. Die Forscher glichen Selbstbeschreibung und fMRI-Bilder mit einander. Das Ergebnis: Je intensiver die Halluzinationen beschrieben wurden, desto stärker war auch der Blutfluss gehemmt.


Die Regionen mit reduziertem Sauerstoffgehalt wurden blau eingefärbt.

Ein ähnliches Resultat zeigte auch die Untersuchung des Sauerstoffgehalts des Blutes.
Wieder nahm die Sauerstoffsättigung in jenen Regionen des Gehirns besonders stark ab, die mit den auftretenden Halluzinationen in Verbindung gebracht werden, besonders im mittleren präfrontalen Cortex, dem Putamen und dem Subthalamus.

Besser keine Selbstexperimente!
Zum Lesen anklicken
"Psilocybin verringert die Durchblutung wichtiger Teile des Gehirns substanziell", fassen die Forscher zusammen. Da dem Posterioren Cingulaten Cortex * eine wichtige Rolle bei der Bildung von Bewusstsein und solchen Konstrukten wie dem "Ich" bzw. dem "Ego" zugeschrieben wird, können die von den Versuchspersonen beschriebenen Bewusstseinsänderungen direkt von den Modifikationen in diesem Teil des Gehirns kommen.

Die Ergebnisse der Forscher passen auch zu jüngsten Überlegungen, Psilocybin in der Behandlung psychischer Erkrankungen einzusetzen. Bei Depression etwa sind einige Teile des Gehirns überaktiv, deren Durchblutung das Halluzinogen reduziert. Das würde erklären, warum Betroffene schon nach kurzer Behandlung von einer Besserung berichten. Dazu bräuchte es aber noch weitere Forschungsarbeiten, betonen David Nutt und Kollegen. Und vor allem: keine Selbstexperimente.
Quelle - die Studie: "Neural correlates of the psychedelic state as determined by fMRI studies with psilocybin" ist in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" erschienen (DOI: 10.1073/pnas.1119598109) LINK: http://www.pnas.org/content/109/6/2138.
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* Cingulären Cortex ein Bestandteil des limbischen System des Gehirns, verantwortlich für die Herstellung emotionalen Reaktionen auf körperliche Empfindungen z.B. von Schmerz. Spielt eine wichtige Rolle bei Stimulus-Belohnungs-Lernen und bei der Auswahl von belohnungsgesteuerten Handlungsweisen. Ist auch an der ICH- und EGO-Konstruktion beteiligt.

Sonntag, 27. November 2011

Das Hirn-Kontrollzentrum (Thalamus) schläft zuerst

Beim Einschlafen gehen nicht alle Hirnareale gleichzeitig in die Ruhephase über, sondern erst nach und nach geht sozusagen das Licht aus. Den Anfang macht dabei (wunderlicher Weise) der Thalamus: Der Thalamus, das Hirnareal, das häufig auch als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet wird, fährt seine Aktivität bereits einige Minuten vor der Großhirnrinde, dem Sitz des Bewusstseins, herunter.
Thalamus in der Grafik rot eingezeichnet

Das könnte erklären, warum so viele Menschen kurz vor dem Einschlafen Dinge sehen und hören, die gar nicht da sind (Hypnogoge Bilder und auch Töne - Worte ...), so die Forscher – schließlich dient der Thalamus als eine Art Filter, der die ankommenden Signale bewertet und nur die Wichtigsten davon ins Wach-Bewusstsein durchkommen lässt. Ist dieser Filter (wie beim Einschlafen) ausgeschaltet, können in der Großhirnrinde ungewöhnliche Verknüpfungen und damit ungewöhnliche Bilder und auch Töne entstehen. Beim Aufwachen sieht die Situation übrigens anders aus: Hier arbeiten Thalamus und Großhirnrinde vollkommen synchron.

Normalerweise sind die Aktivitäten im Thalamus und der Großhirnrinde eng aneinander gekoppelt. Seit einiger Zeit gibt es jedoch vermehrt Hinweise darauf, dass diese Kopplung im Schlaf nicht die ganze Zeit bestehen bleibt. Die genauere Untersuchung ist allerdings schwierig, denn eine normale Hirnstrommessung mit auf der Kopfhaut angebrachten Elektroden liefert nicht genügend Details, um die Aktivitäten in den Hirnregionen genau voneinander trennen zu können.

Aus diesem Grund entschieden sich die französischen Wissenschaftler Dr. Magnin von der Universität Lyon 1 und seine Kollegen nun, die Vorgänge beim Einschlafen bei 13 ganz besonderen Probanden zu untersuchen: Ihnen waren zur Behandlung einer Epilepsie-Erkrankung Elektroden ins Gehirn eingesetzt worden, mit deren Hilfe sich direkt Aktivitäten in den entsprechenden Regionen messen lassen. Die Auswertung der Daten zeigte ein unerwartet deutliches Ergebnis: In über 93 Prozent der Messungen war zuerst die Aktivität im Thalamus abgesunken und erst dann, mit durchschnittlich über neun Minuten Verzögerung, in der Großhirnrinde. Zudem setzte dieser Aktivitätsabfall nicht nur später ein, er war auch langsamer.

Offenbar wird also der Thalamus von den Schlaf-Steuerzentren Hypothalamus und Hirnstamm früher schlafen geschickt als die Großhirnrinde, schreiben die Wissenschaftler. In dieser Phase kann sich das Bewusstsein dann sozusagen frei bewegen, was zur Fehlinterpretation bestimmter Signale und damit zu den häufig beobachteten Halluzinationen führe. 
Auch das Gefühl, man habe fürs Einschlafen viel länger gebraucht, als es tatsächlich der Fall war, sei vermutlich auf diese Entkopplung zurückzuführen. Die Frage bleibe, wie dieser Effekt zustande kommt. Denkbar sei, dass die Großhirnrinde auf die Schlafbefehle träger reagiere als der Thalamus und deswegen später abschalte. Alternativ könnte es sich aber auch um einen aktiven Prozess handeln, der eine bisher unbekannte Funktion erfüllt.
Dieser Effekt ist auch für die Klartraumforschung (Luzides Träumen) von großer Wichtigkeit!
Quelle: Michel Magnin (Universität Lyon 1) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1073/pnas.0909710107/ Bildquelle: Wikipedia

Samstag, 26. November 2011

Die heilende Kraft des Traumschlafes

Durch Träume werden schmerzhafte Erinnerungen bewältigen
Träume können einer Studie zufolge wie Beruhigungsmittel auf die Gefühlswelt wirken: Sie unterdrücken die Bildung von Stresshormonen, während belastende Erinnerungen verarbeitet werden, und nehmen ihnen dadurch den Schrecken.

Berkeley – Ein gesunder Schlaf kann helfen, emotionale Traumata zu überwinden. Dabei scheint der REM-Schlaf eine wichtige Rolle zu spielen. Er reguliert laut Current Biology (2011; doi: 10.1016/j.cub. 2011.10.052) die Informationsverarbeitung in den Mandelkernen (= Amygdalae). Niedrige Konzentrationen von Stress-Hormonen könnten die positivere Umwertung der Gedächtnisinhalte erleichtern (desensibilisieren!).


Die 35 Probanden von Matthew Walker, einem Forscher an der Universität von Kalifornien in Berkely, mussten sich zwei Mal stark emotional besetzte Bilder ansehen. Beide Male wurde mit der funktionellen Kernspintomographie untersucht, welche Hirnareale durch das Betrachten der Bilder angeregt wurden.

Bei der ersten Untersuchung registrierten die Forscher eine besonders starke Aktivität im Netzwerk von Amygdala und Hippocampus. Die Amygdala sind eine zentrale Verarbeitungsstation für Gefühle, die dann mit Hilfe des Hippocampus als Erinnerungen im Gehirn abgelegt werden.

Bei einer zweiten Untersuchung 12 Stunden später lösten die Bilder bei einigen Probanden erneut eine starke emotionale Reaktion aus, andere gaben in einem Fragebogen an, dass sie die Bilder weniger belasten. Es waren die Teilnehmer, die zwischen den beiden Tests eine Nacht im Schlaflabor verbracht hatten. Bei den anderen waren die Untersuchungen vormittags und nachmittags durchgeführt worden.


Die heilende Kraft des Traumschlafes
Die Forscher bringen die heilende Kraft des Schlafes mit der REM-Phase in Verbindung. Während dieser Zeit werden im Traum die Ereignisse des vergangen Tages verarbeitet. Gleichzeitig ist die Konzentration des Stresshormone Nordadrenalins vermindert. Die gespeicherte Erinnerung wird so umbewertet!

Nach einer derzeit gängigen Theorie ermöglicht dies eine Veränderung von Gedächtnisinhalten. Die Ergebnisse passen zu jüngsten Erfahrungen mit dem Einsatz von Betablockern bei Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen.

Dabei werden die Patienten mit ihren belastenden Erlebnissen konfrontiert, während sie unter der Einwirkung des Medikaments stehen, das die Wirkung von Noradrenalin auch im Gehirn hemmt. Dies soll die emotionalen Erinnerungen in das biografische Gedächtnis überführen, das einen distanzierten Umgang mit den früheren Erlebnissen ermöglicht.

Höhepunkte

  • Im Schlaf sinkt Amygdala-Aktivität nach vorheriger unangenehmer emotionale Erfahrungen
  • Der Amygdala Rückgang erfolgt im Zusammenhang mit der wiederhergestellt der Amygdala -präfrontalen Verbindung
  • Ermäßigungen in Gehirn und Verhalten Reaktivität mit REM Physiologie verbunden

Unsere Oma, unser Opa wussten es schon immer, die Wissenschaft hat es nun bewiesen: Über wichtige Entscheidungen, Unangenehme Erfahrung bzw. Erlebnis: muss man zuerst mal schlafen. "Darüber muss ich erst noch mal eine Nacht schlafen!"

Abstract der Studie Current Biology, 23 November 2011 LINK:
http://www.cell.com/current-biology/abstract/S0960-9822(11)01248-6
Pressemitteilung - Berkeley LINK: http://newscenter.berkeley.edu/2011/11/23/dream-sleep/