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Dienstag, 23. Mai 2023

Ätherische Öle als Verstärker für Antibiotika


Medikament auf Naturstoffbasis: 

Thymian, Oregano, Nelke*. Komponenten der ätherischen Öle dieser Pflanzen wurden in einem Labor in Marokko zur Grundlage eines Wirkstoffes, der sich laut seinem Entwickler im Kampf gegen resistente Krankheitserreger als maßgeblicher Fortschritt erweisen und Krankheiten von der Knochenmarks- bis zur Hirnhautentzündung heilen könnte.

Pharmakologie
Er habe wirklich viele Pflanzen durchprobiert, blickt der Pharmakologe und Molekularbiologe Adnane Remmal auf seine Laufbahn zurück. Nach seinem Studium in Paris kehrte er in seine Heimat Marokko zurück, um an der Universität Sidi Mohamed Ben Abdellah in Fes zu arbeiten.

Er hatte das Ziel, einen Naturstoff mit der Wirkung eines Antibiotikums finden. 
In einem Kollegen, der zu antimikrobiellen Effekten ätherischer Öle forschte, fand er einen idealen Kompagnon für viele Jahre der Grundlagenforschung.

Bei Tieren könnten die Moleküle, die er gefunden hat, tatsächlich Antibiotika ersetzen, betont Remmal. Für seine erste klinische Studie an Menschen hat er die pflanzlichen Wirkstoffe aus den marokkanischen Pflanzen mit einem traditionellen Antibiotikum zu einem Komplex verbunden. 

Das Kalkül: Die Naturstoffe würden keine Nebenwirkungen zeigen und die Wirkung des Antibiotikums verstärken, indem sie die Abwehrmechanismen der Krankheitserreger drastisch senkten. 

"Ein Antibiotikum ist wie ein Schlüssel, der das richtige Schloss benötigt. Der Mechanismus aus den ätherischen Ölen ist aber wie ein Hammer, der das Schloss zerstört", vergleicht Remmal. Mutieren Mikroben, verändert sich das Schloss, mithilfe des Naturstoffs würde der Schlüssel aber weiterhin schließen.

Seine Entwicklung fand internationale Anerkennung.
2015 wurde ihm der von einer Stiftung vergebene Innovation Prize of Afrika zugesprochen, 2017 zählte er mit seinen Patenten zu den Gewinnern des Europäischen Erfinderpreises, der von dem European Patent Office vergeben wird.

Schwieriger ist der Weg zu einem Medikament, das – wenn es die Zulassung erhält – das erste sein wird, das in Marokko von einem marokkanischen Wissenschaftler und einem marokkanischen Unternehmen entwickelt wurde. 

Anfangs verweigerten ihm die Behörden, die "komplizierter als die amerikanische Zulassungsbehörde FDA" seien, eine klinische Studie mit ätherischen Ölen als Wirkstoff, gibt Remmal ein Beispiel der Probleme, denen er begegnete. Erst als er eine deutsche Studie, die Eukalyptusöl zum Thema hatte, ins Treffen führte, bekam er grünes Licht.

Remmal bemüht sich zuerst um eine Zulassung für Harnwegsinfekte – aus dem einfachen Grund, weil die Wirkung viel leichter (nämlich über den Urin)  messbar ist, als etwa im Bronchialsystem. 

Unter 25 Probanden der ersten Studie seien bei allen die Krankheitserreger aus dem Harn verschwunden. Konventionelle Antibiotika würden bei dieser Krankheit oft weniger gut anschlagen. Remmal ist überzeugt, dass nach der Zulassung in Marokko auch internationale Pharmaunternehmen auf seine Entwicklung aufmerksam werden, die Hammer und Schlüssel gegen
Bakterien vereint.

Anm.: Gewürznelkenöl wirkt auch gegen Hautproblemen durch Pilze
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Quellen©: Universität Sidi Mohamed Ben Abdellah/Adnane Remmal, u.a.
Bildquelle-Symbolbild©: pixabay
Quellen Anm.: IPN-Lab/Eggetsberger-Info


Dienstag, 12. Oktober 2021

DNA-Schäden durch Antibiotikum


Ciprofloxacin, eines der am häufigsten eingesetzten Breitbandantibiotika, 
schädigt die DNA von Mitochondrien, den Kraftwerken menschlicher Zellen. 
Proliferation und Differenzierung der Zellen werden dadurch gehemmt. Der von Forschern der University of Eastern Finland im Fachjournal »Nucleic Acids Research« erstmals  beschriebene Effekt ist wahrscheinlich für viele Nebenwirkungen von Ciprofloxacin und anderen Fluorchinolonen verantwortlich.

Mitochondrien sind Organellen in den Zellen der meisten Eukaryoten, die für die ATP-Produktion und somit die Energiegewinnung zuständig sind. Sie zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie eine eigene, ringförmige, doppelsträngige DNA besitzen, die mtDNA. Diese kann räumlich verschieden angeordnet sein, etwa verdrillt oder gerade mit offenem oder geschlossenem Ring. Um abgelesen zu werden, muss die mtDNA in einer ganz bestimmten 3D-Struktur vorliegen. Dafür sorgen spezielle Enzyme, die DNA-Topoisomerasen. Diese lösen Verdrehungen der DNA auf, indem sie sie auftrennen, entheddern und wieder verknüpfen. Je nach Unterform der Topoisomerase kann das Enzym dabei entweder nur einen oder beide DNA-Stränge gleichzeitig bearbeiten. Wie die Forscher um Anu Hangas herausfanden, wird die räumliche Anordnung der mtDNA überwiegend von der Topoisomerase 2 kontrolliert. Diese ähnelt der bakteriellen Gyrase, dem Angriffspunkt von Ciprofloxacin und anderen Fluorchinolon-Antibiotika.

Behandelten die Forscher Zellkulturen mit Ciprofloxacin, beobachteten sie einen »dramatischen Effekt« auf die mtDNA. Die Topologie veränderte sich und in der Folge ließ die Energieproduktion der Mitochondrien nach, wodurch das Wachstum und die Differenzierung der Zellen beeinträchtigt wurden. Aus Sicht der Forscher könnte dies Nebenwirkungen der Fluorchinolone wie Sehnenrupturen, Gelenkentzündungen, Muskelschwäche, Neuropathien und Depressionen erklären, für die man noch momentan oxidativen Stress als gemeinsame Ursache ansieht. Dieser könne ursprünglich durch die Störung der Atmungskette in Mitochondrien ausgelöst sein.

Quelle: University of Eastern Finland, Fachjournal »Nucleic Acids Research« DOI: 10.1093/nar/gky793
Bildquelle: pixabay





Samstag, 17. April 2021

Kuhmilch, nein danke!


Von der Milchwirtschaft wird von je her behauptet, dass Milch die Knochen stärkt und sie länger stabil hält. Doch das ist nach vielen wissenschaftlichen Studienergebnissen einfach total falsch!

Wie wirkt sich Milch wirklich auf den Körper aus?
Das Calcium in der Milch trägt nicht zur Knochendichte bei. Im Gegenteil, Milch kann das Risiko von Knochenbrüchen sogar stark erhöhen. Denn Milch übersäuert den Körper und um die Säuren zu neutralisieren, benötigt der Körper Mineralstoffe (wie z.B. Calcium) aus Knochen und Zähnen. Dazu kommen noch Hormone, Eiter-Rückstände, Cholesterin, Milchzucker, Belastung durch Antibiotika und andere Medikamente - und nicht zuletzt tierisches Fett. 

1 Glas Kuhmilch enthält 75 Millionen Eiterzellen, 
Cholesterin, 210 Kcal, 12 Gramm Fett und Hormone.

Lesen Sie hier mehr über die Effekte von Kuhmilch auf den menschlichen Körper!





Bildquelle: pixabay

Mittwoch, 11. April 2018

Schweine-, Hühner- und Putenfleisch aus Ungarn, Slowenien und Österreich mit Multiresistente Keimen verseucht!

Untersuchung: Multiresistente Keime in Fleisch entdeckt
Multiresistente Keime sind eine große Gefahr für die Menschheit und eine ebensolche Herausforderung für die Humanmedizin (Anm.: besonders ältere Menschen und auch Kleinkinder sind verstärkt gefährdet).

Je billiger das Fleisch, umso mehr sollte man nachdenken!
Hintergrund: Durch die intensive Verabreichung von verschiedener Antibiotika in der Tierhaltung steigt auch die Gefahr, dass Lebensmittel mit solchen Erregern verseucht werden. Eine Untersuchung im Auftrag der Grünen Partei hat dieses Risiko nun bestätigt. Fleisch, das für die Gastronomie bestimmt ist, ist mit belasteten Keimen kontaminiert.

👉 Zehn Proben zweier Grazer Großhandelsunternehmen wurden gezogen, wobei das Schweine-, Hühner- und Putenfleisch aus Ungarn, Slowenien und Österreich stammte.

Im Faschierten (Hackfleisch) kann sich so einiges verbergen!
Drei von vier Tests bei Schweinefleisch (Schopf und Faschiertes) wiesen MRSA (Methicillin-resistente Staphylokokken) auf. Die Hälfte des Geflügels war mit sogenannten ESBL-Bakterien belastet, die gegen verschiedene Antibiotika immun sind. Die multiresistenten Keime waren sowohl bei den Proben aus Ungarn als auch aus Österreich zu finden. Laut dem grünen EU-Abgeordneten Thomas Waitz ist also das Hühnerschnitzel oder das Schweinskotelett in der Kantine, dem Wirtshaus ums Eck oder dem Schnellimbiss in vielen Fällen mit multiresistenten Keimen belastet - und das ist äußerst gefährlich eventuell sogar tödlich. ...

Mittwoch, 4. April 2018

Brite steckt sich mit Super-Geschlechstkrankheit an, Antibiotika ohne Wirkung


Der Mann habe sich mit der "weltweit schlimmsten Art" von Gonorrhö infiziert, berichtet die britische Gesundheitsbehörde. Heute wird Mann/Frau nicht nur durch AIDS bedroht, sondern durch vielerlei verschiedene oft höchst gefährliche Krankheiten, die bei ungeschütztem Sex übertragen werden können. 

Besser schützen - sicher ist sicher!
Experten warnen schon seit längerer Zeit davor, nun sorgt ein konkreter Anlassfall für Sorge: In Großbritannien hat sich ein Mann mit "Super- Gonorrhö" angesteckt. Das bedeutet, dass herkömmliche Antibiotika, die zur Behandlung der Geschlechtskrankheit eingesetzt werden, darin versagen, die Erreger zu bekämpfen.

Infiziert hat sich der Mann einem Bericht der BBC zufolge beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer Frau in Südostasien. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Europäischen Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und der staatlichen Gesundheitsbehördein Großbritannien (Public Health England) zufolge ist es das erste Mal, dass die Krankheit nicht mit den dafür vorgesehenen Antibiotika geheilt werden kann. Konkret würde die Kombinationstherapie aus Azithromycin und Cefixim nicht greifen. "Es ist das erste Mal, dass ein Patient eine derart hohe Resistenz gegen beide Medikamente und gegen die meisten anderen herkömmlichen Antibiotika hat", erklärt Gwenda Hughes von Public Health England gegenüber der BBC. Derzeit würde nach sämtlichen Sexualpartnern des Mannes gesucht, um eine Verbreitung zu verhindern. ...

Mittwoch, 28. März 2018

Der Gebrauch von Antibiotika steigt weltweit

Der Gebrauch von Antibiotika steigt weltweit stark an. Nur in reichen Industrieländern sinkt der Verbrauch leicht, so auch in Österreich.


Quelle/Bildquelle ©: ORF/ZIB (27.03.2018)

Montag, 6. November 2017

Deutsche Apothekenzeitung warnt vor dem Antibiotika Ciprofloxacin

Zur Information: 
Nur noch als Reserveantibiotika einsetzen: Fluorchinolone
Ciprofloxacin als Auslöser für chronische Schmerzen, Schwindel, Erschöpfung. Darüber berichten die Tagesthemen. Auch das pharmakritische Arzneitelegramm kommt zu Wort: Fluorchinolone setzten Ärzte noch immer zu unkritisch ein. Die EMA bewertet derzeit die „Persistenz“ der Nebenwirkungen von Fluorchinolonen wie Cipro-, Levo- und Moxifloxacin auf Muskeln, Nervensystem und Gelenke.

In einem Beitrag der Tagesthemen vom 1. November 2017 warnen Ärzte, eine betroffene Patientin und das Arzneitelegramm vor Fluorchinolonen: Konkret geht es um Ciprofloxacin. Eine 35-jährige Patientin erhielt das Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone zunächst gegen eine Harnwegsinfektion, dann gegen eine Sinusitis. Seither sei sie krank, berichten die Tagesthemen; sie leide seit anderthalb Jahren an „Erschöpfung, Schwindel, Schmerz“, sei arbeitsunfähig und habe mehrere Klinikaufenthalte hinter sich.

Die Patientin ist wegen ihrer seither bestehenden Nervenschäden bei einem Allgemeinmediziner in Behandlung. Dieser gibt sich erstaunt, ob des toxischen Potenzials der antibiotischen Wirkstoffklasse: Ihm sei vorher auch nicht so richtig klar gewesen, „was Ciprofloxacin für ein Nebenwirkungsspektrum hat … und welche Nebenwirkungen speziell dazugehören“, erklärt der behandelnde Arzt der betroffenen Patientin.

Im Prinzip müsse jeder Arzt über das Nebenwirkungspotenzial der Fluorchinolone Bescheid wissen - man warne seit 30 Jahren vor der antibiotischen Wirkstoffklasse, erklärt Wolfgang Becker-Brüser vom Arzneitelegramm.
Fluorchinolone verordnen Ärzte zu unkritisch ... 

--> lesen Sie weiter in der Apothekenzeitung
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Quelle: Deutsche-Apotheker-Zeitung, u. Wiki-Info, 
Link: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/11/03/tagesthemen-warnen-vor-ciprofloxacin

Samstag, 28. Oktober 2017

Multiresistenter Keim, Blasenentzündung bald kaum mehr behandelbar

Harnwegsinfekte können wieder lebensgefährlich sein. In Zukunft möglicherweise sogar noch häufiger, denn der verantwortliche Keim ist multiresistent geworden.

Blasenentzündungen sind lästig wie auch unangenehm. Davon können die meisten Frauen ein Lied singen. Denn in der Regel trifft es sie. Entsprechend fürchten sie eine Neuansteckung. Männer leiden im Durchschnitt weniger unter Blasenentzündungen.

In Zukunft könnte die Sorge noch berechtigter sein, befürchten Forscher des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung an der Universität Giessen. Denn in Deutschland breitet sich zurzeit ein multiresistenter Stamm des Darmkeims E-Coli rasant aus, einer der häufigsten Erreger von Harnwegsinfektionen.

Von 0 auf 45 Prozent
Das Team um den Mikrobiologen Moritz Fritzenwanker hat untersucht, wie stark sich ST131 CTX-M27, so der Name des Keim-Stamms, in den letzten Jahren in Deutschland ausgebreitet hat. Dafür wurden mehr als 1000 Proben analysiert.

Dabei zeigte sich, dass der Keim 2009 noch in keiner deutschen Probe auftauchte. Sieben Jahre später sah das schon ganz anders aus, wie im Fachjournal "Emerging Infectious Diseases" nachzulesen ist. So identifizierten die Forscher den problematischen E-Coli-Stamm in 45 Prozent der menschlichen Stuhlproben aus dem Jahr 2016. ...

Mittwoch, 24. Mai 2017

Die G20-Gesundheitsminister haben Antibiotika-Resistenzen den Kampf angesagt.

Die G20-Gesundheitsminister* haben Antibiotikaresistenzen den Kampf angesagt. Künftig sollen Antibiotika möglichst weltweit verschreibungspflichtig werden. Die Länder wollen nationale Aktionspläne bis Ende 2018 aufstellen und Forschung fördern.

Die G20 Gesundheitsminister haben Antibiotika-Resistenzen den Kampf angesagt. Bei einer Konferenz in Berlin einigten sich die Fachminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer darauf, dass Antibiotika künftig überall verschreibungspflichtig sein sollen. Bislang sind sie in einigen Ländern noch ohne Rezept erhältlich. Zunächst wollen alle Staaten nationale Aktionspläne bis 2018 umsetzen.

Außerdem fordern die Gesundheitsminister mehr Einsatz für die Forschung. Arme Länder sollen Unterstützung erhalten, um den Gesundheitsschutz zu stärken und Zugang zu bezahlbaren Medikamenten zu erhalten.

Umgang mit Pandemien ...

Mittwoch, 3. Mai 2017

Resistenz-Gen: Forscher untersuchen Kuhmilch und finden gefährliche Keime

ACHTUNG: Schweizer Wissenschaftler analysierten über mehrere Jahre die Milch von Kühen mit einer Euterentzündung. Landwirte behandeln eine solche Entzündung üblicherweise mit Antibiotika. Mit einer folgenschweren Konsequenz.

Die Seuchengefahr ist aktuell so groß wie nie zuvor. 
Vorsicht bei Kuhmilchkonsum!
Davor warnten Forscher kürzlich. Einer der Gründe: antibiotikaresistente Keime. Vergangenes Jahr starb eine Frau in den USA an einer Blutvergiftung, nachdem keines der dort zugelassenen Antibiotika Wirkung zeigte. Verantwortlich für eine Antibiotika-Resistenz sind bestimmte Gene. Bislang bekannt sind die Gene mecA, mecB und mecC. Wissenschaftler der Universität Bern stießen nun auf ein neues Gen, das sie mecD tauften. Das Beunruhigende an dem Fund: Forscher entdeckten das Gen in Kuhmilch.


Seuchengefahr durch Kuhmilch ...
Die Schweizer Wissenschaftler untersuchten über mehrere Jahre die Milch von Kühen mit einer Euterentzündung. Landwirte behandeln eine solche Entzündung üblicherweise mit Antibiotika. Die folgenschwere Konsequenz: Die Forscher fanden resistente Keime in der Milch der Tiere – mit dem neuen Gen-Typ mecD.

Bislang identifizierten sie das neue Resistenz-Gen ausschließlich in Kühen und einem Hund. 
Kuhmilch kann gefährlich werden ...
Menschen sind NOCH (!) nicht betroffen, auch wenn sie die Milch der Tiere getrunken haben. Studienautor Vincent Perreten betont dennoch: „Es ist zwingend nötig, die weitere Evolution und Ausbreitung dieses neuen Resistenz-Gens bei tierischen wie auch menschlichen Bakterien zu beobachten.“ Die Experten raten: Sowohl bei Tieren als auch Menschen sollten Antibiotika nicht unnötig zum Einsatz kommen. So lasse sich die Verbreitung des Gens vermeiden.

Anm.: Und unser Rat - aus Sicherheitsgründen wenn Sie keine Kuh sind, Hände weg von Kuhmilch! Auch bei BSE hat es geheißen, dass es auf den Menschen nicht übertragen werden kann. Leider war diese "wissenschaftliche" Annahme vollkommen falsch! BSE tritt beim Menschen als eine neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auf.
Quellen: focus (April 2017), div News, Uni-Bern, u.a.
Quelle Anm.: Eggetsberger-Info-Blog
Bildquellen: Symbolbilder-pixabay

Samstag, 13. Februar 2016

Antibiotika, die schlechte Nachricht: Resistenzen nehmen weiter zu!

Die Resistenzraten von Bakterien gegen Antibiotika nehmen in der EU zu. Das ergab ein neuer Bericht des Europäischen Zentrums für Krankheitskontrolle (ECDC) und der Europäischen Behörde für Ernährungssicherheit (EFSA), der Anfang Februar 2016 veröffentlicht wurde.

Hintergrund: "Jedes Jahr sterben in der EU rund 25.000 Menschen durch bakterielle Infektionen, die durch resistente Keime hervorgerufen worden sind. Diese Gefahr ist aber nicht auf Europa beschränkt, sondern ein globales Problem, das globale Lösungen verlangt", so EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis in einer Aussendung.

Campylobacter-Keime
Am häufigsten rufen in der EU Campylobacter-Keime - speziell von Geflügel, anderem Fleisch und daraus hergestellten Produkten - Infektionen über Nahrungsmittel hervor. In Masthühnern wurden beispielsweise Resistenzraten gegen das Breitbandantibiotikum Ciprofloxacin von knapp 70 Prozent beobachtet. In Proben von Menschen fanden sich zu bis zu 60 Prozent dagegen resistente Keime.

Eine Lösungen wird dringend gesucht
Die Campylobacter-Problematik ist relativ schwierig in den Griff zu bekommen. Gegen Salmonellen gibt es für Tiere eine Impfung, gegen Campylobacter hingegen noch nicht. Campylobacter ist zusätzlich auch ein Keim, der bei Geflügel natürlich im Darm vorkommt. Da wären Bestrahlung oder das Besprühen mit Chlorlösung die einzige absolut sicher funktionierende Lösung. Deshalb sollte alles daran gesetzt werden, Resistenzen zurückzudrängen, weil sonst bei Erkrankungen Behandlungsmöglichkeiten fehlen könnten. ...

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Was machen wir, wenn Antibiotika nicht mehr wirken? (Inklusive unser Tipp!)

Gefährliche Resistenzen entstehen!
Antibiotika haben schon viele Menschenleben gerettet. Doch nun tauchen zunehmend Problem auf. Ein Grund:  Bakterien entwickeln Resistenzen. Die Keime können durch Antibiotika nicht mehr wirksam bekämpft werden. Denn ein spezielles Gen macht das bisher rettende Antibiotikum unwirksam.

Wenn Bakterien gegen Antibiotika resistent werden - was dann?
Etwa 6000 Menschen sterben nach vorsichtigen Schätzungen jedes Jahr alleine in Deutschland an Infektionen mit multiresistenten Keimen, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt. Wenn sich die mutierten Erreger weiterhin derart ausbreiten, könnten weltweit bereits 2050 ähnlich viele Menschen an ihnen sterben wie an Krebs, warnte eine Forscherin der Umweltmedizin der Berliner Charité im Juni 2015. Dass solche Schätzungen keine Übertreibungen sind, haben nun Wissenschaftler aus China gezeigt. Sie entdeckten ein besonders leicht übertragbares Gen, das Krankheitserreger immun gegen hochwirksame Antibiotika werden lässt. ...

Einige Wissenschaftler warnen: Wir stehen vor einen "Rückfall in das Vor-Penicillin-Zeitalter"!
Das Gen namens MCR-1 trägt an dem akuten, höchst gefährlichen Problem schuld. Durch das MCR1 Gen werden Bakterienstämme nicht nur gegen ein bestimmtes Antibiotika resistent, sondern gleich gegen eine ganze Antibiotika-Familie und das ist die extreme Gefahrensitutaion in der wir uns befinden. Die Bakterien werden durch das Gen nun auch gegen die sogenannten Polymyxine (spezielle Notfall-Antibiotika) resistent. Die Polymyxine werden bei Patienten mit multiresistenten Keimen erst als letzter Ausweg eingesetzt. ... 

Freitag, 20. Dezember 2013

Infektionen mit tödlichem Verlauf nehmen drastisch zu!

Immer öfter enden infektiöse und parasitäre Erkrankungen mit dem Tod. Innerhalb von zehn Jahren ist die Sterberate durch Infektionen um 75 Prozent gestiegen. Alleine im vergangenen Jahr ist ein Anstieg von zehn Prozent zu verzeichnen. Insbesondere ein Darmbakterium, das in Krankenhäusern verbreitet ist, verursacht immer schwerere Krankheitsverläufe.

Clostridium-difficile
Hintergrund: 18.353 Deutsche sind 2012 an infektiösen und parasitären Erkrankungen gestorben. Das entspricht einem Anstieg von zehn Prozent innerhalb nur eines Jahres. In den vergangen zehn Jahren stieg die Sterberate um ganze 75 Prozent, teilt das Statistische Bundesamt mit. In Österreich sieht es nicht viel besser aus!

Im selben Zeitraum verbreitete sich das Darmbakterium Clostridium difficile weltweit massiv. 
Das Robert-Koch-Institut verzeichnet gleichzeitig einen massiven Anstieg von Schwere und Häufigkeit der Infektion. In Deutschland ist die Zahl der Clostridium-difficile-Infektionen zwischen 2000 und 2006 von sieben auf mehr als 80 Fälle pro 100.000 Krankenhaus-Patienten gestiegen. Im vergangenen Jahr erkrankten 2250 Personen an diesem bakteriellen Darmkeim.

Bei 80 Prozent der Kleinkinder kann Clostridium difficile im Darm nachgewiesen werden. 
Bei Erwachsenen ist der Keim selten und nur noch bei weniger als fünf Prozent der Menschen nachweisbar. Nach einer Aufnahme im Krankenhaus kommt es allerdings relativ schnell zu einem Anstieg der Besiedelung auf ca. 20 bis 40 Prozent.

Für gesunde Menschen ist das Darmbakterium relativ harmlos. 
Gefährlich wird es, weil das Bakterium fast immer Antibiotika-Resistenzen aufweist. In Kombination mit einer Antibiotika-Therapie aufgrund einer anderen Erkrankung, kann sich Clostridium difficile im Darm vermehren und Gifte produzieren. Diese lösen in weiterer Folge lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen aus. Das betrifft einen von 100 mit Antibiotika behandelten Krankenhauspatienten, so das Robert-Koch-Institut in einem Merkblatt für Ärzte.
Quelle: DWN
LINK: Bundesamt Pressemitteilung 
LINK: Robert Koch Institut Merkblatt