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Donnerstag, 3. August 2023

Wissenswertes rund um den Placebo-Effekt


Dass Scheinmedikamente und Scheinbehandlungen wirken können, ist schon länger bekannt und der Placebo-Effekt ist auch genau untersucht worden. Eine Studie an Parkinson-Patienten zeigt nun erstmals, dass sogar einzelne Neuronen im Gehirn auf ein Placebo reagieren, aber erst nachdem sie durch ein wirksames Medikament trainiert worden sind.

Der Placebo-Effekt ist schon seit hunderten Jahren bekannt
Wirkungslose, Schein-Pillen und andere Scheinbehandlungen (sogar Schein-OPs) können Symptome lindern bzw. ganz heilen. Hauptsache, es wird irgendetwas getan, dann geht es Kranken schon besser - eine Erfahrung, die jeder Hausarzt macht (siehe dazu Placebo-Effekt).

Der Geist ist der Baumeister
Warum die eigentlich nutzlosen Präparate wirken, ist nur teilweise klar. Erst in den vergangenen Jahrzehnten widmen sich Forscher vermehrt der Aufklärung. Denn wüsste man, welche Gehirn-Mechanismen dahinterstecken, bzw. alle Mechanismen die dahinterstecken, so könnte man den Placebo-Effekt gezielt für medizinische Behandlungen nutzen und damit teure Medikament mit oft großen, gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen einsparen. Eine wesentliche Rolle beim Placebo-Effekt dürfte (wie man schon lange vermutet) die Erwartung der Patientin oder des Patienten spielen. Immerhin rechnet dieser normalerweise damit, dass man ihm eine wirksame Behandlung verabreicht. Wie sehr, hängt zudem vom betreuenden Mediziner ab. Denn er kann Kranke davon überzeugen, dass Medikamente oder andere Therapien auch tatsächlich hilfreich sind. (Anm.: Ein Placebo wirkt sogar dann, wenn der Behandelte weiß, dass er eine wirkstofffreie Placebo-Pille bekommt - siehe Link.)
Dennoch reagieren nicht alle Menschen auf Scheinbehandlungen, sondern nur sogenannte Placebo-Responder, wie sie in der Medizin bezeichnet werden, tun es. Was die beiden Gruppen unterscheidet, ist unklar. Diskutiert werden in diesem Zusammenhang bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, aber auch körperliche, gehirnspezifische und / oder genetische Faktoren könnten beteiligt sein.

Placebo-Training ist möglich!
Ob jemand auf eine Placebo-Scheinbehandlung anspricht oder nicht, ist jedoch möglicherweise weniger in Stein gemeißelt, als man annehmen möchte. Vielleicht lässt sich die Plazeboreaktion auch erlernen bzw. effektiv trainieren. Diesen möglichen Schluss legt die aktuelle Untersuchung der Forscher um Dr. Fabrizio Benedetti von der Universià degli Studi di Torino nahe. Wie schon in früheren Arbeiten des italienischen Placebo-Experten wurde der Effekt an Parkinson-Patienten untersucht. 

Morbus Parkinson sei eine interessante Modellkrankheit für die Placebo-Forschung, denn das Phänomen ist hier besonders weitreichend dokumentiert, schreiben die Autoren. Zudem lasse sich der Placebo-Effekt im Hirn der Betroffenen tatsächlich gut messen. Es zeigt sich, sie schütten vermehrt Dopamin aus. Und außerdem könne man bei manchen Patienten die Aktivität einzelner Neuronen aufzeichnen. Möglich macht das eine bei der neurodegenerativen Erkrankung häufige Behandlung: Die tiefe Hirnstimulation, umgangssprachlich bezeichnet man dieselbe auch als Hirnschrittmacher. Bei dem neurochirurgischen Eingriff werden Elektroden ins Gehirn gepflanzt, um direkt Neuronen zu stimulieren. Das soll gegen die für Parkinson typischen Bewegungsstörungen helfen. Andererseits lässt sich durch die Elektroden für Studienzwecke auch die Aktivität der Nervenzellen messen.

Unsere Forschungen im Eggetsberger Net, haben gezeigt, dass bei nicht zu weit fortgeschrittenen Parkinson-Patienten mitunter auch eine Neurostimulation - mittels Whisper die Symptome der Parkinsonerkrankung minimieren kann.- Bei der Whisper-Technik werden die Elektroden nur auf die Kopfhaut angelegt- und Mikroströme werden übertragen.

Die Placebo-Wirkung lässt sich trainieren
Für die Probanden in Benedettis Studie war die Operation bereits vorgesehen. Parallel haben die Forscher die Wirkung eines gängigen Parkinson-Medikaments, Apomorphin, mit jener einer wirkungslosen Salzlösung verglichen. Erfasst wurden dabei sowohl die symptomatischen als auch die neurologischen Veränderungen im Gehirn. Wenn die Patienten zuerst das Placebo injiziert bekamen, geschah gar nichts, weder besserten sich die Symptome noch veränderte sich die neuronale Aktivität. 

Hatten die Kranken jedoch zuerst eine wirksame Dosis Apomorphin erhalten, wirkte auch das Placebo am nächsten Tag(!).  War der Wirkstoff vier Tage hintereinander verabreicht worden, wirkte die Salzlösung am vierten Tag genauso wie das Medikament, sowohl symptomatisch als auch im Gehirn. Und dieser Effekt hielt 24 Stunden an. Jeder Mensch könnte für Placebos empfänglich sein, mitunter muss man nur zum Placebo-Responder "umprogrammiert" werden. 
"Die Ergebnisse zeigen, dass man einzelnen Nervenzellen durch entsprechendes Training beibringen kann, auf ein Placebo zu reagieren", erklärt Benedetti in einer Aussendung. Lernen spielt offenbar auch beim Placebo-Effekt eine entscheidende Rolle. Vergleichen kann man das laut den Forschern mit dem menschlichen Schmerzgedächtnis. Dabei treten die Beschwerden selbst dann noch auf, wenn ihre Ursache längt behoben ist. 

Das Resultat der aktuellen Studie lege nahe, dass man jeden Menschen, der nicht auf Scheinmedikation anspricht, mit entsprechendem Training in einen Placebo-Responder verwandeln könnte.

Medizin der Zukunft - Mentaltraining ergänzt die herkömmliche Medizin
Der Trainingseffekt könnte laut den Forschern auch für die klinische Praxis der Zukunft wichtig werden. "Offenbar gibt es ein Gedächtnis für die Wirksamkeit von Medikamenten. Wenn man Wirkstoffe und Placebo-Substanzen zumindest alternierend einsetzen könnte, müssten Patienten weniger Medizin zu sich nehmen und würden dennoch dieselbe Besserung ihrer Beschwerden erfahren", so resümiert Benedetti.

Mehr Berichte zum Thema Placebo-Effekt: Direktlink

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Quelle: "The Journal of Physiology": Teaching neurons to respond to placebos" Von F. Benedetti et al./
Quelle Anm.: Eggetsberger-Forschung
Link: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1113/JP271322/full
Bildquelle: pixabay

Sonntag, 6. November 2016

Placebos wirken auch ohne Täuschung. Also auch dann, wenn man weiß dass man ein Placebo bekommt.

Auch die wissentliche Einnahme von Placebo-Pillen lindert Rückenschmerzen um 30 Prozent.
Überraschend wirksam: Placebos wirken selbst dann, wenn wir diese Scheinmedikamente wissentlich bekommen. Ihre schmerzlindernde Wirkung scheint demnach nicht von der Erwartungen bzw. der Täuschung der Patienten abzuhängen, wie ein Experiment belegt. In diesem linderten Placebo-Pillen Rückenschmerzen der Teilnehmer um 30 Prozent – obwohl diese wussten, dass sie wirkungslose Zuckerpillen bekamen.
Der Placebo-Effekt sorgt dafür, dass selbst Scheinmedikamente eine mess- und spürbare körperliche Wirkung entfalten. Gängiger Lehrmeinung nach spielt für diese Wirkung vor allem die Erwartung des Patienten eine Rolle: Glaubt er, ein wirksames Mittel zu erhalten, dann scheint dies die Selbstheilungskräfte des Körpers zu mobilisieren. Weitere Einflussfaktoren sind die Art der Präsentation und die genetische Veranlagung.

Zweimal täglich ein Placebo
Funktionieren Placebos wirklich nur, wenn die Patienten nicht ahnen, dass sie ein Scheinmedikament bekommen? Um das herauszufinden, führten Ted Kaptchuk von der Harvard University und seine Kollegen eine Studie mit 97 Patienten durch, die unter Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich litten. Alle Patienten nahmen regelmäßig gängige Schmerzmittel gegen die Beschwerden ein.

Im Experiment wurden alle Teilnehmer zunächst 15 Minuten lang über den Placebo-Effekt und seine Wirkung aufgeklärt. In den folgenden drei Wochen nahm ein Teil der Probanden nur die gewohnten Schmerzmittel ein, ein anderer Teil bekam zusätzlich eine Pillendose mit der klar lesbaren Beschriftung "Placebo-Pillen" und sollte zwei solcher Pillen täglich einnehmen - wohl wissend, dass es sich um ein Scheinmedikament handelte.

30 Prozent Schmerzlinderung
Das überraschende Ergebnis: Die Placebo-Pillen wirkten, obwohl die Teilnehmer genau wussten, dass sie kein wirksames Medikament enthielten. Nach der dreiwöchigen Einnahme berichteten die Probanden der Placebogruppe über eine 30-prozentige Linderung ihrer Rückenschmerzen. Sowohl der Dauerschmerz als auch die Schmerzspitzen waren deutlich schwächer geworden. Auch die Probleme und Behinderungen im Alltag hatten um rund ein Drittel abgenommen.
Bei der Vergleichsgruppe ohne Placebo waren die Effekte deutlich geringer: Trotzt regelmäßiger Schmerzmittel-Einnahme sank die mittlere Schmerzintensität bei den Teilnehmern nur um neun Prozent. Besserungen bei der Alltagsbewältigung gab es ihren Berichten nach gar nicht.
IPN-Anm.: Dabei muss man aber auch bedenken, dass die gut informierten (aufgeklärten)Testpersonen wussten dass es einen Placeboeffekt gibt der Schmerzen beseitigen kann. Daher hatten die Testpersonen natürlich auch die Erwartung dass bei ihnen der Placeboeffekt auch schmerzlindernd wirken kann. Sie haben die positive Wirkung somit auch erwartet, vor allem da sie ja das Ritual der regelmäßigen Einnahme befolgten. Daher ist eine Autosuggestion natürlich vorhanden.

"Gängige Ansichten auf den Kopf gestellt" - wenigstens teilweise
"Diese Ergebnisse stellen unser Verständnis des Placebo-Effekts komplett auf den Kopf", sagt Kaptchuk. "Die Studie demonstriert, dass der Placebo-Effekt nicht nur durch die bewusste Erwartung der Patienten ausgelöst wird, dass sie ein wirksames Medikament erhalten." Stattdessen funktioniere der Effekt auch dann, wenn der Patient weiß, dass er ein Placebo erhält.

Nach Ansicht der Forscher belegt dies, dass unser Körper und das Unbewusste selbst dann auf die Behandlung und das damit verbundene Ritual ansprechen, wenn uns die Placebo-Natur bewusst ist. "Eine Pille im Kontext des Arzt-Patienten-Beziehung einzunehmen, ist ein Ritual, das die Symptome beeinflusst – weil es im Gehirn trotzdem die Regionen aktiviert, die für die Linderung sorgen", sagt Kaptchuk.

Sinnvolle Therapie
Eine offene Placebo-Behandlung könnte demnach durchaus sinnvoll sein, um gerade chronische Schmerzen zu lindern. Wahrscheinlich wird man damit keinen Tumor schrumpfen oder eine Arterie von Ablagerungen befreien, betont Kaptchuk. Aber überall dort, wo Beschwerden und Symptome stark von der Selbstwahrnehmung abhängen – bei Schmerzen, Erschöpfung, Depression oder Darmbeschwerden – könnte ein Placebo helfen.
"Es hat eine klinische Bedeutung, es ist statistisch signifikant und es hilft Patienten", sagt Kaptchuk. "Damit ist es Medizin im essenziellen Sinne."
Quelle: Pain, 2016; doi: 10.1097/j.pain.0000000000000700/ (Beth Israel Deaconess Medical Center, 17.10.2016 - NPO)
Quelle Anmerkung: IPN-Forschung/Eggetsberger
Bildquellen: Pixabay, Fotolia

Dienstag, 20. Mai 2014

Nützen Sie schon den Placebo-Effekt für Ihre Gesundheit?

Gefühle und Gedanken beeinflussen unsere Gesundheit enorm. Seit nunmehr 10 bis 15 Jahren wird der Placebo-Effekt intensiv wissenschaftlich erforscht. Immer neue positive Forschungsergebnisse tauchen dabei auf. 
Die wichtigsten Erkenntnisse sind: Der Placebo-Effekt kann bis zu drei Viertel zur Genesung beitragen, in machen Fällen genügt sogar nur der Placebo-Effekt und der Patient wird umgehend gesund.

Placebo- oder Nocebo-Effekt?
Was versteht man unter Placebo-Effekt? 
Der Placebo-Effekt ist die Aktivierung der körpereigenen chemischen und mentalen Apotheke. Die Wissenschaft stellt durch entsprechende Messungen fest: Der Placebo-Effekt schafft tatsächlich messbare, neurochemische Veränderungen im Gehirn und im Körper. Unsere Gedanken und Emotionen sind also unter bestimmten Bedingungen mächtig genug, uns gesund zu machen und gesund zu erhalten.

Der Begriff Placebo, so wie wir ihn heute verwenden, stammt aus der Pharmaforschung, wo jedes Medikament in der Wirksamkeit gegen ein Placebo getestet werden muss. Wenn das Placebo auch wirkt, verdeckt es die Wirksamkeit des Medikaments - und das ärgert die Pharmaunternehmen (daher hat auch die Pharmaindustrie immer wieder versucht den Placebo-Effekt ein schlechtes Image zu verleihen, wo kommt man auch hin, wenn Heilung nur aus der Vorstellung möglich ist). Erst sehr spät hat man auch den Gegenspieler des Placebo-Effekts, den negativen Nocebo-Effekt entdeckt. Der Placebo-Effekt wirkt heilend, gesundheitsfördernd. Der Nocebo-Effekt bewirkt das ganze Gegenteil, er macht krank und schädigt die Gesundheit.

Viele Ärzte und Therapeuten machen ihre Patienten über den Nocebo-Effekt ungewollt krank. 
Nicht selten verunsichern Ärzte oder Therapeuten ihre Patienten mit negative Äußerungen oder Prognosen. Das löst dann mitunter den Nocebo-Effekt aus. Die körpereigene Selbstheilung wird behindert bzw. das Krankheitsbild verschlechtert sich sogar. In manchen Fällen kann das sogar zum Verlust der Hoffnung führen, das mündet in Angst, Verzweiflung, Depressionen und Absinken des Lebenswillens, manchmal wird ein Krankheitszustand durch den aktivierten Nocebo-Effekt sogar unheilbar. In Erwartung von negativen Folgen reagiert der Körper negativ. 

Tipp: Die größte negative Rolle beim Nocebo-Effekt spielen nach heutigen Erkenntnissen Angst und Stress. Wenn Menschen ständig unter Stress und Angst stehen, steigt die Anfälligkeit für Krankheiten, das Immunsystem wird gestört. Daher muss an lernen, weniger Angst zu haben und seine eigenen Selbstheilungskräfte stärker zu aktivieren. Dafür gibt es geeignete Mentaltrainingstechniken, z.B den Theta-X Prozess.

Sonntag, 6. Februar 2022

Wie wir denken, entscheidet ob wir gesund werden!


Placeboeffekt wirkt auch ohne Täuschung!

Die weit verbreitete Vorstellung, dass ein Placebo seine heilende Wirkung nur entfaltet, weil Patienten an den vermeintlichen Wirkstoff des Präparates glauben, ist widerlegt. Selbst wenn Menschen wissen, dass die Pillen keine Wirkstoffe enthalten, setzt der sogenannte Placebo-Effekt ein (!). Eine britische Studie zeigt, dass der sogenannte Placebo-Effekt selbst auch dann eintritt, wenn die Patienten direkt wissen, dass sie nur ein Scheinmedikament erhalten. Eine entsprechende Untersuchung stellte der britische Wissenschaftler Irving Kirsch der Universität Hull bei einem Kolloquium im kanadischen Montréal vor.

Die Wirksamkeit von Scheinmedikamenten
Kirsch untersuchte 80 Frauen mit Darmproblemen. Die Testpersonen mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren litten unter Durchfall oder Verstopfung. Die Patientinnen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt über 21 Tage hinweg Medikamente, die offen als Präparate ohne medizinische Wirkung (also Placebo) bezeichnet wurden. Die andere Gruppe erhielt keine Medikamente, wurde aber genauso medizinisch überwacht. Bei den Patientinnen, die die Placebos erhielten, sanken die Beschwerden um 30 Prozent, bei der anderen Gruppe nur um 15 Prozent. Der Wissenschaftler sieht dies als Anreiz, mit den Patienten ehrlicher umzugehen. Kirsch stellte seine Studie bei einem Kolloquium über Ethik in Montréal vor. Auch die wissentliche Einnahme von Placebo-Pillen lindert Rückenschmerzen um 30 Prozent.

Placebos wirken selbst dann, wenn wir diese Scheinmedikamente wissentlich bekommen. Ihre schmerzlindernde Wirkung scheint demnach nicht von der Erwartungen bzw. der Täuschung der Patienten abzuhängen, wie ein Experiment belegt. In diesem linderten Placebo-Pillen Rückenschmerzen der Teilnehmer um 30 Prozent – obwohl diese wussten, dass sie wirkungslose Zuckerpillen bekamen. Der Placebo-Effekt sorgt dafür, dass selbst Scheinmedikamente eine mess- und spürbare körperliche Wirkung entfalten. Gängiger Lehrmeinung nach spielt für diese Wirkung vor allem die Erwartung des Patienten eine Rolle: Glaubt er, ein wirksames Mittel zu erhalten, dann scheint dies die Selbstheilungskräfte des Körpers zu mobilisieren. Weitere Einflussfaktoren sind die Art der Präsentation und die genetische Veranlagung.

Zweimal täglich ein Placebo
Funktionieren Placebos wirklich nur, wenn die Patienten nicht ahnen, dass sie ein Scheinmedikament bekommen? Um das herauszufinden, führten Ted Kaptchuk von der Harvard University und seine Kollegen eine Studie mit 97 Patienten durch, die unter Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich litten. Alle Patienten nahmen regelmäßig gängige Schmerzmittel gegen die Beschwerden ein.

Im Experiment wurden alle Teilnehmer zunächst 15 Minuten lang über den Placebo-Effekt und seine Wirkung aufgeklärt. In den folgenden drei Wochen nahm ein Teil der Probanden nur die gewohnten Schmerzmittel ein, ein anderer Teil bekam zusätzlich eine Pillendose mit der klar lesbaren Beschriftung "Placebo-Pillen" und sollte zwei solcher Pillen täglich einnehmen - wohl wissend, dass es sich um ein Scheinmedikament handelte.


30% Schmerzlinderung
Die Placebo-Pillen wirkten, obwohl die Teilnehmer genau wussten, dass sie kein wirksames Medikament enthielten. Nach der dreiwöchigen Einnahme berichteten die Probanden der Placebogruppe über eine 30-prozentige Linderung ihrer Rückenschmerzen. Sowohl der Dauerschmerz als auch die Schmerzspitzen waren deutlich schwächer geworden. Auch die Probleme und Behinderungen im Alltag hatten um rund ein Drittel abgenommen. Bei der Vergleichsgruppe ohne Placebo waren die Effekte deutlich geringer: Trotzt regelmäßiger Schmerzmittel-Einnahme sank die mittlere Schmerzintensität bei den Teilnehmern nur um neun Prozent. Besserungen bei der Alltagsbewältigung gab es ihren Berichten nach gar nicht.
IPN-Anm.: Dabei muss man aber auch bedenken, dass die gut informierten (aufgeklärten) Testpersonen wussten dass es einen Placeboeffekt gibt der Schmerzen beseitigen kann. Daher hatten die Testpersonen natürlich auch die Erwartung dass bei ihnen der Placeboeffekt auch schmerzlindernd wirken kann. Sie haben die positive Wirkung somit auch erwartet, vor allem da sie ja das Ritual der regelmäßigen Einnahme befolgten. Daher ist eine Autosuggestion natürlich vorhanden.


Fotoquelle: fotolia/pixabay

Dienstag, 8. Oktober 2013

EU-Parlament beschloss härteres Tabakgesetz - was die EU-Politiker nicht zu wissen scheinen

Das EU-Parlament hat heute Dienstag in Straßburg die umstrittene verschärfte Tabakrichtlinie leicht gemildert abgestimmt. Statt der von der EU-Kommission verlangten Größe der Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen von 75 Prozent wurde ein Kompromiss mit 65 Prozent gefunden.
Zudem werden die Slim-Zigaretten doch nicht verboten, und bei den Zusatz- und Aromastoffen erhält Menthol als einziges Mittel eine längere Übergangsfrist (das ist wieder wunderlich!). Dem Mandat für die weiteren Verhandlungen mit Kommission und Rat wurde mehrheitlich die Zustimmung erteilt.

Wer es genauer sehen möchte anklicken
Forschungen zeigen: Kein Mensch raucht weniger, wenn irgendwelche grausige Gruselbilder auf der Zigarettenpackung zu sehen sind. Wer die Bilder, oder Warnhinweise nicht sehen will, kauft sich für ein paar Cent einfach ein schönes Cover, das deckt die Bilder ab .... und das war es dann.
Vorab, zweifelsfrei ist der Genuss von Rauchwaren der Gesundheit nicht besonders bekömmlich, aber die Gefahr die von angstmachenden Bildern und Texten ausgehen ist 100 mal größer.

Was die EU-Politiker nicht zu wissen scheinen!
Zu Rauchen werden durch diese Aktion nur Wenige aufhören. Doch gefährlich sind die negativen Suggestionen, die dann ständig auf die Raucher einwirken. Das nennt man in der Fachsprache den "NOCEBO-EFFEKT"  (Nocebo von lat. nocere = schaden, nocebo = ich werde schaden) analog zum Placebo-Effekt (lat. placebo = ich werde gefallen).

Im Gegensatz zur positiven Wirkung beim Placebo-Effekt erfolgt beim Nocebo-Effekt eine negative Reaktion. Entdeckt und wissenschaftlich belegt wurde der Nocebo-Effekt, als nach Verabreichung wirkstofffreier Präparate – so genannter Placebos – negative, krank machende Auswirkungen auftraten. Wenn die negative Wirkung überwiegt, wird korrekterweise von einem Nocebo (statt Placebo) gesprochen. Der Placeboeffekt wie auch der negative (krankmachende) Noceboeffekt wird durch Suggestionen bzw. bildhafte Vorstellungen über eine bestimmte Wirkung einer Substanz (in dem Falle von Tabakwaren) ausgelöst. Die Gruselbilder und negativen Hinweise auf den Tabakwaren können (und das ist zweifelsfrei bewiesen) alleine schon krankmachende Effekte auslösen.

Beispiele zur Nocebowirkung
Der krankmachende Nocebo-Effekt lässt sich insbesondere in placebokontrollierten Doppelblind-Studien für die Neuzulassung eines Medikamentes beobachten.
In diesen Studien werden alle Patienten über mögliche zu erwartende Nebenwirkungen des enthaltenen Wirkstoffes informiert – unabhängig davon, ob sie diesen Wirkstoff oder ein Placebo erhalten. Placebo-Empfänger klagen dann häufig über die entsprechenden, ihnen zuvor erläuterten Nebenwirkungen. Heute weiß man: Sogar Beipackzetteln mit aufgeführten Nebenwirkungen eines Medikaments können nicht selten Noceboreaktionen beim Patienten auslösen. Immerhin etwa ein Viertel aller Patienten, die in einer solchen Studie ein Placebo erhalten, klagt demnach über ungünstige Nebenwirkungen (siehe 1 und 2).

In Italien wurde schon 2004 eine groß angelegte Studie mit insgesamt 600 Patienten durchgeführt, die zuvor über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (Nebenwirkungen) bei der Einnahme von Arzneimitteln klagten. Ein Teil der Patienten erhielt ein Placebo, der andere Teil einen Wirkstoff, jeweils oral verabreicht. In der Gruppe, die das Placebo erhielt, stellte sich bei 27 % der Patienten der Nocebo-Effekt ein (siehe 3). Eine spätere Studie kommt zu ähnlichen Resultaten, allerdings mit einer deutlich niedrigeren Häufigkeit -drei Prozent- (siehe 4).

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Die Nocebostudien zum Nachlesen
1)  M. Shephard: The placebo: from specificity to the non-specific and back. In: Psychol Med 23, 1993, S. 569–578. PMID 7901862,
STUDIEN-LINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7901862?dopt=Abstract

2) P. I. Clark u. a.: Scientific and ethical issues in the use of the placebo control in clinical trials. In Annu Rev Public Health 15, 1994, S. 19–38. PMID 12817767
STUDIEN-LINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12817767?dopt=Abstract

3)  G. Liccardi u. a.: Evaluation of the nocebo effect during oral challenge in patients with adverse drug reactions. In: J Investig Allergol Clin Immunol 14, 2004, S. 104–107. PMID 15301298
STUDIEN-LINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15301298?dopt=Abstract

4) C. Lombardi u. a.: The nocebo effect during oral challenge in subjects with adverse drug reactions. In: Eur Ann Allergy Clin Immunol 40, 2008, S. 138–141. PMID 19227649
STUDIEN-LINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19227649?dopt=Abstract
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Siehe dazu auch den Beitrag: Raucherlunge bzw. die Teerlunge - so wie sie uns oft gezeigt wird, gibt es sie nicht!
Direktlink: http://eggetsberger-info.blogspot.co.at/2013/06/raucherlunge-bzw-die-teerlunge-so-wie.html

Update:
Schockbilder - Experte bezweifelt Wirkung: DIREKTLINK

Machen Sie sich selbst ein Bild! Was auf den ersten Blick nützlich erscheint, ist beim genauen Hinsehen gefährlich. Krebserkrankungen und Herz-Kreislaufprobleme nehmen von Jahr zu Jahr zu, der Noceboeffekt kann die Krankheitsrate noch steigern!


Dienstag, 30. Oktober 2012

Die Evolution könnte den Placebo-Effekt erklären (neues wissenschaftliches Modell)

Auf den ersten Blick macht der Placebo-Effekt keinen verständlichen Sinn.
Der Placebo-Effekt zeigt, dass Menschen in der Lage sind, sich ohne fremde Hilfe zu heilen - warum wartet der Organismus mit der Selbstheilung bis eine Placebopille "Zuckerpille" gegeben wird?
Der Placebo-Effekt belegt, dass der Erkrankte selbst in der Lage ist, sich gänzlich ohne Medikamente zu heilen.

Wissenschaftler fragen sich: Warum beginnt der Heilungsprozess also erst mit Einnahme der Placebopille als Schlüsselhandlung und warum haben wir als Spezies nicht gleich die Fähigkeit entwickelt, uns umgehend und ohne externe Stimulation selbst zu heilen?

Unser Immunsystem besitzt einen Ein- und Ausschalter
Anhand einer aktuellen Studie (mittels Computer-Modell) kommen britische Biologen nun zu der Vermutung, dass es für den Placebo-Effekt eine evolutionäre Erklärung gibt und dass unser Immunsystem einen Ein- und Ausschalter hat, der von unserem Verstand kontrolliert wird um körpereigene Ressourcen zu schonen. "Unsere Theorie beginnt schon mit der Beobachtung, dass sich ein dem Placebo ähnlicher Effekt auch schon bei viele Tieren beobachten lässt", erläutert Peter Trimmer von der University of Bristol.

In einem mathematischen Computer-Modell hat das Team um Trimmer den Placebo-Effekt nachgestellt und damit Aufwand und Nutzen einer Immunreaktion angesichts eines Gesundheitsproblems untersucht.

Das übernaschende Ergebnis: Ein stets mit voller Kraft laufendes Immunsystem mit entsprechend direkten und wirkungsvollen Immunreaktionen auf Krankheiten wäre für den Körper derart aufwendig, dass es den effektiven Energiehaushalt von Tieren und Menschen gefährden könnte. Ist eine Infektion also nicht tödlich, so macht es biochemisch Sinn, auf eine externe Stimulierung - in diesem Fall die Einnahme einer Pille (oder eines anderen den Placebo-Effekt auslösenden Input) - zu warten, bevor die notwendige Reaktion in Gang gebracht wird.

Während die Idee selbst bereits vor rund zehn Jahren von dem Londoner Psychologen Nicholas Humphrey formuliert wurde, liegen mit dem mathematischen Computermodell des Teams um Trimmer nun erstmals Beweise für diese Theorie vor. Humphrey gründete seine Theorie auf der Beobachtung, dass sibirische Hamster entsprechende Immunreaktionen angesichts einer nicht tödlichen Infektion vornehmlich mit Wiedererscheinen der Frühlingssonne in Gang brachten - eine Reaktion die auch in Laborversuchen reproduziert werden könnte. Der Psychologe vermutete, dass dies in der Aussicht auf eine erfolgreiche Nahrungssuche und somit auf einen Ausgleich für die durch die Immunreaktion verbrauchten Ressourcen, begründet liegen könnte.

Laut Humphrey reagieren wir also unterbewusst  auf Behandlung, selbst wenn diese nur vorgetäuscht wird, wenn wir davon ausgehen, dass sie eine Infektion lindert und so eine erfolgreiche und schnelle Immunreaktion in Aussicht steht, ohne die Energieressourcen des Körpers zu stark zu beanspruchen.

Die Ergebnisse der Modellanalyse belegen also einen evolutionären Vorteil für ein Immunsystem, das bei unsicheren Umweltbedingungen (etwa der Möglichkeit von Hunger) von äußeren (Umwelt)Faktoren ein- und ausgeschaltet wird.

Gegenüber dem "New Scientist" (newscientist.com) zeigt sich Paul Enck von der Universität Tübingen zwar von der Idee selbst angetan, verweist jedoch kritisch auf den Umstand, dass es eine Vielzahl von Placebo-Reaktionen gibt, die von der jeweiligen Krankheit abhängig sind. Vor diesem Hintergrund sei es unwahrscheinlich, dass diese durch einen einzigen Mechanismus erklärt werden können.

IPN/Egg. Anm.: Doch welchen Grund hat dann der NOCEBO-Effekt (der negative Bruder des Placeboeffekts)? Hier scheint noch nicht alles geklärt zu sein!

Quelle: New Scientist, Peter Trimmer, Paul Enck
Direktlink: http://www.newscientist.com/article/mg21528812.300-evolution-could-explain-the-placebo-effect.html

Donnerstag, 13. September 2012

Der unbewusst ausgelöste Placebo-Effekt

Im Grunde ist der Placebo-Effekt schnell erklärt: Statt einer "echten" Medizin bekommt ein Patient eine wirkungslose Substanz, aber dennoch bessert sich der Gesundheitszustand. US-Forscher haben nun nachgewiesen, dass diese Wirkung auch dann eintritt, wenn sie unbewusst ausgelöst wird.

Placebo-Effekt unbewusst ausgelöst 
Der Placebo-Effekt kann demnach nicht ausschließlich auf die Erwartungshaltung der Patienten zurückgeführt werden, offenbar gebe es Mechanismen, die am Bewusstsein vorbei gehen, schreiben Karin Jensen von der Harvard Medical School und ihre Kollegen.

Unbewusster Einfluss festgestellt
Bis in das Jahr 1885 reichen Versuche von Wissenschaftlern zurück, den Einfluss von unbewussten Prozessen auf die Wahrnehmung des Menschen zu erfassen. Damals veröffentlichten Charles Sanders Peirce und Joseph Jastrow ihre Studie "On Small Differences in Sensation" und stellten die Frage, zu welchem Teil unsere Wahrnehmung durch unbewusste Mechanismen gesteuert wird.

Seit damals sind zahlreiche Studien erschienen, die den Einfluss des Unbewussten zu erfassen versuchen - als Beispiel musste auch immer wieder der Placebo-Effekt herhalten, schließlich erzielt dabei eine an sich wirkungslose Substanz einen messbaren Effekt, vermittelt offenbar über die feste Erwartung des Patienten, dass Besserung eintreten werde.

Unerwarteter Effekt im Experiment
Karin Jensen und ihre Kollegen wollten mit ihrer Studie das Verständnis des Placebo-Effekts um ein spannendes Element erweitern: jenes der unbewussten Aktivierung. Um ihre Hypothese, dass es für den Effekt keine bewusste Erwartung brauche, zu überprüfen, führten sie zwei Experimente durch: Im ersten Versuch wurde eine Hitzequelle am Arm von insgesamt 40 Versuchspersonen fixiert und ihnen wurden Bilder von zwei verschiedenen Männern gezeigt. Beim einen Bild war die Metallplatte kühler, beim anderen heißer.

Danach sollten die Probanden auf einer Skala von eins bis 100 bewerten, wie schmerzhaft die verspürte Hitze ist. Bei jeder vorgeblichen Temperaturänderung - in Wirklichkeit war das Metall immer gleich warm - wechselte das gezeigte Bild. Die Bewertungen der Versuchspersonen entsprachen ihrer Erfahrung: Die Temperatur, die gleichzeitig mit dem mit Hitze assoziierten Bild gefühlt wurde, wurde als schmerzhafter bewertet als die Wärme mit dem "kühleren" Gesicht.

Im zweiten Experiment sollte nun überprüft werden, ob der Hitzeeffekt auch unbewusst auftritt. Dazu legten die Forscher wieder die Hitzequelle am Arm der Versuchspersonen an, zeigten ihnen die Bilder aber nur für die Dauer von wenigen Millisekunden - zu kurz für eine bewusste Wahrnehmung. Dennoch war die Intensität der Schmerzen gleich stark gestreut wie beim bewussten Ansehen der Bilder.

Das Unterbewusstsein hat diesen Placebo-Effekt ausgelöst, schreiben die Forscher, aber nicht ohne den großen Begriff Unterbewusstsein auf einige Gehirnregionen herunterzubrechen: Das zum Großhirn gehörende Striatum und die Amygdala, der Mandelkern, werden aktiv, wenn es um die Verarbeitung subliminaler Reize geht. Sie lösen demnach einen Placebo-Effekt aus, ohne dass ihn die Versuchspersonen erwarten.

Anwendung für die klinische Praxis
Die Ergebnisse könnten die Anwendung des Placebo-Effekts in der medizinischen Praxis grundlegend verändern. Die unbewusste Wirkung könnte in die Behandlung von Schmerzen, Asthma, Depressionen und Magenbeschwerden integriert werden, um Beschwerden zu lindern. "Entscheidend ist offenbar nicht, was die Patienten erwarten, sondern was vom Unterbewusstsein weitergegeben wird", fasst ein Co-Autor der aktuellen Studie, Ted Kaptchuk, zusammen. Er spricht davon, dass die Studie den Weg zu einem neuen Medizin- und Therapieverständnis geebnet habe - dem allerdings die Übersetzung in die klinische Praxis noch bevor steht.
Quelle: "Nonconscious activation of placebo and nocebo pain responses" erscheint zwischen 10. und 15. September 2012 in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" (doi:10.1073/pnas.1202056109).
LINK: http://www.pnas.org/content/early/2012/08/31/1202056109
Korrespondenzautor - E-mail: karinj@nmr.mgh.harvard.ed

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Der Placebo-Effekt zeigt seine Wirkung in Gehirn und Körper

Forschungen zeigen, dass die Auslöser des Placebo-Effekts zwar psychologisch sind, die Effekte sind aber auch physiologisch und medizinisch nachweisbar. Am deutlichsten zeigt sich dies in der Schmerztherapie, dem Feld mit den vielleicht am gründlichsten untersuchten Placebo- und Nocebo-Effekten.

Schon in den 1960er Jahren zeigten Untersuchungen des Hirnstoffwechsels mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomografie (PET), dass der Placebo-Effekt im Gehirn messbare Veränderungen auslöst. Empfanden Patienten bei einer Scheinbehandlung eine Schmerzlinderung, wurden in ihrem Gehirn ähnliche Botenstoffe ausgeschüttet wie bei einer Schmerzhemmung durch ein Medikament.

Gleichzeitig verändert sich auch die Aktivität und Verknüpfung bestimmter Hirnareale: Wirkt ein Placebo, sinkt die Aktivität in den Arealen, die für die Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung zuständig sind, wie Untersuchungen mittels funktioneller Magnetresonanztomografie zeigen. Und sogar im Rückenmark lässt sich eine aktive Hemmung der Schmerzreize nachweisen.

Die Placebo-Wirkung ist auch in Darm und Gefäßen messbar
Aber die Wirkung eines Placebos geht weit über das Gehirn und die Schmerzschaltkreise hinaus: 2009 verabreichten Forscher in einer Studie ihren Probanden Placebos, die sie entweder als abführend oder als darmanregend beschrieben. Als Folge meinten auch die meisten Teilnehmer, genau diese Wirkung zu verspüren.
Das Erstaunliche aber:
Nicht nur subjektiv veränderte sich der Zustand, die Forscher beobachteten auch, dass sich die Darmbewegungen je nach suggerierter Wirkung beschleunigt oder verlangsamt hatten.

Bemerkenswerte Ergebnisse ergaben Untersuchungen, bei denen Probanden Mittel gegen Bluthochdruck, zu niedrigen Bluthochdruck oder aber ein Herzmedikament erhielten – wie sie glaubten. Obwohl sie in Wirklichkeit nur ein Placebo einnahmen, veränderten sich  Blutdruck und Durchblutung der Herzkranzgefäße messbar. "Das Überraschende daran ist, dass der Placebo-Effekt dabei ganz spezifisch wirkt: Der Placeboeffekt verändert in diesem Falle nur die spezifischen Organfunktion, auf die die Scheinpräparate wirken sollen.

Noch immer ist nicht klar, wie genau der Placebo- und der Nocebo-Effekt die inneren Organe und das periphere Nervensystem beeinflussen. Sicher ist aber schon jetzt, dass der Placebo/Nocebo-Effekt sowohl direkt über das Gehirn,  über die Botenstoffe und auch durch direkte Nervenreize wirkt.
Quelle: ipn u.a.
Bildquelle: IPN-Bildwerk

Montag, 15. April 2019

Placebo-Effekt

Wissenschaftliche Untersuchungen dokumentieren, dass wir unsere Biologie, die Funktionen unseres  Organismus ohne Weiteres durch das ändern können, was wir für wahr halten. 

Placebo, enorme Wirkung durch Vorstellung!
Der Placebo-Effekt ist definiert als die messbare, erkennbare oder die gefühlte Verbesserung der Gesundheit oder des Verhaltens, die nicht auf eine verabreichte Medikation oder invasive Behandlung zurückzuführen ist.

Dieser bemerkenswerte, ja geheimnisvolle Effekt legt nahe, dass man verschiedene Erkrankungen alleine durch den Einsatz seines Geistes heilen kann. Viele Studien haben gezeigt, dass der Placebo-Effekt (die Kraft des Bewusstseins) real und höchst wirksam ist.

Eine Studie der Baylor School of Medicine, die schon 2002 im New England Medizinjournal (1) veröffentlicht wurde, prüfte Operationen für Patienten mit akuten und kräftezehrenden Knieschmerzen. Viele Chirurgen glauben, dass es keinen Placebo-Effekt bei Operationen gibt.

Hintergrund: Die Patienten wurden in drei Gruppen eingeteilt. Die Chirurgen schabten das beschädigte Knorpelgewebe in den Knien einer Gruppe ab. Bei der zweiten Gruppe spülten sie das Kniegelenk aus und entfernten alle Substanzen, von denen man glaubt, dass sie Entzündungen verursachen würden. Beide Vorgänge sind Standardoperationen, die Personen durchlaufen, die ernste arthritische Knieerkrankungen haben. Die dritte Gruppe aber erhielt eine vorgetäuschte Operation – die Personen wurden lediglich narkotisiert und es wurde vorgetäuscht, dass sie tatsächlich die Knieoperation hätten. ...

Dienstag, 21. Januar 2014

Placebos aktivieren die präfrontale Hirn-Kontrolle

Die Scheinmedikamente wirken so nachhaltig, dass Forscher dies messen können. 


Die Placebos aktivieren im Gehirn den präfrontalen Kortex und das anteriore Cingulum, also dieselbe Regionen wie echte Arzneien. Diejenigen Probanden, die auf Placebos ansprechen, zeigen eine Schmerzhemmung, die ungefähr so stark ist wie unter einem Opioid. Der präfrontale Kortex spielt eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Erwartungen wie einer Schmerzlinderung. Schaltet man dieses Areal aus (z.B. durch Einwirkung starker Magnetfelder aufs Gehirn), zeigten Probanden keinen Placeboeffekt mehr, so der Neuropsychologe Peter Krummenacher vom "Collegium Helveticum Zürich". Auch einige Parkinsonpatienten sprechen auf die Behandlung an. Placebos regen im Gehirn die Ausschüttung von körpereigenen Schmerzmitteln an. "Das widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass der Placebo-Effekt rein psychologisch sei", so Jon-Kar Zubieta von der Universität Michigan in Ann Arbor. "Offensichtlich gibt es bei Placebos eine bestimmte Prädisposition", meint Enck: "Leute, die die Verantwortlichkeit für ihre Gesundheit sehr nach außen verlagern, die 'Externalisierer', reagieren stärker auf Placebos.

Sogar eine Scheinoperation kann Patienten helfen
Jeder reagiert anders. Das gilt auch für Patienten bei der Chirugie, meint der US-amerikanische Orthopäde Bruce Moseley: In einer Studie operierte er die Hälfte seiner Patienten mit Knieproblemen nach allen Regeln der Kunst. Zerstörter Knorpel wurde abgetragen, die Oberfläche sorgfältig mit einer Fräse geglättet, das Gelenk gespült. Die andere Hälfte der Patienten bekam nur zwei kleine Schnitte am Knie. Auf einem Monitor sahen sie die Bilder aus einer echten Operation. Sie waren der festen Überzeugung, dass sie wirklich operiert würden. Zwischen der echten und der Scheinoperation gab es keinen Unterschied beim Heilungserfolg, auch zwei Jahre später nicht.

Gefühle positiv beeinflussen mit Placebo-Medikamenten  
Placebos können auch Gefühle positiv beeinflussen, haben Forscher des Karolinska-Instituts in Stockholm ermittelt. Das Scheinmedikament greift bei der Angstverminderung in dieselben grundlegenden Schaltkreise des Gehirns ein, die es auch bei der Schmerzerleichterung beeinflusst. Das Team um den Neurologen Predrag Petrovic testete die Placebo-Wirkung, indem es den Versuchspersonen unangenehme Bilder unter anderem misshandelter Körper zeigte. Nach der Ankündigung und Einnahme von angstmindernden Stoffen am ersten Tag erhielten die Probanden am folgenden Tag nach einer identischen Ankündigung Placebos.

Messungen der Hirnaktivität mittels Kernspintomographie zeigten, dass auch nach Einnahme der Scheinmedikamente die Hirnaktivität zur Vermeidung unangenehmer Gefühle deutlich gestiegen war. Von besonders hoher Bedeutung sei dabei die jeweilige Erwartungshaltung der Testpersonen gewesen, hieß es weiter. Die Probanden, die von den gegebenen Mitteln eine große Angstverminderung erwarteten, zeigten bei der Kernspintomographie auch die größte Aktivitätsänderung im Gefühlszentrum.
Die Placebo/Nocebo-Forschung steht heute noch am Anfang, wir werden aber in nächster Zeit noch viel darüber hören.
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Placebo-Effekt im Gehirn lokalisiert
Wissenschaftler des Collegium Helveticum in Zürich sind einem der grössten Geheimnisse der Medizin auf die Spur gekommen.

Ein einfaches Zuckerkügelchen kann zum Beispiel den Gesundheitszustand eines Patienten deutlich verbessern, wenn er meint, ein wirkungsvolles Medikament erhalten zu haben. Dieser Vorgang wird in der Medizin als Placebo-Effekt bezeichnet (der Glaube versetzt doch Berge).

Der Forscher Peter Krummenacher vom Collegium Helveticum, das von der ETH und der Universität Zürich getragen wird, hat entdeckt, wo der Placebo-Effekt im Gehirn zu Hause ist. Er setzte dazu ein Magnetstimulationsgerät ein, mit dem sich von aussen die Aktivität einzelner Hirnareale beeinflussen lässt.

Krummenacher zielte damit auf den Präfrontalkortex, einen Teil des Frontallappens der Grosshirnrinde an der Stirnseite des Gehirns. Er überzeugte Probanden, dass die Stimulation einen schmerzlindernden Effekt habe, stimulierte sie aber nur zum Schein. Trotzdem stiegen Schmerzschwelle und -toleranz der Probanden merklich an - das Placebo wirkte.

Stimulierte Krummenacher hingegen diese Hirnregion tatsächlich sodass sie dadurch blockiert wurde, schaltete sich deren Hirn-Funktion vorübergehend ab - und der positive Placebo-Effekt verschwand sofort. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Schmerz- und Placeboforschung!
Bildquelle: Fotolia
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Siehe auch Beitrag und Video: Die Macht der bösen Gedanken
Wie im Gehirn aus negativen Erwartungen echte Schmerzen werden

Direktlink: http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2013/0820/002_nocebo.jsp

Donnerstag, 1. Februar 2024

Der Glaube kann Berge versetzen!


„Ganz egal was man Ihnen erzählt, ihre mentale Grundeinstellung und ihre Gedanken können ihre Gesundheit verändern. Das ist eine bewiesene Tatsache!” - G.H.Eggetsberger

Dass der Beobachter die Natur -seinen eigenen Körper- beeinflussen kann und das auch ständig tut, ist heute unbestritten. Genauso ist es Fakt, dass eine positive Grundeinstellung bei der Selbstheilung wichtig ist – mit Physik hat das natürlich nicht viel zu tun. Um all diese Phänomene zu erklären, muss man nicht unbedingt die Quantenphysik bemühen. 

Die positive Grundeinstellung
Auch wenn manche -ewigen Zweifler- es nicht wahrhaben wollen, natürlich ist es gut, ja sogar wichtig, das Leben positiv zu sehen. Man soll Vertrauen in die Zukunft haben und sich große Ziele setzen. Negatives Denken kann dazu führen, dass man seine Chancen gar nicht mehr erkennen und sie daher auch nicht ergreifen kann. Wenn man von vornherein ans Scheitern denkt, gibt man auch eher vorzeitig auf. Bei einer negativen Sichtweise kann man sogar leichter in Angst oder Depressionen verfallen. Krankheiten entstehen bei Menschen mit negativer Einstellung leichter. Die Selbstheilungsprozesse und der positive Placeboeffekt wirken bei positiver Einstellung besser.

Der Glaube kann Berge versetzen
Der Placebo-Effekt funktioniert auch in der heutigen Medizin. Placebos, also Scheinmedikamente ohne Wirkstoff, rücken immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Der Glaube an die Heilkraft einer Medizin - oder eines Mediziners - kann Krankheitssymptome bzw. Erkrankungen bessern oder gar beseitigen. Das beweisen inzwischen auch Studien mit Scheinoperationen. So wurde eine Standard-OP bei Kniebeschwerden durch Schnitt und Naht nur simuliert - doch vielen Patienten ging es nach dem Eingriff viel besser als vorher. Bei Parkinson-Patienten wurde nur leicht die Schädeldecke angebohrt und es ging ihnen schon sichtbar besser. Diese Phänomene verunsichern Schulmediziner - und reizen Forscher aus vielen Bereichen. 

Der Placebo Effekt
Grundlage der Placebo-Wirkung ist die Beziehung zwischen Körper und Geist. Im Gehirn gibt es Schnittstellen, an denen Wahrnehmungen, Gedanken, in handfeste elektrische wie auch biochemische Prozesse umgewandelt werden, so erklären das Phänomen die Placebo-Forscher. Natürlich geht es auch um die notwendige positive Grundeinstellung (= nicht gleichzusetzen mit positivem Denken). Ähnliche Phänomene kennen wir auch bei der Hypnose bzw. Selbsthypnose. Da werden Worte, Vorstellungen bzw. Suggestionen eingesetzt um den Körper, das Körperbewusstsein zu bestimmten Aktionen anzuregen.

Der Nocebo Effekt
Man fand im Zuge der Placebo-Forschung heraus, dass sich negative Wirkungen – also "Nocebo"-Effekte – einfacher erzielen ließen, als die positiven Wirkungen. Glauben Menschen (egal welchem Geschlecht sie angehören) eher an pessimistische Prognosen, verlieren auch sehr gute und starke Medikamente ihre Wirkung. 

Also die positive Einstellung einer Person ist wichtig für den Krankheitsverlauf. Das heißt, irgendwo sind wir alle Placebo-Responder, man muss nur den richtigen Stimulus finden." Wir, unser Körperbewusstsein "antwortet" eher positiv auf eine Placebo-Instruktion, wenn wir dazu auch gleichzeitig eine positive Grundstimmung aufgebaut haben, das ist Fakt.

Die "Medizin ohne Wirkstoff" wird also immer besser erklärbar. Und es bleibt das Schicksal des Placebos, dass es nur im Verborgenen (also wenn es nicht gerade von uns beobachtet wird), also in der Tarnung, seine Wirkung entfalten kann, ähnliches sehen wir auch in der Biofeedbackforschung.

Biofeedbackforschung im IPN-Labor

Biofeedback
Biofeedback ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode am Schnittpunkt von Medizin und Psychologie. Yoga, Hypnose, Selbsthypnose und die moderne biomedizinische Messtechnik waren an der Entdeckung und Entwicklung von Biofeedbackgeräten und den modernen Biofeedbacktrainingsmethoden maßgeblich beteiligt. 

Die Entdeckung der willkürlichen Beeinflussung, der bisher als autonom geltenden Funktionen durch den Forscher Dr. Kimmel im Jahre 1958 zerstörte das bis dahin geltende Dogma der Unbeeinflussbarkeit des vegetativen Nervensystems. Diese neue Erkenntnis machte der Wissenschaft klar, dass alle vegetativen Funktionen nach dem Prinzip einer instrumentellen Konditionierung (Lernen am Erfolg bzw. Misserfolg) beeinflussbar sind.


Die Biofeedbackforschung zeigt auch, dass es möglich ist eine Reprogrammierung des Gehirns von Trainierenden zu erreichen:
  • Durch die gezielte Aktivierung bestimmter Regelkreise (beispielsweise nach Schlaganfall, bestimmten Lähmungen usw.)
  • Durch willentliche Verstärkung vegetativer Funktionen zur Förderung von Entspannungstechniken.
  • Durch die gezielte Beeinflussung bestimmter Hirnareale (Erhöhen oder Abschwächen der Aktivität in spezifischen Hirnbereichen).
Biofeedback bringt willentlich, scheinbar nicht beeinflussbare Körperfunktionen wie z.B. Hirnaktivität, Hautleitwert, Hauttemperatur / Durchblutung oder Muskelspannung (diese werden in optische - digitale Signale umgesetzt) unter die direkte bewusste Kontrolle des Trainierenden. Durch die Messung und Rückmeldung (Feedback) normalerweise unbewusster Körperfunktionen lernt der Trainierende diese Körperwerte willentlich unter Kontrolle zu bringen und zu steuern. Durch die Rückmeldung der sichtbar gemachten Körpersignale, kann der Trainierende sofort seinen Trainingsfortschritt bei Entspannung bzw. Aktivierung objektiv kontrollieren. Anwendung findet das Biofeedbacktraining z.B. in der Migränebehandlung, bei Angstzuständen - Panikzuständen, bei Depressionen und Schlafstörungen in vielen medizinischen Bereichen, im Spitzensporttraining aber auch bei Lern- und Konzentrationsstörungen.


Mit Biofeedback lernen gesund zu sein und gesund zu bleiben.
Im Bereich der Medizin wird Biofeedbacktraining heute vor allem in dem Bereich der Psychosomatik, in der Schmerzbehandlung wie Migräne, Spannungskopfschmerz, Nacken und Rückenschmerz, Bandscheibenschmerzen, im Bereich der Neurologie und Rehabilitation bei bestimmten Arten von Lähmungen und bei der Harnstressinkontinenz (Pc-Muskeltraining), wie auch zum Erlernen einer wirksamen Entspannungsmethode angewandt. Im Leistungssportbereich wie auch beim Managementtraining wird Biofeedback im Bereich der Stressprophylaxe, zum Erlernen eines effektiven Entspannungstrainings und zum Verbessern der Konzentrationsfähigkeit.


Die Philosophie des Biofeedbacktrainings basiert auf zwei grundlegenden Prinzipien:
Das 1. Prinzip besagt, dass jede neurologische Funktion eines Menschen, die kontinuierlich überwacht und sichtbar (rückgemeldet) gemacht wird, von Trainierenden unter willentliche Kontrolle gebracht werden kann.

Das 2. Prinzip wurde von Elmer Green, einem der Urväter des Biofeedback perfekt formuliert: "Jede Veränderung im körperlichen Zustand geht mit einer bewussten oder unbewussten Veränderung im geistig-emotionalen Bereich einher und umgekehrt jede bewusste oder unbewusste Veränderung im geistig-emotionalen Bereich bringt eine entsprechende Änderung im physiologischen Bereich hervor."


Biofeedbacktraining ist eine besondere Form des Lernens die zur Körperwahrnehmung, Selbstkontrolle und Selbstheilung eingesetzt werden kann. Hierbei ist es besonders wichtig den sogenannten passiven Willen als Urheber der Veränderungen zu erlernen. Der Trainierende sieht sofort, was sein Körper tut. Im weiteren Verlauf des Trainings lernt er, die gemessenen Körpervorgänge willentlich zu kontrollieren. Biofeedbackforschung, Placebo- Nocebboforschung, Selbsthypnose bewiesen eindeutig, dass wir Menschen (wie auch Tiere) in der Lage sind unseren Körper, unsere Organe, Drüsen und sogar unser Gehirn nur durch die richtige Beobachtung und den passiven Willen positiv beeinflussen können.


Informationen und Quellen:
Auf der Medizin-Forschung-Datenbank Pub-Med. gibt es über 16887 wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Biofeedback. 
DIREKTLINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=biofeedback

Zum Thema Placebo und Nocebo gibt es 261397 Forschungsarbeiten
DIREKTLINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=placebo

Zum Thema Hypnose gibt es 15787 Arbeiten,
DIREKTLINK: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=hypnosis


Beitrag-Quelle: IPN-Forschung/Eggetsberger-Net
Bildquellen: pixabay/ Eggetsberger.Net



Donnerstag, 22. Dezember 2011

Unsere Einbildungskraft ist übermächtig.

Weitere Fortschritte bei der Placebo-Forschung

Betrunken ohne Alkohol 
Ein Beispiel: Bei einem Experiment wurde den Teilnehmern gesagt, dass die Wirkung von Alkohol getestet werden soll. Dann erhielten sie ein Getränk und wurden danach in einen Fahrsimulator gesetzt. Mit einem erstaunlichen Ergebnis. Denn die Versuchspersonen fuhren Schlangenlinien. Und zwar umso heftiger, je mehr sie getrunken hatten. Dabei war in den Gläsern überhaupt kein Alkohol - der Alkoholgeschmack war nur künstlich erzeugt worden.

Eine suggerierte Vorstellung wird zum wirklich Erlebten
Das zeigt auch ein Versuch: Eine angeblich schmerzlindernde Salbe wird auf die Hand eines Versuchsteilnehmers aufgetragen. Bei der Bestrahlung mit einem schmerzhaften Laser fühlt er in der Hand mit der Placebo-Salbe weniger Schmerz: Das Gehirn setzt die suggerierte Vorstellung, dass die Salbe wirkt, in wirkliches Erleben um. Eine zentrale Rolle spielt dabei der "Präfrontale Cortex", ein Teil der Großhirnrinde. Dort werden Umweltsignale mit Erfahrungen und Emotionen abgeglichen. Hoffnungen oder Erwartungen entstehen. Das regt die Produktion körpereigener Botenstoffe an. Schmerzlindernde Hormone zum Beispiel werden ausgeschüttet und entfalten an den Nervenzellen ihre Wirkung.


Weitere Forschungen
So ähnlich funktioniert auch der Drehstuhl-Test. In einem abgedunkelten Raum sitzt eine Versuchsperson auf einem Drehstuhl der im Kreis rotiert. Der Person auf dem Stuhl wird langsam übel, doch das gehört zum Versuch. Forscher der Uniklinik Tübingen testen dabei, ob sich die Übelkeit im Drehstuhl durch die Gabe eines Placebo-Mittels abschwächen lässt.
Professor Dr. Enck erklärt der Versuchsperson, was es mit dem Mittel auf sich hat, das sie nun einnehmen soll: "(...) und was wir wissen, ist, dass empfindliche Probanden auf solche Geschmacksreize mit einer Besserung der Übelkeitssymptome im Drehstuhl reagieren (...)." Das Mittel, das dabei verabreicht wird, ist per se wirkungslos. Und doch: Die Teilnehmerin glaubt, dass der "Geschmacksreiz" ihre Übelkeit mindern wird - und die Rundfahrt läuft in der Tat glimpflich ab.

Negative Wirkungen lassen sich (leider) viel einfacher erzielen
Bei den Placebo-Forschungen fand man bei beiden Geschlechtern, dass sich negative Wirkungen – also "Nocebo-Effekte" – einfacher erzielen lässt, als die positive Wirkungen. Glauben die meisten eher an pessimistische Prognosen? (JA !!!) 

Typspezifische Suggestionen
Sicher ist auch, dass verschiedene Menschen auch unterschiedlich sensibel für bestimmte Stimuli sind, so Paul Enck: "Also jemand der sehr viel auf gesunde Ernährung hält, bei dem können sie mit einer Ernährungsinstruktion, auch wenn sie Placebo wäre, sehr viel erreichen. Jemand der sportlich sehr aktiv ist, würde wahrscheinlich mit einer Placeboinstruktion, die körperliche Betätigung notwenig macht, sehr gut reagieren. Das heißt, irgendwo sind wir alle Placebo-Responder, man muss nur den richtigen Stimulus finden."

Schon wird geforscht, ob Placebo-Empfänglichkeit auch im Erbgut oder im Gehirn verankert ist. Im gehirn kann man die Fähigkeit nachweisen (Siehe: http://eggetsberger-info.blogspot.com/2011/12/den-schmerz-unter-kontrolle-und-die.html)

Gute Placebo-Empfänger könnten einen enormen Vorteil haben, da die Fähigkeit, an Heilung zu glauben, sich positiv auf die Überlebensfähigkeit auswirkt. 

TIPP: Durch ein spezielles Training (inkl. Neurostimulation) kann man seine Placebofähigkeit (ansprechen auf positive Gedanken und Suggestionen) sehr stark verbessern. 
Im Theta-X Seminar wird diese Trainings-Technik vermittelt.
Siehe Link: http://eggetsberger-info.blogspot.com/p/theta-x-training-und-quantenphysik.html

Samstag, 3. März 2012

Die Kraft des Geistes heilt

Gedanken zur Kraft des Geistes und dem Placebo-Effekt
Traurig aber wahr: Keiner mag den "armen" Placebo-Effekt so richtig. Egal wem man davon erzählt, ob nun den Schulmedizinern, Reiki-Jüngern, Schamanen, Heilern, Hypnotiseuren oder den Anhängern der traditionellen chinesischen Medizin - alle weisen ihn sofort empört zurück: "Die Wirksamkeit sei ja nachgewiesen".

Dabei heißt es ja keinesfalls, dass irgendeine Heilkunst "unwirksam" wäre, nur weil sie (auch) den Placebo-Effekt nutzt - ganz im Gegenteil, der Placebo-Effekt sagt ja eben gerade aus, dass sie wirkt. Aber vielleicht aus ganz anderen Gründen, als wir denken.

Vielleicht ist es die Kraft des Geistes, vielleicht sind es die durch den Geist aktivierten Fähigkeiten  des Geist-Körper-Systems zur Selbstheilung die um ein Vielfaches größer ist, als bisher angenommen wurde. Und vielleicht haben die alternativen Heilmethoden ja auch recht damit, den Grund dafür in eher fein-stofflicheren, energetischen Bereichen zu suchen.

Vielleicht eröffnet  uns die Placebo-Forschung den Weg zu einer ganz neuen Form von Medizin. 
Denn wenn der Körper Schmerzmittel und Dopamine als Reaktion auf einen Placebo ausschütten kann, wenn der Geist den Hormonhaushalt beeinflussen kann, warum sollten wir dann nicht auch lernen können, dies willentlich zu steuern? Wenn sogar Tumore zurückgehen, obwohl der Patient nur Wasser bekommt und dann wieder anfangen zu wachsen, sobald die Ärzte dem Patienten erklären, dass das "Wundermittel" sich leider als unwirksam herausgestellt hat, ja dann sollten wir aber mal schnell versuchen herauszufinden, wie das wirklich funktioniert! 54 Jahre nach der allgemeinen Anerkennung des Placebo-Effekts (!!!), scheint es endlich soweit zu sein, auch andere Institutionen (inkl. der Schulmedizin) beschäftigen sich heute mit der Erforschung des Placeboeffekts mit dem Ziel diesen gezielt zu Heilungszwecken einzusetzen.

Wir benützen dafür unter anderem die Theta-X Workshops um Interessierten zu lernen wie sie besser mit der Kraft der Selbstheilung (und dem Placeboeffekt) umgehen können.
LINK: Theta-X http://www.ilm1.com/thetax-p-225.html

Donnerstag, 1. Mai 2014

Placebo-Effekt wird durch die Persönlichkeit beeinflusst!

Die farbigen Areale im PET zeigen eine erhöhte Opioid-Freisetzung während der Gabe des Placebos (Foto: © University of Michigan).

US-Forscher haben beobachtet, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale die Wirkung eines Placebo-Analgetikums beeinflussen können: Je aggressiver und unverträglicher eine Person war, desto weniger potent war das Schmerzmittel.

Durch die Studie ist erneut bewiesen worden, dass aufgrund der Interaktion zwischen Umwelt und Persönlichkeitsmerkmalen eines Individuums der biologische Response moduliert und somit das Ansprechen auf eine Therapie beeinflusst wird.
Placebo2_pille
Für die Untersuchung wurden 50 gesunde Probanden zwischen 19 und 38 Jahren rekrutiert, die einen Persönlichkeitsfragebogen nach dem Fünf-Faktoren-Modell beantworteten. Die Forscher kündigten an, dass sie Salzwasser in die Kiefermuskulatur (M. masseter) des Probanden injizieren und im Anschluss ein Analgetikum (Placebo) intravenös zuführen würden. Die Erwartungshaltung hinsichtlich der Schmerzreduktion wurde dann festgehalten. Nach dem Schmerzreiz erhielten die Probanden entweder keine oder eine Placebobehandlung. Die Aktivierung von endogenen Opioiden im Gehirn wurde dabei über die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) festgehalten. Zusätzlich nahmen die Forscher von einigen Probanden eine Blutprobe während des Experimentes und analysierten die Cortisolkonzentration.
Federführender Autor Dr. Jon-Kar Zubieta, von der Universität von Michigan, und seine Kollegen beobachteten, dass Persönlichkeitsmerkmale wie Resilienz, NEO-Altruismus und NEO-Aufrichtigkeit den Placebo-Effekt positiv und der Faktor NEO-Wut/-Feindseiligkeit, Aggression den Effekt negativ beeinflussten. Der Einfluss dieser Persönlichkeitsmerkmale machte dabei bis zu 25 - 30 Prozent des Placebo-Effekts aus. (Anm.: Ebenso sieht es bei starker Angst und Depressionen aus.) Eine stark aktive Amygdala-Aktivität muss daher immer beruhigt werden.

"Wir haben uns in der Studie nicht nur mit Faktoren beschäftigt, die offensichtlich mit einem Placebo-Ansprechen zusammenhängen könnten, wie zum Beispiel Impulsivität oder das Belohnungssystem, sondern haben mögliche Assoziationen ohne eine bestimmte Hypothese untersucht", so Zubieta. "Wir stellten letztendlich fest, dass Faktoren, die mit der individuellen Resilienz zusammenhängen, den größten Einfluss ausübten. Menschen, die solche Faktoren besaßen, hatten die stärkste Fähigkeit Informationen aus der Umwelt - einem Placebo - zu nehmen und daraus eine biologische Veränderung zu erzeugen."
"Diese Arbeit entspricht bisherigen Kenntnissen, dass unsere individuelle Reaktion auf einen Stressfaktor Teil unserer Persönlichkeit ist", erklärt Dr. Christian Stohler, von der Universität von Maryland und Ko-Autor der Studie. "Wenn durch einen Stressreiz Neurotransmitter wie Opiate im Gehirn freigesetzt werden, erklärt die individuelle Reaktion auf einen solchen Reiz die Varianz hinsichtlich des Ansprechens auf eine Therapie."
Quelle: University of Michigan

Sonntag, 22. April 2012

NEUES VOM PLACEBO-EFFEKT

Unser Gehirn "erinnert sich" auch an Antidepressiva
Werden Menschen wegen ihrer Depressionen medikamentös behandelt, bleibt es laut einer neuen Studie nicht beim Einmaleffekt. Das Gehirn merkt sich offenbar, welche Wirkung die Pille hatte, und kann sie erneut abrufen - selbst wenn das eingenommene Medikament nur ein Placebo ist.
Placebo Tablette

Die Forscher um Aimee Hunter von der Universität Kalifornien in Los Angeles fertigten Tabletten an, die der wirklichen Medizin in Form, Farbe und Geschmack stark ähnelten, und baten 89 depressive Menschen zum Test.

In ihrer Analyse konzentrierten sich die Wissenschaftler auf den präfrontalen Cortex, der für Handlungssteuerung und die Verarbeitung von sensorischen Signalen verantwortlich ist - also jene Bereiche, die Patienten mit Depressionen Schwierigkeiten bereiten.

Merkeffekt trotz Placebo 
Hat ein Placebo gewirkt, merkt sich das Gehirn auch das!
Die Mediziner teilten die Versuchspersonen in zwei Gruppen, je nachdem, ob die Depressionen zuvor bereits medikamentös behandelt worden waren. Ein Elektroenzephalogramm (EEG) zeichnete die Gehirnaktivität auf.

Wurde das echte Medikament während der EEG-Session verabreicht, nahm die Aktivität im präfrontalen Cortex unmittelbar danach ab - egal, ob die einnehmenden Personen schon früher Medikamente gegen ihr Leiden genommen hatten oder nicht.

Der große Unterschied zeigte sich beim Placebo: Während das Schlucken einer "falschen" Pille bei den Menschen ohne medikamentöse Erfahrung folgenlos blieb, löste es bei der "erfahrenen" Gruppe genau den gleichen Effekt aus wie das "richtige" Medikament. Das Gehirn "erinnerte sich an den Effekt und rief ihn künstlich hervor", so die Studienleiterin Aimee Hunter.
Quelle - Studie:  http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0924977X1200051X
"Does prior antidepressant treatment of major depression impact brain function during current treatment?" ist im Journal "European Neuropsychopharmacology" erschienen (DOI:10.1016/j.euroneuro.2012.02.005).

ANM.: Bei einem Placebo handelt es sich um eine Tablette ohne oder mit nur wenig Wirkstoffen.

Dienstag, 10. Juni 2014

Hirnforscher und Ärzte entdecken und belegen nach und nach die Heilkraft des Geistes!

Der Glaube kann doch Berge versetzen.
Forschung: Hirnforscher entdecken, wie die Seele, der Geist die Biologie des Körpers verändert und ihm helfen kann, Erkrankungen zu überwinden. Meditation, Hypnose, positives Denken, lange als Esoterik abgetan, erobert nun die Schulmedizin. 

Die wahren Heiler sind im Kopf
Neue Neurologische Forschungen, Forschungen im Bereich Biofeedback, Placebo und Nocebo, belegen zweifelsfrei die durch den Geist ausgelösten Selbstheilungskräfte sind eine messbare Tatsache.

In der Zwischenzeit gibt es über die geistige Einflussnahme der Gesundheit viele neue wissenschaftliche Untersuchungen die die Fähigkeit unseres Bewusstsein bestätigen. In fast jeder größeren Universität beschäftigt sich ein Forschungsteam mit diesem (zuvor belächelten) Thema. Viele wollen es nicht wahr haben, es stört einerseits manche Bereiche der Pharmaindustrie,  manche Ärzte und nicht zuletzt manche "Besserwisser" die auch heute noch, trotzt der erdrückenden Beweise, dem menschlichen Geist keine Macht über den eigenen Körper zubilligen wollen. Natürlich findet man hinter dieser vehementen negativen Einstellung gegen alle mentalen Selbstheilungsformen vor allem finanzielle Interessen.

Bis vor kurzem war es für Wissenschaftler ein Ding der Unmöglichkeit in diesem Bereich zu forschen. Man wurde schnell als wissenschaftlicher Spinner bezeichnet, Förderungen für diese Art von Forschung gab es nicht. Und Geräte wie die teuren bildgebenden Verfahren, wie auch EEG, und Biofeedbackgeräte wurden diesen Forschern fast nie zur Verfügung gestellt.

Beispiel Placeboeffekt:
Placebo kann heilen
"Placebos gelten bei vielen Medizinern als Ärgernis, als störendes Hintergrundrauschen, das in Studien die Effekte von Medikamenten oder Operationen in Frage stellt", sagt Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Medizinischer Psychologe an der Universität Essen. "Erst jetzt verstehen wir langsam, wie Placebobehandlungen wirken - dieses Wissen sollte für therapeutische Strategien genutzt werden."

Der Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Dr. Paul Enck
„Ein Placebo-Effekt ist keine Einbildung. Sie simulieren im Körper tatsächlich die Wirkung von Medikamenten“, betont der Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Das könnten sich Ärzte bei der Behandlung zunutze machen.

Der Placebo-Effekt funktioniert auch unter Kontrolle der heutigen Medizin. Placebos, also Scheinmedikamente, Scheinwirkstoffe oder Scheinverfahren, rücken immer mehr in den Fokus der modernen Wissenschaft. Der Glaube (Autosuggestion) an die Heilkraft einer Behandlungstechnik, einer Medizin - oder eines Therapeuten oder Trainers - kann Krankheitssymptome oft sogar umgehend bessern. Das beweisen inzwischen auch Studien mit Scheinoperationen. So wurde eine Standard-OP bei Kniebeschwerden durch Schnitt und Naht nur simuliert - doch vielen Patienten ging es nach dem Eingriff besser. Bei Parkinson-Patienten wurde nur leicht die Schädeldecke angebohrt. Im Glauben an eine Hirnzellenkur besserten sich danach die Symptome (!).

Diese Phänomene verunsichern Schulmediziner - und reizen natürlich Forscher
Grundlage der Placebo-Wirkung ist die Beziehung zwischen Körper und Geist: Im Gehirn gibt es Schnittstellen, Hirnmodule, an denen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle, in handfeste biochemische Prozesse umgewandelt werden, erklären die Placebo-Forscher. Irgendwo im Gehirn verändert sich etwas, wenn ich denke, wenn ich glaube. Irgendwo im Gehirn verändert sich auch etwas, wenn ich negativ denke, wenn ich Angst habe. Das bedeutet: Alle psychischen Prozesse haben ihre eigene Biologie ihre eigene bio-elektrischen Vorgänge und die verändern den Organismus.

Unser Gehirn setzt die suggerierten Vorstellungen (ob wir das bewusst glauben oder nicht), in wirkliches Erleben um. Eine zentrale Rolle bei diesem Prozess spielt der "Präfrontale Cortex", einer der wichtigsten Teile der Großhirnrinde, im Stirnbereich gelegen. Dort werden Erfahrungen, Emotionen, Gedanken und eintreffende Wahrnehmungen abgeglichen und verarbeitet. Hier entstehen Hoffnungen oder Erwartungen und hier entstehen auch Glücksgefühle. Das regt im Falle der Selbstheilung die Produktion körpereigene positive Botenstoffe an. Dabei wurde die Produktion und Ausschüttung von schmerzlindernden Hormonen nachgewiesen die ihre Wirkung  an den Nervenzellen entfalten. Auch die elektrischen Aktivitäten in den Neuronalen Netzen verändern sich nur aufgrund unserer Vorstellungen und aufgrund des Placeboekketes. Eine messbare Wirkung auf das Immunsystem zeigt sich genauso wie auch eine Wirkung auf die Sexualität und sogar auf die Lernfähigkeit. Der Geist erweist sich als  mächtiger als manche Medizin.

Biofeedbackforschung (G.H.Eggetsberger IPN-Labor)
Und im Bereich Biofeedback zeigte sich schon seit den 1980 Jahren, dass man unter Biofeedbackkontrolle viele Körperfunktionen (z. B. Herz-Kreislauf, Blutdruck, Nervenaktivität, Muskelspannung, Darmaktivität, Körpertemperatur, Hautfeuchtigkeit und vieles andere mehr) unter bewusste Kontrolle bringen kann. Dadurch können Fehlfunktionen sehr schnell wieder beseitigt werden. Die Wissenschaft des Biofeedbacks zeigt ebenso wie die Placebo- und Nocebo-Forschung die starke Wirkung des Geistes auf den Organismus. Unsere Messungen und Untersuchungen  von Hypnosetechniken und Selbsthypnoseverfahren zeigen das Auftreten der suggerierten Effekte. Aufgrund der gezielten Suggestionen im Hypnose- oder Selbsthypnosezustand konnten wir zweifelsfrei eine starke Einflussnahme auf den gesamten Organismus  messen.

Samstag, 20. April 2019

Placebo- Nocebo-Studie: Alleine der Beipackzettel von Medikamenten kann Patienten krank machen

Eine neue Studie über den Placebo-Effekt und Empathie in der Schmerztherapie eröffnet neue Möglichkeiten, Schmerzen erfolgreicher zu bekämpfen, Nebenwirkungen zu verringern und die positiven Effekte von Arzneien zu fördern.
 NOCEBO - Nebenwirkungen durch Beipackzettel

Wie die Privatdozentin Dr. Ulrike Bingel auf dem 85. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie berichtete, konnte sie mit ihren neuesten Experimenten zeigen, dass die Erwartungshaltung auch beim Wechsel von Medikamenten deren Wirksamkeit entscheidend beeinflusst.

Das heißt: Hat zum Beispiel das erste Schmerzmedikament eine schlechte Wirkung gezeigt, wird auch die Wirkung des nächsten nicht zufriedenstellend sein. "Angesichts dieser Resultate erscheint etwa das Stufenschema der WHO zur Schmerzbehandlung mit der sukzessiven Anwendung immer stärkerer Arzneien als fragwürdige Strategie", erläutert die Wissenschaftlerin, die als Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf arbeitet. ... 

Dienstag, 11. September 2012

Das Verständnis zum Placebo-Effekt aus evolutionärer Sicht

Neues zum Placebo-Effekt! Ein Computermodell bestätigt evolutionäre Erklärung: Immunsysteme bei Tier und Mensch können "unbewusst" eingeschaltet werden.
Placebo-Effekt
England - Eigentlich sind sie bloß "Scheinmedikamente", die im Vergleich zeigen sollen, ob "richtige" Wirkstoffe tatsächlich heilende Wirkung haben.
Doch oft genug wirken Placebos etwa bei leichten Infektionen - im Normalfall Pillen aus Zucker - genauso gut wie "echte" Medikamente. Zudem konnte durch Studien gezeigt werden, dass zum Beispiel auch der Preis oder die Farbe die positiven Effekte von Placebos beeinflussen. So sind teure Zuckerpillen wirkungsvoller als billige, und große bunte Kapseln helfen eher als kleine weiße Tabletten. Der Placeboeffekt hat auch viel mit Auto-Suggestion und Hypnose zu tun. Hypnose und die richtige Auto-Suggestion kann den Placebo-Effekt, somit die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem gezielt aktivieren.

Doch wie lässt sich der Placebo-Effekt erklären, der auch für die heilende Wirkung etwa (wie viele glauben) von Homöopathika verantwortlich gemacht wird?

Der britische Biologe Peter Trimmer von der Uni Bristol konnte nun mit Computersimulationen im Fachblatt "Evolution and Human Behavior" eine Erklärung seines Kollegen Nicholas Humphrey bestätigen, die von evolutionären Gründen ausgeht - und entsprechend auch für Tiere gilt.

Tiere und Aktivierung des Immunsystem
So etwa konnte gezeigt werden, dass sibirische Hamster sich kaum gegen harmlose Infektionen wehren, wenn ihnen das Licht im Labor anzeigt, dass es Winter wird. Simuliert die Beleuchtung allerdings Sommer, dann zeigt das Immunsystem der Tiere sehr wohl eine starke Reaktion. Die Erklärung: Für den Organismus ist es kostspielig, das Immunsystem auf Hochtouren laufen zu lassen. Das können sich Hamster nur im Sommer leisten, wenn es genug Futter gibt - und sie sich "unbewusst" für die Aktivierung des Immunsystems entscheiden.

Trimmer konnte mit seinem Computermodell bestätigen, dass die spezifischen Immunreaktionen der Hamster je nach Umweltbedingungen einen evolutionären Überlebensvorteil darstellen.

Und Analoges gelte auch für den Menschen: Wir scheinen immer noch so zu ticken, dass wir unser Immunsystem immer nur dann "unbewusst" aktivieren, wenn wir glauben, dass sich unser Körper das leisten kann - etwa dank Placebos.
Quelle: Evolution and Human Behavior: Understanding the placebo effect from an evolutionary perspective;
LINK: http://www.ehbonline.org/article/S1090-5138(12)00070-0/abstract
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TIPP: Selbsthypnose / Hypnosekurs

Dienstag, 10. März 2020

Die wahre Heilung kommt aus dem Kopf!

Placeboeffekt wirkt auch ohne Täuschung
Die weit verbreitete Vorstellung, dass ein Placebo seine heilende Wirkung nur entfaltet, weil Patienten an den vermeintlichen Wirkstoff des Präparates glauben, ist wiederlegt. Selbst wenn Menschen wissen, dass die Pillen keine Wirkstoffe enthalten, setzt der sogenannte Placebo-Effekt ein (!).
Eine britische Studie zeigt, dass der sogenannte Placebo-Effekt selbst auch dann eintritt, wenn die Patienten direkt wissen, dass sie nur ein Scheinmedikament erhalten. Eine entsprechende Untersuchung stellte der britische Wissenschaftler Irving Kirsch der Universität Hull bei einem Kolloquium im kanadischen Montréal vor.

Die Wirksamkeit von Scheinmedikamenten
Hintergrund: Kirsch untersuchte 80 Frauen mit Darmproblemen. Die Testpersonen mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren litten unter Durchfall oder Verstopfung. Die Patientinnen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt über 21 Tage hinweg Medikamente, die offen als Präparate ohne medizinische Wirkung (also Placebo) bezeichnet wurden. Die andere Gruppe erhielt keine Medikamente, wurde aber genauso medizinisch überwacht. Bei den Patientinnen, die die Placebos erhielten, sanken die Beschwerden um 30 Prozent, bei der anderen Gruppe nur um 15 Prozent. Der Wissenschaftler sieht dies als Anreiz, mit den Patienten ehrlicher umzugehen. Kirsch stellte seine Studie bei einem Kolloquium über Ethik in Montréal vor.

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