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Montag, 21. Dezember 2009

Spione im Auftrag der Päpste? Vatikan-Geheimdienst?

Beitrag zum Buch über die Geheimdienste des Vatikans und andere entsprechende Bücher.
Erich Frattini hat ein Buch über ein Thema geschrieben, das allein schon vom Titel her spannende Lektüre verspricht. „The Entity – Five Centuries of Secret Vatican Espionage“ lautet der englischsprachige Titel seines Werkes. Der Verfasser, ein in Peru geborener und in Spanien lebender Journalist und Bestseller-Autor, der sich bereits mit Büchern über das FBI und CIA (laut Klappentext seines Verlages) einen Namen gemacht hat, nimmt den Leser mit in jenen verborgenen Teil des ohnehin von einem Schleier der Diskretion umhüllten Vatikans. Päpste und Kurienprälaten in Ränkespiele verstrickt. Konspiration in Nischen und Wandelgängen, zwielichtige Gestalten ... 

Zum PDF lesen Bild einfach anklicken!
Egal was man davon hält... 
Nachdenken: Die Existenz des vatikanischen Geheimdienstes zum einen und die Tatsache zum anderen, dass es sich bei der "Vatikan GmbH" im Sinne des Wortes um einen der mächtigsten, wenn nicht der mächtigste multinationale Wirtschaftsgigant handelt, macht erst vieles von dem verständlich, was sich aus dem Problemen und Machenschaften der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart hinein entwickeln konnte.

Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass die rund zweieinhalb Millionen "Berufskatholiken" in aller Welt, also alle Priester, Mönche, Nonnen, Seminaristen, Laienbediensteten und nicht zuletzt die Angestellten, Verwaltungs- und Bürokräfte allesamt als Spione arbeiten, obwohl sie natürlich grundsätzlich potentielle Rekruten für dieses päpstliche sodalitium pianum, für diese Untergrundorganisation Gottes sind. Doch Berichterstatter sind sie alle mal. Sie alle erfahren mehr als jeder Geheimdienst. Viele kirchliche Würdenträger werden auch schon vorweg über die verschiedenen Staatsentscheidungen direkt von den Politikern informiert. Der Opus Dei (dt. Werk Gottes, mit weit über 95.000 offizielle Mitglieder) ist ein weiterer wichtiger Informationsbeschaffer, durch ihre Prominenten und einflussreichen Mitglieder hat die Kirche auch Zugang zu vielen Geheimen Unterlagen des jeweiligen Staates, aber auch von Organisationen, Ämtern, Polizei und Geheimdiensten. Überall gibt es Opus Dei Mitglieder (viele halten ihre Mitgliedschaft bei Opus Dei geheim), viele davon in leitender Position, in jeder erdenklichen Organisation und im Staatsdienst. Durch den Opus Dei hat die Kirche auch die Möglichkeit einer direkten politischen Einflussnahme in den meisten Staaten.

Opus Dei ist sehr umstritten, so sieht der humanistisch-atheistische Aktivist Dr. Michael Schmidt-Salomon ein "Demokratiegefährdungspotential" (siehe Scientology und Opus Dei: ein Vergleich ==> Direkt-Link)

Der Vatikan verfügt darüber hinaus in der Tat über professionelle und ausschließlich zum Zwecke der Spionage hervorragend ausgebildete "priesterliche Agenten", die in den letzten Jahrzehnten vorzugsweise im Ostblock eingesetzt wurden. (Nino Lo Bello: "Vatikan im Zwielicht - Die unheiligen Geschäfte des Kirchenstaates", München 1983, S. 134f, 136)
Die R.K.Kirche nimmt Einfluss auf die Politik in Europa (PDF-Beitrag mit Beispiele und Hintergrundinformationen).

Die Ursprünge des vatikanischen Berufsgeheimdienstes gehen auf Papst Pius X(Papst von 1903 bis 1914) zurück.

Anm.: Ob es die „heilige Allianz“ so wie sie im Buch von Eric Frattini beschrieben wird wirklich gibt ist offen, doch das es eine organisierte Nachrichtenbeschaffung gibt, und die Einflussnahme auf die europäische Politik ist nach Sachlage der Dinge unbestritten. Wir überlassen den Leser die endgültige Beurteilung!

Quellen: Div. Publikationen (inkl. Wikipedia), Bücher und Veröffentlichungen. Das PDF: Rezensiert von Werner Kaltefleite 2009, PDF-Version erstellt vom kath.de-Medienservice, Jens Albers 2009.
Quelle Anm.: Eggetsberger-Info-Blog.
Bildquelle: kath.de-Medienservice.

Mittwoch, 5. Juli 2017

Wildes Sex-Treiben und Drogen in Vatikan-Wohnung

Kurz notiert!
Vatikan-Polizei stürmt schwule Sex-Orgie und findet Drogen
Das Gendarmeriekorps der Vatikanstadt hat offenbar eine schwule Sex-Party in einer Wohnung eines Vatikan-Mitarbeiters gestürmt. Dabei fand die Polizei auch Drogen. Die amerikanische Zeitung "Daily News" berichtete zuerst von dem Vorfall.

Engste Kreise
Demnach soll der Wohnungsinhaber für Kardinal Francesco Coccopalmerio arbeiten, der ein persönlicher Berater von Papst Franziskus ist. Den Namen des Mannes nannte die Polizei aus Diskretionsgründen  nicht. ...

Sonntag, 13. Juli 2014

Papst Franziskus hat nun Lösungen für den Konflikt um das Zölibat in der katholischen Kirche angekündigt

Einfach notiert
Der Papst kündigt Lösungen für Zölibat-Problem an
In einem Gespräch hat Papst Franziskus das Heiratsverbot für katholische Priester als Problem bezeichnet, für das er Lösungen finden wolle. Allerdings schränkte er ein, dass die Kirche größere Probleme habe. Auch den Missbrauch durch Priester verurteilte er. ...
Weiterlesen --->

Freitag, 25. Januar 2013

Katholische Kirche im 2. Weltkrieg - Ein umstrittener PAPST

Anlässlich der eingeleiteten und vorschreitenden Heiligsprechung Pius XII
Was ist von einer Heiligsprechung überhaupt zu halten? Kann ein Mensch von Menschen bzw. einer Kirche heilig gesprochen werden?

Hintergrund: Schon sieben Jahre nach seinem Heimgang (=Tod Okt.1958) wurde durch Paul VI. der Seligsprechungsprozess eingeleitet.

Im Februar 2008 bekräftigte der inzwischen emeritierte Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins, dass der Seligsprechungsprozess für Papst Pius XII. nicht ad Acta gelegt wurde, sondern fortschreitet. Relator im Seligsprechungsprozess Pius XII. ist der bekannte Historiker Professor P. Peter Gumpel (*1923). 

Am am 2. März 2006, bei einer Begegnung mit dem römischen Klerus im Vatikan, antwortete Papst Benedikt XVI. auf die Frage eines Priesters: "Danke für diese Wortmeldung. Er (Papst Pius XII.) war der Papst meiner Jugend. Wir haben ihn alle verehrt. (Anm.: Ein Grund???)

Wie richtig gesagt wurde, hat er das deutsche Volk sehr geliebt, er hat es auch verteidigt in der großen Katastrophe nach dem Krieg. Und ich muss hinzufügen, dass er zuerst Nuntius in München war, bevor er Nuntius in Berlin wurde, denn Berlin hatte anfangs noch keine päpstliche Vertretung. Er war wirklich nahe bei uns (???)."

Geschichtlicher Hintergrund
Bis 1933 stand der Vatikan dem Nationalsozialismus völlig ablehnend gegenüber (Papst Pius der XI von 1922 - 1933).

Durch ein Dokument vom 28.3.1933 änderte sich jedoch die ablehnende Haltung der katholischen Kirche. Sie ermahnten ihre Gläubigen zur Treue gegenüber der rechtmäßigen Obrigkeit und zur gewissenhaften Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten

Die Katholische Kirche unter Pius XII. im 2. Weltkrieg
Reichskonkordat: Im Sommer 1933 schloss Hitler mit der Kirche das Reichskonkordat ab. Dieser Vertrag garantierte der Kirche die Freiheit des Bekenntnisses, die selbstständige Ordnung kirchlicher Angelegenheiten und den Schutz katholischer Organisationen und prangert Hitler an. (Siehe Reichskonkordat: http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat).

Pius XII. schreibt am 14. März 1937 eine Enzyklika über die Vertragsverletzung Deutschlands Reichskonkordat: Im Sommer 1933 schloss Hitler mit der Kirche das Reichskonkordat ab. Dieser Vertrag garantierte der Kirche die Freiheit des Bekenntnisses, die selbstständige Ordnung kirchlicher Angelegenheiten und den Schutz katholischer Organisationen und prangert Hitler an.

Es gab wenig Widerstand der Kirche – im Gegenteil sie stimmen dem Krieg zu, da sie den Bolschewismus als Hauptfeind gegen den christlichen Glauben sahen - während des Krieges, der ,,Friedensbefehl'' Hitlers wird weitgehend befolgt.

Einzelne Persönlichkeiten aus den Reihen der Kirche treten immer wieder als Schützer hervor, jedoch nie große Teile der Kirche.

Pius XII. schützt in Klöstern und Kirchen ca. 5000 Juden, schweigt jedoch zur Vergasung der Juden; Viele sagen, er hat sich zu sehr zurückgehalten. Er wollte einen Angriff der Nazis auf die katholische Kirche verhindern. Auch die einzelnen Bischöfe untereinander waren sich nicht einig, was dazu führte, dass die Kirche zu keinem geschlossenen Widerstand fähig war. Nur wenn es um eigene Interessen der Kirche und Erhalt der RK-Kirche ging fühlten sich die Bischöfe zum Eingreifen verpflichtet.

Das Hitler-Regime ordnete allein 1941 die Auflösung von 123 Klöstern an; 1945 war die Kirche aus fast allen Machtpositionen vertrieben worden.

Viele Bischöfe lebten mit der Angst als Staatsfeind verdächtigt zu werden.
Eine der Wurzeln der Bekennenden Kirche war der Pfarrernotbund, der auf Initiative des Pfarrers Martin Niemöller gegründet wurde. Anlass dazu war der Beschluss Pfarrer und Kirchenbeamte mit jüdischer Abstammung aus ihren Ämtern in der Kirche zu entlassen. Bis Jänner 1934 schlossen sich ca. 7000 Pfarrer dem Notbund an´.

Der Massenmord an den Juden, Papst Pius XII tat zu wenig für sie!
Darüber hinaus haben die Kirchen - als Organisationen - sich auch mit dem Diktator Hitler und seinem System eingelassen, teilweise mit ihm sogar paktiert und ihm dadurch auch den Rücken gestärkt.

* Pius XII wurde oft als zum Schweiger zum Millionenmord der Juden bezeichnet. Wie weise oder feige er dabei vorging, ist auch heute noch stark umstritten, daher sollte vor einer "Heiligsprechung" ausgiebig geforscht werden. Aus der Sicht der Lehre Jesus Christus hat sich Pius XII auf jeden Fall äußerst feige und falsch verhalten.


Wenn z.B. der Historiker Robert Wistrich meint, der Vatikan (inkl. PAPST) hätte durchaus lauter protestieren und auch mehr handeln können, sehen wir was gemeint ist. Viele Historiker meinen Pius XII war dazu nicht in der Lage, Zitat: „Es war einfach nicht seine Art, sein Wesen.“ Dann war er fehl am Platz! Und es enthebt auch nicht die Kirchen, den Vatikan von der Verantwortung die sie den Menschen schuldig sein sollte.

Machen Sie sich (so weit es geht) selbst ein Bild!

Donnerstag, 1. Juni 2017

Generaloberer des Jesuitenordens widerspricht dem Papst: Den Teufel gibt es nicht!

Wieder Probleme in der RK-Kirche / im Vatikan ...
Jesuitengeneral Arturo Sosa Abascal sagt nein zum Teufel!
Der Jesuitengeneral Arturo Sosa Abascal widerspricht erneut der kirchlichen Lehre und dem Papst: Seine Meinung: „Der Teufel ist nur eine symbolische Figur“

Arturo Sosa Abascal ist seit 31. Oktober 2016 Generaloberer des Jesuitenordens. Bisher machte er vor allem mit irritierenden Aussagen von sich Reden, die im Häresieverdacht stehen.

Der Jesuitengeneral ist der Überzeugung, dass die Kirche ihre hierarchische Struktur dringend ändern muss. In einem veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift Papel rief er zur staatlichen Anerkennung homosexueller Verbindungen auf, „damit es keine Diskriminierung gibt“. Damit solle auch eingestanden werden, dass es im religiösen Leben Homosexuelle gibt (!).

Interview des Jesuitengenerals
In dem ausführlichen Interview äußerte der „Schwarze Papst“ , wie der Jesuitengeneral wegen seiner schwarzen Soutane im Gegensatz zur weißen Soutane des Papstes genannt wird, mehrere Behauptungen, die nur schwerlich mit dem katholischen Glauben in Einklang zu bringen sind.

Für solche Aussagen wurde der Pater General schon in der Vergangenheit bekannt. 1978 erörterte er in einem Aufsatz die „marxistische Vermittlung des christlichen Glaubens“. 1989 unterzeichnete er eine Lobeshymne auf Fidel Castro. Um bloße „Jugendeskapaden“ handelte es sich dabei offenbar nicht. Ob Arturo Sosa sich noch immer mit dem Marxismus und dem Realen Sozialismus solidarisiert, ist nicht bekannt.

Ansicht zur Scheidung
Tatsache ist, dass er im vergangenen Februar (2017) in einem Interview mit dem Schweizer Journalisten Giuseppe Rusconi die Jesus-Worte über die Scheidung relativierte, um die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu rechtfertigen. Um das umstrittene nachsynodale Schreiben Amoris laetitia rechtfertigen zu können, erklärte er nicht nur die Überlieferung, sondern auch die Herrenworte in den Evangelien in Frage. Damals habe schließlich niemand ein „Tonbandgerät“ dabei gehabt und aufgezeichnet, was Jesus sagte, so der Generalsuperior der Jesuiten.

Die Glaubenskongregation wird sich nach einer Eingabe wegen Häresieverdachts mit dem Fall zu befassen haben (Häresie ist im engeren Sinn eine Aussage oder Lehre, die im Widerspruch zu kirchlich-religiösen Glaubensgrundsätzen steht. Siehe Häresie).

„Der einzige Chef des Papstes“, titelte hingegen die Zeitschrift Papel (31.05.2017) über den Mann, der die Fundamente der christlichen Lehre mit bisher ungeahnter Radikalität in Frage stellt.
Zitat: „Wir haben symbolische Figuren wie den Teufel, um das Böse zum Ausdruck zu bringen.“  Mit dieser Aussage antwortete der Jesuitengeneral auf die Frage, ob das Böse ein „Prozess der menschlichen Psyche“ ist oder von einem „höheren Wesen“ stammt.

Die Antwort Sosas, der Teufel sei nur eine „symbolische Figur“, widerspricht aber der gängigen kirchlichen Lehre. Sie widerspricht auch direkt dem Papst Franziskus , der so häufig wie kein anderer Papst der Nachkriegszeit vom Teufel spricht. Von Franziskus wurde bestritten, dass es sich beim Teufel nur um „einen Mythos“ oder um eine bloße „Vorstellung des Bösen“ handelt.

Z.B. am 30. Oktober 2014 sagte der Papst in seiner morgendlichen Predigt in Santa Marta: „Diese Generation und viele andere wollte man glauben machen, dass der Teufel nur ein Mythos, ein Bild, eine Vorstellung, die Vorstellung des Bösen sei. Doch der Teufel existiert, und wir müssen gegen ihn kämpfen. Das sagt der heilige Paulus, das sage nicht ich! Das sagt das Wort Gottes!“

Oder: Papst Franziskus spricht vom Teufel; so sagte er nach seiner Wahl: „Wer nicht zu Gott betet, betet den Teufel an“. ( Anm.: Papst Franziskus befürwortet auch die Teufelsaustreibung den Exorzismus!) ...

Samstag, 15. Juli 2017

Vatikan glutenfreie Hostien sind verboten, gentechnisch veränderte Hostien sind erlaubt

Die Regeln und Wege der RK-Kirche sind unergründlich!
Zum lesen Bild anklicken (PDF)
In einem Rundbrief erinnert die Katholische Kirche daran, dass glutenfreie Hostien verboten sind - gentechnisch veränderte sind hingegen erlaubt.

Vatikan: Immer schön mit der Zeit gehen 😉
Hostien, die überhaupt keine Gluten enthalten, sind für die Eucharistie ungültige Materie, heißt es in dem Schreiben der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Das Brot müsse ungesäuert sein und aus reinem Weizenmehl bestehen. Auch für Zöliakie-Patienten, bei denen bereits kleinste Mengen des Klebereiweißes Reaktionen des Immunsystems auslösen können, ist keine Ausnahme vorgesehen.

Kardinal Sarah* mahnt "absoluten Respekt" vor der Eucharistie an! 
Die Kongregation hat entschieden, dass eucharistische Materie, die mit genetisch veränderten Organismen zubereitet wurde, als gültige Materie angesehen werden kann, heißt es in dem Rundbrief weiter.

*Der im Vatikan für das heilige Sakrament zuständige Kurienkardinal.
Quelle: Mitteilung des Vatikans
Der ganze Beitrag als PDF-Link: PDF-Direktlink

Sonntag, 2. März 2014

Verständnis, Mitleid und Barmherzigkeit?

Papst Franziskus erteilt "Spitzfindigkeit" eine deutliche Absage. 
Sein Appell: Man müsse mit Betroffenen den "Schmerz des Scheiterns spüren".
Mitleiden und Barmherzigkeit statt zu verurteilen und auszuschließen: So lässt sich die Botschaft von Franziskus zusammenfassen, die er am Freitag in der Predigt bei der Frühmesse im Vatikan bekräftigt hat.

Unterwegs in Sachen Kirchenrettung?
Menschen, die in ihrer Liebe scheitern, sollte die Kirche „begleiten, nicht verurteilen", erklärte der Papst. Die Schriftgelehrten seiner Zeit hätten Jesus jede Menge Fallen gestellt, „um ihm die moralische Autorität zu nehmen". Und, so Franziskus laut Radio Vatikan weiter: "Hinter der Spitzfindigkeit, hinter dem kasuistischen Denken verbirgt sich immer eine Falle. Immer! Gegen die Menschen, gegen uns und gegen Gott."

Wenn die Liebe scheitere "denn wie viele Male scheitert sie, dann müssen wir den Schmerz des Scheiterns spüren, diese Personen, die das Scheitern der eigenen Liebe erlebt haben, begleiten, aber nicht verurteilen! Mit ihnen gehen! Und mit ihrer Situation keine Kasuistik betreiben!" Wie viel Nähe bräuchten doch jene, „die im Leben das Unglück hatten dass ihre Liebe scheiterte", sagte der Papst.

Die RK-Kirche eine ewig gestrige Glaubensorganisation
Die weltweite Familienumfrage an der Basis ist nun ausgewertet.
Das Ergebnis: Es sei die Dringlichkeit neuer Formen der Verkündigung sichtbar geworden.
Jetzt ist es auch im Vatikan quasi amtsbekannt: In der Familien-Seelsorge und in der Moraltheologie gibt es unüberhörbare Rufe aus allen Ecken der Welt nach neuen, zeitgemäßen Wegen. Dies ist jedenfalls das Ergebnis einer Umfrage, die auf Anordnung von Franziskus weltweit an der Kirchenbasis durchgeführt wurde. Nun liegt die Auswertung vor.

Übertriebener, kranker Moralismus
Unmoralisch? Oder unverständlich?
Bei den Gläubigen, NICHT bei den Kirchenmännern selbst, die stehen weiter außerhalb von Moral.
Die katholische Bischofskonferenzen weltweit hatten im Jänner 2014 Berichte über die Einstellungen ihrer Gläubigen zu Ehe, Familie und Sexualmoral (Verbot "künstlicher" Empfängnisverhütungsmittel wie z.B. die Pille) nach Rom geschickt. Nun denkt man erst mal darüber nach wie man sich weiter gegenüber den Gläubigen verhalten soll? In den eigenen Reihen, reißen Sexualdelikte, Homosexualität (soll ja nach ihrer Theorie falsch sein) und gezielte Lügen nicht ab. Im Bereich der Priester, Bischöfe und Kardinäle gibt  es immer wieder (nicht wenige) die sich nichts um Gebote, Gesetze und Ethik kümmern und ihren teilweise strafbaren Bedürfnissen nachkommen. Sie brechen die eigenen Gebote und ignorieren ihre Bibeltexte. Da lässt sich fragen: Glauben die Leiter und Vertreter der Kirche selbst nicht was sie predigen, was in der Heiligen Schrift steht?

Es geht um Geld?
Aber wenn sie die von ihnen erfundenen Regeln nicht einhalten wollen oder können, wie können sie das dann von den Gläubigen erwarten? 

Scheidung, Empfängnisverhütung etc. werden noch immer in der RKK bestraft. Geschiedene, Wiederverheiratete sind bis heute nicht zu den Sakramenten zugelassen. Das Scheitern einer Ehe wird von den Betroffenen in der Regel schmerzlich erlebt. Viele von ihnen finden in einer Wiederheirat mit einem neuen Partner Heilung der erlittenen Verwundung. In der öffentlichen Meinung haftet heute weder der Scheidung noch der Wiederheirat ein Makel an.

Die Realität
Die Scheidungsrate in Deutschland und Österreich ist so hoch wie nie zuvor. 
Geschieden? Ihr Geld nehmen wir gerne!
Die Scheidungsbilanz: Mindestens jede dritte Ehe scheitert. Im statistischen Durchschnitt scheitern die meisten Ehe heute nach ca. 14 Jahren! Sehr oft aber schon viel früher. Das heißt aber auch, dass immer mehr langjährige Ehen geschieden werden. Die RK-Kirche verschließt vor dieser Realität einfach die Augen. Sie kann sich der heutigen Zeit nicht mehr anpassen. Ihr fehlt es nicht nur an Einfühlungsvermögen und logischen Analysen, sondern vor allem an wirklicher gelebter Spiritualität. Ändert sich hier nicht rasch etwas, wird die Kirche in Europa immer mehr Mitglieder verlieren. Warum auch Kirchensteuer zahlen, wenn man nicht einmal volles Kirchenmitglied ist sondern ein Ausgestoßener, der zwar zu einer Mehrheit gehört aber von den kirchlichen "Moralisten" bestraft wird.
Nun die Gläubigen können nur auf Einsicht des Klerus hoffen! Wann, das steht in den Sternen.


Donnerstag, 3. April 2014

Die vatikanischen Geheimarchive

Was man offiziell darüber weiß ...
Bis heute betreibt die RK-Kirche, eine Weltreligion, diese geheimen Archive. Für eine Religionsgemeinschaft sind die 180.000 Manuskripte, 1,6 Millionen Bücher, 85 Regalkilometer Akten im Vatikanische Geheimarchiv wahrlich groß. In einer eigenen Abteilung sind die 10 000 verbotenen Bücher gesammelt, die der päpstlichen Zensur zum Opfer gefallen sind.
Die Archiv-Bunker, die selbst einem Atomangriff standhalten würden, befinden sich unter dem Belvedere-Hof des Vatikans, über den täglich Tausende von Touristen und Besucher der Vatikanischen Museen spazieren.


Der Vatikan öffnet sein Archiv, wenigstens einen Teil davon. Viele geheime Dokumente die der Kirche Probleme machen würden, sind natürlich schon zuvor aus den zugänglichen Archivbereichen entfernt worden. Besonders sehr alte Dokumente aus den Anfängen der Kirche sind einfach nicht existent. Wären die Schriftrollen der Essener (Qumranrolle) und andere uralte Textfragmente nicht gefunden worden, würde man nicht einmal über die in den vatikanischen Geheimarchiven versteckten Rollen und Manuskripten (die der heutigen Kirche nicht gefallen) nachdenken können. Zwei Drittel aller Akten sind zudem seit 1810 auf Geheiß von Napoleon entwendet worden. Beim Rücktransport nach Rom nutzte der Vatikan die günstige Gelegenheit, um besonders abschreckende Berichte gleich verschwinden zu lassen.

Das Archiv offenbart die schmutzigen Seiten der katholischen Kirche. Über Jahrhunderte hinweg verfolgte sie echte oder angebliche Andersgläubige mit einer Brutalität, dass selbst die DDR-Stasi dagegen wie ein Chor harmloser Betschwestern wirkt. Zunächst wurde das Inquisitionsverfahren von den örtlichen Bischöfen durchgeführt, später schickte der Papst eigene Sondermittler (Inquisitoren), meistens speziell geschulte Dominikanermönche, in ganz Europa auf die Ketzerjagd.

1542 zentralisierte er die Inquisition und gründete »die Heilige Römische und Universale Inquisition « in Rom, eine Art bürokratische Kirchen-Stasi mit zwölf Kardinälen als Führungsspitze.
500 Jahre lang verfolgte die Kirche Hexen, Ketzer und Andersgläubige. Die Inquisitoren lieferten Millionen Menschen der Folter und dem Feuer aus. Die Protokolle darüber bewahrt der Vatikan ebenfalls in seinen Geheimarchiven auf, zu denen nur wenige Auserwählte unter strengster Kontrolle Zutritt haben. Und wie schon gesagt, nicht alles darf eingesehen werden.
Unter die nicht leicht bis gar nicht zugänglichen Dokumenten zählen aber auch viele Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus im Zusammenhang mit der RK-Kirche.
Auch wenn heutet behauptet wird, dass die Archive zugänglich gemacht wurden so bezieht sich das auf Bereiche die den Glauben und die Kirche nicht mehr als bisher bekannt kompromittieren könnte.

2014: Weitere Teile des Geheimarchivs des Vatikans werden auf Wunsch von Papst Franziskus nun geöffnet. Etwa 200.000 Schachteln mit rund drei Millionen Blättern, die noch aus der Zeit des Holocaust übrig geblieben sind, soll einigen Forscher zugänglich gemacht werden. Es geht vor allem um die Rolle des Papstes Pius XII (Pius der XII war vom 2. März 1939 bis Oktober 1958 Papst).
Diese weitere Forschung ist auch für die eingeleitete Heiligsprechung Pius XII. wichtig. Niemand kann je sagen ob die nun freigegebenen und aufbereiteten Akten komplett sind, bzw. negative Akten gleich einfach entfernt wurden. Warten wir ab!


Sonntag, 6. April 2014

Die Haltung der römisch katholischen Kirche zu Tieren!

Auch diese Haltung sollte einmal vom Vatikan überdacht werden ... 

Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, oder im Vatikan wohnt irrt sich. 
Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. 
Zitat frei nach: Albert Schweitzer

Zum besser lesen das Bild einfach anklicken!

Die Papst- und Theologen-Worte
Papst Benedikt erklärte anlässlich der Pilgerfahrt bayerischer Jägerinnen und Jäger nach Rom: "Eure Naturverbundenheit möge sich im Dienste an der wunderbaren Schöpfung Gottes bewähren!" - Da stellt sich die Frage: Wie kann das Töten unschuldiger Tiere - Geschöpfe Gottes - ein "Dienst an der Schöpfung" sein?

Und der Kapuzinermönch Bruder Paulus in der BILD-Zeitung (22.2.2003): "Tiere haben weder Geist noch Seele. Sie haben keine Gefühle. Sie gehorchen, weil sie dressiert worden sind... Wenn sie Schmerz empfinden, ist das kein Gefühl, sondern eine Körperreaktion."

Da fragt sich: Ob der Vatikan, die Kirche den Pharmalobbys es nur leicht machen möchte Tierversuche skrupellos weiter fortzuführen?

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Die Kirchen und ihre Handlungen gehen uns alle an!
Da alle Bürger (eingetragen oder nicht) die Kirche, die Bischöfe etc. mit ihren Steuern unterstützten, ob man will oder nicht. (Mancher, immer noch sehr viele, zahlen darüber hinaus auch noch Kirchensteuer und spenden für die Kirche.)

Im weiteren interessiert sich die Kirche auch für uns, für die Bevölkerung allgemein, sie hat ihre eigne Kirchen-Lobby in der EU und mischt sich direkt wie auch indirekt in die Politik ein (Beispiel: Die Grünen). Unsere Gesellschaft ist christlich geprägt unser Denken wurde durch christliche Erziehung und die christlichen Doktrin mitbestimmt. Unser Gefühl für gut - oder schlecht, richtig oder falsch wurde schon von Kindheit her durch die Kirche mitbestimmt. Daher sollten wir nicht nur unsere Politiker beobachten sondern auch unsere Religionsführer bzw. die Kirchen. 

Samstag, 7. März 2015

"Heilige Geschäfte" der R.K.Kirche

Video - einfach zum nachdenken! Vielen schon bekannt!
Skrupellose Finanzoperationen, getarnt als Werke der Wohltätigkeit unter dem Deckmantel karitativer Stiftungen, Konten für Mafiosi, Schmiergelder für Politiker, Spendenveruntreuung, Geldwäsche ...

Seit den Skandalen um die Banco Ambrosiano und der Ermordung Robert Calvis sind die Aktivitäten der Vatikanbank Ziel von Nachforschungen. Der Papst hält Reichtum nun doch für gut!

Die arme Kirche nur für`s Volk, die Wirklichkeit schaut ganz anders aus!
Spätestens seit dem Fall Tebartz-van Elst ist klar: Kirchenmänner leben nicht schlecht. Kritiker warfen dem ehemaligen (“abgesetzten”/”Zurückgetretenen”) Limburger Bischof gar "Prunksucht" vor. Doch stellt Tebartz-van Elst, dessen Fall Papst Franziskus beschäftigen hat, überhaupt eine Ausnahme dar? Link dazu! Van Elst wenigstens hat nun einen neuen Job direkt im Vatikan bekommen. ...

Samstag, 19. April 2014

Kardinäle in Rom und Deutschlands Bischöfe leben in Saus & Braus!

Schicke Wohnung, großes Auto, gutes Gehalt, Bedienstete …
Lasset die Schäflein zu mir kommen, zahlen und Spenden für ein gutes erfülltes Leben von Kardinäle, Bischöfe und Priester. Sie essen nur das feinste, trinken nur das beste .. ein Gott gefälliges Leben? Vorbilder? An was glauben diese Männer der Kirche, die diese auch leiten wirklich, nicht an die Worte JESU!


Arme Kirche nur für`s Volk, die Wirklichkeit schaut ganz anders aus!
Spätestens seit dem Fall Tebartz-van Elst ist klar: Kirchenmänner leben nicht schlecht. Kritiker warfen dem ehemaligen (“abgesetzten”/”Zurückgetretenen”) Limburger Bischof gar "Prunksucht" vor. Doch stellt Tebartz-van Elst, dessen Fall Papst Franziskus beschäftigen hat, überhaupt eine Ausnahme dar?
Kardinäle
Der neue Papst ist angetreten, um die katholische Kirche mehr Bescheidenheit zu lehren. Er selbst achtet darauf, sich nicht in zu großen Autos sehen zu lassen. Und im Vatikan begnügt er sich mit einer bescheidenen Wohnung, um seine Philosophie der Kirche der Armen zu unterstreichen.

Im Vatikan selbst
700 Quadratmeter über den Dächern Roms
Da lässt sich`s schon leben (als einzelne Person) man braucht ja schon etwas Platz

Kardinal Bertone lebt künftig im 700 m2 Luxus
Luxuriöse 600 Quadratmeter Wohnfläche, dazu eine 100-Quadratmeter-Dachterrasse mit Blick über die "Ewige Stadt": Ex-Kardinalstaatssekretär Bertone logiert künftig prächtig. Sehr zum Unmut des Pontifex, der eine "Kirche der Armen" propagiert.

Die katholische Kirche sieht sich einer neuen Luxus-Debatte ausgesetzt. Stein des Anstoßes ist eine 700 Quadratmeter große Wohnung für den ehemaligen Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Die Zeitung "La Repubblica" berichtete, Bertone werde im Sommer in seine opulente neue Bleibe in dem Kirchenstaat einziehen. Sie sei zehnmal größer als das eher bescheidene 70- Quadratmeter-Apartment von Papst Franziskus im Gästehaus Santa Marta.

Prunksucht und Hang zum purem Luxus zeichneten die RK-Kirche und ihre Fürsten über Jahrhunderte aus. Und die wollen sich das auch nicht verbieten lassen, warum auch!
Der argentinische Pontifex, der immer wieder eine "arme Kirche der Armen" fordert, soll der Zeitung zufolge nicht begeistert über die neue Wohnung Bertones gewesen sein. Erst am Gründonnerstag hatte Franziskus in seiner Predigt gefordert: "Die priesterliche Freude ist eine Freude, welche die Armut zur Schwester hat."

Die neue Wohnung, die momentan für den 79-jährigen Bertone umgebaut wird, soll neben mehr als 600 Quadratmetern Wohnfläche auch eine etwa 100 Quadratmeter große Dachterrasse haben.
Mehr Luxus für Kardinäle 600 m2 Wohnung
Der vor rund einem halben Jahr als Kardinalstaatssekretär abgetretene Bertone ist im Vatikan nicht unumstritten. Er stand während seiner Amtszeit vor allem wegen seines Umgangs mit Krisen wie dem Missbrauchsskandal und der "Vatileaks"-Affäre um gestohlene Dokumente in der Kritik.
Zuletzt war der Lebensstil von Bischöfen auch in Deutschland in den Fokus gerückt. Nach einer Kostenexplosion beim Um- und Neubau seines Amtssitzes musste Limburgs Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zurücktreten.
Protz-Bischof-T-Van Elst
So leben Deutschlands Bischöfe … >>> LESEN SIE WEITER
(Alle Bilder Symbolfotos)

Donnerstag, 13. März 2014

Papst Franziskus zieht eine Bilanz seines ersten Jahres als Oberhaupt der Katholiken

Heute, am 13. März 2014 feiert Papst Franziskus seinen ersten Jahrestag als Kirchenoberhaupt. 
Der römisch-katholischen Kirche gehören weltweit etwa 1,214 Milliarden Mitglieder an*

Franziskus ist kein «Superpapst»
Unsere Anmerkung: Er ist ein Papst wie jeder andere vorher! Nur dass er weitaus mehr Hoffnungen geweckt hat, die er nicht erfüllen kann oder will.

Bei den heiklen Themen wie Homo-Ehe, Missbrauchsskandale, Sterbehilfe, Reformen und die Rolle der Frau sind auch von Papst Franziskus und dem Vatikan keine wirklichen Neuigkeiten zu hören.


Gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Homo-Ehe:
Zur Frage der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften äußert sich der Papst klar: "Die Ehe ist zwischen einem Mann und einer Frau." Säkulare Staaten würden «unterschiedliche Situationen des Zusammenlebens" rechtfertigen, um "wirtschaftliche Aspekte wie die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung" zu regeln. Im UNO-Gutachten hatte der UNO-Ausschuss den Heiligen Stuhl unter anderem aufgefordert, auch seine Einstellung zu Homosexualität, Abtreibung und Empfängnisverhütung zu ändern! 

Zur Frage Kindermissbrauch: 
Die Missbrauchsskandale, die die Kirche immer wieder erschüttern und von der UNO mit Recht angeprangert werden, meint Papst Franziskus: Der Papst und die Kirche weisen die UNO-Anschuldigungen zurück, die UNO-Berichte entsprechen nicht der aktueller Situation der Kirche im Umgang mit Missbrauch (???) Doch die RK-Kirche ist die Einzige, die attackiert wird, meint der Pontifex (!!!).

Ein Sprecher des Vatikans kündigte an, der Vatikan werde das UNO-Papier gründlich auswerten und dann zu allen Details Stellung nehmen, da es sich auch um einen versuchten Eingriff in die katholische Lehre handle! Das betreffe einige Punkte zur Würde des Menschen und zur Ausübung der Religionsfreiheit. 

Zum Thema Sterbehilfe meinte der Papst: 
"Die traditionelle Kirchendoktrin behauptet, dass niemand gezwungen ist, ausserordentliche Mittel einzusetzen, wenn man weiß, dass ein Mensch in der Endphase ist. Ich habe stets Palliativbehandlungen** empfohlen.

Die Rolle der Frau in der Kirche
"Bei meiner Handlungsweise erwarte ich, dass mich der Herr inspiriert", sagte Papst Franziskus.
Das Thema Frauen werde von Theologen, Kardinal Rylko, in Zusammenarbeit mit vielen Frauen, Expertinnen in diesem Gebiet, behandelt.

Reformen kontra kirchliche Doktrin
Auch hier gibt es derzeit keinen Lichtblick. Ein häufiger Problemfall, die Ehescheidung***, eine zweite Ehe oder feste Beziehung nach vorangegangener Trennung. Die Kirche sieht dadurch das „göttliche Gebot“ der lebenslangen ehelichen Gemeinschaft verletzt - und schließt notorische „Ehebrecher“ (!) aus ihrer Gemeinschaft aus. Sie dürfen zum Beispiel nicht die Kommunion empfangen oder Funktionen im Gottesdienst übernehmen, sie dürfen aber ihren Kirchenbeitrag, die Kirchensteuer bezahlen, tun sie das nicht, obwohl sie ja keine Leistung mehr empfangen dürfen - dann werden sie von "ihrer Kirche" geklagt, und gegebenen Falls sogar gepfändet. Hinweis: Fast jede dritte Ehe wird in Europa geschieden (2013) Für die RK-Kirche ist ihre verstaubte, nicht mehr zeitgemäße Doktrin  wichtiger als die Menschen / Gläubigen.

Ausblick: In ihrem Gutachten hat der UNO-Ausschuss den Heiligen Stuhl unter anderem aufgefordert, seine Einstellung zu Homosexualität, Abtreibung und Empfängnisverhütung zu ändern (bzw. der Zeit gemäß anzupassen). Das wird der Vatikan NICHT erwägen! Hier stellt sich der Papst und die Kirche im Grunde genommen gegen die Rechtsansicht der meisten Staaten. 

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Zusätze

* Die katholische Kirche ist  mit etwa 1,2 Millionen Angestellten einer der größten Arbeitgeber weltweit. Schon daraus kann man die Macht der RK-Kirche ablesen.
Drunter sind ca. 5.132 Bischöfe und 413.418 Ordens- und Diözesanpriester. Die Zahl der Studenten in den Diözesan- oder Ordensseminaren betrug z. B. 2009 117.978 Personen.

Etwa 75 % der Europäer sind (2013) Christen (vor allem katholisch, protestantisch, orthodox). Etwa 17 % der Europäer sind konfessionslos, der Rest der Bevölkerung verteilt sich auf andere Religionen.
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** Anmerkung: Als palliative Therapie (Syn. Palliativtherapie) bezeichnet man eine medizinische Behandlung, die nicht auf eine Heilung einer bestehenden Grunderkrankung abzielt, sondern auf die Reduzierung der Folgen (Palliation). Wichtiger Aspekt der Patientenbetreuung ist die Bekämpfung von Schmerzen.
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*** Ehe und Christentum
Bis ins 20. Jahrhundert hinein lehnten die meisten westlichen Kirchen Scheidung kategorisch ab. Die römisch-katholische Kirche sowie der überwiegende Teil der pietistischen, täuferischen und charismatischen Kirchen halten in unterschiedlichem Grade bis heute daran fest. Grundlage für die restriktive Beurteilung ist Matthäus 19,3–9 EU: Jesus wendet sich hier scharf gegen den mosaischen Scheidebrief, unter dem Vorbehalt der sogenannten Unzuchtsklausel (jedoch noch restriktiver mit dem Hintergrund des Unterganges des Südreiches: Mal 2,10–16 EU). Der Verweis auf die alttestamentliche Regelung der Scheidung (Scheidebrief: 5 Mos 24,1 EU) macht deutlich: Es gibt Situationen, die so ausweglos sind, dass allein noch eine Scheidung möglich ist (zur katholischen Position dazu siehe CIC 1143).

Ehe und Römisch-katholische Kirche
Nach dem Rechtsverständnis der römisch-katholischen Kirche ist eine Scheidung nur in zwei eng begrenzten Fällen möglich: Wenn sich einer der beiden Eheleute, die zur Zeit der Eheschließung beide ungetauft waren, taufen lässt, und der ungetauft Bleibende den christlichen Glauben nicht akzeptiert und sich entweder deswegen trennen möchte oder „den Schöpfer lästert“, dann kann der getaufte Partner eine neue Ehe mit einem Getauften eingehen, was die erste (nichtsakramentale) Ehe auflöst.

Zweitens kann der Papst die Eheauflösung gewähren, wenn die Ehe nicht vollzogen wurde; diese Gewährung wird jedoch nur äußerst selten erteilt (eher nur für Adeligen, Könige und wichtigen Politikern). Dies ist nicht mit der impotentia coeundi (sogenanntes Ehehindernis göttlichen Rechts) zu verwechseln, bei der die nachträgliche Ungültigerklärung einer Ehe gemäß can. 1084 § 2 möglich ist (Schutz-Canon gegen „Alibi-Ehen“). In letzterem Falle gilt die Ehe als nie wirksam geschlossen, während es bei einer Auflösung einer nicht vollzogenen Ehe durch den Papst dabei bleibt, dass die Ehe tatsächlich bestanden hat, so dass man von einer Scheidung sprechen kann. Anders verhält es sich bei der Eheannullierung, die voraussetzt, dass eine Ehe nicht ordnungsgemäß zustande gekommen ist.

In Fällen von Ehezerrüttung oder Ehebruch o. ä. gesteht die Kirche in besonderen Härtefällen (etwa bei einem „Kuckuckskind“ oder manifester Gewalt) den Eheleuten nur die „Trennung von Tisch und Bett“, nicht aber die Scheidung zu. 
Dies wird damit begründet, dass die katholische Ehe ein Sakrament und unauflöslich ist. Der Geschiedene bleibt, sofern er nicht Gründe für eine Trennung von Tisch und Bett hat, weiterhin zur ehelichen Lebensgemeinschaft verpflichtet, und auch in diesem Fall zur Keuschheit, da das Eheband fortbesteht. Bei dauerhafter Trennung von Tisch und Bett, die der Kirche mitgeteilt werden muss, ist, falls erforderlich, auch die Scheidung erlaubt, nicht jedoch eine Wiederheirat (!!!). Die Kirche sieht hier den Widerruf der ehelichen Treue im Gegensatz zur Eucharistie, in der die Kirche die Unwiderruflichkeit der Liebe Gottes feiert. 

>>> Deshalb ist nicht zur heiligen Kommunion zugelassen: wer in einer solch widersprüchlichen Situation lebt. Papst Franziskus berief für Oktober 2014 eine Sonderbischofssynode zur Familienpastoral ein, bei der auch über die Pastoral für wiederverheiratete Geschiedene thematisiert werden solle -> das Ergebnis lässt auf sich warten.

Montag, 8. Juni 2015

Eine Art dritter Weltkrieg ist im Gang. Nie wieder Krieg!

Kurz notiert!
Wahre Worte über die man nachdenken sollte, egal welchen Glauben man hat!
Papst Franziskus hat nicht ohne Grund vor einem neuen Weltkrieg gewarnt. 
6. Juni 2015, eine Art dritter Weltkrieg ist schon fast unbemerkt vor der Öffentlichkeit im Gang. In Bosnien spricht Papst Franziskus über Krieg und Frieden. "Es ist eine Art dritter Weltkrieg, der geführt wird", sagt er mit Blick auf aktuelle Konflikte. Und glaubt, dass diese Konflikte künstlch geschürt werden. (Und da kann man den Papst schon beachtung schenken, verfügt er nicht auch über einen sehr guten Informationsdienst (dem "Vatikan Geheimdienst").

Papst Franziskus sieht angesichts vieler aktueller, bewaffneter Konflikte eine Art neuen Weltkrieg heraufziehen. ... 


Und die Ausgaben für Kriegsmaterial steigen 2015 stark an!
... Mit Blick auf die aktuellen Konflikte sagte der Papst: "Es ist eine Art dritter Weltkrieg, der stückweise geführt wird, und im Bereich der globalen Kommunikation nimmt man ein Klima des Krieges wahr." Einige Menschen wollten dieses Klima absichtlich schüren und suchten den Zusammenstoß verschiedener Kulturen, fügte der 78-Jährige bei einer Messe vor etwa 65.000 Menschen im Olympiastadion von Sarajevo hinzu. Andere würden mit Kriegen spekulieren, um Waffen zu verkaufen. Den Begriff "dritter Weltkrieg" hat der Papst schon mehrmals benutzt.

Krieg bedeute zerstörte Häuser, zerbrochene Leben, sagte der Papst bei der Messe im Olympiastadion. "Ihr kennt das zu gut, weil Ihr es gerade hier erlebt habt ... Heute erhebt sich noch einmal aus dieser Stadt der Schrei des Volkes Gottes und aller Männer und Frauen guten Willens: Nie wieder Krieg!" Lesen sie hier weiter ==> der WELT-DE Beitrag
Quelle: Welt-de, Vatikan
Bildquelle: Eggetsberger-Info-Blog
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(TEXT / PREDIGT DES PAPSTES) gehalten im Koševo-Stadion, am Samstag, 6. Juni 2015
Die ganze Rede des Papstes als PDF zum freien Downloaden.


Donnerstag, 31. Juli 2008

Thomasevangelium

Das Evangelium nach Thomas
Nag-Hammadi-Kodex II (mit Teilen des Thomas Evangelium)
Das Thomasevangelium ist eine apokryphe Sammlung von 114 Jesusworten (Logien) und kurzen Szenen und Dialogen, die in einem Jesuswort gipfeln. Sie dürfte um die Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden sein. Die Herkunft der einzelnen Aussprüche wird unterschiedlich beurteilt. Der vollständige Text dieser Sammlung liegt in einer koptischen Version vor, die um 350 n. Chr. niedergeschrieben wurde. Sie enthält eine Reihe von Parallelen zu Jesusworten, die im Neuen Testament bekannt sind, aber auch mehrere sonst unbekannte Jesusworte. Der Umfang des Das Thomasevangelium entspricht ca. einem Sechstel des Lukasevangeliums.

Die Sammlung zeigt eine eigenständige Theologie, die nach heutigem Forschungsstand weder nur aus dem Urchristentum noch nur aus dem Gnostizismus hergeleitet werden kann. Da sie nicht vom Jünger Thomas verfasst wurde, diesen aber als Autor angibt, zählt sie zu den Pseudepigraphen. Sie enthält keine Passions- und Auferstehungsgeschichte und wird daher nicht zur literarischen Gattung der Evangelien gezählt. Sie ist nicht im Kanon des Neuen Testaments (NT) enthalten.

Das Thomasevangelium war lange Zeit verschollen; man kannte lediglich Notizen einiger Kirchenväter, die es einhellig und von Anfang an[1] zu den Apokryphen rechneten und als gnostisch oder manichäisch ablehnten. Es konnte jedoch zweifelsfrei bewiesen werden, dass die gefundenen Schriftrollen, also Papyrusrollen, entdeckt bei Naq Hammâdi in Oberägypten, authentisch sind.

Um 1945 fand man in Nag Hammadi in Ägypten 13 Papyrus-Codizes, darunter (im Codex II, 2) die nahezu vollständige koptische Übersetzung der 114 Aussprüche (Logien), als „Evangelium (Ev) nach Thomas“ unterschrieben. Der Text wurde in dieser Fassung etwa um 350 n. Chr. niedergeschrieben, hatte aber eine wohl wesentlich ältere Vorlage. Die Oxyrhynchus Fragmente wurden als Teile dieser Überlieferung identifiziert.

Der frühestmögliche Zeitpunkt für die Entstehung des Thomasevangeliums ist das Ende des Wirkens Jesu um 30 bzw. 33 n. Christus.
Ungefähr die Hälfte der Logien im Thomasevangelium gehen mit synoptischen Sprüchen parallel. Viele Jesusworte wirken dabei sehr alt und authentisch, insbesondere die 13 Doppelparallelen zum Markusevangelium. Das Markusevangelium ist nach bibelwissenschaftlicher Mehrheitsmeinung das älteste Evangelium. 

Texte des Apostel Thomas?
Von den Aposteln eignet sich Thomas nach dem Zeugnis des Johannesevangeliums am ehesten für die teils ungewöhnliche Texte.

Kirche und Thomas Evangelium: Im kirchlichen Bereich wurde das Thomasevangelium erstmals um 230 wahrgenommen. Das Problem, das sich für den Vatikan ergibt ist, wenn dieser sich bereit erkläre, das Evangelium mit in die Bibel aufzunehmen bzw. nur als wesentlich anzusehen, müsste der Vatikan zugeben, dass sämtliche Kirchen nicht dem entsprechen, was Jesus predigte, denn Sinn und Existenz dieser heiligen Stätten werden im Thomas-Evangelium nämlich eindeutig als unnütz dargelegt(!). Natürlich findet die Institution Kirche es Schwierigkeiten, wenn plötzlich eine Schrift auftaucht, die völlig unbehandelt ein Zeugnis der damaligen Zeit, des damaligen Glaubens repräsentiert. Daher besitzt das Thomas Evangelium auch "keinen Wert" für die christlichen Kirchen (so deren Aussagen).

Aus den folgenden 114 Leitsätzen Jesus, die zumeist mit dem Vor-Satz beginnen „Jesus spricht“, ergibt sich bei genauer Betrachtung eine ganz neue Lehre Jesu. Eine Lehre die ganz unverändert von den vielen Päpsten und "Schriftgelehrten" die sich immer wieder über die Bibeltexte hergemacht und so verändert haben wie es der Kirche dienlich war und ist.
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Das Thomas Evangelium
[1] Dies sind die geheimen Worte, die Jesus, der Lebendige, sprach und die Judas Thomas, genannt „Zwilling”, aufgeschrieben hat. Und er sprach: Wer die Bedeutung dieser Worte versteht, wird den Tod nicht schmecken.

[2] Jesus sprach: Wer sucht, höre nicht auf zu suchen, bis er findet. Wenn er findet, wird er erschüttert werden. Ist er erschüttert, wird er staunen. Und dann wird er über das All herrschen.

[3] Jesus sprach: Wenn eure Führer zu euch sagen: Siehe, das Reich ist im Himmel ; so werden die Vögel des Himmels vor euch da sein. Wenn sie zu euch sagen: Es ist im Meer; so werden die Fische vor euch da sein. Sondern das Reich ist in euch und außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, werdet ihr erkannt werden und werden erkennen, dass ihr Söhne des lebendigen Vaters seid. Wenn ihr euch aber nicht erkennt, so seid ihr (geistig) arm und seid die (geistige) Armut.

[4] Jesus sprach: Zögert ein hochbetagter Mann nicht, ein kleines Kind von sieben Tagen nach dem Ort des Lebens zu fragen, so wird er leben. Denn viele Erste werden die Letzten sein, aber sie werden alle zu Einem werden.

[5] Jesus sprach: Erkenne den, der vor deinem Angesicht ist, und was dir verborgen ist, wird sich dir offenbaren. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar würde.

[6] Seine Jünger fragten ihn und sprachen: Willst du, dass wir fasten? Und wie sollen wir beten und Almosen geben und welche Speisevorschriften sollen wir beobachten? Jesus antwortete: Lügt nicht und tut nicht, was ihr hasst, denn alles ist offenbar vor dem Himmel. Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht zutage käme, und es gibt nichts Verdecktes, das ohne Aufdeckung bliebe.

[7] Jesus sprach: Selig ist der Löwe, den der Mensch isst. Dadurch wird der Löwe Mensch. Aber elend ist der Mensch, den der Löwe frisst. Dadurch wird der (Mensch zum Löwen).

[8] Und er sagte: Der Mensch gleicht einem klugen Fischer, der sein Netz ins Meer warf und es voll kleiner Fische aus dem Meere zog. Unter ihnen fand der kluge Fischer einen großen, guten Fisch. Da warf er alle kleinen Fische weg hinunter ins Meer und behielt, ohne lange zu überlegen, nur den großen Fisch. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

[9] Jesus sprach: Siehe, der Sämann kam heraus, füllte seine Hand und warf aus. Einige Körner fielen auf den Weg. Es kamen die Vögel und pickten sie auf. Andere Körner fielen auf den Felsen und sandten keine Wurzeln hinunter in die Erde und trieben keine Ähren gen Himmel. Wieder andere fielen in die Dornen. Die erstickten den Samen und der Wurm fraß sie. Und andere fielen auf die gute Erde und sie brachte gute Frucht und trug 60 je Maß und 120 je Maß.

[10] Jesus sprach: Ich habe Feuer auf die Welt geworfen, und siehe, ich hüte es, bis sie brennt.

[11] Jesus sprach: Dieser Himmel wird vergehen und der Himmel über ihm wird vergehen. Die Toten leben nicht, die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, da ihr Totes aßet, machtet ihr es lebendig. Wenn ihr aber im Lichte seid (und Lebendiges esst), was werdet ihr dann tun? An dem Tage, da ihr eins wart, seid ihr zwei geworden. Jetzt aber, wo ihr zwei geworden seid, was werdet ihr nun tun?

[12] Die Jünger sprachen zu Jesus: Wir wissen, dass du von uns gehen wirst. Wer ist es, der dann Führer über uns sein soll? Jesus antwortete: Wo ihr dann auch seid; geht zu Jakobus, dem Gerechten, dessentwegen der Himmel und die Erde entstanden sind.

[13] Jesus sprach zu seinen Jüngern: Vergleicht mich, und sagt mir, wem ich gleiche. Da sagte zu ihm Simon Petrus: Du gleichst einem gerechten Engel. Matthäus sagte zu ihm: Du gleichst einem weisen Menschen. Thomas aber sagte zu ihm: Meister, mein Mund bringt es nicht über sich, zu sagen, wem du gleichst. Jesus antwortete: Ich bin nicht dein Meister. Denn auch du hast getrunken und bist trunken geworden von der sprudelnden Quelle, die ich, (der ich das Unmessbare messe), ausgemessen habe. Und er nahm ihn, zog ihn beiseite und sagte drei Worte zu ihm. Als Thomas wieder zu seinen Gefährten kam, fragten sie ihn: Was hat dir Jesus gesagt? Thomas antwortete: Wenn ich euch eines der Worte sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine nehmen und nach mir werfen, aber Feuer wird aus den Steinen kommen und euch verbrennen.

[14] Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet (und bleibt dabei doch die alten), schafft ihr euch nur Sünde. Und wenn ihr betet, richtet ihr euch nur selbst. Und wenn ihr Almosen gebt, fügt ihr eurem Geist nur Schaden zu. Wenn ihr in irgendein Land geht und es durchwandert und wenn man euch dann aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt, und heilt die Kranken unter ihnen. Denn was hineingeht in euren Mund, verunreinigt euch nicht. Aber was aus eurem Munde herauskommt, das ist es, was euch unrein macht.

[15] Jesus sprach: Wenn ihr den seht, der nicht geboren worden ist von einem Weibe, so werft euch auf euer Antlitz und verehrt ihn. Denn dieser ist euer Vater.

[16] Jesus sprach: Die Menschen wähnen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden. Aber sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, Streit auf die Erde zu bringen, Feuer, Schwert und Krieg. Denn es werden fünf sein in einem Hause. Drei werden gegen zwei sein und zwei gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater. Und jeder wird allein dastehen.

[17] Jesus sprach: Ich will euch geben, was kein Auge je gesehen, kein Ohr je gehört, keine Hand je berührt und niemals in eines Menschen Herz gekommen ist.

[18] Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wie unser Ende sein wird. Jesus sprach: Habt ihr denn schon den Anfang entdeckt, dass ihr nach dem Ende fragt? Denn dort, wo der Anfang ist, dort ist auch das Ende. Selig ist, wer am Anfang steht. Denn er wird das Ende erkennen und den Tod nicht schmecken.

[19] Jesus sprach: Selig ist, der war, ehe er wurde. Wenn ihr mir zu Jüngern werdet und meine Worte hört, werden selbst diese Steine euch dienen. Denn ihr habt fünf Bäume im Paradiese, die von Sommer und Winter nicht berührt werden und deren Blätter nicht fallen. Wer sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.

[20] Die Jünger sprachen zu Jesus: Sage uns, wem das Reich der Himmel gleicht. Er sprach zu ihnen: Es gleicht einem Senfkorn, das kleiner ist als alle anderen Samen. Wenn es aber in zubereitete Erde fällt, lässt es einen großen Spross aufschießen und wird zum Schutz für die Vögel des Himmels.

[21] Maria sagte zu Jesus: Wem gleichen deine Jünger? Er sagte: Sie gleichen kleinen Kindern, die sich auf einem Feld niedergelassen haben, das nicht ihnen gehört. Wenn die Herren des Feldes kommen, werden sie sagen: Her mit unserem Feld. Sie sind nackt vor ihnen, können nicht anders, als das Feld ihnen zu überlassen, und sie übergeben es. Und ich sage euch: Wenn der Hausherr erfährt, dass der Dieb kommen wird, wacht er, bevor er kommt, und lässt ihn nicht eindringen in das Haus seines Reiches, damit er nicht sein Eigentum wegtrage. Ihr aber, wacht gegenüber der Welt, gürtet euch um eure Lenden mit großer Kraft, damit die Räuber keinen Weg zu euch finden. Denn man wird die Frucht, die ihr erwartet, auf jeden Fall zu finden wissen. Mögen also unter euch verständige Menschen erstehen, die, wenn die Frucht reif wird, schnell mit der Sichel in der Hand kommen und sie abmähen. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

[22] Jesus sah, wie kleine Kinder gesäugt wurden. Er sagte zu seinen Jüngern: Diese kleinen Kinder, die gesäugt werden, gleichen denen, die ins Reich eingehen. Sie sagten zu ihm: Werden wir, indem wir klein sind, ins Reich eingehen? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr die zwei zu eins macht und wenn ihr das Innere wie das Äußere macht und das Äußere wie das Innere und das Obere wir das Untere, und wenn ihr das Männliche und das Weibliche zu einem Einzigen macht, so dass das Männliche nicht mehr männlich und das Weibliche nicht mehr weiblich ist; wenn ihr das Auge durch ein anderes Auge ersetzt und eine Hand durch eine andere Hand und einen Fuß durch einen anderen Fuß, ein Bild durch ein anderes Bild; dann werdet ihr ins Reich eingehen.

[23] Jesus sprach: Ich werde euch auswählen, einen aus tausend und zwei aus zehntausend. Und sie werden als ein einziger dastehen.

[24] Es sagten seine Jünger: Belehre uns über den Ort, an dem du bist, da wir nicht anders können, als danach zu suchen. Er antwortete: Wer Ohren hat, der höre. In einem Lichtmenschen ist Licht, und er leuchtet der ganzen Welt. Wenn er nicht leuchtet, ist Finsternis.

[25] Jesus sprach: Liebe deinen Bruder wie deine Seele. Hege ihn wie deinen Augapfel.

[26] Jesus sprach: Den Splitter im Auge deines Bruders siehst du. Den Balken aber in deinem Auge siehst du nicht. Wenn du den Balken aus deinem Auge ziehst, dann wirst du genug sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

[27] Jesus sprach: Wenn ihr euch nicht der Welt enthaltet, werdet ihr das Reich nicht finden. Wenn ihr den Sabbat nicht wirklich zum Sabbat macht, werdet ihr den Vater nicht sehen.

[28] Jesus sprach: Ich stand mitten in der Welt und erschien ihnen im Fleisch. Ich fand sie alle trunken, ich fand keinen Durstigen unter ihnen, und meine Seele empfand Schmerz über die Söhne der Menschen, weil sie blind in ihrem Herzen sind und nicht sehen, dass sie leer in die Welt gekommen sind und leer auch wieder aus der Welt gehen. Jetzt sind sie trunken. Wenn sie aber ihren Wein ausgeschieden haben, werden sie sich bekehren.

[29] Jesus sprach: Wenn das Fleisch wegen des Geistes entstanden ist, ist es ein Wunder. Wenn aber der Geist wegen des Leibes entstanden ist, ist es ein wunderbares Wunder. Dann wundere ich mich darüber, wie sich dieser große Reichtum in einer solchen Armut hat niederlassen können.

[30] Jesus sprach: Wo drei (zwei und eins: Mann und Frau in fleischlicher Vereinigung) (Kinder der) Götter (der Mächte der Welt) sind, da sind Götter. Wo zwei oder eins sind (männlich und weiblich zu einem werden), da bin ich.

[31] Jesus sprach: Kein Prophet gilt etwas in seinem Dorfe. Kein Arzt heilt die, die ihn kennen.

[32] Jesus sprach: Eine Stadt, die man auf einem hohen Berg erbaut und befestigt, kann nicht fallen, noch kann sie sich verbergen.

[33] Jesus sprach: Was du mit deinem Ohr hörst, das predige dem Ohr des anderen von den Dächern. Denn niemand zündet eine Lampe an und stellt sie unter einen Scheffel noch stellt er sie an einen verborgenen Ort, sondern er setzt sie auf den Leuchter, damit alle, die herein kommen und hinaus gehen, ihr Licht sehen.

[34] Jesus sprach: Wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.

[35] Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass jemand in das Haus des Starken gehe und es mit Gewalt einnehme, es sei denn, er binde seine Hände. Dann wird er sein Haus ausräumen können.

[36] Jesus sprach: Sorgt euch nicht von Morgen bis Abend und von Abend bis Morgen darum, was ihr anziehen sollt.

[37] Seine Jünger sprachen: Wann wirst du uns erscheinen und wann werden wir dich sehen? Jesus sprach: Wenn ihr eure Furcht vor der Blöße ablegt und eure Kleider nehmt, sie unter eure Füße legt wie die kleinen Kinder und sie zertretet, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten.

[38] Jesus sprach: Oftmals habt ihr danach verlangt, diese Worte zu hören, die ich euch sage. Keinen anderen werdet ihr finden, sie von ihm zu hören. Es werden aber Tage kommen, wo ihr mich sucht und mich nicht findet.

[39] Jesus sprach: Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel der Erkenntnis empfangen und haben sie versteckt.. Selbst sind sie nicht hineingegangen, aber sie ließen auch nicht hineingehen, die hineingehen wollten. Ihr aber, werdet klug wie die Schlangen und unschuldig wie die Tauben.

[40] Jesus sprach: Ein Weinstock, der außerhalb des Vaters gepflanzt ist, wird, da er nicht in festem Grund wächst, mit seinen Wurzeln ausgerissen werden und zugrunde gehen.

[41] Jesus sprach: Wer etwas in seiner Hand hat, dem wird gegeben werden. Wer aber nichts hat, dem wird auch das wenige, das er hat, genommen werden.

[42] Jesus sprach: Werdet Vorübergehende.

[43] Seine Jünger sprachen zu ihm: Wer bist du, dass du uns das alles sagst? Jesus antwortete: Aus dem, was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin? Aber ihr seid wie die Juden geworden: Sie lieben den Baum und hassen die Frucht, oder sie lieben die Frucht und hassen den Baum.

[44] Jesus sprach: Wer den Vater lästert, dem wird vergeben werden; und wer den Sohn lästert, dem wird vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben werden, weder auf Erden noch im Himmel.

[45] Jesus sprach: Man erntet keine Trauben von den Dornen, noch pflückt man Feigen vom Kameldorn. Denn sie bringen keine Frucht. So bringt ein guter Mensch etwas Gutes hervor aus seinem (guten) Besitz. Ein schlechter Mensch bringt Schlechtes hervor aus seinem schlechten Besitz, der in seinem Herzen ist. Er sagt Schlechtes, aus dem Überfluss seines Herzens bringt er Schlechtes hervor.

[46] Jesus sprach: Von Adam bis zu Johannes dem Täufer gibt es unter den vom Weibe Geborenen keinen Größeren als Johannes den Täufer: vor niemandem braucht er die Augen zu senken. Ich aber habe gesagt: Wer von euch klein wird, wird das Reich erkennen und wird über Johannes erhoben werden.

[47] Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass ein Mensch gleichzeitig zwei Pferde besteigt und zwei Bogen spannt. Auch ist es nicht möglich, dass ein Diener zwei Herren dient, vielmehr wird er den einen ehren und den anderen beleidigen. Kein Mensch trinkt alten Wein und verlangt sogleich nach neuem Wein. Und man gießt nicht neuen Wein in alte Schläuche, weil sie platzen würden, und man gießt nicht alten Wein in neue Schläuche, denn dadurch würde er verdorben werden. Man näht auch nicht einen alten Flicken auf ein neues Kleid, weil dadurch ein Riss entstehen würde.

[48] Jesus sprach: Wenn zwei miteinander Frieden machen in einem Haus, werden sie zum Berg sagen: Hebe dich hinweg; und er wird sich hinweg heben.

[49] Jesus sprach: Selig seid ihr Einsamen und Auserwählten, denn ihr werdet das Reich finden, weil ihr daraus stammt und wieder dorthin geht.

Textfragment Thomas-Ev.
[50] Jesus sprach: Wenn man euch fragt: Woher seid ihr gekommen? antwortet: Wir sind aus dem Lichte gekommen, von dort, wo das Licht durch sich selbst entstanden ist. *  Es war unvergänglich, und es trat in ihrem Bilde, (im Leibe), in Erscheinung. Wenn man zu euch sagt: (Wer seid ihr?), sagt: Wir sind seine Söhne und wir sind die Auserwählten des lebendigen Vaters. Wenn man euch fragt: Was ist das Zeichen eures Vaters an euch? so antwortet: Bewegung ist es und Unbeweglichkeit.

[51] Es sagten zu ihm seine Jünger: Wann wird die Ruhe der Toten eintreten und wann wird die neue Welt kommen? Er antwortete: Die Ruhe, die ihr erwartet, ist ja schon gekommen. Aber ihr erkennt sie nicht.

[52] Es sagten zu ihm seine Jünger: Vierundzwanzig Propheten sprachen in Israel und sie alle sprachen in deiner Kraft. Er antwortete: (Mit solchen Gedanken) kehrt ihr euch von dem Lebendigen ab, der vor euch steht, und sprecht von den Toten.

[53] Seine Jünger sagten zu ihm: Ist die Beschneidung nützlich oder nicht? Er antwortete: Wenn sie nützlich wäre, würde der Vater die Kinder schon beschnitten aus den Müttern zeugen(!). Aber die wahre Beschneidung im Geiste ist ungemein nützlich.

[54] Jesus sprach: Selig sind die Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel.

[55] Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst, kann nicht mein Jünger sein. Und wer seine Brüder und seine Schwestern nicht hasst und nicht sein Kreuz auf sich nimmt wie ich, ist meiner nicht würdig.

[56] Jesus sprach: Wer die Welt erkennt, entdeckt einen Leichnam. Und wer einen Leichnam entdeckt, dessen ist die Welt nicht würdig.

[57] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen guten Samen hat. Sein Feind kam des Nachts und säte Unkraut unter den guten Samen. Der Mann aber ließ die Arbeiter das Unkraut nicht ausreißen, sondern sagte zu ihnen: „Damit ihr nicht mit dem Unkraut auch den Weizen ausreißt! Denn am Tag der Ernte kommt das Unkraut zum Vorschein. Dann wird es ausgerissen und verbrannt.”

[58] Jesus sprach: Selig der Mensch, der gelitten hat. Er hat das Leben gefunden.

[59] Jesus sprach: Achtet auf den Lebendigen, solange ihr lebt, damit es euch nicht geschieht, dass ihr sterbt und ihn zu sehen verlangt, ihn aber nicht mehr sehen könnt.

[60] Jesus sah mit seinen Jüngern einen Samariter, der ein Lamm mit sich nahm auf dem Weg nach Judäa. Er sprach zu seinen Jüngern: (Was will er mit dem Lamm?) Sie sagten zu ihm: Er will es schlachten und essen. Er sprach zu ihnen: Solange es lebt, wird er es nicht essen. Erst, wenn er es geschlachtet hat und es ein Leichnam geworden ist. Sie entgegneten: Anders wird er es nicht machen können. Er wiederum sagte zu ihnen: Sucht also ihr selbst einen Ort für euch zur Ruhe, damit ihr nicht zu Leichnamen werdet und man euch isst.

[61] Jesus sprach: Zwei werden sich auf einem Bett ausruhen, der eine wird sterben, der andere leben. Da sagte Salome: Wer bist du, Mensch, (wessen Sohn) bist du? Saßest du nicht neben mir und aßest von meinem Tisch? Jesus antwortete: Ich bin der, der aus dem mir Gleichen ist. Mir ist von dem gegeben worden, was meines Vaters ist. Darauf Salome: Ich bin deine Jüngerin. Jesus entgegnete ihr: Deshalb sage ich dir: Wer leer ist, wird sich mit Licht füllen. Wer aber geteilt (in die Vielheit) ist, wird sich mit Finsternis füllen.

[62] Jesus sprach: Ich sage meine Geheimnisse (allen, die meiner Geheimnisse würdig sind). Was immer deine Rechte tut; deine Linke soll nicht erfahren, was sie tut.

[63] Jesus sprach: Es war ein reicher Mann, der viel Vermögen hatte. Er sagte: Ich werde mein Vermögen einsetzen, um zu säen, zu ernten, zu pflanzen und meine Vorratskammern mit Frucht zu füllen, damit ich an nichts Mangel leide. So dachte er in seinem Herzen. Und in der gleichen Nacht starb er. Wer Ohren hat der höre.

[64] Jesus sprach: Ein Mann wollte ein Gastmahl veranstalten. Als er das Mahl bereitet hatte, sandte er seinen Diener, damit er die Gäste einlade. Dieser ging zum ersten und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Er antwortete: Ich habe Forderungen an Kaufleute. Am Abend kommen sie zu mir, ich muss gehen und meinen Dienern Weisungen geben. Ich muss mich für das Mahl entschuldigen. Der Diener ging zu einem anderen und sagte zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann antwortete: ich habe ein Haus gekauft und bin für einen Tag unabkömmlich. Ich habe keine Zeit. Der Diener ging zu einem dritten und sprach zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann antwortete: Mein Freund will heiraten und ich muss ein Festmahl veranstalten. Ich kann nicht kommen. Bitte entschuldige mich für das Mahl. Der Diener ging zu einem vierten und sagte: Mein Herr lädt dich ein. Der Mann erwiderte: Ich habe ein Gut gekauft und gehe, um die Pacht in Empfang zu nehmen. Ich kann nicht kommen und muss mich entschuldigen. Der Diener ging und sagte zu seinem Herrn: Alle, die du eingeladen hast zum Mahle, haben abgesagt. Der Herr sagte zu seinem Diener: Gehe hinaus auf die Straße und hole herein, die du findest, damit sie am Mahle teilnehmen. Die Käufer und Verkäufer werden nicht in die Orte meines Vaters eingehen.

[65] Jesus sprach: Ein rechtschaffener Mann hatte einen Weingarten. Er gab ihn einigen Winzern, damit sie ihn bearbeiteten und er seine Ernte von ihnen erhielte. Als er seinen Diener schickte, damit die Winzer ihm die Ernte des Weingartens übergäben, packten sie ihn, schlugen ihn und hätten ihn fast umgebracht. Der Diener ging und sagte es seinem Herrn. Der Herr sprach: Vielleicht (haben sie ihn nicht erkant); und schickte einen anderen Diener. Die Winzer schlugen auch diesen. Da schickte der Herr seinen Sohn und sprach: Vielleicht haben sie Achtung vor meinem Sohn. Aber die Winzer, da sie wussten, dass er der Erbe des Weingartens war, packten und töteten ihn. Wer Ohren hat, der höre.

[66] Jesus sprach: Zeigt mir den Stein, den die Bauleute verworfen haben. Er ist der Eckstein.

[67] Jesus sprach: Und würde einer das All erkennen, dabei aber sich selbst nicht erkennen, so würde er die Erkenntnis des Ganzen doch verfehlen.

[68] Jesus sprach: Selig seid ihr, wenn ihr gehasst und verfolgt werdet. Denn wo sie euch verfolgen, (nämlich in eurem Herzen), werden sie keinen Platz finden.

[69a] Jesus sprach: Selig sind, die verfolgt werden in ihrem Herzen. Denn sie sind es, die den Vater in Wahrheit erkannt haben.

[69b] Jesus sprach: Selig sind die Hungrigen. Denn man wird den Bauch, der nach Nahrung verlangt, sättigen.

[70] Jesus sprach: Wenn ihr etwas (Unvergängliches) in euch hervorbringt, wird das, was ihr in euch habt, euch retten. Wenn ihr aber nichts in euch habt, wird das, was ihr nicht in euch habt, euch töten.

[71] Jesus sprach: Ich werde dieses Haus zerstören und niemand wird es wieder aufbauen können.

[72] Ein Mann sagte zu Jesus: Sage meinen Brüdern, dass sie das Erbe meines Vaters mit mir teilen sollen. Er antwortete ihm: O Mann, wer hat mich zum Teiler gemacht? Dann wandte er sich an seine Jünger und sprach zu ihnen: Bin ich denn ein Teiler?

Schriftrollenfund
[73] Jesus sprach: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet aber den Herrn, dass er Arbeiter aussende zur Ernte.

[74] Jesus sprach: Herr, viele drängen sich um den Brunnen, aber niemand ist noch an den Brunnen herangetreten.

[75] Jesus sprach: Viele stehen vor der Tür, doch nur die Einsamen sind es, die ins Brautgemach eintreten werden.

[76] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Kaufmann mit einer Ladung Waren, der eine Perle fand. Der Kaufmann war klug. Er verkaufte die Waren und kaufte sich die einzige Perle. Sucht auch ihr nach seinem Schatz, der nicht vergeht und dort ist, wohin keine gierigen Motten dringen und wo kein Wurm ihn zernagt.

[77] Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über ihnen allen ist. Ich bin das All (das Universum). Das All ist aus mir hervorgegangen und das All ist zu mir zurückgelangt. Spaltet ein Stück Holz, und ich bin da. Hebt einen Stein, und ihr findet mich dort. (Anm.: Alles ist ein, wir sind ein!)

[78] Jesus sprach: Weshalb seid ihr hier aufs öde Feld herausgekommen? Um ein Schilfrohr zu sehen, das vom Winde verweht wird? Oder um einen Menschen zu sehen, der weiche Kleider anhat? Seht, eure Könige und Großen, die haben weiche Kleider an. Aber sie können die Wahrheit nicht erkennen.

[79] Es sagte zu ihm eine Frau aus der Menge: Heil dem Mutterleib, der dich getragen hat, und den Brüsten, die dich gesäugt haben. Er antwortete: Heil denen, die das Wort des Vaters gehört und es in Wahrheit bewahrt haben. Denn es werden Tage kommen, da ihr sagen werdet: Heil dem Mutterleib, der nicht empfangen hat, und den Brüsten, die nicht gesäugt haben.

[80] Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat nur den Leib entdeckt. Wer aber den Leib entdeckt hat, dessen ist die Welt nicht würdig.

[81] Jesus sprach: Wer reich geworden ist, möge (ein freigebiger) König sein. Wer aber die Herrschaft erlangt hat, der verzichte (auf die Welt).

[82] Jesus sprach: Wer mir nahe ist, der ist dem Feuer nahe. Und wer mir fern ist, der ist ferne vom Reich.

[83] Jesus sprach: Die Bilder sind dem Menschen sichtbar und das Licht in ihnen ist verborgen, verborgen im Bild des Lichtes des Vaters. Wenn er, (der wahre Mensch), sich aber offenbart, ist umgekehrt sein Bild verborgen durch sein Licht.

[84] Jesus sprach: Wenn ihr euresgleichen seht, freut ihr euch. Wenn ihr aber eure Bilder seht, die vor euch entstanden sind, die weder sterben noch in Erscheinung treten; werdet ihr dieser Fülle gewachsen sein?

[85] Jesus sprach: Adam entstand aus großer Macht und großem Reichtum, und dennoch wurde er euer nicht würdig. Denn wenn er würdig geworden wäre, hätte er den Tod nicht geschmeckt.

[86] Jesus sprach: Die Füchse haben ihre Höhlen, die Vögel haben ihre Nester. Der Sohn des Menschen aber hat keinen Ort, um sein Haupt darauf zu legen und auszuruhen.

[87] Jesus sprach: Elend ist der Leib, der abhängig ist von einem Leibe. Und elend die Seele, die abhängt von diesen beiden.

[88] Jesus sprach: Die Engel und die Propheten werden zu euch kommen und euch geben, was euer ist. Und ihr eurerseits, gebt weiter, was in eurer Hand ist und sprecht bei euch: Wann kommen sie endlich, (die dessen würdig sind), um das Ihre zu empfangen?

[89] Jesus sprach: Weshalb wascht ihr das Äußere des Bechers? Versteht ihr nicht , dass der, der das Innere gemacht hat, auch der ist, der das Äußere gemacht hat?

[90] Jesus sprach: Kommt zu mir, denn leicht ist mein Joch und meine Herrschaft ist mild und ihr werdet Ruhe finden.

[91] Sie sprachen zu ihm: Sage uns, wer du bist, damit wir an dich glauben. Er antwortete: Ihr prüft das Antlitz des Himmels und der Erde, aber den, der vor euch steht, erkennt ihr nicht und diesen Augenblick wisst ihr nicht zu prüfen.

[92] Jesus sprach: Sucht, und ihr werdet finden. Aber damals fragtet ihr mich nach etwas und ich sagte es such nicht. Jetzt, wo ich es such sagen will, fragt ihr mich nicht danach.

[93] Jesus sprach: Gebt nicht das Heilige den Hunden, damit sie es nicht auf den Misthaufen schleppen. Werft nicht die Perlen vor die Säue, damit sie sie nicht (in den Schmutz treten).

[94] Jesus sprach: Wer sucht, wird finden. Und wer anklopft, dem wird geöffnet werden.

[95] Jesus sprach: Wenn ihr Geld habt, leiht nicht auf Zinsen, sondern gebt (die Gelder) dem, von dem ihr sie nicht zurückbekommt.

[96] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau. Sie nimmt etwas Sauerteig, verbirgt ihn im Teig und macht daraus große Brote. Wer Ohren hat, der höre.

[97] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau, die einen Krug voll Mehl trug. Während sie einen weiten Weg machte, brach der Henkel des Kruges ab, (so dass eine kleine Öffnung entstand). Das Mehl lief aus hinter ihr auf den Weg. Sie merkte es nicht, sie wusste nicht, wie man sich bei der Arbeit verhält. Aber als sie in ihr Haus kam, stellte sie den Krug nieder und fand ihn leer.

[98] Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Menschen, der einen mächtigen Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Hause und stieß es in die Wand, um zu erkennen, ob seine Hand stark genug wäre. Dann tötete er den Mächtigen.

[99] Die Jünger sagten zu ihm: Deine Brüder und deine Mutter stehen draußen. Er sprach zu ihnen: Diese hier, die den Willen meines Vaters tun, diese sind meine Brüder und meine Mutter. Sie sind es, die ins Reich meines Vaters eingehen werden.

[100] Man wies Jesus ein Goldstück und sagte zu ihm: die Kaiserlichen verlangen von uns die Steuer. Er antwortete: Gebt, was des Kaisers ist, dem Kaiser. Gebt, was Gottes ist, Gott. Und was mein ist, gebt mir.

[101] Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Und wer seinen Vater und seine Mutter nicht liebt wie ich, wird mir nicht Jünger sein können. Denn meine Mutter (ist von der vergänglichen Welt). Meine wahre Mutter aber hat mir das Leben gegeben.

[102] Jesus sprach: Wehe den Pharisäern, denn sie gleichen einem Hunde, der auf der Futterkrippe von Rindern liegt. Weder frisst er selbst noch lässt er die Rinder fressen.

[103] Jesus sprach: Selig der Mann, der weiß, in welcher Stunde der Nacht die Räuber kommen. So kann er aufstehen, seine (Knechte) sammeln und sich die Lenden gürten, bevor sie hereinkommen.

[104] Man sagte zu ihm: Komm, lass uns heute beten und fasten. Jesus antwortete: Welches ist denn die Sünde, die ich begangen habe, (deretwegen wir fasten müssten), oder worin bin ich in Not geraten, (dass wir beten müssten)? Sondern es kommt doch der Bräutigam aus dem Brautgemach, da soll niemand fasten und beten.

[105] Jesus sprach: Wer den (wahren) Vater und die (wahre) Mutter kennt, wird von (der Welt) „Sohn der Hure” genannt werden.

[106] Jesus sprach: Wenn ihr die zwei zu einem macht, werdet ihr Söhne des Menschen werden. Und wenn ihr dann sagt: Berg, hebe dich hinweg, wird er sich hinweg heben.

[107] Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Hirten, der hundert Schafe hatte. Eines von ihnen, das größte, verirrte sich. Er verließ die neunundneunzig und suchte nach dem einen, bis er es fand. Und nach all seinen Mühen sagte er zu dem Schaf: Ich liebe dich mehr als die neunundneunzig.

[108] Jesus sprach: Wer von meinem Munde trinkt, wird werden wie ich, und ich selbst werde er werden und das Verborgene wird sich ihm offenbaren.

[109] Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Menschen, der auf seinem Acker einen verborgenen Schatz hatte, von dem er nichts wusste. Als er (unwissend) starb, hinterließ er ihn seinem Sohn. Auch der Sohn wusste nichts davon. Er nahm den Acker und verkaufte ihn. Und der ihn kaufte, kam und fand beim Pflügen den Schatz. Und er begann Geld auf Zinsen zu leihen, wem immer er wollte.

[110] Jesus sprach: Wer die Welt gefunden hat und dadurch reich geworden ist, verzichte dann auf die Welt.

[111] Jesus sprach: Die Himmel und die Erde werden aufgerollt werden in eurer Gegenwart, und der Lebendige aus dem Lebendigen wird weder Tod (noch Vergänglichkeit) schauen. (Denn) Jesus hat gesagt: Wer sich selbst findet, dessen ist die Welt nicht würdig.

[112] Jesus sprach: Wehe dem Fleisch, das von der Seele abhängt. Wehe der Seele, die vom Fleisch abhängt.

[113] Es sprachen zu ihm seine Jünger: Das Reich, wann wird es kommen? Jesus antwortete: Das Reich ist nicht etwas, auf das man warten müsste, bis es kommt; dass man sagen müsste: siehe hier, oder: siehe dort. Sondern das Reich des Vaters ist schon über der Erde ausgebreitet, nur die Menschen sehen es nicht.

[114] Simon Petrus sagte zu ihnen: Maria soll uns verlassen, denn Frauen sind des Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Siehe, ich werde sie führen und sie männlich machen, dass auch sie zu einem lebendigen Geist wird, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, wenn sie sich männlich macht, wird in das Reich der Himmel eingehen.
> Das ist das Evangelium nach Thomas. <

* = Was man auch bei einer Nahtod-Erfahrung erlebt
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