Das automatische Gehirn
Über 90 Prozent von allem, was wir täglich machen, erledigt unser Gehirn quasi ohne uns, nur mittels des "inneren Autopiloten", also unbewusst, oft ohne, dass wir etwas davon merken. Nicht immer haben wir dabei das was wir den freien Willen nennen.
Das Unbewusste ist nicht erfahrbar. Daher treffe ich – und auch alle anderen Menschen – oft Entscheidungen, ohne den Antrieb dahinter zu kennen. Selbst wenn ich glaube zu wissen, warum ich etwas tue, muss es nicht das Richtige sein. Wir Menschen rationalisieren im Nachhinein und können nicht feststellen, wie uns unser Unbewusstes treibt. Jeder Handlungsantrieb ist immer für ungefähr eine halbe Sekunde bis Sekunde
(manchmal sogar bis zu 10 Sekunden) unbewusst, dann erst tritt das Bewusstsein – wenn überhaupt – ein. Warum wir also einen Porsche und nicht einen Mercedes kaufen, warum wir Drogen nehmen oder uns verlieben. Warum wir übertrieben viel essen, trinken, all das kommt aus unseren unbewussten Schichten.
Das Bewusstsein im Hintergrund
Die meisten Aktivitäten unseres Gehirns werden prinzipiell nicht vom Tag-Bewusstsein dem logischen Verstand begleitet. Das Bewusstsein ist in der Großhirnrinde
(da vor allem im Frontalen Hirnbereich) lokalisiert. Moderne Neurobiologen nehmen an, dass das Bewusstsein nur dann hinzugeschaltet wird, wenn etwas für das Gehirn neu ist, oder besonders wichtig und kompliziert erscheint. Zusätzlich gibt es aber noch das Hintergrundbewusstsein. Das Hintergrundbewusstsein dreht sich um Vorstellungen wie "Ich bin", "Ich existiere an diesem Ort, zu dieser Zeit" oder "Ich bin derjenige, der ich gestern war". Dieses Hintergrundbewusstsein hält die Kontinuierlichkeit unseres Ich's aufrecht. Diese Art des Bewusstsein, fällt uns nur auf, wenn es durch eine Hirnverletzung oder eine psychische Störung plötzlich weg ist. Dann können wir uns z.B. im Spiegel nicht mehr erkennen, oder wissen nicht wer Handlungen mit dem Körper durchführt.
Unterbewusstsein und Hintergrundbewusstsein
sind stark ineinandergreifende Bewusstseinsschichten.
Wenn unser Unbewusstes voll ist von negativen Programmen entstehen als deutliches Zeichen viele negative Gedanken, die uns ständig im Kopf herumgeistern.
Warum akzeptieren wir, dass uns negative Gedanken anhaften dürfen und uns das Leben schwer machen? Warum bereinigen wir diesen lästigen Zustand nicht einfach?
Unser Gehirn braucht von Zeit zu Zeit eine Großreinigung!
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Großreinigung im Gehirn - Gedankenstopp |
Viele von uns sind sich nicht darüber bewusst, wie viele negative Gedanken sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Es scheint so normal zu sein, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken. Viele glauben es wäre nicht so wichtig, wenn negative, belastende Gedanken ständig auftreten. "Gedanken haben keinen Einfluss auf unser Leben". Doch negative Gedanken können sich sogar körperlich bemerkbar machen, unser Herzschlag kann sich beschleunigen, der Blutdruck kann ansteigen oder abfallen
(je nach Nerventyp), die Hände können feucht und kalt werden, unsere Muskeln können sich verspannen, unser Denken kann gestört werden und das alles nur aufgrund von negativen Gedanken. Angst lähmt, Sorgen und Zweifel halten uns von neuen Erfahrungen ab und "nicht verzeihen können" schadet immer nur uns selbst, nicht dem, den wir damit treffen oder bestrafen wollen
(Es heißt ja: "ICH ärgere MICH"!). Vielmehr schaden wir uns selbst, weil wir eine Last tragen, die z. B. in die Vergangenheit gehört und die Gegenwart trübt oder die gar nicht auftreten wird.
Unser Unterbewusstsein und unser Hintergrundbewusstsein
benützen den Körper als Spiegel der inneren Zustände.
Schauen Sie doch einmal in den Spiegel und beobachten Sie sich dabei genau: Welchen Ausdruck nehmen Sie in Ihrem Gesicht wahr? Sorgenfalten, Bitterkeit oder Lust auf Leben. Strahlen Ihre Augen? Wie sieht Ihre Körperhaltung aus? Gehen und stehen Sie gebeugt von den Lasten des Lebens oder stehen Sie frisch und aufrecht? Fühlen Sie sich kraftlos oder kraftvoll? Unser Körper spricht immer eine klare Sprache, denn unsere Gedanken, unser Emotionen unsere Gewohnheiten und unbewussten Programme prägen seine Form und seinen Zustand: So erkennt man schon oft auf den ersten Blick, was für ein Leben jemand lebt. Welche Gedanken und inneren unbewussten Programme bei dieser Person derzeit
(oder auf Dauer) vorherrschen. Man erkennt dann den Einfluss von Gedanken und Emotionen auf das Leben des Betroffenen. Auch körperliche Symptome, Krankheiten und mentale Störungen sind ein Resultat dieser negativen Einflüsse.
Auch aus der modernen Herzforschung ist bekannt, dass Herz-Kreislaufkrankheiten zumeist mit negativen Gefühlen wie Wut oder Ärger verbunden sind, wir zerbrechen uns den Kopf und bekommen Kopfschmerzen. Der Blutdruck steigt, wir schlafen schlecht, der Rücken streikt. Bedenken Sie, dass Sie jederzeit Ihre Gedanken und damit Ihre Gefühle und Ihre Erlebnisse beeinflussen können. Sie bestimmen in jeder Minute Ihres Lebens, ob Sie Ärger und negative Gedanken zulassen oder diese gleich beim Entstehen stoppen wollen.
Quellen: IPN-Forschung u.a.
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