Posts mit dem Label Glaube werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Glaube werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 25. Mai 2014

Adam und Eva: 800 Jahre älter als die Bibel? RELIGIONSWISSENSCHAFT

Niederländische Wissenschaftler haben eine Urversion der Geschichte von Adam und Eva entdeckt, die rund 800 Jahre älter ist, als der biblische Text im alten Testament (AT). Auf Tontafeln aus dem 13. Jahrhundert vor Christus sei die Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies bereits aufgeschrieben worden. Das berichten die Forscher in ihrem jetzt veröffentlichten Buch "Adam, Eve and the Devil".

"In der Urversion trägt Eva keine Schuld"
Eine Neuübersetzung aus dem Ugaritischen
Die sogenannten Ugaritischen Tontafeln waren 1929 in Syrien gefunden und in den 1970er Jahren teilweise entziffert worden. Marjo Korpel und Johannes de Moor von der Protestantischen Theologischen Universität von Amsterdam hatten die Texte aus der semitischen Sprache Ugaritisch neu übersetzt und erstmals im Zusammenhang interpretiert. Bibelforscher gehen heute davon aus, dass der Text im Alten Testament um 400 vor Christus geschrieben wurde.

In dem in Keilschrift aufgeschriebenen Text auf den Tafeln wird Adam als Gott dargestellt, der mit einem "bösen Gott" kämpft. Dieser Teufel (böser Gott) erscheint als Schlange (Schlange wie im AT), vergiftet den "Baum des Lebens" und macht Adam mit einem Biss zu einem sterblichen Wesen. Die Sonnengöttin tröstet Adam und die Menschheit jedoch mit Eva, einer "guten Frau". Durch natürliche Fortpflanzung erhalte die Menschheit, so die Forscher, doch eine Art Unsterblichkeit.

Adam als Gott, Eva schuldlos
Anders als in der biblischen Version (AT) werde in diesem Mythos Adam als Gott dargestellt, erklärte die Autorin und Professorin für das Alte Testament in Amsterdam, Marjo Korpel, in der Tageszeitung "Trouw". "In dieser Urversion trägt auch Eva keinerlei Schuld."

Bibelforscher waren bereits seit längerem davon überzeugt, dass der biblischen Geschichte von Adam und Eva ein viel älterer Mythos zugrunde liegt. Ein schriftlicher Beweis war jedoch bisher noch nie gefunden worden.

Quelle: Adam, Eve, and the Devil. A New Beginning" ist in dem auf Studien der Bibel spezialisierten Verlag Sheffield Phoenix Press erschienen.
LINK: www.sheffieldphoenix.com/showbook.asp?bkid=271

Freitag, 23. Mai 2014

Kirche und Kindesmissbrauch: UN-Bericht kritisiert erneut den Vatikan scharf

Und viele dachte schon, mit dem neuen Papst könnte sich etwas Grundlegendes in der Kirche verändern ... Pädophile Priester sind scheinbar ok - interne Kirchen-Kritiker werden wie immer exkommuniziert. Alles klar, danke für diese deutliche Machtdemonstration und Klarstellung der Vatikan-Prioritäten.

Kindesmissbrauch: UN-Bericht kritisiert Vatikan scharf
Experten sehen noch immer erhebliche Mängel beim Umgang mit Missbrauchsopfern.


Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate haben die Vereinten Nationen den Vatikan für seinen Umgang mit Kindesmissbrauch durch Priester scharf kritisiert. Der UN-Ausschuss zur Bekämpfung von Folter findet in seinem aktuellen Bericht, der am Freitag in Genf vorgestellt wurde, deutliche Worte: Die katholische Kirche habe nicht sichergestellt, dass Missbrauchsfälle lückenlos der Polizei gemeldet würden; sie habe Geistliche versetzt, um ihnen Strafverfolgung zu ersparen, und sie habe es verabsäumt, Missbrauchsopfer angemessen zu entschädigen.

Fast 3500 Fälle
Für den aktuellen UN-Bericht legten Vatikan-Abgesandte auch Zahlen offen. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre wurden demnach 848 Geistliche wegen sexueller Übergriffe ihres Amtes enthoben. 2572 weitere wurden – wegen fortgeschrittenen Alters oder gesundheitlicher Probleme – geringer bestraft. Insgesamt verfolgte der Vatikan zwischen 2004 und 2013 fast 3500 Fälle von Missbrauchsvorwürfen. ...

Sonntag, 18. Mai 2014

Italienischer Kardinal soll 15 Mio. Euro veruntreut haben

Kurz notiert!
Ein weiterer unglaublicher Kirchen-Skandal ...
Der italienische Tarcisio Bertone genießt spätestens seit Bekanntwerden der Renovierung einer 600 Quadratmeter großen Luxuswohnung den Ruf als Luxus-Kardinal, ist quasi die italienische Version von "Protz-Bischof" Franz-Peter Tebarts-van Elst. Nun wird der von Papst Franziskus gefeuerte ehemalige Kardinalstaatssekretär einem Medienbericht zufolge verdächtigt, 15 Millionen Euro veruntreut zu haben.

Der 79-Jährigen werde verdächtigt, 15 Millionen Euro von vatikanischen Konten veruntreut zu haben, berichtete die "Bild"-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Quellen in dem Kirchenstaat. Das Geld soll demnach an ein Medienunternehmen geflossen sein.
  ...>>> http://www.heute.at/news/welt/art23661,1018991

Sonntag, 27. April 2014

Heute 2 “heilige Päpste” mehr

Mit den Päpsten Johannes XXIII. und Johannes Paul II. wächst die hohe Zahl der katholischen Heiligen weiter. Heute Sonntag den 27. April 2014 ist es soweit: Heiligsprechung der beiden Päpste Johannes Paul II. und Johannes XXIII.

Viele fragen sich: Wird jetzt jeder Papst ein Heiliger? Wozu braucht die katholische Kirche überhaupt so viele Heilige?

die heiligen zwei Päpste1Im Vorfeld der Heiligsprechung regte sich auch viel Kritik - denn gerade das Wirken von Johannes Paul dem Zweiten wird nicht von allen restlos positiv bewertet. Und auch die Voraussetzung eines "Wunders" wird kritisiert. Kritiker sagen, unter Johannes Paul II. sei unter anderem ein ganzes System an Kindesmissbrauch konsequent vertuscht worden...

Heilig? Es gibt in der Biografie von Johannes Paul II einige kritische Punkte. Als zum Beispiel der Kindesmissbrauch durch Hans Hermann Groër hochkochte, der damals Erzbischof von Wien war, machte Johannes Paul II. einen Österreichbesuch und nahm Groër ausdrücklich in Schutz. MACHEN SIE SICH SELBST EIN BILD!

Hintergründe der Heiligsprechung
Die Heiligsprechung (Kanonisation, auch Kanonisierung) ist in der katholischen Kirche eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über seine endgültige Aufnahme bei Gott. Nach der Kanonisation, die während eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person als Vorbild und Fürsprecher weltweit verehrt werden.

Der Heiligsprechung geht die Seligsprechung voraus, die auf Grundlage eines kirchliches Prozesses in mehreren Instanzen erfolgt. Im Zuge dessen muss nachgewiesen werden, dass die Person schon zu Lebzeiten „im Ruf der Heiligkeit“ stand und deswegen nach ihrem Tod von Gläubigen verehrt wird.

Das allein reicht aber nicht aus. Als „Beweis“ für die Seligkeit eines Menschen erfordern die strengen Regeln des Vatikans, dass ein Wunder, das auf seine Fürsprache hin von Gott gewirkt wurde, nachgewiesen wird. Wird mit der Seligsprechung die regionale Verehrung des Seligen zugelassen, so ermöglicht die Heiligsprechung die weltweite Verehrung. Grundlage dafür ist ein weiteres bestätigtes Wunder, das allerdings nach der Seligsprechung erwirkt worden sein muss.
Ein Seligsprechungsprozess darf frühestens fünf Jahre nach dem Tod der jeweiligen Person begonnen werden. In Einzelfällen - wie zum Beispiel bei Johannes Paul II. - kann der Papst allerdings verfügen, dass auf diese Wartezeit verzichtet wird.

Der erste von einem Papst Heiliggesprochene war Bischof Ulrich von Augsburg im Jahr 993. Das Regelwerk für Selig- und Heiligsprechungen wurde mehrmals reformiert, die aktuelle Fassung wurde 1983 unter Papst Johannes Paul II. geschaffen.

Heute kennt das Gesamtverzeichnis der Seligen und Heiligen der katholischen Weltkirche, das „Martyrologium Romanum“, rund 7.000 namentlich bekannte Selige und Heilige. Das Wort „Heiliger“ stammt vom griechischen Wort „hagios“ ab, was so viel wie „gottgeweiht, heilig, sakral, fromm“ bedeutet.
---   ---   ---

Das Gegenwunder?
In Italien stirbt ein junger Mann während einer Pilgerreise – erschlagen von einer 600 Kilo schweren Christusfigur. Das Denkmal war Papst Johannes Paul II. gewidmet. Denkwürdiger Zufall: Das Unglück ereignet sich nur wenige Tage vor dessen Heiligsprechung in Rom (ob das nun ein "Gegenwunder"  ist?).
LINK: http://www.focus.de/politik/ausland/papst/in-italien-600-kilo-schweres-papst-denkmal-erschlaegt-pilger_id_3797817.html

Montag, 14. April 2014

Diskriminierung gegen religiöse Minderheiten - Strassburg

Straßburg: Am 10. April 2014 wurde der Vollversammlung des Europarates ein Papier zur Abstimmung vorgelegt, welches eine neue Welle der Diskriminierung gegen religiöse Minderheiten hätte einläuten können und mit welchem vor allem den traditionellen Religionen ein Sonderstatus zukommen sollte.

Mit Hilfe des Reizworts „Kindesmissbrauch“, durch den insbesondere die etablierten Kirchen in den letzten Jahren in die Negativschlagzeilen geraten waren, wollte der Abgeordnete Rudy Salles die intolerante und menschenrechtsverachtende Politik Frankreichs gegenüber religiösen Minderheiten in alle 47 europäischen Mitgliedstaaten des Europarats exportieren.

In Frankreich werden mehr als 170 religiöse Gemeinschaften einer menschenrechtsverletzenden Sonderbehandlung unterzogen, darunter zahlreiche christliche Gemeinschaften (oder christlich nahe stehende Kirchen/Organisationen) wie beispielsweise die Zeugen Jehovas, die Neu-Apostolische Kirche, diverse hinduistische und buddhistische Gruppierungen sowie die Anthroposphen, die Scientology Kirche, Transzendentale Meditation und viele andere.

Nach Bekanntwerden des Papiers hagelte es Proteste von über 80 renommierten Menschenrechtsorganisationen sowie durch Experten in Sachen Strafrecht, Religionsfreiheit und von Mitgliedern unterschiedlichster Religionen und Weltanschauungen aus der ganzen Welt.

Eine Petition mit weit über 10.000 Unterschriften erreichte noch vor der Debatte die Präsidentin des Europarates, Anne Brasseur, sowie verschiedenste Parlamentarier. Darin wurde verlangt, die Richtlinien zur Beschneidung von Elternrechten und die Aufforderung zur Ungleichbehandlung von religiösen Minderheiten zurückzuweisen.

Der ehemalige Direktor der Helsinki Vereinigung, Dr. Aaron Rhodes, kritisierte den Vorstoß Frankreichs unter anderem als "Rezept für Diskriminierung und Intoleranz" und etwas, das "als Deckmantel dient, um willkürlich in das religiöse Leben einzugreifen".

Resultat
Sämtliche Vorschläge Rudy Salles wurden im Plenum des Europarates abgelehnt.
Stattdessen wurde eine völlig neue Version vorgeschlagen und angenommen: "Der Rat fordert die Mitgliederländer auf, die relevanten Europarats-Verträge zum Schutz der Kinder und ihrer Fürsorge zu unterzeichnen und/oder zu ratifizieren, sollte dies noch nicht geschehen sein." 
Gleichzeitig wurden die Mitgliedstaaten aufgefordert, Richtlinien zu erlassen, die keine diskriminierenden Unterscheidungen zwischen traditionellen, nicht traditionellen Religionen und neuen religiösen Bewegungen oder auch sogenannten "Sekten" zulassen, gemäß dem Punkt 9 der endgültigen Resolution: "Die Versammlung fordert die Mitgliederstaaten auch auf, sicherzustellen, dass keine Diskriminierung bezüglich der Frage, welche Bewegungen als Sekte oder nicht betrachtet werden, erlaubt ist, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen traditionellen und nicht traditionellen religiösen Bewegungen, neuen religiösen Bewegungen oder ´Sekten´, wenn es darum geht, das Zivil- oder Strafrecht anzuwenden und dass jegliche Maßnahmen gegenüber nicht traditionellen Bewegungen, neuen religiösen Bewegungen oder "Sekten" mit den Menschenrechtsstandards gemäß der Europäischen Menschenrechtserklärung in Einklang sind, sowie mit anderen relevanten Richtlinien, die die Würde der Menschen und deren gleiche und unveräußerlichen Rechte schützen.

Die endgültige Resolution findet sich hier: 
http://assembly.coe.int/nw/xml/XRef/Xref-XML2HTML-en.asp?fileid=20889&lang=en
---   ---   ---
Für mehr Informationen kontaktieren Sie: 
European Interreligious Forum for Religious Freedom
41 Avenue de Saint-Ouen
75017 Paris
France
Eric Roux
+33 6 47 69 52 35
 eiforumrf@gmail.com

Sonntag, 6. April 2014

Die Haltung der römisch katholischen Kirche zu Tieren!

Auch diese Haltung sollte einmal vom Vatikan überdacht werden ... 

Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, oder im Vatikan wohnt irrt sich. 
Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. 
Zitat frei nach: Albert Schweitzer

Zum besser lesen das Bild einfach anklicken!

Die Papst- und Theologen-Worte
Papst Benedikt erklärte anlässlich der Pilgerfahrt bayerischer Jägerinnen und Jäger nach Rom: "Eure Naturverbundenheit möge sich im Dienste an der wunderbaren Schöpfung Gottes bewähren!" - Da stellt sich die Frage: Wie kann das Töten unschuldiger Tiere - Geschöpfe Gottes - ein "Dienst an der Schöpfung" sein?

Und der Kapuzinermönch Bruder Paulus in der BILD-Zeitung (22.2.2003): "Tiere haben weder Geist noch Seele. Sie haben keine Gefühle. Sie gehorchen, weil sie dressiert worden sind... Wenn sie Schmerz empfinden, ist das kein Gefühl, sondern eine Körperreaktion."

Da fragt sich: Ob der Vatikan, die Kirche den Pharmalobbys es nur leicht machen möchte Tierversuche skrupellos weiter fortzuführen?

---   ---   ---

Die Kirchen und ihre Handlungen gehen uns alle an!
Da alle Bürger (eingetragen oder nicht) die Kirche, die Bischöfe etc. mit ihren Steuern unterstützten, ob man will oder nicht. (Mancher, immer noch sehr viele, zahlen darüber hinaus auch noch Kirchensteuer und spenden für die Kirche.)

Im weiteren interessiert sich die Kirche auch für uns, für die Bevölkerung allgemein, sie hat ihre eigne Kirchen-Lobby in der EU und mischt sich direkt wie auch indirekt in die Politik ein (Beispiel: Die Grünen). Unsere Gesellschaft ist christlich geprägt unser Denken wurde durch christliche Erziehung und die christlichen Doktrin mitbestimmt. Unser Gefühl für gut - oder schlecht, richtig oder falsch wurde schon von Kindheit her durch die Kirche mitbestimmt. Daher sollten wir nicht nur unsere Politiker beobachten sondern auch unsere Religionsführer bzw. die Kirchen. 

Donnerstag, 3. April 2014

Die vatikanischen Geheimarchive

Was man offiziell darüber weiß ...
Bis heute betreibt die RK-Kirche, eine Weltreligion, diese geheimen Archive. Für eine Religionsgemeinschaft sind die 180.000 Manuskripte, 1,6 Millionen Bücher, 85 Regalkilometer Akten im Vatikanische Geheimarchiv wahrlich groß. In einer eigenen Abteilung sind die 10 000 verbotenen Bücher gesammelt, die der päpstlichen Zensur zum Opfer gefallen sind.
Die Archiv-Bunker, die selbst einem Atomangriff standhalten würden, befinden sich unter dem Belvedere-Hof des Vatikans, über den täglich Tausende von Touristen und Besucher der Vatikanischen Museen spazieren.


Der Vatikan öffnet sein Archiv, wenigstens einen Teil davon. Viele geheime Dokumente die der Kirche Probleme machen würden, sind natürlich schon zuvor aus den zugänglichen Archivbereichen entfernt worden. Besonders sehr alte Dokumente aus den Anfängen der Kirche sind einfach nicht existent. Wären die Schriftrollen der Essener (Qumranrolle) und andere uralte Textfragmente nicht gefunden worden, würde man nicht einmal über die in den vatikanischen Geheimarchiven versteckten Rollen und Manuskripten (die der heutigen Kirche nicht gefallen) nachdenken können. Zwei Drittel aller Akten sind zudem seit 1810 auf Geheiß von Napoleon entwendet worden. Beim Rücktransport nach Rom nutzte der Vatikan die günstige Gelegenheit, um besonders abschreckende Berichte gleich verschwinden zu lassen.

Das Archiv offenbart die schmutzigen Seiten der katholischen Kirche. Über Jahrhunderte hinweg verfolgte sie echte oder angebliche Andersgläubige mit einer Brutalität, dass selbst die DDR-Stasi dagegen wie ein Chor harmloser Betschwestern wirkt. Zunächst wurde das Inquisitionsverfahren von den örtlichen Bischöfen durchgeführt, später schickte der Papst eigene Sondermittler (Inquisitoren), meistens speziell geschulte Dominikanermönche, in ganz Europa auf die Ketzerjagd.

1542 zentralisierte er die Inquisition und gründete »die Heilige Römische und Universale Inquisition « in Rom, eine Art bürokratische Kirchen-Stasi mit zwölf Kardinälen als Führungsspitze.
500 Jahre lang verfolgte die Kirche Hexen, Ketzer und Andersgläubige. Die Inquisitoren lieferten Millionen Menschen der Folter und dem Feuer aus. Die Protokolle darüber bewahrt der Vatikan ebenfalls in seinen Geheimarchiven auf, zu denen nur wenige Auserwählte unter strengster Kontrolle Zutritt haben. Und wie schon gesagt, nicht alles darf eingesehen werden.
Unter die nicht leicht bis gar nicht zugänglichen Dokumenten zählen aber auch viele Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus im Zusammenhang mit der RK-Kirche.
Auch wenn heutet behauptet wird, dass die Archive zugänglich gemacht wurden so bezieht sich das auf Bereiche die den Glauben und die Kirche nicht mehr als bisher bekannt kompromittieren könnte.

2014: Weitere Teile des Geheimarchivs des Vatikans werden auf Wunsch von Papst Franziskus nun geöffnet. Etwa 200.000 Schachteln mit rund drei Millionen Blättern, die noch aus der Zeit des Holocaust übrig geblieben sind, soll einigen Forscher zugänglich gemacht werden. Es geht vor allem um die Rolle des Papstes Pius XII (Pius der XII war vom 2. März 1939 bis Oktober 1958 Papst).
Diese weitere Forschung ist auch für die eingeleitete Heiligsprechung Pius XII. wichtig. Niemand kann je sagen ob die nun freigegebenen und aufbereiteten Akten komplett sind, bzw. negative Akten gleich einfach entfernt wurden. Warten wir ab!


Sonntag, 30. März 2014

Albert Einstein: "Die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger aber doch reichlich primitiver Legenden."

Einstein über die alten Religionen: alles „Primitiver Aberglaube“!
Der aufsehenerregende Brief von Albert Einstein, verfasst im Januar 1954 in deutscher Sprache. (Einstein starb im Jahr 1955).
Ein 1954 von Albert Einstein verfasstes Schriftstück wird in den USA versteigert. Darin beschreibt Einstein die Bibel als Sammlung primitiver Legenden.

Ein aufsehenerregender Brief Albert Einsteins mit Gedanken zu Religion und Judentum soll jetzt in den USA versteigert werden - für mindestens drei Millionen Dollar.
Dies ist das Startgebot der Brief-Auktion, die am Montag (8. Oktober 2012) bei ebay begann.

Die Internetauktion ist auf zehn Tage angesetzt. Einstein hatte den sogenannten Gottesbrief im Januar 1954, gut ein Jahr vor seinem Tode, auf Deutsch geschrieben.

"Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger aber doch reichlich primitiver Legenden", schreibt Einstein im Brief an den Philosophen Erich Gutkind, der Einstein sein Buch «Entscheide Dich für das Leben» geschickt hatte. "Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens."

Zitat: "Ich kann nichts ‹Auserwähltes› an mir wahrnehmen"
Einstein entstammt einer jüdischen Familie, hatte sich aber als Jugendlicher von der Religion losgesagt. Fast 60 Jahre später schrieb er: «Und das jüdische Volk, zu dem ich gerne gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, hat für mich doch keine andersartige Originalität als alle anderen Völker.

Soweit meine Erfahrung reicht ist es auch um nichts besser als andere menschliche Gruppen, wenn es auch durch Mangel an Macht gegen die schlimmsten Auswüchse gesichert ist. Somit kann ich nichts "Auserwähltes" an ihm wahrnehmen." Dass Gutkind als Mensch und als Jude eine privilegierte Stellung beanspruche, sei "schmerzlich".

Ein kurzer 435 Wörter umfassender Brief
Der kurze Brief, er umfasst 435 Wörter, war erst vor vier Jahren bekanntgeworden und hatte die Sicht auf Einstein erheblich verändert. Widersprüchliche Äußerungen des Physikers zu Gott und Religion hatten immer wieder zu Fragen geführt, doch der Brief von 1954 (ein Jahr vor seinem Tod) machte vieles klarer.

Der Brief wird nun von einem anonymen Sammler angeboten. Zuletzt waren vor sechs Jahren ein Manuskript und ein Brief des jugendlichen Einstein versteigert worden, für zusammen 512 000 Euro. Der 1879 im deutschen Ulm geborene Nobelpreisträger ist 1955 in Princeton, gut eine Autostunde südwestlich von New York, gestorben. Seine bahnbrechende Spezielle Relativitätstheorie hatte Einstein 1905 verfasst. Damals lebte Einstein in Bern und arbeitete als technischer Experte dritter Klasse im Berner Patentamt.

LINK: Der original Brief (Handschrift) als PDF

... Lesen Sie weiter ... >>>

Samstag, 18. Januar 2014

Eine Schande für die Kirche Phädophilie hält den Vatikan im Griff

Eine nicht enden wollende Geschichte!
Die Entlassung von 384 Priestern wegen Kindesmissbrauchs soll die harte Linie des Vatikans beweisen. Doch erst am Fall eines ranghohen Täters wird sich entscheiden, wie ernst es der Kirche damit ist.


Das geht alle an!
Bereits 1990 unterschrieb der Vatikan die Kinderschutzkonvention der Vereinten Nationen. Doch trotzdem haperte es lange Zeit mit der Auskunftsfreudigkeit und der Entschlossenheit des Heiligen Stuhles. Geantwortet und gehandelt wurde, wenn überhaupt, zaghaft. Selbst noch im Dezember 2013 weigerte sich der Vatikan, den umfassenden Fragebogen des UN-Ausschusses auszufüllen. Zu Einzelfällen äußerte er sich gar nicht. Der Skandal um jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen hat die katholische Kirche stark erschüttert. Nach ersten Enthüllungen über Missbrauchsfälle in Irland und den USA weitete sich die Affäre weltweit aus. Auch in Deutschland und Österreich kamen nach Enthüllungen im Jahr 2010 zahlreiche Fälle ans Licht. Alles nur die Spitze des Eisberges, viele Opfer zeigen den Missbrauch nicht an. Dabei stehen auch Bischöfe in der Kritik, sexuelle Gewalt gegenüber Kindern vertuscht zu haben. Ministranten besonders gefährdet?

Papst Benedikt und Papst Franziskus
Benedikt, der von 2005 bis zum Frühjahr 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche war, rief eine Null-Toleranz-Politik gegenüber den Tätern aus. Papst Franziskus, der im vergangenen Jahr auf den aus Altersgründen zurückgetretenen Benedikt folgte, setzt den Weg fort. Er prangerte den Skandal jüngst als "die Schande der Kirche" an. Die verantwortlichen Priester, Bischöfe und Laien hätten "keine Verbindung zu Gott" gehabt, sondern ihre Positionen in der Kirche ausgenutzt. LEIDER BISHER NICHT MEHR ALS DIESE WORTE!

Noch alles beim alten?
Wie ernst es der Vatikan mit dem Kampf gegen Kindermissbrauch meint, dürfte der Fall des ehemaligen päpstlichen Gesandten in der Dominikanischen Republik, Josef Wesolowski (66), zeigen.
Dem gebürtigen Polen wird sexueller Missbrauch vorgeworfen, sowohl in Polen als auch in der Dominikanischen Republik. Der Vatikan lehnte die Auslieferung an Polen ab und berief sich auf die Immunität, die Wesolowski als Diplomat des Vatikans genieße (!!!). Jetzt wird abgewartet, wie und wann ihm der Prozess gemacht wird.

Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.
Im weiteren: Der Vatikan stellt sich auf denn Standpunkt, dass er juristisch nur begrenzt gegen einen Geistlichen vorgehen kann. Zuständig für ein strafrechtliches Verfahren seien vielmehr die Heimatstaaten der betroffenen Priester, lautet die Argumentation. Vatikan weist die Verantwortung für seinen Mitarbeiter von sich! Von Wiedergutmachung der psychischen Schäden der betroffenen keine Spur. Opferverbände halten das Vorgehen der katholischen Kirche für unzureichend. "Wir sind sehr enttäuscht, dass eine so große und mächtige Kirchenbürokratie weiterhin vorgibt, machtlos gegenüber ihren eigenen Mitarbeitern zu sein", sagte Mary Caplan, Vertreterin des amerikanischen Netzwerks von Missbrauchsopfern.

Man kann nicht einfach wegsehen, alles tolerieren sonst wird man Mitschuldig!
Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.



Sonntag, 5. Januar 2014

KIRCHENSTEUER - Sonderbericht

Knapp vier Millionen Gläubige sitzen Sonntags im Gottesdienst. Mehr als sechs Mal so viele Menschen zahlen Kirchensteuer alleine in Deutschland. 
Knapp 47.000.000 Menschen in Deutschland sind Mitglieder in einer der christlichen Kirchen. Die wenigsten von ihnen haben sich bewusst dazu entschieden, getauft wurden die meisten schon als Säuglinge. Wer später nicht aus der Kirche austritt – ab 14 Jahren ist das auch ohne Zustimmung der Eltern möglich – wird ab der ersten Gehaltsabrechnung dafür bezahlen. Denn dann führt der Arbeitgeber nicht nur Lohnsteuer ab, sondern auch Kirchensteuer.

Wer muss Kirchensteuer zahlen? Der Staat hilft den Kirchen!
Der Staat zieht Steuern für die Bistümer der Römisch-Katholischen Kirche und für die Evangelische Kirche in Deutschland ein.

Aber nicht nur für sie: Auch die Alt-Katholiken in Deutschland, die Freireligiösen Gemeinden und die jüdischen Gemeinden nutzen diesen bequemen Dienste der Finanzämter.

Auch die Banken helfen gerne mit!
Die Kirchensteuer bemisst sich nicht allein nach der Einkommensteuer. Auch bei Kapitalerträgen verdient die Kirche mit, weil die Steuer auch auf die Abgeltungssteuer fällig wird.
Teilt man seiner Bank mit, welcher Kirche man angehört, werden die Beiträge gleich automatisch abgeführt. Ansonsten erfolgt die Abrechnung mit der nächsten Steuererklärung über die Anlage KAP. Ab 2015 sind die Banken dann verpflichtet, Kirchensteuer direkt einzubehalten und an die Glaubensgemeinschaften weiterzuleiten.

Kein Himmelreich ohne Steuern
Wer um die Kirchensteuer herumkommen will, hat nur eine Möglichkeit: Er muss aus der Kirche austreten!
Ein veröffentlichtes und vom Vatikan bestätigtes Dekret stellt klar, dass es nicht möglich ist, aus der Kirche auszutreten und zugleich gläubiges Mitglied zu bleiben. Die katholische Kirche macht die Mitgliedschaft von der Zahlung der Kirchensteuer abhängig! Auch wenn sie keine Leistung für das Mitglied erbringt.

Muss es denn gleich so viel Kirchensteuer sein? 
Im Normalfall: leider ja, einen individuellen Verhandlungsspielraum gibt es bei den Kirchen nicht.
Auch wenn man (z.B. als geschiedener) von den Sakramenten ausgeschlossen ist oder zu der Großen Zahl derer gehört die nicht zu Gottesdienst gehen, gibt es keinen Nachlass. Je nach Gemeinde beziehungsweise Landeskirche ist die Kirchensteuer auf 3 bis 3,5 Prozent des zu versteuernden Einkommens begrenzt. (Diese Zwangsabgabe kann teuer werden, besonders in Krisenzeiten!)

Aufpassen, und mancher zahlt obwohl er ausgetreten ist doch
Wer konfessionslos ist (also z.B. aus der Kirche ausgetreten ist), muss zwar keine Kirchensteuer entrichten, zahlt aber unter Umständen trotzdem für die Kirche.
Dann nämlich, wenn der weniger verdienende Ehepartner weiter Mitglied der Kirche ist. Maßgeblich ist in einem solchen Fällen nicht das Einkommen des kirchlich gebundenen Partners, sondern der "Lebensführungsaufwand". Der wiederum orientiert sich am gemeinsamen Einkommen des Ehepaars (!!!). Nach einem besonderen Tarif wird daraus das sogenannte Kirchgeld berechnet.

Gut gerichtet ist viel gewonnen
Wollten Ehepaare das Kirchgeld umgehen, konnten sie sich bislang bei der Steuer getrennt veranlagen lassen. Ab 2014 gibt es diese Option aber leider nicht mehr, jetzt ist als Alternative nur noch die Einzelveranlagung möglich. Wer nicht auf das Ehegattensplitting verzichten möchte, hat eine weitere Option: Er tritt einem weltanschaulichen Verband für Konfessionslose bei. Als Körperschaften öffentlichen Rechts können solche Verbände zwar ebenfalls Steuer erheben, tun das aber bisher nicht.

Kirchenaustritte entlasten die Allgemeinheit!
Erst recht lässt sich nicht behaupten, wer aus der Kirche austritt, “entsolidarisiere” sich, da er nun ja keine Kirchensteuer mehr zahle und somit weniger für das "Gemeinwesen" beitrage.

Sogar das Gegenteil ist der Fall, wie man erkennt, wenn man überlegt, was passieren würde, wenn z.B. alle Münchener Katholiken aus der Kirche austreten würden: Der Staat müsste dann zwar den katholischen Beitrag zu Bildung und Caritas in Höhe von 86 Mio. Euro selbst übernehmen – er hätte aber dafür über 150 Mio. Euro Mehreinnahmen, weil die Kirchensteuer nicht mehr durch ihre Absetzbarkeit das allgemeine Steueraufkommen belastet. Also ein Gewinn für den Staat von 64 Millionen Euro jährlich!

Stand 2014



Anmerkung: Wir sin für eine Abschaffung der Kirchensteuer. Wenn man irgendwo Mitglied ist bzw. sein möchte, kann man wie bei jedem anderen Verein oder einer politischen Partei seine Mitgliedsbeiträge direkt zahlen. Man soll jederzeit austreten können und eine Zwangsmitgliedschaft mit der Taufe (man hat nicht selbst entscheiden) MUSS abgeschafft werden. Man kann ja jeden Getauften mit seiner Volljährigkeit fragen ob er nun zahlendes Mitglied werden will oder nicht. Das sollte eine freie Entscheidung eines mündigen Bürgers sein, kein muss. Auch steht es den Kirchen jederzeit frei Eintritt in die Kirchen (für nicht Kirchensteuer Zahler) zu verlangen - wie es Museen auch machen. Die Kirche sollte endlich im 21. Jahrhundert ankommen.

Das Eggetsberger-Blog Team


Montag, 23. Dezember 2013

Reinkarnation (wieder geboren werden) Info

Die zahlenmäßig bedeutendsten Glaubensrichtungen, in denen Reinkarnation eine zentrale Rolle spielt, sind der Hinduismus mit weltweit etwa 900 Mio. und der Buddhismus mit 400–500 Mio. Anhängern. In den Upanishaden, deren älteste auf die Zeit von etwa 800 bis 600 v. Chr. datiert werden, ist Reinkarnation ein wesentliches Thema.

Auch im Christlichen Glauben gab es die Wiedergeburt (ob die Wiedergeburt in den ersten christlichen Schriften gestanden hat, kann heute nicht mehr sicher behauptet werden.) 

Wie die Reinkarnation aus dem christlichen Glauben verbannt wurde
Die Reinkarnationslehre bei den Christen geht dabei auch auf die teilweise strittigen Lehren des Origenes* zurück.

Die Reinkarnationslehre wurde als Folge des ersten ökumenischen Konzils in Konstantinopel unter Kaiser Konstantin, an welchem das Glaubensbekenntnis festgeschrieben wurde, von den “Korrektoren” aus dem Kanon gestrichen (wird von einigen Fachleuten immer wieder bestritten). Am Konzil zu Chalcedon, dem vierten der früheren Konzile, waren ca. 520 Bischöfe oder deren Vertreter anwesend. Zu den wichtigsten Beschlüssen gehörten die Bestätigung des Glaubensbekenntnisses von Nicäa (325) und des Glaubensbekenntnisses von Konstantinopel (381), die Verdammung des Monophysitismus und die Bekräftigung, dass die christliche Kirche das natürliche Gesetz der Wiederverkörperung anerkennt.

Wer war dieser Origenes?
Origenes: um 185 253/254, (griechischer Kirchenschriftsteller), war der bedeutendste Gelehrte des christlichen Altertums.  Origenes war in christlichen Kirche als teilweise umstrittener Kirchenlehrer und Kirchenvater bekannt. Er war ein Schüler des geheimnisvollen Philosophen Ammonius Saccas aus Indien, auch Ammonius der Saker genannt, und des Clemens von Alexandrien (ca. 150 – 214). Mit Origenes soll zu Beginn des 2. Jahrhunderts eine neue Phase der Hellenisierung des Christentums begonnen haben, deren Hauptherd die Katechetenschule zu Alexandrien war.

Origenes lehrte die Präexistenz der Seele und die Apokatastasis (eine theologische Lehre von der Wiederherstellung aller Dinge am Ende der Zeiten), die Leugnung der Ewigkeit der Höllenstrafen (!!), womit er die Gleichwerdung der Menschen mit dem Christus nach dem Tode (durch die Apokatastasis) vertrat. Seine Lehren stützten sich u.a. auf die der großen griechischen Philosophen Pythagoras, Plato und Plotin. Von Origenes’ Schriften ist leider nur noch ein Bruchteil vorhanden, da ein Großteil seiner Schriften eben wegen der enthaltenen Reinkarnationslehre vernichtet wurden.

Reinkarnation im Neuen Testament: Einige Bibelzitate dazu

(Jesus über Johannes den Täufer:) Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Schriftgelehrten, Elia müsse zuvor kommen? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles zurechtbringen. Doch ich sage euch: Es ist Elia schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch des Menschen Sohn leiden müssen von ihnen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte. (Matthäus - Kapitel 17/10-13)

(Jesus über Johannes den Täufer:)
Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. (Matthäus - Kapitel 11,14)

(Jesus fragte seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?)
Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. (Matthäus - Kapitel 16,14)

(Über Johannes den Täufer:)
Andere sagten:
Er ist Elija. Wieder andere: Er ist ein Prophet wie einer von den alten Propheten. (Markus - Kapitel 6,15)


Dazu ein interessanter Bibeltext
Altes Testament: Könige 18/40 
Elija (Elia) aber sprach zu ihnen: Greift die Propheten Baals, dass ihrer keiner entrinne, und sie griffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie daselbst. (AT - Könige - Kapitel 18,14)

Matthaeus 26/52 
Da sprach Jesus zu ihm; "Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen". Das passt auf Johannes den Täufer der ja laut Jesus der wiedergeborene Elija (Elia) gewesen soll. Und Elia hat laut altem Testament (Könige 18/40) eine große Anzahl Propheten des Baals mit dem Schwert töten lassen.

Tod von Johannes dem Täufer: Nach Markus - Kapitel 6,17–29 EU und Matthäus 14,3–12 EU soll die Tochter von Herodes’ Frau Herodias, von dieser dazu angestiftet, von Herodes den Kopf Johannes des Täufers als Belohnung für einen Tanz gefordert und erhalten haben.
Wiedergeburt des Elias als Johannes: Aus dieser Sicht heraus hätten sich die Worte Jesus dann auch bewahrheitet.
Quellen: AT, NT u.a.
Bildquellen: IPN-Forschung/Archiv und Fotolia_43895807

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Hype um angeblich 1500 Jahre alte Bibel in der Türkei - passend zur Vorweihnachtszeit

Hintergrund: Bereits am 25. Juni 2010 hatte die dpa berichtet, dass die türkische Polizei in der Provinz Mu`la im Südwesten des Landes eine auf Gazellenleder geschriebene, womöglich 1.500 Jahre alte Bibel in aramäischer Sprache gefunden hat.

Damals wurden ein Textilhändler und drei andere Verdächtige festgenommen, die gegen ein türkisches Gesetz zum Schutz historischer Kulturgüter verstoßen haben. Dass das Manuskript 1500 Jahre alt ist und ein Barnabasevangelium enthält, zweifeln namhafte Wissenschaftler aber an. Ein des Aramäischen mächtiger Islamwissenschaftler namens Ismail Mohr, der unter anderem auch Lehrbeauftragter am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin für klassisch-arabische Lektüre ist, ist ganz anderer Meinung als die vorab zitierten Medien: Anhand einer Fotografie des im Ethnographischen Museum Ankara ausgestellten Evangeliums weist er (im PDF) nach, dass es sich um das Matthäus-Evangelium der kanonischen syrischen Bibel handelt, versehen mit dem Zusatz: „Im Namen unseres Herrn; dieses Buch wurde geschrieben durch die Mönche (Äbte) des Hohen Klosters (daira alya?) in Ninive im Jahre 1500 unseres Herrn.“

Demzufolge wäre die angeblich 1.500 Jahre alte Bibel ein Matthäus-Evangelium in syrischer Sprache, das um 1.500 n. Chr. verfasst und damit "nur" 500 Jahre alt ist.

Der Bibelforscher Timothy Law aus Oxford hält das Manuskript für eine Fälschung. Die goldenen Lettern, Leder statt Pergament und witzigerweise sogar, wie er zu entziffern meinte, die Inschrift "Im Jahr 1500 des Herrn" machen es seiner Ansicht nach unmöglich, dass das Werk echt sein könnte.

Des Rätsels Lösung: Das „geheime“ Evangelium enthält Matthäus 28:19-20 und trägt das Datum „im Jahre unseres Herrn 1500“ (1500 n.Chr.)
Es ist kein 1500 Jahre altes geheimnisvolles „Barnabasevangelium“!
LINK: http://www.pce.at/PDF/Syrischer_Textfund_Ankara.pdf

Hintergrund: 
Video dazu:  http://youtu.be/RjlD8vcqG9Q


Beitrag von türkischen Medien: "1500 year-old ‘ Syriac ‘ Bible found in Ankara, Turkey : Vatican in shock!" LINK: http://www.nationalturk.com/en/1500-year-old-syriac-bible-found-in-ankara-turkey-16624

Freitag, 25. Januar 2013

Katholische Kirche im 2. Weltkrieg - Ein umstrittener PAPST

Anlässlich der eingeleiteten und vorschreitenden Heiligsprechung Pius XII
Was ist von einer Heiligsprechung überhaupt zu halten? Kann ein Mensch von Menschen bzw. einer Kirche heilig gesprochen werden?

Hintergrund: Schon sieben Jahre nach seinem Heimgang (=Tod Okt.1958) wurde durch Paul VI. der Seligsprechungsprozess eingeleitet.

Im Februar 2008 bekräftigte der inzwischen emeritierte Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins, dass der Seligsprechungsprozess für Papst Pius XII. nicht ad Acta gelegt wurde, sondern fortschreitet. Relator im Seligsprechungsprozess Pius XII. ist der bekannte Historiker Professor P. Peter Gumpel (*1923). 

Am am 2. März 2006, bei einer Begegnung mit dem römischen Klerus im Vatikan, antwortete Papst Benedikt XVI. auf die Frage eines Priesters: "Danke für diese Wortmeldung. Er (Papst Pius XII.) war der Papst meiner Jugend. Wir haben ihn alle verehrt. (Anm.: Ein Grund???)

Wie richtig gesagt wurde, hat er das deutsche Volk sehr geliebt, er hat es auch verteidigt in der großen Katastrophe nach dem Krieg. Und ich muss hinzufügen, dass er zuerst Nuntius in München war, bevor er Nuntius in Berlin wurde, denn Berlin hatte anfangs noch keine päpstliche Vertretung. Er war wirklich nahe bei uns (???)."

Geschichtlicher Hintergrund
Bis 1933 stand der Vatikan dem Nationalsozialismus völlig ablehnend gegenüber (Papst Pius der XI von 1922 - 1933).

Durch ein Dokument vom 28.3.1933 änderte sich jedoch die ablehnende Haltung der katholischen Kirche. Sie ermahnten ihre Gläubigen zur Treue gegenüber der rechtmäßigen Obrigkeit und zur gewissenhaften Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten

Die Katholische Kirche unter Pius XII. im 2. Weltkrieg
Reichskonkordat: Im Sommer 1933 schloss Hitler mit der Kirche das Reichskonkordat ab. Dieser Vertrag garantierte der Kirche die Freiheit des Bekenntnisses, die selbstständige Ordnung kirchlicher Angelegenheiten und den Schutz katholischer Organisationen und prangert Hitler an. (Siehe Reichskonkordat: http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat).

Pius XII. schreibt am 14. März 1937 eine Enzyklika über die Vertragsverletzung Deutschlands Reichskonkordat: Im Sommer 1933 schloss Hitler mit der Kirche das Reichskonkordat ab. Dieser Vertrag garantierte der Kirche die Freiheit des Bekenntnisses, die selbstständige Ordnung kirchlicher Angelegenheiten und den Schutz katholischer Organisationen und prangert Hitler an.

Es gab wenig Widerstand der Kirche – im Gegenteil sie stimmen dem Krieg zu, da sie den Bolschewismus als Hauptfeind gegen den christlichen Glauben sahen - während des Krieges, der ,,Friedensbefehl'' Hitlers wird weitgehend befolgt.

Einzelne Persönlichkeiten aus den Reihen der Kirche treten immer wieder als Schützer hervor, jedoch nie große Teile der Kirche.

Pius XII. schützt in Klöstern und Kirchen ca. 5000 Juden, schweigt jedoch zur Vergasung der Juden; Viele sagen, er hat sich zu sehr zurückgehalten. Er wollte einen Angriff der Nazis auf die katholische Kirche verhindern. Auch die einzelnen Bischöfe untereinander waren sich nicht einig, was dazu führte, dass die Kirche zu keinem geschlossenen Widerstand fähig war. Nur wenn es um eigene Interessen der Kirche und Erhalt der RK-Kirche ging fühlten sich die Bischöfe zum Eingreifen verpflichtet.

Das Hitler-Regime ordnete allein 1941 die Auflösung von 123 Klöstern an; 1945 war die Kirche aus fast allen Machtpositionen vertrieben worden.

Viele Bischöfe lebten mit der Angst als Staatsfeind verdächtigt zu werden.
Eine der Wurzeln der Bekennenden Kirche war der Pfarrernotbund, der auf Initiative des Pfarrers Martin Niemöller gegründet wurde. Anlass dazu war der Beschluss Pfarrer und Kirchenbeamte mit jüdischer Abstammung aus ihren Ämtern in der Kirche zu entlassen. Bis Jänner 1934 schlossen sich ca. 7000 Pfarrer dem Notbund an´.

Der Massenmord an den Juden, Papst Pius XII tat zu wenig für sie!
Darüber hinaus haben die Kirchen - als Organisationen - sich auch mit dem Diktator Hitler und seinem System eingelassen, teilweise mit ihm sogar paktiert und ihm dadurch auch den Rücken gestärkt.

* Pius XII wurde oft als zum Schweiger zum Millionenmord der Juden bezeichnet. Wie weise oder feige er dabei vorging, ist auch heute noch stark umstritten, daher sollte vor einer "Heiligsprechung" ausgiebig geforscht werden. Aus der Sicht der Lehre Jesus Christus hat sich Pius XII auf jeden Fall äußerst feige und falsch verhalten.


Wenn z.B. der Historiker Robert Wistrich meint, der Vatikan (inkl. PAPST) hätte durchaus lauter protestieren und auch mehr handeln können, sehen wir was gemeint ist. Viele Historiker meinen Pius XII war dazu nicht in der Lage, Zitat: „Es war einfach nicht seine Art, sein Wesen.“ Dann war er fehl am Platz! Und es enthebt auch nicht die Kirchen, den Vatikan von der Verantwortung die sie den Menschen schuldig sein sollte.

Machen Sie sich (so weit es geht) selbst ein Bild!

Mittwoch, 6. Juni 2012

RFID-Chip-Implantate für alle! (Offenbarung 13, 16 – 17)

(Offenbarung 13, 16 – 17)
Prophetischen Worte oder reiner Zufall? Egal was man denkt wunderlich ist dies Vorhersage allemal!

In der Offenbarung (13, 16 – 17) heißt es:
Uralte Texte aus der Bibel regen zum denken an?
„Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens trug." (Offb. 13, 16 – 17).

Dieses Zeichen das angebracht wird könnte tatsächlich der RFID-Chip oder NFC-Chip sein (oder aber auch eine Variante als Nano-Chip, mit eingebauten GPS Empfänger etc.!). Die neuen Chips können schon jetzt viel mehr als bekannt ist.

Dazu kommt dann die bargeldlose, kontrollierte Gesellschaft
Nie wieder ...
In unserer heutigen Welt, lange nachdem diese Worte von Johannes in der Offenbarung aufgeschrieben wurden, ergeben sie plötzlich einen möglichen Sinn. Das Kreditkartensystem und das Handy-Zahlsystem unserer Tage sollte uns eigentlich die Augen öffnen, Dass diese prophetischen Worte der BIBEL uns der Erfüllung näher gebracht haben als man noch vor einigen Jahren hätte ahnen können. 2015* ist es kein Geheimnis mehr, dass wir auf dem Weg zu einer völlig bargeldlosen Gesellschaft wie schon in Schweden sind, was auf einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Erfüllung dieser Prophezeiung hindeutet.

Der nächste Schritt, scheint vorgezeichnet
Genau das, was die Bibel schon vor langer Zeit vorausgesagt hat: eine nicht mehr auszulöschende (Von Krankenkassen, Banken, Handel und die Politik wird das schon einige Jahre angestrebt). Aber -und das ist der wichtigste Hintergrund- damit kann man auch alle Bewegungen einzelner Personen auf der ganzen Erde von Bodenstellen, Eingängen an Häusern, Kaufhäusern, Geschäften, in öffentlichen Verkehrsmittel, Straßenkreuzungen, an Zahlstellen und über Satelliten aus überwachen.
Implantierter RFID-Chip für alle!
Identifikationsnummer auf oder in der Hand jedes Menschen. Die Technologie dafür ist schon vorhanden, einem Menschen einen Mikro-Chip einzupflanzen, der beträchtliche Datenmengen speichern könnte und eine elektronische Abtastvorrichtung kann die Daten auslesen. Das ist der nächste Schritt der sich abzeichnet. Der gläserne Mensch!

Von "christlich-konservative" Seiten, von gläubigen Christen müsste ein Chippen abgelehnt werden. Aus christlich-religiösen Gründen müsste das implantieren von NFC- oder RFID-Chips als apokalyptischen Malzeichen ganz abgelehnt werden.
Klingt alles wie aus der Apokalypse dem letzten Kapitel der Bibel.
Quellen: Bibel, Div., Stand 2012 Update 2015*
---
2015 werden auch die Stimmen in Österreich laut die eine Implantation von RFID-Chips vorschreiben möchte - siehe Link.

Montag, 21. Dezember 2009

Spione im Auftrag der Päpste? Vatikan-Geheimdienst?

Beitrag zum Buch über die Geheimdienste des Vatikans und andere entsprechende Bücher.
Erich Frattini hat ein Buch über ein Thema geschrieben, das allein schon vom Titel her spannende Lektüre verspricht. „The Entity – Five Centuries of Secret Vatican Espionage“ lautet der englischsprachige Titel seines Werkes. Der Verfasser, ein in Peru geborener und in Spanien lebender Journalist und Bestseller-Autor, der sich bereits mit Büchern über das FBI und CIA (laut Klappentext seines Verlages) einen Namen gemacht hat, nimmt den Leser mit in jenen verborgenen Teil des ohnehin von einem Schleier der Diskretion umhüllten Vatikans. Päpste und Kurienprälaten in Ränkespiele verstrickt. Konspiration in Nischen und Wandelgängen, zwielichtige Gestalten ... 

Zum PDF lesen Bild einfach anklicken!
Egal was man davon hält... 
Nachdenken: Die Existenz des vatikanischen Geheimdienstes zum einen und die Tatsache zum anderen, dass es sich bei der "Vatikan GmbH" im Sinne des Wortes um einen der mächtigsten, wenn nicht der mächtigste multinationale Wirtschaftsgigant handelt, macht erst vieles von dem verständlich, was sich aus dem Problemen und Machenschaften der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart hinein entwickeln konnte.

Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass die rund zweieinhalb Millionen "Berufskatholiken" in aller Welt, also alle Priester, Mönche, Nonnen, Seminaristen, Laienbediensteten und nicht zuletzt die Angestellten, Verwaltungs- und Bürokräfte allesamt als Spione arbeiten, obwohl sie natürlich grundsätzlich potentielle Rekruten für dieses päpstliche sodalitium pianum, für diese Untergrundorganisation Gottes sind. Doch Berichterstatter sind sie alle mal. Sie alle erfahren mehr als jeder Geheimdienst. Viele kirchliche Würdenträger werden auch schon vorweg über die verschiedenen Staatsentscheidungen direkt von den Politikern informiert. Der Opus Dei (dt. Werk Gottes, mit weit über 95.000 offizielle Mitglieder) ist ein weiterer wichtiger Informationsbeschaffer, durch ihre Prominenten und einflussreichen Mitglieder hat die Kirche auch Zugang zu vielen Geheimen Unterlagen des jeweiligen Staates, aber auch von Organisationen, Ämtern, Polizei und Geheimdiensten. Überall gibt es Opus Dei Mitglieder (viele halten ihre Mitgliedschaft bei Opus Dei geheim), viele davon in leitender Position, in jeder erdenklichen Organisation und im Staatsdienst. Durch den Opus Dei hat die Kirche auch die Möglichkeit einer direkten politischen Einflussnahme in den meisten Staaten.

Opus Dei ist sehr umstritten, so sieht der humanistisch-atheistische Aktivist Dr. Michael Schmidt-Salomon ein "Demokratiegefährdungspotential" (siehe Scientology und Opus Dei: ein Vergleich ==> Direkt-Link)

Der Vatikan verfügt darüber hinaus in der Tat über professionelle und ausschließlich zum Zwecke der Spionage hervorragend ausgebildete "priesterliche Agenten", die in den letzten Jahrzehnten vorzugsweise im Ostblock eingesetzt wurden. (Nino Lo Bello: "Vatikan im Zwielicht - Die unheiligen Geschäfte des Kirchenstaates", München 1983, S. 134f, 136)
Die R.K.Kirche nimmt Einfluss auf die Politik in Europa (PDF-Beitrag mit Beispiele und Hintergrundinformationen).

Die Ursprünge des vatikanischen Berufsgeheimdienstes gehen auf Papst Pius X(Papst von 1903 bis 1914) zurück.

Anm.: Ob es die „heilige Allianz“ so wie sie im Buch von Eric Frattini beschrieben wird wirklich gibt ist offen, doch das es eine organisierte Nachrichtenbeschaffung gibt, und die Einflussnahme auf die europäische Politik ist nach Sachlage der Dinge unbestritten. Wir überlassen den Leser die endgültige Beurteilung!

Quellen: Div. Publikationen (inkl. Wikipedia), Bücher und Veröffentlichungen. Das PDF: Rezensiert von Werner Kaltefleite 2009, PDF-Version erstellt vom kath.de-Medienservice, Jens Albers 2009.
Quelle Anm.: Eggetsberger-Info-Blog.
Bildquelle: kath.de-Medienservice.

Donnerstag, 31. Juli 2008

Thomasevangelium

Das Evangelium nach Thomas
Nag-Hammadi-Kodex II (mit Teilen des Thomas Evangelium)
Das Thomasevangelium ist eine apokryphe Sammlung von 114 Jesusworten (Logien) und kurzen Szenen und Dialogen, die in einem Jesuswort gipfeln. Sie dürfte um die Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden sein. Die Herkunft der einzelnen Aussprüche wird unterschiedlich beurteilt. Der vollständige Text dieser Sammlung liegt in einer koptischen Version vor, die um 350 n. Chr. niedergeschrieben wurde. Sie enthält eine Reihe von Parallelen zu Jesusworten, die im Neuen Testament bekannt sind, aber auch mehrere sonst unbekannte Jesusworte. Der Umfang des Das Thomasevangelium entspricht ca. einem Sechstel des Lukasevangeliums.

Die Sammlung zeigt eine eigenständige Theologie, die nach heutigem Forschungsstand weder nur aus dem Urchristentum noch nur aus dem Gnostizismus hergeleitet werden kann. Da sie nicht vom Jünger Thomas verfasst wurde, diesen aber als Autor angibt, zählt sie zu den Pseudepigraphen. Sie enthält keine Passions- und Auferstehungsgeschichte und wird daher nicht zur literarischen Gattung der Evangelien gezählt. Sie ist nicht im Kanon des Neuen Testaments (NT) enthalten.

Das Thomasevangelium war lange Zeit verschollen; man kannte lediglich Notizen einiger Kirchenväter, die es einhellig und von Anfang an[1] zu den Apokryphen rechneten und als gnostisch oder manichäisch ablehnten. Es konnte jedoch zweifelsfrei bewiesen werden, dass die gefundenen Schriftrollen, also Papyrusrollen, entdeckt bei Naq Hammâdi in Oberägypten, authentisch sind.

Um 1945 fand man in Nag Hammadi in Ägypten 13 Papyrus-Codizes, darunter (im Codex II, 2) die nahezu vollständige koptische Übersetzung der 114 Aussprüche (Logien), als „Evangelium (Ev) nach Thomas“ unterschrieben. Der Text wurde in dieser Fassung etwa um 350 n. Chr. niedergeschrieben, hatte aber eine wohl wesentlich ältere Vorlage. Die Oxyrhynchus Fragmente wurden als Teile dieser Überlieferung identifiziert.

Der frühestmögliche Zeitpunkt für die Entstehung des Thomasevangeliums ist das Ende des Wirkens Jesu um 30 bzw. 33 n. Christus.
Ungefähr die Hälfte der Logien im Thomasevangelium gehen mit synoptischen Sprüchen parallel. Viele Jesusworte wirken dabei sehr alt und authentisch, insbesondere die 13 Doppelparallelen zum Markusevangelium. Das Markusevangelium ist nach bibelwissenschaftlicher Mehrheitsmeinung das älteste Evangelium. 

Texte des Apostel Thomas?
Von den Aposteln eignet sich Thomas nach dem Zeugnis des Johannesevangeliums am ehesten für die teils ungewöhnliche Texte.

Kirche und Thomas Evangelium: Im kirchlichen Bereich wurde das Thomasevangelium erstmals um 230 wahrgenommen. Das Problem, das sich für den Vatikan ergibt ist, wenn dieser sich bereit erkläre, das Evangelium mit in die Bibel aufzunehmen bzw. nur als wesentlich anzusehen, müsste der Vatikan zugeben, dass sämtliche Kirchen nicht dem entsprechen, was Jesus predigte, denn Sinn und Existenz dieser heiligen Stätten werden im Thomas-Evangelium nämlich eindeutig als unnütz dargelegt(!). Natürlich findet die Institution Kirche es Schwierigkeiten, wenn plötzlich eine Schrift auftaucht, die völlig unbehandelt ein Zeugnis der damaligen Zeit, des damaligen Glaubens repräsentiert. Daher besitzt das Thomas Evangelium auch "keinen Wert" für die christlichen Kirchen (so deren Aussagen).

Aus den folgenden 114 Leitsätzen Jesus, die zumeist mit dem Vor-Satz beginnen „Jesus spricht“, ergibt sich bei genauer Betrachtung eine ganz neue Lehre Jesu. Eine Lehre die ganz unverändert von den vielen Päpsten und "Schriftgelehrten" die sich immer wieder über die Bibeltexte hergemacht und so verändert haben wie es der Kirche dienlich war und ist.
---

Das Thomas Evangelium
[1] Dies sind die geheimen Worte, die Jesus, der Lebendige, sprach und die Judas Thomas, genannt „Zwilling”, aufgeschrieben hat. Und er sprach: Wer die Bedeutung dieser Worte versteht, wird den Tod nicht schmecken.

[2] Jesus sprach: Wer sucht, höre nicht auf zu suchen, bis er findet. Wenn er findet, wird er erschüttert werden. Ist er erschüttert, wird er staunen. Und dann wird er über das All herrschen.

[3] Jesus sprach: Wenn eure Führer zu euch sagen: Siehe, das Reich ist im Himmel ; so werden die Vögel des Himmels vor euch da sein. Wenn sie zu euch sagen: Es ist im Meer; so werden die Fische vor euch da sein. Sondern das Reich ist in euch und außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, werdet ihr erkannt werden und werden erkennen, dass ihr Söhne des lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht erkennt, so seid ihr (geistig) arm und seid die (geistige) Armut.

[4] Jesus sprach: Zögert ein hochbetagter Mann nicht, ein kleines Kind von sieben Tagen nach dem Ort des Lebens zu fragen, so wird er leben. Denn viele Erste werden die Letzten sein, aber sie werden alle zu Einem werden.

[5] Jesus sprach: Erkenne den, der vor deinem Angesicht ist, und was dir verborgen ist, wird sich dir offenbaren. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar würde.

[6] Seine Jünger fragten ihn und sprachen: Willst du, dass wir fasten? Und wie sollen wir beten und Almosen geben und welche Speisevorschriften sollen wir beobachten? Jesus antwortete: Lügt nicht und tut nicht, was ihr hasst, denn alles ist offenbar vor dem Himmel. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht zutage käme, und es gibt nichts Verdecktes, das ohne Aufdeckung bliebe.

[7] Jesus sprach: Selig ist der Löwe, den der Mensch isst. Dadurch wird der Löwe Mensch. Aber elend ist der Mensch, den der Löwe frisst. Dadurch wird der (Mensch zum Löwen).

[8] Und er sagte: Der Mensch gleicht einem klugen Fischer, der sein Netz ins Meer warf und es voll kleiner Fische aus dem Meere zog. Unter ihnen fand der kluge Fischer einen großen, guten Fisch. Da warf er alle kleinen Fische weg hinunter ins Meer und behielt, ohne lange zu überlegen, nur den großen Fisch. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

[9] Jesus sprach: Siehe, der Sämann kam heraus, füllte seine Hand und warf aus. Einige Körner fielen auf den Weg. Es kamen die Vögel und pickten sie auf. Andere Körner fielen auf den Felsen und sandten keine Wurzeln hinunter in die Erde und trieben keine Ähren gen Himmel. Wieder andere fielen in die Dornen. Die erstickten den Samen und der Wurm fraß sie. Und andere fielen auf die gute Erde und sie brachte gute Frucht und trug 60 je Maß und 120 je Maß.

[10] Jesus sprach: Ich habe Feuer auf die Welt geworfen, und siehe, ich hüte es, bis sie brennt.

[11] Jesus sprach: Dieser Himmel wird vergehen und der Himmel über ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht, die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, da ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig. Wenn ihr aber im Lichte seid (und Lebendiges esst), was werdet ihr dann tun? An dem Tage, da ihr eins wart, seid ihr zwei geworden. Jetzt aber, wo ihr zwei geworden seid, was werdet ihr nun tun?

[12] Die Jünger sprachen zu Jesus: Wir wissen, dass du von uns gehen wirst. Wer ist es, der dann Führer über uns sein soll? Jesus antwortete: Wo ihr dann auch seid; geht zu Jakobus, dem Gerechten, dessentwegen der Himmel und die Erde entstanden sind.

[13] Jesus sprach zu seinen Jüngern: Vergleicht mich, und sagt mir, wem ich gleiche. Da sagte zu ihm Simon Petrus: Du gleichst einem gerechten Engel. Matthäus sagte zu ihm: Du gleichst einem weisen Menschen. Thomas aber sagte zu ihm: Meister, mein Mund bringt es nicht über sich, zu sagen, wem du gleichst. Jesus antwortete: Ich bin nicht dein Meister. Denn auch du hast getrunken und bist trunken geworden von der sprudelnden Quelle, die ich, (der ich das Unmessbare messe), ausgemessen habe. Und er nahm ihn, zog ihn beiseite und sagte drei Worte zu ihm. Als Thomas wieder zu seinen Gefährten kam, fragten sie ihn: Was hat dir Jesus gesagt? Thomas antwortete: Wenn ich euch eines der Worte sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine nehmen und nach mir werfen, aber Feuer wird aus den Steinen kommen und euch verbrennen.

[14] Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet (und bleibt dabei doch die alten), schafft ihr euch nur Sünde. Und wenn ihr betet, richtet ihr euch nur selbst. Und wenn ihr Almosen gebt, fügt ihr eurem Geist nur Schaden zu. Wenn ihr in irgendein Land geht und es durchwandert und wenn man euch dann aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt, und heilt die Kranken unter ihnen. Denn was hineingeht in euren Mund, verunreinigt euch nicht. Aber was aus eurem Munde herauskommt, das ist es, was euch unrein macht.

[15] Jesus sprach: Wenn ihr den seht, der nicht geboren worden ist von einem Weibe, so werft euch auf euer Antlitz und verehrt ihn. Denn dieser ist euer Vater.

[16] Jesus sprach: Die Menschen wähnen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden. Aber sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, Streit auf die Erde zu bringen, Feuer, Schwert und Krieg. Denn es werden fünf sein in einem Hause. Drei werden gegen zwei sein und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und jeder wird allein dastehen.

[17] Jesus sprach: Ich will euch geben, was kein Auge je gesehen, kein Ohr je gehört, keine Hand je berührt und niemals in eines Menschen Herz gekommen ist.

[18] Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wie unser Ende sein wird. Jesus sprach: Habt ihr denn schon den Anfang entdeckt, dass ihr nach dem Ende fragt? Denn dort, wo der Anfang ist, dort ist auch das Ende. Selig ist, wer am Anfang steht. Denn er wird das Ende erkennen und den Tod nicht schmecken.

[19] Jesus sprach: Selig ist, der war, ehe er wurde. Wenn ihr mir zu Jüngern werdet und meine Worte hört, werden selbst diese Steine euch dienen. Denn ihr habt fünf Bäume im Paradiese, die von Sommer und Winter nicht berührt werden und deren Blätter nicht fallen. Wer sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.

[20] Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wem das Reich der Himmel gleicht. Er sprach zu ihnen: Es gleicht einem Senfkorn, das kleiner ist als alle anderen Samen. Wenn es aber in zubereitete Erde fällt, lässt es einen großen Spross aufschießen und wird zum Schutz für die Vögel des Himmels.

[21] Maria sagte zu Jesus: Wem gleichen deine Jünger? Er sagte: Sie gleichen kleinen Kindern, die sich auf einem Feld niedergelassen haben, das nicht ihnen gehört. Wenn die Herren des Feldes kommen, werden sie sagen: Her mit unserem Feld. Sie sind nackt vor ihnen, können nicht anders, als das Feld ihnen zu überlassen, und sie übergeben es. Und ich sage euch: Wenn der Hausherr erfährt, dass der Dieb kommen wird, wacht er, bevor er kommt, und lässt ihn nicht eindringen in das Haus seines Reiches, damit er nicht sein Eigentum wegtrage. Ihr aber, wacht gegenüber der Welt, gürtet euch um eure Lenden mit großer Kraft, damit die Räuber keinen Weg zu euch finden. Denn man wird die Frucht, die ihr erwartet, auf jeden Fall zu finden wissen. Mögen also unter euch verständige Menschen erstehen, die, wenn die Frucht reif wird, schnell mit der Sichel in der Hand kommen und sie abmähen. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

[22] Jesus sah, wie kleine Kinder gesäugt wurden. Er sagte zu seinen Jüngern: Diese kleinen Kinder, die gesäugt werden, gleichen denen, die ins Reich eingehen. Sie sagten zu ihm: Werden wir, indem wir klein sind, ins Reich eingehen? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr die zwei zu eins macht und wenn ihr das Innere wie das Äußere macht und das Äußere wie das Innere und das Obere wir das Untere, und wenn ihr das Männliche und das Weibliche zu einem Einzigen macht, so dass das Männliche nicht mehr männlich und das Weibliche nicht mehr weiblich ist; wenn ihr das Auge durch ein anderes Auge ersetzt und eine Hand durch eine andere Hand und einen Fuß durch einen anderen Fuß, ein Bild durch ein anderes Bild; dann werdet ihr ins Reich eingehen.

[23] Jesus sprach: Ich werde euch auswählen, einen aus tausend und zwei aus zehntausend. Und sie werden als ein einziger dastehen.

[24] Es sagten seine Jünger: Belehre uns über den Ort, an dem du bist, da wir nicht anders können, als danach zu suchen. Er antwortete: Wer Ohren hat, der höre. In einem Lichtmenschen ist Licht, und er leuchtet der ganzen Welt. Wenn er nicht leuchtet, ist Finsternis.

[25] Jesus sprach: Liebe deinen Bruder wie deine Seele. Hege ihn wie deinen Augapfel.

[26] Jesus sprach: Den Splitter im Auge deines Bruders siehst du. Den Balken aber in deinem Auge siehst du nicht. Wenn du den Balken aus deinem Auge ziehst, dann wirst du genug sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

[27] Jesus sprach: Wenn ihr euch nicht der Welt enthaltet, werdet ihr das Reich nicht finden. Wenn ihr den Sabbat nicht wirklich zum Sabbat macht, werdet ihr den Vater nicht sehen.

[28] Jesus sprach: Ich stand mitten in der Welt und erschien ihnen im Fleisch. Ich fand sie alle trunken, ich fand keinen Durstigen unter ihnen, und meine Seele empfand Schmerz über die Söhne der Menschen, weil sie blind in ihrem Herzen sind und nicht sehen, dass sie leer in die Welt gekommen sind und leer auch wieder aus der Welt gehen. Jetzt sind sie trunken. Wenn sie aber ihren Wein ausgeschieden haben, werden sie sich bekehren.

[29] Jesus sprach: Wenn das Fleisch wegen des Geistes entstanden ist, ist es ein Wunder. Wenn aber der Geist wegen des Leibes entstanden ist, ist es ein wunderbares Wunder. Dann wundere ich mich darüber, wie sich dieser große Reichtum in einer solchen Armut hat niederlassen können.

[30] Jesus sprach: Wo drei (zwei und eins: Mann und Frau in fleischlicher Vereinigung) (Kinder der) Götter (der Mächte der Welt) sind, da sind Götter. Wo zwei oder eins sind (männlich und weiblich zu einem werden), da bin ich.

[31] Jesus sprach: Kein Prophet gilt etwas in seinem Dorfe. Kein Arzt heilt die, die ihn kennen.

[32] Jesus sprach: Eine Stadt, die man auf einem hohen Berg erbaut und befestigt, kann nicht fallen, noch kann sie sich verbergen.

[33] Jesus sprach: Was du mit deinem Ohr hörst, das predige dem Ohr des anderen von den Dächern. Denn niemand zündet eine Lampe an und stellt sie unter einen Scheffel noch stellt er sie an einen verborgenen Ort, sondern er setzt sie auf den Leuchter, damit alle, die herein kommen und hinaus gehen, ihr Licht sehen.

[34] Jesus sprach: Wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.

[35] Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass jemand in das Haus des Starken gehe und es mit Gewalt einnehme, es sei denn, er binde seine Hände. Dann wird er sein Haus ausräumen können.

[36] Jesus sprach: Sorgt euch nicht von Morgen bis Abend und von Abend bis Morgen darum, was ihr anziehen sollt.

[37] Seine Jünger sprachen: Wann wirst du uns erscheinen und wann werden wir dich sehen? Jesus sprach: Wenn ihr eure Furcht vor der Blöße ablegt und eure Kleider nehmt, sie unter eure Füße legt wie die kleinen Kinder und sie zertretet, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten.

[38] Jesus sprach: Oftmals habt ihr danach verlangt, diese Worte zu hören, die ich euch sage. Keinen anderen werdet ihr finden, sie von ihm zu hören. Es werden aber Tage kommen, wo ihr mich sucht und mich nicht findet.

[39] Jesus sprach: Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel der Erkenntnis empfangen und haben sie versteckt.. Selbst sind sie nicht hineingegangen, aber sie ließen auch nicht hineingehen, die hineingehen wollten. Ihr aber, werdet klug wie die Schlangen und unschuldig wie die Tauben.

[40] Jesus sprach: Ein Weinstock, der außerhalb des Vaters gepflanzt ist, wird, da er nicht in festem Grund wächst, mit seinen Wurzeln ausgerissen werden und zugrunde gehen.

[41] Jesus sprach: Wer etwas in seiner Hand hat, dem wird gegeben werden. Wer aber nichts hat, dem wird auch das wenige, das er hat, genommen werden.

[42] Jesus sprach: Werdet Vorübergehende.

[43] Seine Jünger sprachen zu ihm: Wer bist du, dass du uns das alles sagst? Jesus antwortete: Aus dem, was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin? Aber ihr seid wie die Juden geworden: Sie lieben den Baum und hassen die Frucht, oder sie lieben die Frucht und hassen den Baum.

[44] Jesus sprach: Wer den Vater lästert, dem wird vergeben werden; und wer den Sohn lästert, dem wird vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden, weder auf Erden noch im Himmel.

[45] Jesus sprach: Man erntet keine Trauben von den Dornen, noch pflückt man Feigen vom Kameldorn. Denn sie bringen keine Frucht. So bringt ein guter Mensch etwas Gutes hervor aus seinem (guten) Besitz. Ein schlechter Mensch bringt Schlechtes hervor aus seinem schlechten Besitz, der in seinem Herzen ist. Er sagt Schlechtes, aus dem Überfluss seines Herzens bringt er Schlechtes hervor.

[46] Jesus sprach: Von Adam bis zu Johannes dem Täufer gibt es unter den vom Weibe Geborenen keinen Größeren als Johannes den Täufer: vor niemandem braucht er die Augen zu senken. Ich aber habe gesagt: Wer von euch klein wird, wird das Reich erkennen und wird über Johannes erhoben werden.

[47] Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass ein Mensch gleichzeitig zwei Pferde besteigt und zwei Bogen spannt. Auch ist es nicht möglich, dass ein Diener zwei Herren dient, vielmehr wird er den einen ehren und den anderen beleidigen. Kein Mensch trinkt alten Wein und verlangt sogleich nach neuem Wein. Und man gießt nicht neuen Wein in alte Schläuche, weil sie platzen würden, und man gießt nicht alten Wein in neue Schläuche, denn dadurch würde er verdorben werden. Man näht auch nicht einen alten Flicken auf ein neues Kleid, weil dadurch ein Riss entstehen würde.

[48] Jesus sprach: Wenn zwei miteinander Frieden machen in einem Haus, werden sie zum Berg sagen: Hebe dich hinweg; und er wird sich hinweg heben.

[49] Jesus sprach: Selig seid ihr Einsamen und Auserwählten, denn ihr werdet das Reich finden, weil ihr daraus stammt und wieder dorthin geht.

Textfragment Thomas-Ev.
[50] Jesus sprach: Wenn man euch fragt: Woher seid ihr gekommen? antwortet: Wir sind aus dem Lichte gekommen, von dort, wo das Licht durch sich selbst entstanden ist. *  Es war unvergänglich, und es trat in ihrem Bilde, (im Leibe), in Erscheinung. Wenn man zu euch sagt: (Wer seid ihr?), sagt: Wir sind seine Söhne und wir sind die Auserwählten des lebendigen Vaters. Wenn man euch fragt: Was ist das Zeichen eures Vaters an euch? so antwortet: Bewegung ist es und Unbeweglichkeit.

[51] Es sagten zu ihm seine Jünger: Wann wird die Ruhe der Toten eintreten und wann wird die neue Welt kommen? Er antwortete: Die Ruhe, die ihr erwartet, ist ja schon gekommen. Aber ihr erkennt sie nicht.

[52] Es sagten zu ihm seine Jünger: Vierundzwanzig Propheten sprachen in Israel und sie alle sprachen in deiner Kraft. Er antwortete: (Mit solchen Gedanken) kehrt ihr euch von dem Lebendigen ab, der vor euch steht, und sprecht von den Toten.

[53] Seine Jünger sagten zu ihm: Ist die Beschneidung nützlich oder nicht? Er antwortete: Wenn sie nützlich wäre, würde der Vater die Kinder schon beschnitten aus den Müttern zeugen(!). Aber die wahre Beschneidung im Geiste ist ungemein nützlich.

[54] Jesus sprach: Selig sind die Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel.

[55] Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst, kann nicht mein Jünger sein. Und wer seine Brüder und seine Schwestern nicht hasst und nicht sein Kreuz auf sich nimmt wie ich, ist meiner nicht würdig.

[56] Jesus sprach: Wer die Welt erkennt, entdeckt einen Leichnam. Und wer einen Leichnam entdeckt, dessen ist die Welt nicht würdig.

[57] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen guten Samen hat. Sein Feind kam des Nachts und säte Unkraut unter den guten Samen. Der Mann aber ließ die Arbeiter das Unkraut nicht ausreißen, sondern sagte zu ihnen: „Damit ihr nicht mit dem Unkraut auch den Weizen ausreißt! Denn am Tag der Ernte kommt das Unkraut zum Vorschein. Dann wird es ausgerissen und verbrannt.”

[58] Jesus sprach: Selig der Mensch, der gelitten hat. Er hat das Leben gefunden.

[59] Jesus sprach: Achtet auf den Lebendigen, solange ihr lebt, damit es euch nicht geschieht, dass ihr sterbt und ihn zu sehen verlangt, ihn aber nicht mehr sehen könnt.

[60] Jesus sah mit seinen Jüngern einen Samariter, der ein Lamm mit sich nahm auf dem Weg nach Judäa. Er sprach zu seinen Jüngern: (Was will er mit dem Lamm?) Sie sagten zu ihm: Er will es schlachten und essen. Er sprach zu ihnen: Solange es lebt, wird er es nicht essen. Erst, wenn er es geschlachtet hat und es ein Leichnam geworden ist. Sie entgegneten: Anders wird er es nicht machen können. Er wiederum sagte zu ihnen: Sucht also ihr selbst einen Ort für euch zur Ruhe, damit ihr nicht zu Leichnamen werdet und man euch isst.

[61] Jesus sprach: Zwei werden sich auf einem Bett ausruhen, der eine wird sterben, der andere leben. Da sagte Salome: Wer bist du, Mensch, (wessen Sohn) bist du? Saßest du nicht neben mir und aßest von meinem Tisch? Jesus antwortete: Ich bin der, der aus dem mir Gleichen ist. Mir ist von dem gegeben worden, was meines Vaters ist. Darauf Salome: Ich bin deine Jüngerin. Jesus entgegnete ihr: Deshalb sage ich dir: Wer leer ist, wird sich mit Licht füllen. Wer aber geteilt (in die Vielheit) ist, wird sich mit Finsternis füllen.

[62] Jesus sprach: Ich sage meine Geheimnisse (allen, die meiner Geheimnisse würdig sind). Was immer deine Rechte tut; deine Linke soll nicht erfahren, was sie tut.

[63] Jesus sprach: Es war ein reicher Mann, der viel Vermögen hatte. Er sagte: Ich werde mein Vermögen einsetzen, um zu säen, zu ernten, zu pflanzen und meine Vorratskammern mit Frucht zu füllen, damit ich an nichts Mangel leide. So dachte er in seinem Herzen. Und in der gleichen Nacht starb er. Wer Ohren hat der höre.

[64] Jesus sprach: Ein Mann wollte ein Gastmahl veranstalten. Als er das Mahl bereitet hatte, sandte er seinen Diener, damit er die Gäste einlade. Dieser ging zum ersten und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Er antwortete: Ich habe Forderungen an Kaufleute. Am Abend kommen sie zu mir, ich muss gehen und meinen Dienern Weisungen geben. Ich muss mich für das Mahl entschuldigen. Der Diener ging zu einem anderen und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann antwortete: ich habe ein Haus gekauft und bin für einen Tag unabkömmlich. Ich habe keine Zeit. Der Diener ging zu einem dritten und sprach zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann antwortete: Mein Freund will heiraten und ich muss ein Festmahl veranstalten. Ich kann nicht kommen. Bitte entschuldige mich für das Mahl. Der Diener ging zu einem vierten und sagte: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann erwiderte: Ich habe ein Gut gekauft und gehe, um die Pacht in Empfang zu nehmen. Ich kann nicht kommen und muss mich entschuldigen. Der Diener ging und sagte zu seinem Herrn: Alle, die du eingeladen hast zum Mahle, haben abgesagt. Der Herr sagte zu seinem Diener: Gehe hinaus auf die Straße und hole herein, die du findest, damit sie am Mahle teilnehmen. Die Käufer und Verkäufer werden nicht in die Orte meines Vaters eingehen.

[65] Jesus sprach: Ein rechtschaffener Mann hatte einen Weingarten. Er gab ihn einigen Winzern, damit sie ihn bearbeiteten und er seine Ernte von ihnen erhielte. Als er seinen Diener schickte, damit die Winzer ihm die Ernte des Weingartens übergäben, packten sie ihn, schlugen ihn und hätten ihn fast umgebracht. Der Diener ging und sagte es seinem Herrn. Der Herr sprach: Vielleicht (haben sie ihn nicht erkant); und schickte einen anderen Diener. Die Winzer schlugen auch diesen. Da schickte der Herr seinen Sohn und sprach: Vielleicht haben sie Achtung vor meinem Sohn. Aber die Winzer, da sie wussten, dass er der Erbe des Weingartens war, packten und töteten ihn. Wer Ohren hat, der höre.

[66] Jesus sprach: Zeigt mir den Stein, den die Bauleute verworfen haben. Er ist der Eckstein.

[67] Jesus sprach: Und würde einer das All erkennen, dabei aber sich selbst nicht erkennen, so würde er die Erkenntnis des Ganzen doch verfehlen.

[68] Jesus sprach: Selig seid ihr, wenn ihr gehasst und verfolgt werdet. Denn wo sie euch verfolgen, (nämlich in eurem Herzen), werden sie keinen Platz finden.

[69a] Jesus sprach: Selig sind, die verfolgt werden in ihrem Herzen. Denn sie sind es, die den Vater in Wahrheit erkannt haben.

[69b] Jesus sprach: Selig sind die Hungrigen. Denn man wird den Bauch, der nach Nahrung verlangt, sättigen.

[70] Jesus sprach: Wenn ihr etwas (Unvergängliches) in euch hervorbringt, wird das, was ihr in euch habt, euch retten. Wenn ihr aber nichts in euch habt, wird das, was ihr nicht in euch habt, euch töten.

[71] Jesus sprach: Ich werde dieses Haus zerstören und niemand wird es wieder aufbauen können.

[72] Ein Mann sagte zu Jesus: Sage meinen Brüdern, dass sie das Erbe meines Vaters mit mir teilen sollen. Er antwortete ihm: O Mann, wer hat mich zum Teiler gemacht? Dann wandte er sich an seine Jünger und sprach zu ihnen: Bin ich denn ein Teiler?

Schriftrollenfund
[73] Jesus sprach: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet aber den Herrn, dass er Arbeiter aussende zur Ernte.

[74] Jesus sprach: Herr, viele drängen sich um den Brunnen, aber niemand ist noch an den Brunnen herangetreten.

[75] Jesus sprach: Viele stehen vor der Tür, doch nur die Einsamen sind es, die ins Brautgemach eintreten werden.

[76] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Kaufmann mit einer Ladung Waren, der eine Perle fand. Der Kaufmann war klug. Er verkaufte die Waren und kaufte sich die einzige Perle. Sucht auch ihr nach seinem Schatz, der nicht vergeht und dort ist, wohin keine gierigen Motten dringen und wo kein Wurm ihn zernagt.

[77] Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über ihnen allen ist. Ich bin das All (das Universum). Das All ist aus mir hervorgegangen und das All ist zu mir zurückgelangt. Spaltet ein Stück Holz, und ich bin da. Hebt einen Stein, und ihr findet mich dort. (Anm.: Alles ist ein, wir sind ein!)

[78] Jesus sprach: Weshalb seid ihr hier aufs öde Feld herausgekommen? Um ein Schilfrohr zu sehen, das vom Winde verweht wird? Oder um einen Menschen zu sehen, der weiche Kleider anhat? Seht, eure Könige und Großen, die haben weiche Kleider an. Aber sie können die Wahrheit nicht erkennen.

[79] Es sagte zu ihm eine Frau aus der Menge: Heil dem Mutterleib, der dich getragen hat, und den Brüsten, die dich gesäugt haben. Er antwortete: Heil denen, die das Wort des Vaters gehört und es in Wahrheit bewahrt haben. Denn es werden Tage kommen, da ihr sagen werdet: Heil dem Mutterleib, der nicht empfangen hat, und den Brüsten, die nicht gesäugt haben.

[80] Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat nur den Leib entdeckt. Wer aber den Leib entdeckt hat, dessen ist die Welt nicht würdig.

[81] Jesus sprach: Wer reich geworden ist, möge (ein freigebiger) König sein. Wer aber die Herrschaft erlangt hat, der verzichte (auf die Welt).

[82] Jesus sprach: Wer mir nahe ist, der ist dem Feuer nahe. Und wer mir fern ist, der ist ferne vom Reich.

[83] Jesus sprach: Die Bilder sind dem Menschen sichtbar und das Licht in ihnen ist verborgen, verborgen im Bild des Lichtes des Vaters. Wenn er, (der wahre Mensch), sich aber offenbart, ist umgekehrt sein Bild verborgen durch sein Licht.

[84] Jesus sprach: Wenn ihr euresgleichen seht, freut ihr euch. Wenn ihr aber eure Bilder seht, die vor euch entstanden sind, die weder sterben noch in Erscheinung treten; werdet ihr dieser Fülle gewachsen sein?

[85] Jesus sprach: Adam entstand aus großer Macht und großem Reichtum, und dennoch wurde er euer nicht würdig. Denn wenn er würdig geworden wäre, hätte er den Tod nicht geschmeckt.

[86] Jesus sprach: Die Füchse haben ihre Höhlen, die Vögel haben ihre Nester. Der Sohn des Menschen aber hat keinen Ort, um sein Haupt darauf zu legen und auszuruhen.

[87] Jesus sprach: Elend ist der Leib, der abhängig ist von einem Leibe. Und elend die Seele, die abhängt von diesen beiden.

[88] Jesus sprach: Die Engel und die Propheten werden zu euch kommen und euch geben, was euer ist. Und ihr eurerseits, gebt weiter, was in eurer Hand ist und sprecht bei euch: Wann kommen sie endlich, (die dessen würdig sind), um das Ihre zu empfangen?

[89] Jesus sprach: Weshalb wascht ihr das Äußere des Bechers? Versteht ihr nicht , dass der, der das Innere gemacht hat, auch der ist, der das Äußere gemacht hat?

[90] Jesus sprach: Kommt zu mir, denn leicht ist mein Joch und meine Herrschaft ist mild und ihr werdet Ruhe finden.

[91] Sie sprachen zu ihm: Sage uns, wer du bist, damit wir an dich glauben. Er antwortete: Ihr prüft das Antlitz des Himmels und der Erde, aber den, der vor euch steht, erkennt ihr nicht und diesen Augenblick wisst ihr nicht zu prüfen.

[92] Jesus sprach: Sucht, und ihr werdet finden. Aber damals fragtet ihr mich nach etwas und ich sagte es such nicht. Jetzt, wo ich es such sagen will, fragt ihr mich nicht danach.

[93] Jesus sprach: Gebt nicht das Heilige den Hunden, damit sie es nicht auf den Misthaufen schleppen. Werft nicht die Perlen vor die Säue, damit sie sie nicht (in den Schmutz treten).

[94] Jesus sprach: Wer sucht, wird finden. Und wer anklopft, dem wird geöffnet werden.

[95] Jesus sprach: Wenn ihr Geld habt, leiht nicht auf Zinsen, sondern gebt (die Gelder) dem, von dem ihr sie nicht zurückbekommt.

[96] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau. Sie nimmt etwas Sauerteig, verbirgt ihn im Teig und macht daraus große Brote. Wer Ohren hat, der höre.

[97] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau, die einen Krug voll Mehl trug. Während sie einen weiten Weg machte, brach der Henkel des Kruges ab, (so dass eine kleine Öffnung entstand). Das Mehl lief aus hinter ihr auf den Weg. Sie merkte es nicht, sie wusste nicht, wie man sich bei der Arbeit verhält. Aber als sie in ihr Haus kam, stellte sie den Krug nieder und fand ihn leer.

[98] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen mächtigen Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Hause und stieß es in die Wand, um zu erkennen, ob seine Hand stark genug wäre. Dann tötete er den Mächtigen.

[99] Die Jünger sagten zu ihm: Deine Brüder und deine Mutter stehen draußen. Er sprach zu ihnen: Diese hier, die den Willen meines Vaters tun, diese sind meine Brüder und meine Mutter. Sie sind es, die ins Reich meines Vaters eingehen werden.

[100] Man wies Jesus ein Goldstück und sagte zu ihm: die Kaiserlichen verlangen von uns die Steuer. Er antwortete: Gebt, was des Kaisers ist, dem Kaiser. Gebt, was Gottes ist, Gott. Und was mein ist, gebt mir.

[101] Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seinen Vater und seine Mutter nicht liebt wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Denn meine Mutter (ist von der vergänglichen Welt). Meine wahre Mutter aber hat mir das Leben gegeben.

[102] Jesus sprach: Wehe den Pharisäern, denn sie gleichen einem Hunde, der auf der Futterkrippe von Rindern liegt. Weder frisst er selbst noch lässt er die Rinder fressen.

[103] Jesus sprach: Selig der Mann, der weiß, in welcher Stunde der Nacht die Räuber kommen. So kann er aufstehen, seine (Knechte) sammeln und sich die Lenden gürten, bevor sie hereinkommen.

[104] Man sagte zu ihm: Komm, lass uns heute beten und fasten. Jesus antwortete: Welches ist denn die Sünde, die ich begangen habe, (deretwegen wir fasten müssten), oder worin bin ich in Not geraten, (dass wir beten müssten)? Sondern es kommt doch der Bräutigam aus dem Brautgemach, da soll niemand fasten und beten.

[105] Jesus sprach: Wer den (wahren) Vater und die (wahre) Mutter kennt, wird von (der Welt) „Sohn der Hure” genannt werden.

[106] Jesus sprach: Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr dann sagt: Berg, hebe dich hinweg, wird er sich hinweg heben.

[107] Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Hirten, der hundert Schafe hatte. Eines von ihnen, das größte, verirrte sich. Er verließ die neunundneunzig und suchte nach dem einen, bis er es fand. Und nach all seinen Mühen sagte er zu dem Schaf: Ich liebe dich mehr als die neunundneunzig.

[108] Jesus sprach: Wer von meinem Munde trinkt, wird werden wie ich, und ich selbst werde er werden und das Verborgene wird sich ihm offenbaren.

[109] Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Menschen, der auf seinem Acker einen verborgenen Schatz hatte, von dem er nichts wusste. Als er (unwissend) starb, hinterließ er ihn seinem Sohn. Auch der Sohn wusste nichts davon. Er nahm den Acker und verkaufte ihn. Und der ihn kaufte, kam und fand beim Pflügen den Schatz. Und er begann Geld auf Zinsen zu leihen, wem immer er wollte.

[110] Jesus sprach: Wer die Welt gefunden hat und dadurch reich geworden ist, verzichte dann auf die Welt.

[111] Jesus sprach: Die Himmel und die Erde werden aufgerollt werden in eurer Gegenwart, und der Lebendige aus dem Lebendigen wird weder Tod (noch Vergänglichkeit) schauen. (Denn) Jesus hat gesagt: Wer sich selbst findet, dessen ist die Welt nicht würdig.

[112] Jesus sprach: Wehe dem Fleisch, das von der Seele abhängt. Wehe der Seele, die vom Fleisch abhängt.

[113] Es sprachen zu ihm seine Jünger: Das Reich, wann wird es kommen? Jesus antwortete: Das Reich ist nicht etwas, auf das man warten müsste, bis es kommt; dass man sagen müsste: siehe hier, oder: siehe dort. Sondern das Reich des Vaters ist schon über der Erde ausgebreitet, nur die Menschen sehen es nicht.

[114] Simon Petrus sagte zu ihnen: Maria soll uns verlassen, denn Frauen sind des Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Siehe, ich werde sie führen und sie männlich machen, dass auch sie zu einem lebendigen Geist wird, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, wenn sie sich männlich macht, wird in das Reich der Himmel eingehen.
> Das ist das Evangelium nach Thomas. <

* = Was man auch bei einer Nahtod-Erfahrung erlebt
---    ----    ---
Bildquellen ©: Wikipedia u.a.

THOMAS EVANGELIUM ALS PDF DOWNLOADEN: PDF-DIREKTLINK
2 SEITEN ZUSATZINFORMATION ÜBER DEN FUND: PDF-DIREKTLINK